Rasiermesser schärfen [aus: Welchen Schliffwinkel hat eine Rasierklinge?]

razo666

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Wenn du ein altes Rasiermesser meinst dann geh wie folgt vor:

1.alte Rasiermesser haben einen hohlschliff
2. nimm einen schön feinen stein ich würd mit nichts niedrigerem als 1000 anfangen.
3. zu abziehen empfieht es sich immer zum messerrücken hin abzuziehen da es sonst passieren könnte das du in den stein schneidest
4. zum winkel ist zu sagen leg das messer auf den stein und schau das sowohl klinge als auch messerrücken auf dem stein ruchen dann hebst du den rücken ganz leicht an und fängst an abzuziehen.
5. zum finish gibst du ein wenig polierpaste auf die feinere seite deites abziehriemens und fängst an erst mit der gröberen dann mit der feineren seite abzuziehen
zum abziehen: nur das gewicht des rasiermessers auf den riemen drücken lassen keinen zusätzlichen druck

am schluss noch sauber machen und gut trocknen und dann ist es fertig
 
AW: Welchen Schliffwinkel hat eine Rasierklinge?

Razo, deine Methode möchte ich nicht unkommentiert stehen lassen:
ich würde es so niemandem empfehlen!
Sie mag funktionieren, aber nun wirklich nicht optimal.
 
AW: Welchen Schliffwinkel hat eine Rasierklinge?

was würdest du den vorschlagen??

edit: nur um klarzustellen ich meinte ein rasiermesser keine rasierklinge
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Welchen Schliffwinkel hat eine Rasierklinge?

Mein Vorschlag:
Den Rücken mit Tesafilm oder Isolierband abkleben.
Die Klinge komplett auflegen und über die Schneide schiebend, mit leichtem Druck schleifen.
Darauf achten dass der Stein immer gut gewässert und absolut sauber und frei von fremden Schleifpartikeln ist.
Einen 1000der Stein würde ich nur für Reparaturen nehmen.
Lieber einen feinen Stein (zB. 12.000) nehmen und ihm kurzzeitig mit Dia-Paste 1µ, 0.5µ, whatever auf "grob" dressieren.

Danach auf einen glatten Riemen ohne Paste und ohne Druck abziehen.

Ciao Sven
 
AW: Welchen Schliffwinkel hat eine Rasierklinge?

ich habe ein schlechtes Gewissen damit diesen Faden zuzumüllen,
der mit diesem Thema eben nichts zu tun hat.
Sven hat die Sache völlig richtig dargestellt,
ein 1.000er ist zum Aufbauen des Grates "Bevelsetting"
ein intermediärer Polierer zum verfeinern z.Bsp 3-6.000
und alles ab 8.000 zum auspolieren.

Danach ein Chromoxidriemen und unbehandeltes Leder.

Der Rücken liegt flach auf dem Stein auf,
dafür ist er da. Um ihn vor Kratzern zu schützen eignet sich eine Lage isoliertape.
Den Winkel frei zu wählen, indem man den Rücken anhebt
ist unnötig kompliziert und bringt nur unsicherheit

wer genaueres wissen will:
hier beschäftigen sich Leute täglich damit
http://www.gut-rasiert.de/forum/index.php
http://forum.nassrasur.com/
 
Okay, da wir jetzt einen eigenen Faden haben,
hier meine Methode:


Zuerst schätze ich den Zustand des Messers.
Handelt es sich um ein Fabrikneues Messer,
um ein Gebrauchsmesser oder um ein antikes restaurationsbedürftiges.

Meist entscheide ich mich mit dem 1.000er zu beginnen.
Ich klebe den Rücken ab und absolviere mit nur wenig Druck
klein gezogene Kreise auf dem 1000er für jede Seite des Messers.
Dabei sollten die Kreise so gezogen werden, dass die gesamte Facette
den Stein gleichmäßig berührt.
Danach mache ich einige "kreuzstriche".
*siehe Videos am Ende

Das widerhole ich solange, bis die Facette gleichmäßig aussieht
und das Messer unterarmhaare auf gesamter Länge mit Leichtigkeit rasiert.

Danach kommt ein mittelfeiner Polierer,
wie ein 5.000er. Hier wiederhole ich das Verfahren,
bis die Facette gleichmäßg poliert ist
und das Messer unterarmhaare fliegen lässt

als Abschluss kommt ein 8.000er
solange bis die Haare am Arm kommentarlos fallen.

Es bleibt jedem überlassen jetzt noch weitere Steine anzuhängen,
aber man kann hier durchaus aufhören.

zum Schluss ganz wichtig, eine feine Polierpaste.
Und zwar nicht irgendeine, wie für Kochmesser,
sondern nur die feinsten.
Eignen tun sich Chromoxid wie es in Lukas Acrylfarbe mit dem Pigment PG 17 enthalten ist,
oder direkt als Pigment von Kremer in Pulverform,
mit einer Teilchengröße von 0.3µm
und Diamantpasten mit 0.5µ oder in ca 60.000

Das kann man auf ein Leder auftragen und das Messer, ohne die Abklebung, entgegen der Schneidrichtung abziehen.
Solange, bis das Messer den Haartest besteht
d.h. ein Haar gegen die Wuchsrichtung gehalten (wurzel nach außen)
muss durch leichtes drücken der Schneide ganz ohne Zug,
sanft und am besten ohne "Pling" auf einer höhe von 0.5cm zum Haltepunkt gekappt werden können.
Auf der gesamten Länge der Klinge.

All die Tests sind nur ein Hinweis darauf, ob das Messer gut rasiert oder nicht.
Die Gesichtsrasur ist der einzige richtige Test.

Das Messer wird gewohnt gestrichen (geledert) und sich rasiert.
Ist die Rasur nicht gut, müssen einige Schritte wiederholt werden.

Das war nun die Kurzfassung EINER Methode.
Vieles habe ich weggelassen, aber die Methodik funktioniert.

Ich kann zur Untermalung meiner Ausführungen nur diese Videos empfehlen:
http://straightrazorplace.com/srpwi...#Straight_Razor_Place_.2709_Convention_-_Lynn

zu finden unter
Straight Razor Place '09 Convention - Lynn

leider auf englisch. Auch die anderen dort aufgelisteten Clips sind sehr gut und lehrreich.
 
Hallo zusammen,
interessante Vorgehensweisen.
Nach einigen üben mit diversen Steinen bin ich davon abgekommen Steine zu nutzen. Ralle hat mir vor ein Paar Monaten eine andere Methode gezeigt. Er arbeitet mit auf Planem Untergrund fixierten Schleiffolien. Der Vorteil ist, dass man keine Probleme mit krummen Steinen hat. Das Wässern der Steine entfällt und man kann mit sehr wenigen Zügen gute Ergebnisse bekommen. Von Ralle hab ich entsprechend vorbereitetes Material in sinnvoller Körnung bekommen. Nach einer sehr kurzen Übungsphase hab ich fast alle meine Rasiermesser geschärft und endlich macht das Rasieren mit den Messern richtig spaß.

Grüße
Christoph

P.S. Der Link zu den Mikrotomen ist interessant, wir nutzen aber nur noch Wegwerfklingen.
 
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