Real Steel Phasma M390 Poltergeist

pebe

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Touch Down Real Steel Phasma M390

Hier ist er nun, wie von Daniel umschrieben, der papierdatenmäßige Hosentaschenallrounder in full titanium im Poltergeist Design.


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Die Hausaufgaben:

Klingenlänge: 83,0 mm
Klingenstärke: 3,0 mm
Klingenfinish: Satiniert
Klingenschliff: Flachschliff
Klingenstahl: M390
Klingenhärte: keine Angabe
Klingenform: Drop Point
Klingenlager: Kupfer & Teflon Scheiben

Länge gesamt: 197,0 mm
Länge geschlossen: 114,0 mm

Gewicht: 96 g
Griffmaterial: Titanium
Clip Material: Titanium
Verschluss: Frame Lock


Vorne weg. Richtig typisch Poltergeist sind eigentlich nur die großem Achsverschraubungen. Die original Custom Version hat den typischen und prägnanten steilen Poltergeist Klingenverlauf. Aber immerhin.

Wie schon beim vorgestellten Centauri kann die Klingenlänge praktisch vollständigen genutzt werden, weshalb mir die 2-3 fehlenden mm zu meiner eigentlichen Mindestlänge kein Stirnrunzeln entlocken. Die 3mm Klingenstärke sind allgemein fast Norm für sowohl stabil als auch ausreichend schneidfreudig. Ich empfinde diese genau richtig am Phasma.


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Die scales sind feingestrahlt, die Kanten rundum schön gefast und oben an die Klingenhöhe angepasst. Die Klinge hat ein angenehmes aber wirksames Jimping. Nirgendwo sind scharfe Kanten egal, wo man hinfasst.


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Sehr praktisch und auch schön für Minimalisten sind die nur 2 Verschraubungen, die wiederum typisch für Poltergeist sind.

Prominent in Szene gesetzt gefallen mir diese an den sonst recht nackten scales ausgesprochen gut - ein filigraner Schönling will das Phasma ohnehin nicht sein. Im Gegenteil, passt eigentlich gut zum dem kleinen Kraftpaket.

Weiteren Pluspunkt gibt es für die innenliegenden Ausfräsung der Lockbar - damit bleibt auch die Lockside wunderbar clean.

Der Clip ist für jemanden wie mich, mit großer Abneigung gegen solche, filigran genug, optisch leicht und in der Hand nicht störend. Einzig, die Lücke in dem sonst sauberen Ausschnitt der scale zur Befestigung ist viel zu groß. Abzug in der B-Note!


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Q



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Die Klingenform ist sehr ähnlich zum Native, nur deutlich länger und nutzbarer. Legt man die beiden übereinander, kann man dies gut erkennen. Für kurze Universalklingen eine generell gelungene Form aus meiner Sicht.

Der verbaute M390 Stahl ist ohnehin der Mercedes der Klapperklingen, was will man mehr - die Klinge steht auch beim Phasma sauber zentriert.


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Auch die Handlage ist im Vergleich ählich perfekt wie beim Native, dort mit Zeigefinger im choil.

Durch die fehlende Rundungen nicht ganz gleichwertig, aber keinesfalls unangenehm. Der Unterschied fällt vermutlich nur im direkten Vergleich auf. Für meine großen Hände jedenfalls, wie beim Native, gerade richtig.


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Das Gewicht ist entgegen der Beschreibung deutlich unter 100g, allerdings hatte ich auch mal von nicht ausgefrästen scales gelesen. Hier sind die scales innen jedenfalls ausgedünnt und das gemessene Gewicht beträgt nur 96g - Virgil Weight.


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Das Messer war etwas schwer zu öffnen, genauer gesagt packt die Detendkugel recht energisch zu, auch ist der Winkel für den Daumen nicht ideal.
Dies war ein Grund, das Messer direkt zu zerlegen. Heraus kam eine Teflon und eine gelochte Kupferschreibe je Seite - Washers mag ich bei Foodeinsatz immer lieber als Kugellager unter den Wasserhahn halten.

Insert an der lockbar ist vorhanden, ein overtravel stop hingegen nicht. Wenn sauber berechnet u. gearbeitet wurde, wird er mir nicht fehlen und die scale bleibt dafür clean.

Die Kupferscheiben und die Auflageflächen habe ich kurz mit der micromesh Feinfeile poliert, die Kugel lasse ich erstmal einlaufen. Spürbar geholfen haben die Maßnahmen natürlich nicht, aber dafür gibt’s Bilder vom Innenleben für Euch.


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Auch sehr schön, die hinteren Achsverschlüsse mit Verdrehsschutz an Achse und in der scale. Allerdings wird damit an gleicher Stelle der eigentliche Sinn der großen Öffnungsschlitze für schmale Münzen oder derben Werkzeug obsolet. Mit Verdrehschutz geht da nix und kontern muss ich dann auch nicht. Die Schrauben auf der Showside - ohne Schlitz - werden mit Inbus geöffnet und geschlossen.



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Fazit

Ein schlichter, aber schön und präzise gemachter full ti folder mit ausgezeichneter EDC Größe, Gewicht und Klingenform, der sicherlich auch eine größere Kartonschlacht problemlos übersteht. Die M390 Klinge war OTB sehr scharf, mein dünnes Prospektbeilage-Testpapier ging ohne Ruckler.

Ein typisches EDC ist mir oft zu filigran in Form und Material. Ein derart kompakter Titan Klapper wie das Phasma vermittelt schon in der Hand einfach mehr Solidität, ist besonders widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen und lässt sich in der Regel problemlos wieder in perfekten Zustand versetzen.

Eine echte Schwachstelle konnte ich nicht ausmachen - das Niveau eines mehr als doppelt so teuren small Sebenza würde ich jetzt eher an die Frage knüpfen, ob ich in 10 Jahren noch einen Service von den Chinesen für das Phasma bekomme.

Bei vielen chinesischen Messern tue ich mich sehr schwer mit dem Design, obwohl oft die Unterstützung eines bekannten Designers deklariert ist. Beim Phasma hatte ich dieses Gefühl kein bisschen.

Die M390 Version mit Öffnungspin bekommt für Euro 212,- oder günstiger ganz klar eine Empfehlung von mir.

grüsse, pebe
 
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Jo, sehr geil. Ich freu mich schon auf meines.

Das cleane Ti-Design, das durch die großen Achsverschraubungen etwas an eigenwilliger Lebendigkeit gewinnt, gefällt mir ziemlich gut.

Ansonsten hat das Messer fast alles, was ich mir für mein EDC wünschen würde... Volltitanschalen, guter rostträger Stahl, Washer, Steel-Insert, innenliegende Lockbar-Fräsung, versenkter Deep-Carry-Clip, geringes Gewicht, Allround-Klingenprofil und vor allem: die Fase sieht schön schmal aus, ich tippe bzw. hoffe auf unter 0,4mm :)

Over-travel-stop wäre noch schön gewesen. Ich dachte auch, es hätte einen. Aber bekomme ich bei Reeve ja auch nicht 😉

Danke für die Vorstellung und viel Spaß mit dem Messer!
 
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Toller Bericht! Tolle Bilder! :super::super::super:

Informativ und locker geschrieben, das Lesen war ein Vergnügen.

Ich wünsche dir viel Freude mit deinem neuen Klapper.

Gruß
Matthias
 
@pebe wie ist es bei dir inzwischen mit dem Öffnen/Detentball? Meines ist inzwischen auch eingetroffen und hat dasselbe "Problem". Ich hoffe das spielt sich mit der Zeit ein. Ansonsten hab ich nämlich nichts zu meckern.
 
Hi Daniel,

scheint doch nur der ungewohnte Daumenwinkel zu sein, jedenfalls flickt meines auf wie Hulle. Senkrecht nach oben halten und auf 5 Uhr Daumennagel ansetzen.

Gefühlt ist der Detend nicht mehr ganz so stramm, wenngleich immer noch ordentlich. Mit Nagelhau wäre das aber auch besser, das bisschen angeschliffener Rücken lässt sich halt auch nur ganz schlecht packen. Also langsam öffnen ist immer noch murks.

Die Klinge fällt immer noch nicht von alleine zu, aber das ist ganz weit von schwergängig entfernt.

grüsse, pebe
 
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Bei mir ist nach gefühlten 80.000 Mal auf und zu auch schon Besserung in Sicht :D
 
Sehr schöner Bericht, Pebe - alles sauberst beschrieben, vorzüglich bebildert und eine Freunde zu lesen :super:

Gut, daß ihr euch noch ob der Leichtgängigkeit ausgetauscht habt, sonst hätte ich den Thread vielleicht übersehen …

Die Vorzüge des Poltergeist Designs konnte ich ja schon beim Luna wertschätzen, aber Captain Phasma werde ich wohl nicht rekrutieren. Scheint mir irgendwie zu brav - ohne USP oder Funke der da überspringen könnte ….

Und dann noch mit Thumbstud! Diese Art der alleinigen Öffnungshilfe findet sich kaum noch in meiner Kruschdlkiste. Bis auf wenige Ausnahmen habe ich für diesen Zweck eigentlich nur noch Messer mit Löchern, Flippern, Axislock und DZ-Pinch.

Besten Dank für die Vorstellung auf jeden Fall - mögest du dich lange daran erfreuen!

Bonne nuit

Virgil
 
Vielen Dank für die Blumen.

yup, ist extrem puristisch, ohne die großen Schrauben wär‘s vermutlich zu öde. Eigentlich ist alles auf maximalen Nutzen getrimmt. Klinge von ganz oben flach runter, vorne nur eine Mini Swedge ergo maximal flacher Anschliff. Auch recht schmal insgesamt.

Von Flippertabs bin ich ganz weg. Höchstens, wenn‘s ein kleiner Stummel vorne an der Kante ist. Aber so muss es ja sein, mal gibt‘s Schnittmenge, mal nicht oder mal weniger. Hin und wieder wird man dann doch getriggert. 😂

Lasst‘s Euch gutgehen ☘️

grüsse, pebe
 
Eigentlich ist alles auf maximalen Nutzen getrimmt.
Jo, als "User" find ich das Messer super. Da hätte ich nichts zu beanstanden. Dass der Detend ootb vielleicht nicht ideal eingestellt ist, tut der Funktionalität keinen Abbruch.

Insbesondere die flotte Zerlegbarkeit durch die minimalistische Konstruktion mit Titan-Frames, Washern und lediglich zwei Achschrauben (die sich auch mit Schlitzschraubendreher öffnen lassen), kommt mir entgegen.

Die hohe bauchige Klinge mit dem Vollflachschliff gefällt mir bisher auch echt gut. Damit lässt sich angenehm arbeiten.
 
Es ist jetzt fast ein Jahr vergangen und das Phasma war regelmäßig mit dabei.

Es gibt nix, aber auch rein gar nix von dem guten ersten Eindruck zu revidieren. Mehr noch, es ist eher so, dass ich vorzugsweise das Phasma einstecke, wenn ich irgendwelche Bedenken bezüglich Verlust oder möglichen Mißbrauch hege - einfach, weil es vergleichsweise günstig ist und eine ganze Menge mal eben wegsteckt.

Hoffentlich bleibt es weiterhin im Angebot - verdient wäre es.

grüsse, pebe


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Vielen Dank für den Böker Link. (y)
 
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Ich habe das Messer bei der Böker Aktion bestellt und bin leider erstmal enttäuscht von dem Messer. Ein Einhandmesser sollte sich einhändig öffnen lassen und davon ist mein Phasma meilenweit entfernt. Ich kann es wirklich überhaupt nicht mit dem Daumen am Pin öffnen und muss immer die andere Hand dazu nehmen.

Die Klinge und das puristische Design sind aber sehr schön und das Messer trägt sich sehr angenehm, weswegen ich es gern behalten möchte.

Zum Thema leichtes Zerlegen und Verdrehschutz der Achsschrauben: bei der vorderen war bei mir so viel Schraubensicherung, dass der Vedrehschutz nicht gehalten hat. Auch mit einem sehr großen Schlitzschraubendreher zum Gegenhalten war die Schraube kaum zu öffnen. Leider bin ich einmal abgerutscht und habe die Schraube leicht verkratzt. 😬 Ich kann hier nur raten anfangs mit Gefühl ranzugehen.

Das Polieren der Washer hat nichts gebracht, die Klinge bewegt sich auch eigtl recht leichtgängig. Die stramme Detendkugel ist wohl das Problem. Einsatz von etwas Ballistol hat dazu geführt, dass ich das Messer gar nicht mehr öffnen konnte, auch nicht mit zwei Händen, da es kaum etwas an der Klinge zu greifen gibt. Okay, wirklich kein guter Start leider. ;)

Jemand eine Idee, was man gegen den strammen Detend machen kann? Oder läuft sich das ein?
 
Wäre es möglich, dass du beim Öffnen auf den Framelock drückst und es deshalb so schwer geht?
Wenn es wirklich an einem zu strammen Detend liegt, würde ich es wohl gegen ein anderes umtauschen.
 
Im Knife-Blog gab es mal eine gute Anleitung, wie sich das Phasma leicht einhändig öffnen lässt. Dort war auch die Rede davon, dass es bei falscher Technik kaum möglich ist. Meins kommt heute….
 
Im Knife-Blog gab es mal eine gute Anleitung, wie sich das Phasma leicht einhändig öffnen lässt. Dort war auch die Rede davon, dass es bei falscher Technik kaum möglich ist. Meins kommt heute….
Danke für den Hinweis. Hier findet sich die Anleitung im Knife-Blog

Auch mit der Anleitung ging es nicht besser, aber es hat den entscheidenden Hinweis gebracht: zu fest sitzender Framelock.

Ich habe daher einfach den Framelock etwas nach außen gebogen um den Anpressdruck leicht zu reduzieren. Jetzt lässt sich das Messer einwandfrei öffnen und mein Daumen darf sich von den Schmerzen und Strapazen erholen ;)

Viel Spaß mit deinem.

Nachtrag: mit der leichten Modifikation und dem Wissen beim Öffnen nicht den Framelock drücken zu dürfen, flippt das Teil jetzt wie Sau und macht echt Spaß! Bin mega happy damit! :giggle:
 
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Das ist das Grundproblem Frame Lock Designs, wenn Faktoren wie Griffvolumen und Handplatzierung ungünstig mit der Lockbar Position zusammenfallen.
 
Grundproblem
Naja, das ist ja eigentlich auch das Hauptziel von Framelocks, daß beim ungezielten Zufassen "automatisch" eine hemmende/verstärkende Wirkung eintritt, damit die Verriegelung sicherer erfolgt als bei Linerlocks o.ä. das funktioniert dann zwangläufig auch mehr oder weniger effektiv in die andere Richtung.
 
Widerspricht sich ja nicht. Der Vorteil im verriegelten Zustand ist beim Öffnen eben gleichzeitig ein konstruktionsbedingter theoretisches Hindernis.
 
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