Puddeleisen mit Kohlenstoff?

Hallo Rana,

ja, alte Wagenreifen können aus Puddeleisen sein.
Nein, die sind nicht hochwertiger geworden.

Grundsätzlich kann man Puddeleisen (minimal) verdichten, da es bedingt durch den Herstellungsprozess noch Poren Lunker und Schlackereste enthält.
Das funktioniert aber in sinnvollem Maßstab nur bei hohen Temperaturen, durch raffinieren und starke Umformung.

@Exodos: Ist zwar schon ein Weilchen her ;-)
Aber falls es dich immer noch interessiert. Ja , das schaut nach Puddeleisen aus.

mfg
Ulrik
 
Zuletzt bearbeitet:
danke koraat, kann man dieses Eisen/Stahl fürs Damast schmieden hernehmen? Ist es ähnlich wie st37?
 
Das muß man ein bißchen differenzieren.
Puddeleisen ist noch recht schlackehaltig und deshalb mechanisch nicht besonders hochwertig, besonders was die Querbelastungen betrifft. Durch die in die Länge gestreckten Schlackespuren werden die Eigenschaften insgesamt negativ beeinflusst, in der Längsrichtung allerdings viel weniger als in der Querrichtung.
Puddelstahl und ebenso Rennfeuereisen haben aber einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Sie sind mit sich und Stahl besonders leicht und gut schweißbar.
Das hat den Vorteil, daß Schweißungen auch bei niedrigerer Temperatur gut und sicher klappen.
Wo es nicht auf das Gewicht eines Werkzeugs ankommt, wird Puddelstahl als Träger eines hochwertigen Schneidenstahls gerne verwendet- so etwa für die hochwertigen Stechbeitel von Kijomi Nishiki.

Wegen der guten Schweißbarkeit kann man Puddelstahl auch gerne etwas aufmotzen: Ein paar Lagen Kohlenstoffstahl oder Werkzeugstahl mitverschweißt ergibt eine bessere mechanische Qualität und als Mantel für eine gute Schneidlage ein beliebig kreativ zu gestaltendes Muster.
Freundliche Grüße
U. Gerfin
 
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