Sam Caracha
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Rapier Darkwood Armory
Hallo,
als passiver Leser bin ich hier schon seit Jahren immer wieder mal auf guten Rat gestoßen.
Ich möchte hier nun meine Freude über ein Schwert teilen, das mich seit dem Film "Die drei Musketiere", seinerzeit mit Kiefer Sutherland fasziniert hat. Dazu muss ich sagen, dass ich über 10 Jahre lang Sportfechten betrieben habe und dieser Sport während meiner Kindheit und Jugend war nicht zuletzt meiner Faszination für Blankwaffen geschuldet.
Als Kind ist natürlich das Katana das Größte. Präzision, Härte und Schärfe sind faszinierend, wenn man den üblichen Filmen Glauben schenkt und als Kind tut man das eben. Aber auch das mittelalterliche Schwert, sei es nun in Form des schottischen Langschwerts mit großer, lederumwickelten Fehlschärfe oder als handlicher Ein- bis Anderthalb-Händer übte seltene Faszination aus, wo mir zwar elterlicherseits jederlei Messer und Schwert erlaubt, jedoch bereits die Andeutung einer Spielzeugpistole verboten war. So war ich an Fasching immer Indianer und nicht Cowboy und allenfalls einmal ein Musketier (musketenlos zwar) und kein Räuber mit Espingole.
Jedoch ein Rapier, ein elegantes Schwert mit verspieltem Griffschutz war mir fremd.
Nun war das Sportfechten für mich nicht allein ob der Waffen eine Freude. Wer einmal einen großartigen Trainer hatte und über die hügelige Zeit des Pubertierens die Wärme, Kameradschaft und Zusammengehörigkeit eines familären Vereins erlebt hat wird wissen wovon ich spreche.
So fand ich mich im Sportverein mit dem filigranen Degen, Florett oder selbst dem Sportsäbel zwar gut aufgehoben, doch etwas an der Nase herumgeführt. Wo waren die wilden Kämpfe draußen vor einer Bar, wo das Duellieren auf dem Acker vor den Stadtmauern um die Mittagsstunde? Oh, gekämpft wurde viel, oftmals auch mit viel Einsatz, auf zahllosen Turnieren und während des Trainings, aber dies alles ließ meine naiven Erwartungen, meine kindlich-romantische Vorstellung zurück. Heute weiß ich, dass ich damals sicherlich mehr über den Zweikampf gelernt habe und trainieren konnte als ich es wahrhaben konnte. Abstände, Führung der Waffe, Taktik. All das spielt jedoch bei dargestellten Schwertkämpfen keine Rolle.
Mithin war meine Ausbildung auf die Sportgeräte beschränkt und ich sah meine Vorbilder aufgrund der Schwertgattung mit der ich im Verein ausgestattet war in eben jenen Musketieren, die ich in der Anime-Comiserie "D’Artagnan und die 3 MuskeTiere" oder eben in erwähntem Film mit Charlie Sheen, Chris O’Donnell, Oliver Platt und Kiefer Sutherland von 1993 sah.
Jedoch war mir die Art der "Glocke", d.h. des Handschutzes in letzterem Film immer zu barock, zu verspielt, zu blumig vorgekommen und ich konnte mir scho gar nicht vorstellen, wie eine so löchrige Barriere ausreichend Schutz vor Angriffen gegen die Hand bieten konnte. Mir schien diese Art der Waffe zu feminin. In meiner Welt schien ein breites, scharfes Schwert wie es die Samurai oder die Nordmannen führten von ungleich höherem Wert oder Effektivität.
Nun sind Jahre verstrichen, das Fechten musste ich zwischenzeitlich wegen räumlicher und zeitlicher Konflikte aufgeben, meine Faszination für Blankwaffen besteht jedoch fortan.
Und mit dem entsprechenden Gehalt rückten die ein oder anderen Kindheitsträume in Form eines gut geschmiedeten Schwerts auch finanziell in erreichbare Nähe. Ich kaufte viel Unsinn, billige Imitate und "Fertigungen" irgendwelcher Filmschwerter, nichts, was eine Erwähnung verdient hätte, doch lernte ich hierbei auch einige Lektionen (dem geneigten Sportfechter wird dieser Begriff bekannt vorkommen), in deren Essenz die Qualität vor der Quantität und dem Preis lag.
So wurde ich alsbald vorsichtiger bei der Auswahl, großzügiger im Budget und versuchte mir das ein- oder andere Kleinod zu sichern, das mir beim Sehen, Fühlen und ggf. Benutzen Freude machte.
Und mit dem Alter, dem Eingeständnis ein Schwert weniger als effektive öder gar tötliche Waffe zu sehen als mehr einem historischen Produkt, einem Werkzeug oder Sportartikel konnte ich nun die Ästhetik deutlich mehr schätzen lernen als der Wunsch damit Banditen zu erledigen.
So wollte ich nun, in Gedenken an meine Zeit des Sportfechtens und der Eleganz von Mantel-und-Degen-Filmen ein Rapier mein Eigen nennen.
Der Beitrag von Floppi von 2001 und sein kurzes Review bewegten mich mangels ausreichen guter Reviews in Deutschland mein Glück im Ausland zu versuchen.
Zwei namenhafte Schwertlieferanten blieben nach einer kurzen Suche im Internet übrig: http://www.darkwoodarmory.com/ und http://www.deltin.it/.
Ich glaube es war der Grund von darkwoodarmory zumindest einmal ein Bild (danke Floppi) von einem Käufer mit Produkt gesehen zu haben, anstatt ganz blind zu kaufen, was mich zu eben diesem Vertreiber führte. Bei meiner nächsten Anschaffung steht jedoch Deltin sehr weit oben.
Bei Auslandsbestellungen über das Internet sind damit einige Hürden verbunden über die ich mich so gut als möglich zu informieren versuchte. Was kostet das an Steuern, Zoll, was muss ich zu dem hohen Anschaffungspreis noch dazu rechnen?
Ich fragte also ganz einfach beim Zoll per Email nach. Zurück kam viel Text, viel Information und viel Bürokratie und das ist sicher ein Fest wenn man dem gewogen ist. Der Harte Fakt war jedoch, dass ich in der Summe mit 20% Zusatzkosten auf den entrichteten Betrag zu rechen hatte. Für alle, die also in Zukunft im Ausland, speziell in den USA kaufen ist also mit etwa dieser Summe zu rechnen. Im Detail setzt sich dies aus MsSt (19%) und die Einfuhrumsatzsteuer von im Falle von Blankwaffen 1,7% zusammen.
Im Endbetrag (und das ist sicher das für Viele das Interessanteste) kam ich also auf: 397,76 Euro (512,00$) plus 6,55€ Zoll und 74,48€ Steuer.
Bei Darkwoodarmory lassen sich die Klingenlänge, -schliff, Parierstangenart, Händigkeit, Griffmaterial, Knauf und Polierung individuell auswählen, einige Optionen mit geringfügigem Aufpreis. Meine Konfiguration war:
Spiral Port Swept (SpiralSwept) = $457.00
Right handed.
Handle Cherry
Blade DA1PR Practice - 42 inches
Quillions Straight - Ball Tip
Pommel Acorn
Finish Bright.
Die vom Händler angegebenen Portokosten von 60$ nahm ich in Kauf.
Freundlich wurde ich per Email über jeden Produktionsschritt informiert und der Kontakt war jederzeit offen und zuvorkommend.
Nachdem meine Fracht laut dem Tracker von US-Postalservice in Deutschland angekommen war (Bestellung 04.09.2014, Versendung am 09.09.2014, in Deutschland am 21.09.2014) bekam ich am 29.09.2014 Post vom Zoll.
Nun hat man lt. den auskunftsfreudigen Damen die Möglichkeit via Rücksendung der Kaufbelege resp. Rechnung mit der Bitte um postalische Bezollung die Möglichkeit die ausstehende Zahlung auch über die deutsceh Post abzuwickeln.
Da ich dies erst im Zollbüro erfuhr fuhr ich ebendahin und konnte die Blankwaffe in Empfang nehmen. Hier seien die strikten Bürozeiten der deutschen Behörden erwähnt, weswegen die postalische Bezahlung ev. günstiger sein könnte.
Das Öffnen des Kartons in einem Zollbüro fühlt sich für mich leider immernoch wie eine Leibesvisitation an. Es ist einfach nicht dasselbe, ob man seinen lang erwarteten Schatz im heimischen Wohnzimmer entkleidet oder dies vor den Augen einer zwar in meinem Fall nicht weniger attraktiven jungen Frau tut, diese anschließend jedoch unter meinen noch glänzenden Augen meinem neuen Baby mithilfe ihrer 30 Jahre älteren Kollegen im Computer unter "Blankwaffe, stumpf" eine schnöde Nummer zuordnet.
Nundenn. Ich konnte das Stück nach Hause tragen.
Und zum Produkt.
Ich wählte die Übungsklinge, weil ich mehrfach las, dass diese im Gegensatz zu einer geschliffenen Klinge tatsächlich für mehr Belastung ausgelegt sei und falls ich doch jemals noch den Wunsch verspüren würde die Klinge nachzuschleifen, so hatte ich da bereits einen Handwerker aus einem früheren Projekt im Hinterkopf. Beeindruckt hatte mich die Biegsamkeit, die bereits Floppis Bild demonstrierte und welche mir auch vom Sportfechten vertraut war. Und wie eingangs bereits ausgeführt sollte dieses Schwert sicher nicht als Waffe dienen.
Nach den ersten erfreuten Paraden und Angriffen, die Dank des gelben Gummistopfens auf der Klingenspitze auch gefahrlos von der Hand gingen war ob meiner Begeisterung kein Halten mehr. Der Gummistopfen ist nicht abziehbar und ich weiß auch noch nicht was sich darunter verbirgt, doch hab ich ihn nicht zuletzt deshalb als hilfreich empfunden, da die Klingenspitze so am Gürtel getragen dann nicht ungeschützt über den Boden pflügt.
Impulsiv nahm ich bereits Zeige- und Mittelfinger vor die Parierstange beim Halten, was wohl von der Pistolengriff-Haltung aus dem Fechtsport rührt und für mich eine bequemere Haltung darstellte. Jedoch, mehr Kontrolle gewann ich mit einem Griff, der nur den Zeigefinger über die Parierstange legte.
Und ich kann nur sagen, dass Führung und Verarbeitung dieser Waffe meinen Erwartungen an dieses in der Summe doch nicht anz billigen Stück erfüllen. Das Gewicht stimmt mit 1,11kg, Die Balance hätte meinem Gefühl nach etwas grifflastiger sein können, liegt aber nur kurz vor der Unschärfe/der Glocke.
Aktiv konnte ich es leider noch nicht einsetzen. Was das Finish "Bright" im Gegensatz zu "Hammered" oder "Black" bedeutet wag ich nur zu erahnen. Ich finde das Finish an meinem Schwert matt und das ist auch gut so. Ich füge einige Bilder an, da diese mehr sagen als tausend Worte.
Einzig am "Pommel" resp. Knauf hatte sich etwas Flugrost angesetzt. Eine Email dazu ist bereits an den Hersteller raus, die Antwort steht aus. Aber ich lasse mir davon nicht die Stimmung trüben. Ich habe es nun. Mein Rapier!
Und les ich nun diesen langen Post, so fühl ich mich irgendwie unwürdig, da es eigentlich kein exzellentes Review ist. Es ist mehr ein Erfahrungsbericht. Falls ich noch weitere Fotos oder Tests für euch ausführen kann, die weiterhelfen können, dann meldet euch. Grüße!
Bilder muss man jetzt anklicken weil wegen Traffic.
Hallo,
als passiver Leser bin ich hier schon seit Jahren immer wieder mal auf guten Rat gestoßen.
Ich möchte hier nun meine Freude über ein Schwert teilen, das mich seit dem Film "Die drei Musketiere", seinerzeit mit Kiefer Sutherland fasziniert hat. Dazu muss ich sagen, dass ich über 10 Jahre lang Sportfechten betrieben habe und dieser Sport während meiner Kindheit und Jugend war nicht zuletzt meiner Faszination für Blankwaffen geschuldet.
Als Kind ist natürlich das Katana das Größte. Präzision, Härte und Schärfe sind faszinierend, wenn man den üblichen Filmen Glauben schenkt und als Kind tut man das eben. Aber auch das mittelalterliche Schwert, sei es nun in Form des schottischen Langschwerts mit großer, lederumwickelten Fehlschärfe oder als handlicher Ein- bis Anderthalb-Händer übte seltene Faszination aus, wo mir zwar elterlicherseits jederlei Messer und Schwert erlaubt, jedoch bereits die Andeutung einer Spielzeugpistole verboten war. So war ich an Fasching immer Indianer und nicht Cowboy und allenfalls einmal ein Musketier (musketenlos zwar) und kein Räuber mit Espingole.
Jedoch ein Rapier, ein elegantes Schwert mit verspieltem Griffschutz war mir fremd.
Nun war das Sportfechten für mich nicht allein ob der Waffen eine Freude. Wer einmal einen großartigen Trainer hatte und über die hügelige Zeit des Pubertierens die Wärme, Kameradschaft und Zusammengehörigkeit eines familären Vereins erlebt hat wird wissen wovon ich spreche.
So fand ich mich im Sportverein mit dem filigranen Degen, Florett oder selbst dem Sportsäbel zwar gut aufgehoben, doch etwas an der Nase herumgeführt. Wo waren die wilden Kämpfe draußen vor einer Bar, wo das Duellieren auf dem Acker vor den Stadtmauern um die Mittagsstunde? Oh, gekämpft wurde viel, oftmals auch mit viel Einsatz, auf zahllosen Turnieren und während des Trainings, aber dies alles ließ meine naiven Erwartungen, meine kindlich-romantische Vorstellung zurück. Heute weiß ich, dass ich damals sicherlich mehr über den Zweikampf gelernt habe und trainieren konnte als ich es wahrhaben konnte. Abstände, Führung der Waffe, Taktik. All das spielt jedoch bei dargestellten Schwertkämpfen keine Rolle.
Mithin war meine Ausbildung auf die Sportgeräte beschränkt und ich sah meine Vorbilder aufgrund der Schwertgattung mit der ich im Verein ausgestattet war in eben jenen Musketieren, die ich in der Anime-Comiserie "D’Artagnan und die 3 MuskeTiere" oder eben in erwähntem Film mit Charlie Sheen, Chris O’Donnell, Oliver Platt und Kiefer Sutherland von 1993 sah.
Jedoch war mir die Art der "Glocke", d.h. des Handschutzes in letzterem Film immer zu barock, zu verspielt, zu blumig vorgekommen und ich konnte mir scho gar nicht vorstellen, wie eine so löchrige Barriere ausreichend Schutz vor Angriffen gegen die Hand bieten konnte. Mir schien diese Art der Waffe zu feminin. In meiner Welt schien ein breites, scharfes Schwert wie es die Samurai oder die Nordmannen führten von ungleich höherem Wert oder Effektivität.
Nun sind Jahre verstrichen, das Fechten musste ich zwischenzeitlich wegen räumlicher und zeitlicher Konflikte aufgeben, meine Faszination für Blankwaffen besteht jedoch fortan.
Und mit dem entsprechenden Gehalt rückten die ein oder anderen Kindheitsträume in Form eines gut geschmiedeten Schwerts auch finanziell in erreichbare Nähe. Ich kaufte viel Unsinn, billige Imitate und "Fertigungen" irgendwelcher Filmschwerter, nichts, was eine Erwähnung verdient hätte, doch lernte ich hierbei auch einige Lektionen (dem geneigten Sportfechter wird dieser Begriff bekannt vorkommen), in deren Essenz die Qualität vor der Quantität und dem Preis lag.
So wurde ich alsbald vorsichtiger bei der Auswahl, großzügiger im Budget und versuchte mir das ein- oder andere Kleinod zu sichern, das mir beim Sehen, Fühlen und ggf. Benutzen Freude machte.
Und mit dem Alter, dem Eingeständnis ein Schwert weniger als effektive öder gar tötliche Waffe zu sehen als mehr einem historischen Produkt, einem Werkzeug oder Sportartikel konnte ich nun die Ästhetik deutlich mehr schätzen lernen als der Wunsch damit Banditen zu erledigen.
So wollte ich nun, in Gedenken an meine Zeit des Sportfechtens und der Eleganz von Mantel-und-Degen-Filmen ein Rapier mein Eigen nennen.
Der Beitrag von Floppi von 2001 und sein kurzes Review bewegten mich mangels ausreichen guter Reviews in Deutschland mein Glück im Ausland zu versuchen.
Zwei namenhafte Schwertlieferanten blieben nach einer kurzen Suche im Internet übrig: http://www.darkwoodarmory.com/ und http://www.deltin.it/.
Ich glaube es war der Grund von darkwoodarmory zumindest einmal ein Bild (danke Floppi) von einem Käufer mit Produkt gesehen zu haben, anstatt ganz blind zu kaufen, was mich zu eben diesem Vertreiber führte. Bei meiner nächsten Anschaffung steht jedoch Deltin sehr weit oben.
Bei Auslandsbestellungen über das Internet sind damit einige Hürden verbunden über die ich mich so gut als möglich zu informieren versuchte. Was kostet das an Steuern, Zoll, was muss ich zu dem hohen Anschaffungspreis noch dazu rechnen?
Ich fragte also ganz einfach beim Zoll per Email nach. Zurück kam viel Text, viel Information und viel Bürokratie und das ist sicher ein Fest wenn man dem gewogen ist. Der Harte Fakt war jedoch, dass ich in der Summe mit 20% Zusatzkosten auf den entrichteten Betrag zu rechen hatte. Für alle, die also in Zukunft im Ausland, speziell in den USA kaufen ist also mit etwa dieser Summe zu rechnen. Im Detail setzt sich dies aus MsSt (19%) und die Einfuhrumsatzsteuer von im Falle von Blankwaffen 1,7% zusammen.
Im Endbetrag (und das ist sicher das für Viele das Interessanteste) kam ich also auf: 397,76 Euro (512,00$) plus 6,55€ Zoll und 74,48€ Steuer.
Bei Darkwoodarmory lassen sich die Klingenlänge, -schliff, Parierstangenart, Händigkeit, Griffmaterial, Knauf und Polierung individuell auswählen, einige Optionen mit geringfügigem Aufpreis. Meine Konfiguration war:
Spiral Port Swept (SpiralSwept) = $457.00
Right handed.
Handle Cherry
Blade DA1PR Practice - 42 inches
Quillions Straight - Ball Tip
Pommel Acorn
Finish Bright.
Die vom Händler angegebenen Portokosten von 60$ nahm ich in Kauf.
Freundlich wurde ich per Email über jeden Produktionsschritt informiert und der Kontakt war jederzeit offen und zuvorkommend.
Nachdem meine Fracht laut dem Tracker von US-Postalservice in Deutschland angekommen war (Bestellung 04.09.2014, Versendung am 09.09.2014, in Deutschland am 21.09.2014) bekam ich am 29.09.2014 Post vom Zoll.
Nun hat man lt. den auskunftsfreudigen Damen die Möglichkeit via Rücksendung der Kaufbelege resp. Rechnung mit der Bitte um postalische Bezollung die Möglichkeit die ausstehende Zahlung auch über die deutsceh Post abzuwickeln.
Da ich dies erst im Zollbüro erfuhr fuhr ich ebendahin und konnte die Blankwaffe in Empfang nehmen. Hier seien die strikten Bürozeiten der deutschen Behörden erwähnt, weswegen die postalische Bezahlung ev. günstiger sein könnte.
Das Öffnen des Kartons in einem Zollbüro fühlt sich für mich leider immernoch wie eine Leibesvisitation an. Es ist einfach nicht dasselbe, ob man seinen lang erwarteten Schatz im heimischen Wohnzimmer entkleidet oder dies vor den Augen einer zwar in meinem Fall nicht weniger attraktiven jungen Frau tut, diese anschließend jedoch unter meinen noch glänzenden Augen meinem neuen Baby mithilfe ihrer 30 Jahre älteren Kollegen im Computer unter "Blankwaffe, stumpf" eine schnöde Nummer zuordnet.
Nundenn. Ich konnte das Stück nach Hause tragen.
Und zum Produkt.
Ich wählte die Übungsklinge, weil ich mehrfach las, dass diese im Gegensatz zu einer geschliffenen Klinge tatsächlich für mehr Belastung ausgelegt sei und falls ich doch jemals noch den Wunsch verspüren würde die Klinge nachzuschleifen, so hatte ich da bereits einen Handwerker aus einem früheren Projekt im Hinterkopf. Beeindruckt hatte mich die Biegsamkeit, die bereits Floppis Bild demonstrierte und welche mir auch vom Sportfechten vertraut war. Und wie eingangs bereits ausgeführt sollte dieses Schwert sicher nicht als Waffe dienen.
Nach den ersten erfreuten Paraden und Angriffen, die Dank des gelben Gummistopfens auf der Klingenspitze auch gefahrlos von der Hand gingen war ob meiner Begeisterung kein Halten mehr. Der Gummistopfen ist nicht abziehbar und ich weiß auch noch nicht was sich darunter verbirgt, doch hab ich ihn nicht zuletzt deshalb als hilfreich empfunden, da die Klingenspitze so am Gürtel getragen dann nicht ungeschützt über den Boden pflügt.
Impulsiv nahm ich bereits Zeige- und Mittelfinger vor die Parierstange beim Halten, was wohl von der Pistolengriff-Haltung aus dem Fechtsport rührt und für mich eine bequemere Haltung darstellte. Jedoch, mehr Kontrolle gewann ich mit einem Griff, der nur den Zeigefinger über die Parierstange legte.
Und ich kann nur sagen, dass Führung und Verarbeitung dieser Waffe meinen Erwartungen an dieses in der Summe doch nicht anz billigen Stück erfüllen. Das Gewicht stimmt mit 1,11kg, Die Balance hätte meinem Gefühl nach etwas grifflastiger sein können, liegt aber nur kurz vor der Unschärfe/der Glocke.
Aktiv konnte ich es leider noch nicht einsetzen. Was das Finish "Bright" im Gegensatz zu "Hammered" oder "Black" bedeutet wag ich nur zu erahnen. Ich finde das Finish an meinem Schwert matt und das ist auch gut so. Ich füge einige Bilder an, da diese mehr sagen als tausend Worte.
Einzig am "Pommel" resp. Knauf hatte sich etwas Flugrost angesetzt. Eine Email dazu ist bereits an den Hersteller raus, die Antwort steht aus. Aber ich lasse mir davon nicht die Stimmung trüben. Ich habe es nun. Mein Rapier!
Und les ich nun diesen langen Post, so fühl ich mich irgendwie unwürdig, da es eigentlich kein exzellentes Review ist. Es ist mehr ein Erfahrungsbericht. Falls ich noch weitere Fotos oder Tests für euch ausführen kann, die weiterhelfen können, dann meldet euch. Grüße!
Bilder muss man jetzt anklicken weil wegen Traffic.
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