Qualität Stubai Eisen

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gast

Gast
Hallo zusammen,

ich habe von einem Freund ein paar Bildhauerwerkzeuge die er neu erworben hat hier zum schleifen.
Bei ein paar davon sind mir Mängel aufgefallen, die ich als klare Reklamationsgründe sehe. Meinen Freund hab ich gleich gefragt ob er die als Billigangebot B-Ware etc. bekommen hat, was er verneint hat.

Aber seht selbst:
-2,5cm langer Riss (nur einseitig)
-Regenbogenanlassfarben bis hin zu den Grüntönen also gut 300 Grad.

Das kann doch nicht sein oder? Der Riss ist ja ein klarer Reklamationsgrund und nur bei einem der Eisen, aber die Anlassfarben hat so gut wie jedes der 25 Stck.

Sind die Anlassfarben nun Grund genug Ersatz zu fordern, was meinen die Experten. Meiner Meinung nach auf jeden Fall.

mfg.Wastl.
 
Das kann man nicht so unbedingt sagen:

Die Firmen fürchten Werkzeugbruch weit mehr als relativ schlechtes "Abschneiden".
Der Grund ist klar: Mäßige Schnittleistung wird nur jemandem auffallen, der gutes Werkzeug kennt und Vergleichsmöglichkeiten hat.
Einen Werkzeugbruch bemerkt aber jeder.
Deshalb werden kommerziell hergestellte Werkzeuge oft deutlich zu hoch angelassen.
Zur Rechtfertigung der Firmenpolitik muß man auch sagen, daß sie mit ungeschicktem bis unsinnigem Gebrauch rechnen müssen.

Ich weiß nicht, aus welchem Stahl die Eisen gefertigt sind.

Unterstellen wir mal, es handelt sich- was ganz vernünftig wäre- um einen Stahl in der Kategorie C 70.
Der läge bei einer Anlaßtemperatur von knapp 300 Grad noch bei etwa 55 HRC bei guter Zähigkeit. Das wäre für meine Begriff- auch aus den oben genannten Gründen- noch in Ordnung.

Wenn man von sinnvollem Einsatz der Werkzeuge ausgeht, kann man natürlich wesentlich mehr herausholen.
Ein Beispiel:
Ein Freund nahm an einem Kurs " Herstellen von Ruten für das Fliegenfischen" bei Dick teil. Dabei werden Bambusstreifen sich fortlaufend verjüngend zu gleichseitigen Dreiecken gehobelt und je sechs solcher Dreiecke zu einer Rute verleimt.
Die Arbeit wurde mit den vorzüglichen Stanleyhobeln ausgeführt. Allerdings mußten die Hobelmesser wegen des stark verschleißenden Bambus ständig nachgeschärft werden.
Die Frage an mich war nun, ob man die Standzeit der Hobelmesser nicht verbessern könne.
Ich habe zusammen mit dem Freund aus 6 verschiedenen Stählen, beginnend mit 1.2842 über Wälzlagerstahl bis hin zum 1.2562, passende Hobelmesserklingen geschmiedet, die er dann ausprobiert hat. Seinen Angaben nach war die Standzeit in allen Fällen vervielfacht, bis hin zum Achtfachen.
Ich würde aber einen Hobel mit solchen Klingen nicht "Otto Normalverbraucher" in die Hand geben. Gut- das Beispiel passt nicht ganz, wer heute noch mit Handhobeln arbeitet, kann in der Regel auch damit umgehen.

Zum Ausgangspunkt: Der Riß ist ein klarer Reklamationsgrund, die über "blau" angelassenen Eisen nicht unbedingt.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Hi Wastl,
ich kann dir leider nicht fundiert auf deine Frage antworten, aber da ich vor nicht alzu langer Zeit jemanden beraten habe, der damals mit dem Schnitzen angefangen hat, habe ich mich damals kurz darüber informiert.

Die Werkzeuge der drei großen Firmen: Pfeil, Stubai und Dastra liegen wohl alle über 59 HRC.
Bei Stubai wird scheinbar ein Kohlenstoffstahl benutzt.
Die Daten habe ich, ohne mich noch woanders zu informieren hieraus übernommen:
Thread aus dem Hobbyschnitzen-Forum

Da findest du auch ein zwei Sätze von einem Händler bezüglich sporadisch auftauchender Härtefehler bei Stubai und Pfeil.

Vielleicht hilfts ja.
Grüße,
Eisenbrenner
 
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