D.Kraft schrieb:
Hallo Arno,
beziehst Du Dich , was die Poliertechniken angeht,auf den "berühmten Brief" des Ostgotenkönigs Theoderich an den König der Vandalen ?
Hallo Ihr
Ja, hauptsächlich beziehe ich mich hier auf den bekannten Brief des Theoderich. Es gibt aber auch noch weitere Text- und Bildquellen.
Stefans Arbeit erscheint voraussichtlich Ende 2006 im Karfunkel Verlag. Dort sind diese dann genau nachzulesen. Ich besitze natürlich auch ein Exemplar. Falls man sich mal sieht, Bringe ich es natürlich gerne mit.
@Sanjuro:
Volle Zustimmung!
Man darf wirklich nicht vergessen, das der "Hamonkult" auch in Japan eine relativ junge Sache ist. Und ob ein Hamon nun gut zu sehen und verspielt, oder einfach nur da ist, hat kaum qualitative Relevanz. Hauptsache, es ist da.
Ferner möchte ich noch darauf hinweisen, das es einen technischen Grund dafür gibt, dass dieser "Kult" in Europa nicht so sehr zum tragen kam:
Zur Erzeugung eines "verspielten" Hamon sind ausgeprägte Höcker in der Lehmschicht notwendig. Eine europäische, zweischneidige Klinge muß nun aber zum Härten mehr oder weniger senkrecht hängend abgeschreckt werden, damit sie sich nicht verzieht.
Dabei könnten sich Dampfblasen an diesen Höckern festsetzen und zu Weichfleckigkeit, Spannungen und Verzug führen. Außerdem wurde bei uns wohl nicht grundsätzlich mit Lehm Gehärtet.
Die so entstehenden, nur leicht welligen Härtelinien sind optisch natürlich nicht so attraktiv. Deshalb glaube ich auch nicht, das sie besonders hervorgehoben wurden. Stefan ist ebenfalls dieser Ansicht. Ferner kommt ein Hamon auch ohne "Hadori" bei der "normalen" Politur ans Licht, so dass dennoch eine optische Qualitätskontrolle möglich gewesen sein dürfte.