Rasiermesser

Ich habe mal ein paar Rasiermesser aus Leistungszonendamast gemacht.Mangels geeigneter Schleifmöglichkeiten habe ich die Sache nicht weiter ausgebaut. Im Moment habe ich noch eine breite Rasiermesserklinge aus Leistungszonendamast mit Nickel, Federstahl und 1.2516 im Rücken und in der Schneide ca 3oo Lagen 1.2516 als Raffinierstahl, also nur mit sich selbst verschweißt. Die Klinge ist noch nicht geschärft und ich benutze sie zu Demonstrationen- Anschneiden von Glasflaschen.
Ich werde diese Klinge - wenn überhaupt- dann nur flach schleifen. An sich finde ich Rasiermesser sehr interessant, scheue mich aber vor dem Schleifen. Schleift man sie vor der Härtung hohl und sehr dünn, kann man eventuell auftretenden Härteverzug nicht mehr korrigieren. Läßt man genug Material vor dem Härten stehen, hat man das Problem mit dem Schleifen. Entweder man geht mit der nötigen Vorsicht zu Werke- dann dauert es lange, oder man geht mit kräftigen Schleifmtteln ran- dann wird man die feine Schneide mit großer Sicherheit überhitzen und erweichen. Gebilde, die nur wie Rasiermesser aussehen, sollte man nicht produzieren. Ich denke da an ein Bild eines Rasiermessers aus Torsionsdamast mit Reinnickellagen. Wer so etwas macht, sollte zur Strafe sich selbst damit rasieren müssen.
 
U. Gerfin schrieb:
Leistungszonendamast mit Nickel, Federstahl und 1.2516 im Rücken und in der Schneide ca 3oo Lagen 1.2516 als Raffinierstahl, also nur mit sich selbst verschweißt.

Hallo Ulrich,
wie ist Deine Erfahrung mit 1.2516 als Rafinierstahl, wird er besser, feiner,zäher?
Ich denke er ist schon sehr gut so wie er ist.

Ich habe eine Adresse eines Rasiermesserschleifers in Solingen, wen es interessiert.


Hier die Adresse
Heribert Wacker
Kasinostr. 84
42651 Solingen
0212 203822

Grüße Uli
 
Schade eigentlich, aber eigentlich hab ich mir das schon gedacht, daß da nicht mehr kommt. Die Schleiferei ist eben das Problem.
Naja, fragen kostet ja nix.

Die Adresse werd ich mir trotzdem mal merken, danke Uli!
 
Hallo Uli !
Ich habe Deine Frage erste jetzt gesehen. Ich glaube nicht, daß ein solcher Spitzenstahl durch das Raffinieren wesentlich verbessert werden kann. Ich bin schon froh, wenn er nicht leidet. Es gibt allerdings durchaus die Meinung, daß durch die Schweißnahtzonen zusätzliche Spannungen in den Stahl eingebracht werden können, die zu höheren Härtewerten führen. Es wird auch vertreten, daß die Schweißnähte das Kornwachstum behindern und durch eine dadurch bewirkte Kornverfeinerung das Gefüge verbessern. Ich halte beides nicht für unmöglich, bin aber eher skeptisch. Ich muß aber dazu sagen, daß Pit Dauphin in Luxemburg bei einem einfachen Damast aus Federstahl und Baustahl in den Schweißnähten Vickershärten von über 1.ooo HV festgestellt haben will. Er arbeitet in der Schweißtechnischen Lehranstalt in Esch-Allzette ( das schreibt man vermutlich anders, das Wort kommt mir komisch vor) und hat dort tolle Möglichkeiten. Meßfehler sind daher nicht sehr wahrscheinlich. Auf Karbide kann er auch nicht gestoßen sein, da bei dem geringen C- Gehalt im gehärteten Zustand keine Karbide vorliegen können. Ich bleibe erstmal skeptisch!
Ansonsten erst mal herzliche Grüße Ulrich.
 
Danke Ulrich,

ich denke da stoßen wir in einen Bereich vor der sehr schwierig ist.
Die möglicherweise besseren Eigenschaften durch das "rafinieren" werden warscheinlich wieder durch die Behandlung des Feuerschweißens aufgehoben.
Läuft auf einen; viele,Test-s raus.
Ob die Kundschaft das zu schätzen weiß ist fraglich.

Grüße Uli
 
U. Gerfin schrieb:
Im Moment habe ich noch eine breite Rasiermesserklinge aus Leistungszonendamast mit Nickel, Federstahl und 1.2516 im Rücken und in der Schneide ca 3oo Lagen 1.2516 als Raffinierstahl, also nur mit sich selbst verschweißt. Die Klinge ist noch nicht geschärft und ich benutze sie zu Demonstrationen- Anschneiden von Glasflaschen.
Ist das die, die Du mir in Kolbermoor nicht verkaufen wolltest? ;) :D

-Walter
 
Uli, Ulrich, kennt Ihr den Artikel "Vom Damaststahl zum Scharsachstahl" von von C. Böhne, Archiv für das Eisenhüttenwesen 1969(40) S. 661-665? Der beschäftigt sich mit dieser Geschichte, allerdings nicht mit diesem Stahl. Muß noch mal nachlesen.
 
U. Gerfin schrieb:
... Er arbeitet in der Schweißtechnischen Lehranstalt in Esch-Allzette ( das schreibt man vermutlich anders, das Wort kommt mir komisch vor) und hat dort tolle Möglichkeiten....

Doch, ist schon fast richtig: Esch sur Alzette (Luxembourg)

Gruß

sanjuro
 
Andy Haas schrieb:
Macht hier eigentlich jemand Rasiermesser?
Würd mich einfach so mal interessieren.

Es gibt in Eschborn einen Rasiermesser-Experten, der hat viele, weiß sehr viel über das Thema und ist gern bereit, sein Wissen zu teilen: Willi Peter, Tel. 06196-41 568.

Gruß

sanjuro
 
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