Randall bei *** Gelöscht. Hinweise auf Internet-Auktions-Plattformen sind im Messerforum nicht erwünscht. ***

Rolf

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Hi
Bei *** Gelöscht. Hinweise auf Internet-Auktions-Plattformen sind im Messerforum nicht erwünscht. *** steht ein angeblich echtes Randall für 499,-DM mit dem Spruch "Normal 4 Jahre Lieferzeit , hier bei *** Gelöscht. Hinweise auf Internet-Auktions-Plattformen sind im Messerforum nicht erwünscht. *** sofort".
Was haltet ihr davon?
Ich tippe auf Solinger Fertigung.
Gruß
Rolf
 
Das was da abgebildet ist, ist ein Bilderbuch-Randall No. 1. Ich habe das gleiche Messer. Da habe ich schon vor 7 Jahren über 650 DM für gezahlt. Der Preis ist ok und das Messer, wenn es das auf der Abbildung ist, ist 100 % echt. Außerdem ist das ein echter Klassiker, der dazu noch spitzenmäßig verarbeitet ist. Der gute Ruf von Randall kommt nicht von ungefähr.

Übrigens hat Randall selbst in den 50er und 60er Jahren Klingen in Solingen fertigen lassen, da er mit der Fertigung eigener Messer nicht mehr nachkam. Sollte Dir einer ein solches "Solingen-Randall" zu dem dargestellten Preis anbieten würde ich zuschlagen, da nicht mehr allzu viele davon im Umlauf sind.

Achim
 
Ganz so wild isses nicht, aber Randall selbst gibt auf der eigenen Website rund 35 Monate Wartezeit für alle Typen an. Das führt dazu, daß die Messer bei Händlern, die welche vorrätig haben, in aller Regel deutlich über Katalogpreis verkauft werden. Der liegt bei dem No. 1 in der angebotenen Ausführung im Moment übrigens bei 235 Dollar. Plus Fracht, Zoll und Einfuhrsteuer kommt da ein nettes Sümmchen zusammen. Der Preis von 500,-- DM im *** Gelöscht. Hinweise auf Internet-Auktions-Plattformen sind im Messerforum nicht erwünscht. *** ist jedenfalls auch für zweite Hand ok.

Zum Thema Serienmesser läßt sich da eine treffliche Diskussion vom Zaun brechen. Die Randalls sind von Hand geschmiedet und ohne irgendwelche Führungen oder technische Hilfen (CAD, Fräsen etc.) gefertigt (so zumindest der Katalog). Das führt dazu, daß alle Messer gleichen Typs ähnlich, aber nie 100 % identisch sind. Ich denke mal, daß das bei vielen Messern renommierter Messermacher aus den USA und von sonstwo deutlich anders ist. Da wird gelasert, gefräst, gedreht, geCADdet und gewasserstrahlt was das Zeug hält und die Teile werden auch als handgemachte Einzelstücke zu Horrorpreisen angeboten. Wenn ich Werkstätten wie z.B. die von Terzuola sehe wird mir schlecht. Da stehe ich doch deutlich mehr auf die handgemachten "Serien"-Messer von Randall.

Ein gutes Gegenbeispiel ist z.B. auch Reeves' Sebenza. CAD etcetara, und die kosten deutlich mehr als die Randalls, obwohl es nur Klappmesser sind und mit Sicherheit weniger Handarbeit drinsteckt.

Ich habe übrigens beide Messer und finde sie großartig, aber wenn ich wählen müsste, dann müsste das Sebbie gehen und das Randall darf bleiben.

Achim
 
Sorry, pitter, bitte noch mal lesen was ich schrieb!

Der Preis von 235 Dollaris ist der Preis von Randall DIREKT! Und der gilt eben, wenn man die 35 Monate Geduld mitbringt. Die Händlerpreise liegen immer deutlich darüber.
Also ist dies der Preis, den sich die Firma fragt.
Fixkosten für Material? Was ist denn schon dran an dem Teil? 30 cm O-1 Stahl in 6 mm x 30 mm, macht 430 Gramm Ich kauf das Zeug für runde 3,50 DM pro Kilo, also werden die das auch nicht teurer bezahlen. Macht 1,50 DM an Stahl. Messing für 50 Pfennig, Alu für 50 Pfennig und vielleicht für 4 DM Leder und Faden. Dann noch Verbrauchsmaterial wie Bänder, Bohrer etc., macht hoch geschätzt 15 DM insgesamt.
Löhne? Daß ich nicht lache. Frag doch mal, was in so Kleinbetrieben im "gelobten Land" USA verdient wird. Nix Gewerkschaften und Tarifverträge. Naja, sagen wir mal, daß an so einem Teil inklusive Overhead 2 bis 3 Stunden gearbeitet wird. Das ist zwar Hand- aber dennoch arbeitsteilige Serienfertigung. Bei einem Stundenlohn von 15 $ wären das maximal noch mal 45 $. Insgesamt sind wir dann bei einem runden Hundertmarkschein für alles. Handgefertigt. Und für Gary Randall bleibt auch noch was übrig, wenn er das dann für 235 $ verkauft.

Schau Dir auch mal die Teile von Karesuando Kniver oder anderen kleineren skandinavischen Betrieben an. Handgeschmiedet, handgefertigt, Kostenpunkt so zwischen 90 und 150 DM. Na?

Achim

P.S. Meine wirklich handgeschmiedeten Teile verkaufe ich auch so zwischen 180,- und 450,- DM (Monostahl).
 
@ Pitter,

nimm dir mal die letzte Ausgabe des Messermagazins, da war eine Reportage über Bo Randall drin enthalten. Darin wurde auch erwähnt, wieviele Messer Bo Randall alleine, also ohne Mitarbeiter innerhalb von einem Jahr (oder war es nur ein halbes?) gefertigt hat. Dann kannst du mal zurückrechnen wieviele Stunden Arbeitszeit in so nem Messer stecken (damals), wenn man dann heute eine Serienfertigung aufzieht reduziert sich die Arbeitszeit nochmals um einiges.
 
Original erstellt von AchimW:
<STRONG>. Naja, sagen wir mal, daß an so einem Teil inklusive Overhead 2 bis 3 Stunden gearbeitet wird. Das ist zwar Hand- aber dennoch arbeitsteilige Serienfertigung. Bei einem Stundenlohn von 15 $ wären das maximal noch mal 45 $. Insgesamt sind wir dann bei einem runden Hundertmarkschein für alles. Handgefertigt.</STRONG>

Plus Lagerhaltung, Abschreibung, Gebäudekosten, Rückstellung, Administration, Vertriebskosten, Werbekosten, Kosten für Reparaturen/Garantie usw. - das ist ja kein ein Mann Hobby Betrieb. Wenn das so ist, dass dort wirklich alles mit der Hand gearbeitet wird, moechte ich da aber nicht
arbeiten <IMG SRC="smilies/cwm52.gif" border="0">

Und wenn Du die Dinger so preiswert verkaufst, ist das ok, Du und Deine Mitarbeiter <IMG SRC="smilies/cwm41.gif" border="0"> müssen ja nicht davon leben.

Egal, alleine es bleibt mir verborgen, warum sich um die Dinger gerade in USA so gepruegelt wird.

Gruesse
Peter
 
Peter, hast Du so ein Ding schon mal in der Hand gehabt? Vielleicht verstehst Du das dann. Die Qualität ist jedenfalls verglichen mit anderen Customs gleichwertig mit vielen (teureren!) und besser als manche. Insofern läßt sich das schon auch mit dem Sebenzy vergleichen.

Achim
 
Pitter muss halt seinen Senf dazu abgeben.
Die Dinger von Randall sind jedenfalls ihren Preis wert. Sind saugut verarbeitet und liegen super in der Hand.
 
Um mal kurz die Diskussion um handgemacht oder nicht und Preise etc. zu unterbrechen:

1. Randall ist eine Legende! in den USA und weit drüber hinaus.
2. Es gibt heutzutage viele "Legenden", die weitaus höhere Preise für Messer verlangen, als diese eigentlich wert wären. Und zudem stehen bei einigen Messern Namen drauf, die nicht mal einen Streich daran gearbeitet haben!
3. Randall ließ aufgrund Engpässen vor langen Jahren in Solingen Klingen produzieren, das ist aber schon längst wieder vorbei. Das heißt, die Angabe der Wartezeit ist absoluter Quatsch, da man so ein Stück nicht mehr neu bekommt! -> Sammlerstück
4. Halte ICH handgefertigte (oder wie auch immer) Randall-Messer für jeden Dollar wert, die sie kosten.

Randall Solingen waren übrigens keine O1-Klingen, sondern rostfrei!

Viel Spaß noch beim diskutieren <IMG SRC="smilies/smile.gif" border="0">
 
So, jetzt hab ich auch gleich noch zwei Seiten mit verschiedenen Randall-Modellen und dazugehörigen Preisen, nur mal so zur Info. Hier ist eines mit Solinger Klinge dabei (bitte mal genau auf den Preis schauen!!!):
www.fightingrandalls.com/forsale.htm

Und hier verschiedene Modelle neueren und älteren Datums:
www.cuttingedge.com/text/r.html

Klar, die Preise sind nicht verbindlich oder repräsentativ, aber mal interessant zu sehen.
 
Original erstellt von AchimW:
<STRONG>Der liegt bei dem No. 1 in der angebotenen Ausführung im Moment übrigens bei 235 Dollar. .. Die Randalls sind von Hand geschmiedet und ohne irgendwelche Führungen oder technische Hilfen (CAD, Fräsen etc.) gefertigt (so zumindest der Katalog).</STRONG>

Wenn ein Messer über Dealer fuer 235 USD verkauft wird, liegt der Herstellungspreis (Material/Fertigung + alle Nebenkosten deckend) so pi mal Zehe bei maximal 80USD entspricht ca. DM 180.-.Das kommt Überschlagsmässig ziemlich hin, denk ich mal.

Wenn man fuer 180 Mark ein handgeschmiedetes und handgemachtes Messer fertigen möchte, ist man entweder bescheuert und hat reiche Eltern, bald pleite oder das Ding ist eben doch nicht handgemacht.

Also entweder, der Herr Randall lebt von Luft und Liebe, seine Angestellten haben ein Lohnniveau wie der durchschnittliche Bauer in Kambodscha und sein Betrieb verursacht keine Kosten oder das "handgemacht" versteht sich auf "einmal mit der Hand das Ding über den Bandschleifer gezogen"

Gruesse
Peter
 
Wurde versteigert für 655,-- DM. Das, finde ich, ist ein sehr fairer Preis für das Teil.

Achim
 
Habe übrigens beim Verkäufer nachgefragt: Stahl ist O1, Herstellungsjahr unbekannt. Definitiv kein Solingen-Modell!
 
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