QSC Toucan - Jimping griffiger machen

ChristianKnive

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Hallo,

ich habe ein QSC Toucan und hätte das Jimping gerne etwas griffiger, ungefähr so wie beim Manly Blaze oder Wolfgangs Lupus (wer die kennt).
Das Jimping ist halt dreieckig/schräg und nicht senkrecht gefräst (siehe Bilder), deshalb frag ich mich, ob sich da noch was machen lässt:

(1) Ihr persönlicher Freigabelink | GMX Cloud
(2) Ihr persönlicher Freigabelink | GMX Cloud
(3) Ihr persönlicher Freigabelink | GMX Cloud
(4) Ihr persönlicher Freigabelink | GMX Cloud
(5) Ihr persönlicher Freigabelink | GMX Cloud
(hätte die Bilder gerne hochgeladen, scheint aber nicht zu gehen und eine Einbettung bekomme ich über die GMX-Cloud auch nicht hin)

Danke im voraus für eine Antwort.

Grüße
Christian
 
Direkt hochladen können nur Premiummitglieder.
Ist doch ok so, man kann alles sehen.

Meine Meinung dazu: alle senkrecht gefrästen Jimpings, die ich kenne, waren wahre Hautschinder und Blasenbereiter, bis ich sie entschärft habe. Ich würde der Daumenkuppe zuliebe nichts ändern. Die Wirkung solcher Jimpings wird eh überschätzt; gute Messer brauchen sowas mMn nicht.

Wenn du es trotzdem ändern wolltest, müsstest du wohl mit einem Dremel und einem schlanken Diamantschleifstab rangehen. Der darf im Durchmesser nicht größer sein als die einzelnen Kerben. Die Gefahr, freihändig alles zu verschlimmbessern, ist dabei groß.
 
Hallo Porcupine,

vielen Dank. Habe das Messer noch gar nicht wirklich benutzt. Auf's erste fühlt sich das Jimping zu rutschig an, aber vielleicht passt es auch besser so. Dann lass ich es erstmal.

Danke nochmal und Grüße
Christian
 
würde ich auch erstmal lassen - der Griff hat ja genug Stop Richtung Klinge.

Wenn Du es doch machen wolltest, müsstest Du Dich nicht nur um die 'Täler' Kümmern sondern insbesondere auch die sehr runden Berge scharfkantiger machen - sprich die flach abnehmen, um eine akzentuierte Kante zu bekommen. Aber schneidet man wirklich so oft mit Daumen oder Zeigefinger auf dem Klingenrücken?
Meist sind das auch keine kraftvollen Schnitte, wo man abrutschen könnte., oder?

Viele Grüße,
Torsten
 
Es sich halt für mich auf's erste beim Anfassen irgendwie ein wenig "unstimmig" an. Und beim Lupus und Blaze (zumindest auf's erste ein wenig) stimmiger. Kann aber auch sein, dass sich das mit dem "echten" Gebrauch (Schnitzen etc. > nicht nur anfassen und in der Hand hin und her drehen sowie Papier schneiden) dann ändert.

Auf jeden Fall Danke soweit, dann weiß ich, dass ich mich da zumindest erstmal nicht weiter damit befassen muss.

Viele Grüße und einen schönen Sonntag
Christian
 
Hallo,

ich habe das Messer nun mal ausprobiert und finde, dass es das Jimping nicht wirklich bräuchte.
Ich würde es nun einfach wegschleifen, also abfeilen. Die Übergänge vorne/hinten zum "Nicht-Jimping-Teil" könnte ich ein schräg machen.

Hat sowas schon mal jemand gemacht, oder ist das eher keine gute Idee?

Danke und Grüße
Christian
 
Abfeilen wird im gehärteten Zustand nicht gehen. Das ist Arbeit für einen Bandschleifer - und sowas sollte man am besten Mal an einem Übungsstück gemacht haben, sonst verschlimmbessert man das schnell.

Und: das wird eine Überarbeitung bis in den Griffschalenbereich - also sollten da keine Macken und Wellen reingeschliffen werden und der Schwung erhalten bleiben. Und: das muss dann feingeschliffen/ gefinisht werden.

An sich kein Hexenwerk, aber mal eben per Feile wird das nix.

Gruß,
Torsten

Edith: gerade gesehen, dass Du das schräg machen willst - das würde ich auf keinen Fall machen, sondern die Rückenlinie in einem Schwung erhalten, bzw. insgesamt zurücksetzen. Alles andere kann ich mir schwer optisch und ergonomisch gut bzw. besser als mit dem Pseudojimping vorstellen.
 
Hallo,

vielen Dank für die Antwort, hat mir für's erste sehr geholfen. :)

Fragen:
1. Habe einen Holzbandschleifer (müsste Bosch sein), geht dieser prinzipiell?
2. Wird das Finish mit der Hand oder ebenfalls mit dem Bandschleifer gemacht?
Was braucht es dafür? Verschiedene Schleifpapierkörnungen und einen Schleifblock?

Danke und Grüße
Christian
 
Das geht prinzipiell mit dem Schleifer, ja. Du musst ihn halt irgendwie einspannen, damit er fest sitzt und Du das Messer dran schleifen kannst. Also in einen ordentlichen Schraubstock oder mit Schraubzwingen auf einen Arbeitstisch. Die Bandgeschwindigkeit ist relativ langsam für Metall, aber das ist nicht das Problem. Gehärteten Stahl muss man eh langsamer schleifen, damit er nicht zu heiß wird und dann die Härte verliert.
Schwieriger sind ordentliche Bänder für diese Handgeräte. Normale Bänder gehen bei dem eher einfachen Stahl des Messers zwar schon - aber da können ein paar ins Land gehen. Besser wären welche aus Zirkonkorund. Da passiert schon ordentlich was und die halten auch das Schleifen von gehärtetem, rostträgen Stahl eine Weile aus. Ob es die in dem passenden Abmessungen gibt, musst Du schauen. Groben Schliff mit Korn 40 am besten und dann weiter mit 120 und am besten noch bis 240 (muss aber nicht zwingend).
Dann weiter per Hand - sprich: Schleifpapierstreifen über eine Schleifleiste. Ich kann Dir mal ein Foto von sowas machen, wenn Du magst. Wenn ich bis 120 an der Maschine gemacht habe, dann gehts weiter mit 180, 320, 600 und 1000. Wenn man's noch feiner möchte, dann kann man bis 2000 oder 3000 gehen. Ab 1000 ist es aber schon absolut in Ordnung.

Das Ganze liest sich easy, ist es an der Maschine ohne Übung aber nicht unbedingt. Man muss sauber rechtwinklig schleifen (und kann nur entweder das winklige Schleifen von oben sehen ODER den Abtrag des Klingenrückens - sieht dann aber nicht, ob man rechtwinklig zur Klinge schleift). Und: man muss den Schwung des Klingenrückens erhalten und keine Absätze reinschleifen. Das passiert mit der Maschine schnell einmal und das bekommt man per Hand nur schwer wieder korrigiert.
Das ist so der Hintergund, vor dem ich geschrieben habe, dass man das am besten an einem Übungsstück probieren sollte, um Frust an seinem Lieblingsstück zu vermeiden ;)
Man benötigt schon ein bisschen Übung und Erfahrung, wenn man kein Naturtalent ist - aber andererseits haben das auch schon viele andere gelernt und wenn man es nicht angeht, wird man es auch nicht erlernen.

Beim Schleifen per Hand mit Schleifleiste und Papier ist noch wichtig, dass im Bereich der Schalen der Stahl härter und verschleißfester als die Schalen sind. Man trägt also die Schalen schneller ab als den Stahl und bekommt dann schnell eine spürbare Kante am Übergang. Hier hilft hochwertiges Schleifleinen, eine harte Schleifleiste und rechtzeitiges ersetzen des Schleifleinens - das muss scharf sein, damit man nicht den Stahl nur noch poliert und die Schalen noch weiter abträgt.

Hoffe, das beantwortet Deine Fragen und hilft, den Aufwand und die Schwierigkeit einzuschätzen. Ob Du Dir das zutraust und ob Dir das den Aufwand wert ist, kannst nur Du entscheiden ;)

Viele Grüße,
Torsten
 
Hallo Thorsten,

vielen lieben Dank für die ausführliche Beschreibung mit den Hinweisen auf die entscheidenden Dinge, auf welche es jeweils genau ankommt und geachtet werden muss. :) :)

Wie Du schreibst, muss ich mal sehen, ob ich das tatsächlich mache.

Drei Fragen noch:
- Korn 40 ist für's Runterschleifen und ab 120 wird dann bereits poliert?
- Muss das Messer während des Schleifens immer wieder (in Wasser) gekühlt werden? Und wenn ja, in welchen Abständen, bzw. wie lange darf ich es jeweils schleifen?
harte Schleifleiste
Ist eine Schleifleiste ein Schleifklotz? Und wenn ja, ist Holz ein geeignetes Material für eine "harte Schleifleiste"

Vielen Dank nochmal und Grüße
Christian
 
- 120 ist definitiv noch nicht polieren. Wie weit man da gehen möchte, ist Geschmackssache. Wenn man die Schleifrichtung sauber hält, kann auch 400 schon zufrieden stellend sein. Musst Du ausprobieren.
Generell geht es Dir aber nicht um eine Spiegelpolitur, wo man gar keine Spuren mehr sieht, oder?
- Kühlen muss man nach Gefühl. Wenn's warm wird, dann ab ins Wasser. In der Regel schleift man ein paar Sekunden, kühlt, wischt trocken (sonst gibt's eine elendige Sauerei am Bandschleifer) und dann von Vorne. Wenn Du so lange schleifst, dass es sich heiß anfühlt, dann ist das grenzwertig. Der Stahl wird zwar erst ab rund 200° wirklich beeinträchtigt (und das hält man natürlich nicht mehr in der Hand), aber die Hitze entsteht lokal sehr begrenzt und die Spannung zwischen warmen und kalten Partien ist Stress fürs Material. Das muss nicht sein. Zudem kann an der Stelle, wo direkt geschliffen wird, sehr schnell die Temperatur wesentlich höher sein, als es sich daneben anfühlt (vor allem hochlegierte, Rosttrage Stähle haben eine schlechte Wärmeleitfähigkeit).
Unterm Strich also: wenn's warm wird -> kühlen. Lieber eher als zu lange warten.
So als Tendenz das ganze. Schwer zu beschreiben. Wenn Du das machst, dann merkst Du, was ich meine.

Ach ja: verfärbt sich der Stahl in Richtung gelb, dann hast Du über 200° erreicht. Das passiert natürlich nicht an der direkten Schleifstelle (da trägst Du ja permanent die Schicht ab, die diese Anlauffarbebschicht entwickeln könnte), aber daneben. Du kannst dann davon ausgehen, dass die Schleifstelle selber noch wesentlich heißer ist und Du schon lange über dem Limit bist. Nimm Dir Mal ein Stück Baustahl und probier das aus.

Schleifleiste habe ich aus Hartholz. Nadelholz wäre mir zu weich auf Dauer, aber für ein paar Mal geht das bedtintn auch. Bei mir ca. 2xm breit, 15cm lang und etwa unter einem cm stark.
Da lege ich das Schleifleinen drum. Kann man mit doppelseitigem Teppichklebeband auch draufkleben, dann geht's einfacher von der Handhabung. Das ist dann quasi wie eine Geile, nur mit Schleifleinen. Immer längs entlang des Rückens der Klinge arbeiten. Und am besten vom Griff Richtung Klingenspitze. Dann hat man hinten durch die Schalen eine gute Auflage/ Führung, die das seitliche Kippeln in Grenzen hält.
Anders herum würde man auch vorne schnell gegen die obere Kante der Griffschale schleifen. Wenn man dann kippelt, versaut man diese Griffschalenkante.

Hoffe, das ist verständlich so ;)

Viele Grüße,
Torsten
 
Hallo Thorsten,

Hoffe, das ist verständlich so ;)
Ja, das ist es. :) :)

Vielen Dank Dir wieder für die ausführliche Beschreibung und detaillierten Erklärungen, ganz besonders zu dem Wärmegeschehen und Details zum Schleifen.

Generell geht es Dir aber nicht um eine Spiegelpolitur, wo man gar keine Spuren mehr sieht, oder?
Sollte halt nach Möglichkeit so aussehen, wie eben der Klingenrücken jetzt auch aussieht. (weiß nicht, ob man das gut auf den Bildern in meinem ersten Post erkennt; auf Bild 3 ist es vielleicht am besten erkennbar). Aber ich glaube Spiegelpolitur ist das nicht, mag es eh gerne ein wenig matt, muss nicht gar so glänzen.

Dann sehe ich mal, was ich mache. Ein 80er-Schleifband wäre da und mehrere 120er. Ein 40er müsste ich besorgen. Testmetall fällt mir keines ein, aber da sollte doch auch irgendwo was aufzutreiben sein. Vielleicht erst damit mal versuchen, wie es sich überhaupt so anfühlt und dann sehe ich weiter.

Auf alle Fälle vielen Dank nochmal, das hat mir wirklich weitergeholfen! :):):)

Schönen Samstag und frohe Ostertage
Christian
 
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