quadratisch wird zu Rhombus

Laketrout

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Hallo
ich habe ein Problem. Beim letzten Damast (1.2510 / 75Ni8) hatte ich nach der ersten Faltung einen nahezu quadratischen Querschnitt, etwa 20x20mm.
Als ich dann ausreckte , ist vorallem im vorderen Teil (das vom Griff entfernte Ende) der Querschnitt immer zu einen Rhombus geworden. D.H. das Werkstück verzieht sich, die obere und untere Ebene versetzen sich in der Vertikalen.
Ich habe darauf geachtet das Werkstück von beiden Seiten her gleichviel zu schmieden aber das Problem verschwand dadurch nicht.
Ich setze einen Treadle-Hammer ein mit balligen Gesenken (von Hand gemacht).

Kenn jemand das Problem und weiss woher es kommen könnte ?

Ich habe versucht den Rhombus wieder quadratisch zu schmieden, mit dem Handhammer, aber mit mässigem Erfolg. Vorallem hat sich der angeschweisste Griff zu verdrehen begonnen.

Wie lässt sich, einmal passiert, das am einfachsten wieder korrigieren ?
 
Hi,

2 mögliche Ursachen:

1. Ober- und Untersattel liegen nicht ganz parallel. Das ist bei meinem selbst geschmiedeten Kombigesenk so.
2. Du legst das Werkstück nicht absolut flach auf.

Der Weg, das ganze mit dem Handhammer zu richten, ist schon ok. Aber bitte zunächst nur mit leichten Schlägen, etwa so wie die bei der ersten Schweissung. Wenn es wieder quadratischer wird, kannst Du auch wieder fester zuschlagen.

Viel Erfolg
Reiner
 
Hallo Roland,
würde auch, wie Reiner darauf tippen, das Ober- und Untergesenk nicht fluchten oder ausgeschlagen (hohl) sind. Dein Treadlehammer müßte auch eine wirklich geradlinige Schlagrichtung (evtl. ausgeschlagene Führung, reichen schon ein paar Zehntel mm), fluchtend und allseitig winkelig zu deinem Amboss haben, wenn du hier ein absolut gleichbleibendes Ergebniss erwartest. Auch müßen deine Lagen im Paket exakt plan sein. Und dann bedienst du es auch manuell, also auch "tagesform abhängig". Jede Menge an Fehlerquellen.
Da ist ein gut rechteckiges Paket eher schon die Ausnahme, und Korrekturen beim Ausschmieden sind fast immer notwendig. Wenn sich der Rhombus angefangen hat zu bilden wird er beim Ausschmieden durch die seitlichen Kräfte die auftreten um so ausgeprägter, als man bei einer rein paralellen Verformung (wie etwa in einer Walze) erwarten dürfte.
Es ist oft schon beim Packen zu erkennen ob sich hier etwas seitlich verschiebt, dann gebe ich beim Ausschmieden anfangs nur leichte Schläge auf diese Seite um die Schweißung zu beenden. Hochkant dann, bei gut Schweißtemperatur etwas aufgekantet, Schläge zum korrigieren. Wichtig ist nicht zu kalt zu schmieden, nicht nur wegen der Gefahr die Schweißung wieder aufzuschlagen, die wesentlich geringere Verformbarkeit prellt das Paket sogar eher in die Gegenrichtung (siehe der verdrehte Griff). Also lieber noch einmal warm machen und dann von der gut winkeligen Stelle aus in Richtung Rhombus weiter in kleinen Schritten, und das meist zwei- oder dreimal. Darum schon gleich beim Packen genau beobachten, trotz der Konzentration auf all die anderen Dinge, wie Schlagstärke, Temperatur, Zunder- und Funkenspritzer etc..
Noch weiter viel Erfolg und Grüße aus München
Stefan
 
Danke Euch für die Tips.
Ich werde auf jedenfalls beim nächsten Schmieden bereits von Anfang an genau hinsehen um sofort korrigieren zu können.
 
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