Prototyp: Küchenmesser aus 1.2510 und Ebenholz

stone600

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Servus,
Prototyp deshalb, weil ich normalerweise Küchenmesser aus 2mm Material mache. Ausserdem bevorzuge ich eher eine Santokuform. Also hab ich beschlossen, mir mal ein neues Küchenmesser zu machen. Da es als Testobjekt sowieso bei mir in der Küche bleibt und nicht geschohnt wird, ist das Klingenfinish nur bis 240. Allerdings gefällt es mir auch so recht gut.

Stahl: 1.2510, 1,5mm
Holz: Ebenholz
Pins: VA, 4mm
Gesamtlänge: 29cm
Grifflänge: 11,5cm
scharf: 17cm


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So, ich hab immer noch keine Streichhölzer. Und leider etwas unscharf.

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Die gelbe Rübe (Karotte) war knackig frisch, nichts lätschiges. Allerdings bin ich unfähig, so dünne, ganze Scheiben abzuschneiden.

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Mein Fazit:
Die Bearbeitung von 1,5mm Material ist etwas schwieriger, da sich der ungehärtete Rohling sehr leicht verbiegt.
Vor dem Härten habe ich ca. 5 Zehntel stehen lassen, da ich etwas Angst hatte, dass sich der Rohling verziehen könnte. Es gab aber keinerlei Verzug und beim nächsten Mal werde ich wieder die üblichen 2-3 Zehntel stehen lassen.
Das Messer ist recht leicht. Das ist für mich etwas ungewohnt, stört mich aber nicht. Der Schwerpunkt liegt am Griffende (natürlich vorn).
Es lässt sich sehr gut damit Arbeiten. Mein Santoku vermisse ich nicht. Ein weiterer Vorteil dieser Form liegt darin, dass die Klingenspitze fast nie benutzt wird. Somit bleibt sie immer rasiermesserscharf, auch wenn die restliche Schärfe schon abgenommen hat.
Gerade beim Wurzelgemüse, das ich für die Fotos (und fürs Abendessen) gewürfelt hab, macht sich die geringe Klingenstärke bemerkbar. Die Klinge gleitet fast ohne Widerstand durch das Schnittgut.

So. Über Lob oder auch Kritik würde ich mich freuen. Bei Fragen stehe ich natürlich auch zur Verfügung.
Danke fürs anschauen.


Gruß Christian
 
- Ideal - so eins hätt ich auch gerne und schöne Fotos sind es auch. Also mir gefällt es richtig.

Grüße Knifefaan
 
Hallo, grobes Finish, so wie Du das hier zeigst, gefällt mir. Die Geometrie der Klinge ist sehr Küchengeeignet. Das ganze Messer macht auf mich einen sehr einfachen Eindruck, damit Du mich nicht falsch verstehst, dass ist für mich Understatement pur, denn ich kann mir lebhaft vorstellen wie Du damit so manches Wunderküchenmesser in den Schatten stellst. Eine Frage noch, verringert Dein Finish das Anhaften des Schnittgutes, speziell von Fleisch und kannst Du eventuell beschreiben wie sich das bemerkbar macht.
 
Hallo,

damit macht es sicher riesen Spass in der Küche! Gefällt mir ausserordentlich gut, danke fürs Zeigen.

Gruss und guten rutsch
Lars
 
Sehr schön gemacht, einen gutes gefühl für estetik,aber 1.2510 als küchenmesser stahl were nicht direct mein ding, habe das auch einmal gemacht, und wenn man dan zwiebel oder apfel schneidet dan gibts sofort corrosion, und sowieso werd das messer im küchenbereich einen patina erwerben, Am besten nimt man ATS34 oder Niolox fürs nasse bereich. Aber das ist nur meine stahl meinung, das messer an sich ist wirklich einen traum !
 
sehr schön und sehr dezent. Das Finish gefällt mir ausgesprochen gut, wäre vielleicht sogar noch drunter geblieben, dann ist der Kontrast zur Schneide noch grösser. Aber auch so schon super. Gruß Jo
 
Servus,
ich wünsche allen ein gutes, neues Jahr.


Eine Frage noch, verringert Dein Finish das Anhaften des Schnittgutes, speziell von Fleisch und kannst Du eventuell beschreiben wie sich das bemerkbar macht.

Nein. Es klebt genau so, wie bei allen anderen Messern auch.

Sehr schön gemacht, einen gutes gefühl für estetik,aber 1.2510 als küchenmesser stahl were nicht direct mein ding, habe das auch einmal gemacht, und wenn man dan zwiebel oder apfel schneidet dan gibts sofort corrosion, und sowieso werd das messer im küchenbereich einen patina erwerben, Am besten nimt man ATS34 oder Niolox fürs nasse bereich. Aber das ist nur meine stahl meinung, das messer an sich ist wirklich einen traum !

Ja, das Messer wird auch bei guter Behandlung sehr schnell eine Patina entwickeln. Allerdings läst sich dieser Stahl extrem dünn ausschleifen und erreicht so eine sehr feine Schneide. Gerade bei einem Küchenmesser ist mir das sehr wichtig. Niolox ist vielleicht eine Alternative. Da ich bis jetzt mit einem Gashärteofen meine Wärmebehandlung durchführe, kann ich keine exakten Temperaturrampen fahren. Den Rohling zum Härten abzugeben kommt für mich nicht in Frage. Deshalb liegt schon ein Elektroofen-Eigenbau in der Garage, den ich nur noch fertigstellen muss.

Das Messer gefällt mir sehr gut - nur der erste Pin könnte etwas weiter hinten sitzen.

Ja, du hast recht. Ich wollte ursprünglich die Griffschalen nicht so dramatisch anschrägen. Beim rumprobieren hab ich dann bemerkt, dass mein Zeigefinger nicht richtig Platz hat. Form follows Function. Beim nächsten werde ich die Pins näher zusammensetzen. (Ist schon in Arbeit, da ein Bekannter so begeistert war, dass er sofort eins haben wollte.)


Gruß Christian
 
Hab gerade noch mal ein Bild gemacht. Ich hoffe man kann es einigermaßen erkennen. Die Klinge buckelt einwandfrei und federt zurück ohne auszubrechen. Man erkennt auch die Patina, die sich langsam bildet.

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Hallo

Sehr schönes schlichtes Küchenmesser !
Was mich eigentlich interessieren würde : Wie bekommt ihr diesen " nahtlosen " Übergang vom Griff bis zur Klinge hin ( Ricassobereich :steirer: ) ?
Es hat mal jemand gepostet , dass er die Längs ,- Querschlifftechnik angewendet hat . Ein paar mal Längs - ein paar mal Quer , immer abwechselnd .
Das Ganze am Bandschleifer .
Wie war das bei dir der Fall ?

Grüße Jorgo
 
Servus,
da hab ich mir auch lange Gedanken darüber gemacht. Im Endeffekt ist es aber gar nicht kompliziert.

1. Der Anschliff wird nicht bis an den Messerrücken hochgezogen. Dadurch verliert man zwar ein paar Grad von der Primärfase, allerdings macht das bei einer Klingenstärke von 1,5mm das Kraut nicht fett.

2. Man kann auch versuchen, das Ricasso absichtlich zu "verpfuschen". Ich mach mir beim schleifen gar keine großen Gedanken. Sollte der Übergang dann doch etwas zu scharf werden, stelle ich beim Ausputzen das Schleifband ca. 5mm über die Planschleiffläche und glätte so den Übergang. Ich schleife am Bandschleifer mit Körnung 40 vor. Dann härte ich, schleife dann mit einem neuen 40er fast auf Endform. Kühlen! Dann wird nur noch mit einem neuen 80er Band ausgeputzt. Dann schleife ich mit der Hand und Körnung 120 die 80er Riefen raus. Dabei verschleife ich das Ricasso so mit dem Erl, dass jetzt schon kein Übergang mehr sichtbar ist. Die Klinge dünne ich auch mit der Hand das letzte Zehntel aus. Das macht sehr viel Arbeit und ist nicht ganz ungefährlich aber so kann ich sicher sein, dass ich die Schneide nicht überhitze.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen. Im Endeffekt brauchts nur etwas Gefühl, das bekommt man dann schon raus.


Gruß Christian
 
Tach
Danke erstmal für die recht aufschlußreiche Antwort !
Die Eine Frage stellt sich mir trotzdem noch : Muß man nicht so oder so aufpassen , dass man bei der ganzen Schleiferei nicht in den Bereich der Griffschalen kommt ?
Oder hört dieser " nahtlose " Übergang kurz davor auf ?
Sonst hätte ich ja keine komplett plane Fläche mehr - für die Schalen ?!
Vielleicht habe ich was überlesen , oder ich denke zu kompliziert :steirer:
Die Schleiferei nach dem Härten ist auf alle Fälle immer ein Vergnügen ...
Obwohl der 1.2510 er - meiner Meinung nach - eh noch relativ harmlos ist .
Grüße Jorgo
 
Servus,

ja da musst du natürlich schon aufpassen, dass du nicht in die Nähe der Griffschalen kommst, sonst gibts Lücken. Aber meistens ist zwischen der Stelle, wo das Ricasso sitzt und dem Anfang der Griffschalen genug Platz. Oder eben wie unter 1. den Anschliff nicht bis ganz rauf ziehen, sondern da aufhören, wo der Radius zum Griff beginnt.


Gruß Christian
 
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