PXL WH ist stumpf/ wird nicht scharf

Nairolf

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Hallo Forum,
bin neu hier bei Euch und habe gleich eine Frage.

Ich habe ein Problem mit dem oben genannten Messer- es wird nicht scharf.

Werksseitig war es eher ungefährlich: kein Rasieren, kein Papier schneiden, noch nicht mal Bleistiftspitzen war möglich...

Ich bin Schreiner und schärfe seit Jahren alle meine Schneidwerkzeuge (Stemm- und Hobeleisen- geführt, sowie Messer- freihand) erfolgreich auf der großen Tormek, aber diese Klinge krieg ich nicht scharf...

Der Schneidwinkel schien bei ca. 50 Grad zu liegen, was ich sehr groß finde.

Ich habe :
-Die Schneide in dem vorhandenen Winkel auf dem Leder der Tormek Abgezogen: kein Erfolg;
-daraufhin die Schneide flacher (ca. 35 Grad) neu aufgebaut,-> Grobschliff, Feinschliff, Abziehen -> stumpf...

Das Pxl ist mein einziges Messer mit 'hightech Stahl' (die anderen haben 440c, oder Kohlenstoff).
Empfohlen wird Diamant und Keramik...

Kann es sein, daß die Tormek mit dem Standardstein hier nicht das richtige ist?
Schleifen geht gut (leichter, als bei meinen anderen Klingen- sollte das nicht härter sein???). Gratbildung ist gut, aber nach dem abziehen ist das Ding einfach nur stumpf- ich kapier's nicht...

Das ist echt schade, denn Größe, Gewicht, Form und sonstige Verarbeitung gefallen mir gut.

Da ich ja nun schon dran rumgeschliffen habe, kann ich es nicht mehr zurückschicken...

Vielleicht hat einer von Euch einen Tip?

Danke!

Gruß,
Flo
 
Hallo Flo,

herzlich willkommen :)

Ich selber habe eine Jet - vergleichbar mit Deiner Tormek. Bei manchen Messern sollte man vor dem Abziehen auf dem Leder die Klinge einige Male durch ein Stück Hartholz ziehen, um den Grat zu entfernen.
Eine andere Möglichkeit ist: nach dem Feinschliff auf 35° die Klinge einige Male auf dem Spyderco Sharpmaker auf 40° abziehen. Lange Rede: ich glaube, das Dein Problem ein umgelegter Grat ist.
Ich hoffe, das hilft weiter.

Grüße
Hoss
 
Servus,

an der Tormek Scheibe liegt es sicher nicht.

Mein PXL war extremst dick hinter der Schneide, völlig unbrauchbar. Je größer die Schneidfase, desto schwieriger das Schärfen. Wenn du eine neue Schneide erzeugst, wird sich ein Grat bilden. Ziehe die Klinge nur gaaaanz leicht über die Scheibe. Wobei ich das PXL ohne viel Aufwand sehr scharf bekommen habe (händisch).

lG Olli
 
Hallo und danke für die Antworten.

@ Hoss: Sharpmaker habe ich leider nicht, aber das mit dem Holz werde ich gerne mal probieren.

@ _Centurio_: Wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du die gesamte Klingengeometrie verändert, nicht nur die Schneide?

Aber - und das ist mir wichtig; Ihr sagt beide, daß es mit meinen Mitteln möglich sein sollte, das Messerchen scharf zu kriegen. Das ist gut, denn dann liegts ja 'nur' an mir und ich muß halt noch mehr üben, nach 15 Jahren mit der Tormek...

Wenn noch jemand weitere Tips hat, immer gern...

Grüße,
Flo
 
Guck Dir das Ganze doch mal unter der Lupe an. Du kannst auch einen Auflichttest machen - wenn Du Reflexe von der Schneide bekommst, ist sie platt oder umgelegt.
 
Danke, ja das werde ich machen, nur wenn sie 'platt, oder umgelegt ist', was mache ich um das zu verhindern? Die Hartholznummer?
Ich arbeite wie gesagt schon recht lange mit der Tormek, aber diese Klinge gibt mir irgendwie kein Feedback, oder ich bin zu blöd, es zu verstehen...
 
Im Prinzip ist das mit dem Hartholz schon ok.
Laut Herstellerbeschreibung hat der Stahl 60 HRC und ist nur wenig härter als 440C (auf 59 HRC angelassen). Es kann sein, dass er viel zäher ist und deshalb hartnäckig seinen Grat behalten will. Dann solltest Du beim Schleifen häufig die Seite wechseln und zwischendurch mal die Schneide durch die Stirnseite eines Holzes ziehen. Dabei sollte dann der Grat abgestreift werden. Das anschließende Abziehen mit Polierpaste oder Stahlfix sollte dann den Restgrat entfernen.

Die Auflichtmethode (mit einer hellen Lampe oder Sonnenlicht von oben auf die Schneide leuchten) sollte auch bei Zwischenschritten des Schleifvorgangs den Zustand der Schneide erkennbar machen. Mit einer 20x Einschlaglupe sollte sich die Schneide aber auch gut beurteilen lassen.

Was passieren kann, ist folgendes: Wenn der erste Grat noch recht "dick" ist, kann er beim Entfernen einen kleinen Teil der Wate dahinter abreißen, so dass die Schneide wieder stumpf ist. Es kann helfen, dem Grat ers nach dem feinen Schleifmedium zu Leibe zu rücken.

Viel Erfolg wünscht
Mico
 
Bisher habe ich die Auflichtmethode im Sonnenlicht gemacht- sah immer ok aus (aber da funkelt und blendet halt auch so viel), doch vorhin hab ich das Messer mal unter eine helle Lampe im dunklen Zimmer gehalten:
Da, wo die Schneide sein sollte leuchtet mir hämisch grinsend ein dickes, häßliches, rundes Etwas entgegen...
Die Vermutung, daß der Stahl zäher ist, als das, was ich bisher gewohnt bin, scheint also zu stimmen. Der will seinen Grat nicht so einfach hergeben.
Aber den Zahn werd ich ihm schon ziehen!
Morgen werfe ich die Tormek an, und Buchenholz haben wir hier noch ein paar Ster rumliegen...

Danke Euch allen schonmal bis hierhin!

Gute Nacht,
Flo
 
Freut mich, dass es etwas zu sehen gab. Sonst wäre es ja sehr frustrierend, an seinen eigenen Fähigkeiten zu zweifeln.

Bei der Auflichtmethode ist es wichtig, einen dunklen Hintergrund zu haben und das Licht schräg von vorn auf die Schneide fallen zu lassen, damit man alle Reflexe schön sieht.
Wenn man sich nicht sicher ist, ob man etwas sieht, sollte man mal ein sehr scharfes Messer unter denselben Bedingungen betrachten. Zum Beispiel bei einem scharfen Rasiermesser sieht man wirklich nichts. Die Schneide ist praktisch unsichtbar für das Auge. Ich kann zum Beispiel bei meinem Santoku die unterschiedlich scharfen Bereiche der Schneide sehen - hinten rasiert sie noch und im vorderen Drittel tut sie das nicht mehr.

Viel Erfolg beim Gratbekämpfen!
Mico
 
Hurra, der Grat ist weg!

Mit dem feinen Stein, häufigem Seitenwechsel und einem Stück Buche bin ich das Ding losgeworden.
Jetzt beißt das Messerchen ganz gut.

Zum Abziehen bin ich noch nicht gekommen, aber das wird schon...

Vielen Dank nochmal an alle beteiligten!

Gruß,
Flo
 
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