Hier noch die Firmengeschichte:
1937 beobachtete Bo Randall einen Bootsbesitzer, der mit einem markanten Messer schwere Reparaturarbeiten an seinem Boot ausführte. Dabei ging dieser völlig bedenkenlos, ja geradezu rücksichtslos mit dem schönen Messer zu Werke. Bo blieb zunächst gleichermaßen irritiert wie fasziniert stehen – um anschließend dem Bootseigner dieses stabile Messer abzukaufen.
Wie sich bald herausstellte, war dieses Messer kein gewöhnliches Messer. Es stammte von Bill Scagel, einem Messerschmied, der damals noch kaum bekannt war, inzwischen aber zu den legendärsten Figuren der amerikanischen Messerkultur gehört.
Als Bo der qualitative Unterschied zwischen diesem handgefertigten Messer und den damals vor allem verbreiteten, industriell gefertigten Messern bewusst wurde, veränderte sich sein Leben. Denn Bo beschloss, Messer in ähnlichem Stil und ähnlich herausragender Qualität herzustellen. Zumindest wollte er es versuchen.
Das erste Messer, das er in seiner Hobbywerkstatt in Orlando, Florida, USA, fertigte, entstand noch aus einer Feile, die er zum Messer umschliff. Doch schon bald richtete Randall sich eine Schmiede ein und arbeitete unentwegt daran, die besten Messer zu machen, zu denen er fähig war. 1938 erfolgte dann die Geschäftsgründung von Randall Made. Verkauft wurden die Messer im Bekleidungsgeschäft seines Schwiegervaters in Orlando.
Von Anfang an legte Bo, der das Outdoorleben liebte, größten Wert auf klare Linien und die kompromisslose Funktionalität seiner Messer. Dabei betrachtete er das Messermachen immer noch als schönes Hobby, als reines Nebeneinkommen. Das änderte sich erst, als die USA 1941 in den 2. Weltkrieg eintraten und Bo Randall von einem jungen Marine-Soldaten beauftragt wurde, für ihn ein vielseitiges Kampfmesser zu fertigen.
Dieses Messer, das als Model 1 „All Purpose Fighter“ in die Geschichte einging, kam so gut an bei den Kameraden des Soldaten und dessen Freunden, dass sogar die Medien darüber berichteten. Immer weiter verbreiteten sich die Lobeshymnen, und schon bald bekam Randall aus dem ganzen Land Briefe mit Messer-Aufträgen zugestellt. Der „Messer-Mann aus Florida“ hatte es geschafft.
W. D. „Bo“ Randall starb am 25. Dezember 1989. Seitdem sind Bos Sohn Gary und dessen Söhne alleine am Zug. Dem grundsätzlichen Stil und den traditionellen Fertigungstechniken ist man jedoch treu geblieben.
Am Anfang der Fertigung steht ein starkes Stück Stahl, meist nicht-rostfreier Carbonstahl wie O1, seltener rostbeständiger 440B oder ATS-34. Aus diesem wird die Klingenform geschmiedet und geschliffen. Dann erfolgt die Wärmebehandlung, bei der der Stahl zunächst durch Erhitzen auf über 900 Grad Celsius und anschlißendes Abschrecken sehr hart gemacht wird. Die folgende Zufuhr wohldosierter Temperaturen nimmt dem Stahl seine allzu hohe Härte und macht ihn deutlich zäher und belastbarer. Dann erfolgt das Glätten der Stahloberflächen und der Feinschliff des Schneidenbereichs. Aus ¼ Zoll starkem Messing oder Neusilber wird je nach Modell eine Zwinge oder das Handschutzelement geformt und über die Steckangel bis zum Ricasso des Messers geschoben. Dort wird das Metallelement mit der Klinge verlötet, was zum unverrückbaren Halt zusätzlich den Vorteil hat, dass alle Übergänge in den Angelbereich zuverlässig abgedichtet sind. Die Griffe von Randallmessern bestehen meistens aus Lederscheiben, Geweihstücken und Abschlusskappen aus Aluminium, gelegentlich auch aus Micarta.
Vor wenigen Jahren noch, musste man nach der Bestellung viele Jahre auf ein Randall-Messer warten. Es gab einfach zu viele Interessenten – und die Randalls dachten nicht daran, sich deswegen unter Druck setzen zu lassen und irgendetwas an der Herstellung zu drehen. Für Europa ist die Messerschmiede Nohl aus Gießen offizieller Distributor der Randall Made Knives. Dort bekommt man inzwischen alljährlich ein großes Kontingent an Messern zugesprochen.
Hier der Link zum Hersteller direkt:
http://www.randallknives.com/