Rätselhafter Klingenbruch- Enzo Nordic

Smokehead

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Hallo Messerforianer,

ihr könnt euch meine frustration kaum vortsellen.
Ich hatte angefangen aus einer Klinge die ich zu Weihnachten bekommen hatte (Enzo Nordic, aus O1 ) ein schönes Messer zu bauen. Griff aus Raffir und Ebenholz.
Ich war halb fertig, hatte die Klinge am Schraubstock eingespannt und feilte am Edelstahl-Zwischenstück herum, und plötzlich rrrrrrt-kling! Brach die Klinge genau zwischen Klinge und Erl ab. Ich hätte gleichzeitig heulen und alles an die Wand schmeissen können. Schließlich war die Klinge nicht billig.
Meine Frage nun: Habe ich da was verkehrt gemacht oder lag evtl. ein Verarbeitungsfehler vor?
Und kann ich mit dem Griffteil, in dem noch der Erl klebt, noch irgendetwas anfangen?
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Frustrierte Grüße,
Smokehead
 
Also der Stahl an der Bruchstelle sieht sauber aus,so wie es sein soll,feinkörniges Gefüge.
Ist da aus dem Raffier auch was ausgebrochen?
Was steckt da an der Stelle zwischen dem Erl und dem raffier?
Sieht auf dem Bild aus als ob dort Spannung auf den Griff und den Erl gekommen ist und duch zuviel Kraft seitlich beim feilen der Bruch zustande kam.

Gruß Carsten
 
Das ist natürlich sehr ärgerlich. Ich hab jetzt nicht nach einem Bild der Klinge gesucht aber ich gehe davon aus daß der Erl nochmal extra abgesetzt ist. Gerade an der Stelle kann durch eine leichte Kerbe eine Spannungsspitze entstehen. Wenn Du dann das Messer an der Klinge einspannst und so extrem widerspenstige Materialien wie Edelstahl feilst kommt, auch wenn der Kraftaufwand für Dich nicht so arg ist, eine sehr hohe Biegespannung in den Querschnitt. Die Vibrationen die beim Feilen oft auftreten verstärken das noch. Beim nächsten Mal vielleicht den Griff direkt am Schraubstock anstehen lassen damit sich nix biegen kann.
Ich weiß nicht wie temperaturempfindlich Rafir ist und womit Du geklebt hast, Uhu Endfest könnte man durch aufheizen lösen, vielleicht geht dann das Erlstück raus.

Grüße,
Günther
 
Also der Ausbruch am Raffir stammt von meinem folgenden Wutausbruch, in dem ich den Griff in die Ecke gedonnert hab :super:
Was mich besonders gewundert hat, war dass die Klinge ohne wirklichen Kraftaufwand abbrach. Kann das nur von der Vibtation des Feilens stammen? Also onomatopoetisch wirklich rrrrrrrrt-kling. Eingespannt war die horizontal, direkt am Griff...
Nun ja, auch schon zu spät. Raffir ist leider nicht sehr Hitzebeständig, weiß jemand in welchem Temperaturbereich Uhu Endfest sich löst ? 100-150°C ?

Grüße, Smokehead
 
Moin,

oh das ist ärgerlich....

Das Stück Raffir würde ich rund um den Erl abschneiden, dann den Erl erwärmen und aus dem Rest rausziehen,
dann wäre wenigstens noch die Arbeit am Holz und Edelstahl gerettet.

Gruß

Uwe
 
Im Vorraus: ich bin kein Stahlspezialist, weiß also nicht allzu viel über die Möglichkeiten, Grenzen etc, aber:
Kann ich die Klinge evtl. irgendwo bei einem Schlosser o.Ä. zusammenschweissen lassen? Hat schließlich doch 40€ gekostet, und war wunderbar verarbeitet.....
 
Ich glaub nicht, das sich das lohnt.
Soo super, war die wohl nicht verarbeitet.
Aber Versuch macht kluch:hmpf:.
Darauf achten das die Schweißnaht langsam abkühlt und das Ganze nachher noch mal Anlassen.
Würde ich machen, kaputter als Kaputt geht ja nicht.
In der Bruchstelle sieht es an der "unteren" Kante so aus, als währ der Riss dort gestartet.
Sind da Schleifriefen die als Sollbruchstelle gedient haben könnten?
 
Ev. war die Klinge nicht ausreichend angelassen, d.h. zu hart und spröde.
Außerdem sieht so aus als ob oben zu wenig Klebstoff zwischen Erl und Griff ist. (aber deshalb bricht die Klinge ja nicht ab... :eek: )
 
Nun ja, versuchen kann mans ja mal..
Am Übergang zwischen Klinge und Erl war eine Art Fräskante (nur ein Zehntel, mit dem Fingernagel fühlbar), da die Flanke der Klinge scheinbar eine andere Fräsung/Oberfächenfinish erhalten hat als der Erl, aber kann das schon reichen?
Was ich mich weiterhin gefragt hab, selbst wenn das Messer bei der Fertigung nicht kaputt gegangen wäre, was wäre dann bei Benutzung passiert?

Naja, langsam ärger ich mich schon nicht mehr, ich hab mich für die nächsten Projekte auf Flacherl verlegt, muss nur noch irgedwo Klingenmaterial her bekommen...

Grüße, Smokehead
 
Am Übergang zwischen Klinge und Erl war eine Art Fräskante (nur ein Zehntel, mit dem Fingernagel fühlbar), da die Flanke der Klinge scheinbar eine andere Fräsung/Oberfächenfinish erhalten hat als der Erl, aber kann das schon reichen?
Das wäre schon mal ein Startpunkt für einen Riss
Was ich mich weiterhin gefragt hab, selbst wenn das Messer bei der Fertigung nicht kaputt gegangen wäre, was wäre dann bei Benutzung passiert?
Mit ziemlicher Sicherheit: Ja
Naja, langsam ärger ich mich schon nicht mehr, ich hab mich für die nächsten Projekte auf Flacherl verlegt, muss nur noch irgedwo Klingenmaterial her bekommen...
... :hmpf: ... Das Flacherl immer besser ist, kann man so einfach nicht sagen... ich sage nur Schwert...
Stahl bei der Lindenschmiede, Schanz, Ballbach, AchimW ... siehe Banner
 
Kurzes Update: ein Hoch auf den Shop aus dem die Klinge stammte!
(Ich weiß nicht ob ich hier Schleichwerbung betreiben sollte, daher nenne ich den Namen vorsichtshalber mal nicht ;) )
Nach kurzem e-Mail-verkehr mit denen wurde mir die Klinge (bzw. deren Gegenwert) inklusive der Versandkosten voll erstattet!
Und das Obwohl der Hersteller sagte dass sowas wohl noch nie vorgekommen ist.
Respekt!:D
 
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