Hallo ruggero,
Ich hab auch schon einiges an Ätzversuchen ausprobiert und eine Tiefe(0,5mm bezeichne ich schon als tief) , Kantenscharfe Ätzung ist gar nicht so einfach.Leider.
Anfangs habe ich auch mit Asphaltlack experimentiert aber die Ergebnisse waren nicht zufriedenstellend !. Zeitaufwendig von Hand ein gewünschtes Muster aufzubringen , nur um zu sehen dass sich der Asphaltlack im Ätzmittel an einigen stellen wieder ablöst und die Ätzung ruiniert ist nicht so prickelnd...
4 Stunden in Salpetersäure?
Ich empfehle dir für Buntmetalle eine Eisen-III-chloridlösung. Erwärmt auf ca 50°. Ist ungefährlicher und schnell ists auch. für 0,5mm Kupferblech brauchts ca 20-25min. Salpetersäure ist nur erforderlich wenn du Silber ätzen willst. Da ist das FeCl3 nicht so geeignet.
Es lassen sich auch recht filigrane Muster erzeugen. Ich hab anfangs ein Standard Testmuster verwendet um verschiedene Strichstärken, Zeiten und Temperaturen auszuprobieren. Wenn mans mal rausgefunden hat gehts ganz gut, ausschuss gibts aber leider immer noch. 100% perfekt sind bei mir nur ca 50% der Stücke.
Fehler sind meist , dass sich irgendwo doch ein kleines Stück Abdeckmaterial ablöst oder die Ätzung an verschiedenen stellen ungleichmässig voranschreitet. Hier mal ein Bild von ein paar Fehlversuchen, die hier noch rumliegen. Die Runden Teile sind 0,5mm Kupferblech , das untere 0,5mm Neusilber und zeigt einen fertigen Transfer vor dem Ätzen. Die Perfekten Teile sind leider schon alle verarbeitet.
Ich bin dazu übergegangen das Toner-Transferverfahren einzusetzen, brauch auch einiges an versuchen bis man da die Parameter rausgefunden hat. Funktioniert natürlich nur bei Flachmaterial, auf Rund aufbügeln geht nicht. Für dünnes Material nehme ich den Laminator, bei dickerem ,einseitigem das Bügeleisen. Ich hab einiges an Transfermaterial ausprobiert. Dünnes Katalogpapier (conrad, Reichelt, Engelbert strauss katalog , manche Fotopapiere, etc. Funktioniert, aber das Problem ist dass man das papier nach dem Aufbügeln wieder vorsichtig abrubbeln muss und dabei kann das Muster leicht beschädigt werden ausserdem haften am Toner immer noch papierfasern die eine genaue Kontrolle auf Unregelmässigkeiten und Löcher erschweren.
Nach dem Testen zig verschiedener Folien und Papiere benutze ich jetzt Oracal 651 Plotterfolie. Einfach ein entsprechend grosses stück auf ein bogen papier geklebt (keine ablösung im Drucker mehr!) nach dem Druck ausschneiden und aufbügeln/laminieren. Wenn man beim Bügeln die richtige temperatur und Zeit herausgefunden hat(zu kalt/kurz haftet nicht, zu heiss/lange muster verläuft) läßt sich die Plotterfolie nach nem kurzen Kaltwasserbad ganz easy abziehen und der Komplette! Toner haftet am Metall. Das Metall unbedingt vorher gründlich entfetten! Abwischen mit alkohol/aceton z.B verteilt nur das Fett! Ich gehe vor dem Aufbügeln einfach mit einem stück 800er schleifpapier über die oberfläche das hat sich als ausreichend erwiesen.
Nach dem aufbügeln das Muster am besten nochmal mit der Lupe kontrollieren, ab und zu finden sich besonders in grösseren schwarzflächen noch mikrolöcher. Mit dem blossen Auge kaum zu erkennen frisst sich das ätzmittel da aber doch durch und man hat lauter mikropunkte auf der fläche wo keine sein sollen. Das mag zum Teil an meinem Laserdrucker liegen, der ist uralt und macht nur 300 dpi. Abhilfe schafft das vorsichtige einsprühen mit Aceton oder Solvent 50 z.B. Keine grossen tropfen nur ein ganz feiner Sprühnebel der die Öberfläche anfeuchtet, dadurch wird der Toner an der Öberfläche nochmal angelöst und die Mikrolöcher verschwinden. Grössere Fehlstellen lassen sich gut mit einem Edding lackstift (edding 780) ausbessern. Keinerlei ablösung in 50° FeCl3. Der Vorteil beim Toner Transfer ist für mich hauptsächlich die Wiederholbarkeit, ich kann Muster verwenden , die ich so mit der Hand nicht gezeichnet bekomme und wenn der Transfer mal misslingt, einfach abwischen ,neu ausdrucken und von vorne, geht fix und man kann sich aufs Ätzen konzentrieren. Das Design am besten als Vektorgrafik, da gibts kein Problem mit der pixeligkeit an Kanten wie bei normalen Jpeg oder BMP. Gerade bei feinen linien siht man je nach vorlage und drucker die Pixel. Nix gut!
Das wars von mir dazu, wünsch dir viel Erfolg bei weiteren Ätzungen.