Reale Bedrohung und gefühlte Kriminalität

Sorry für OT.
Und?
Deswegen ist Passivrauchen nicht Gesundheitsschädlich?

Das Tabakrauch Gift ist, kann man wohl nicht abstreiten.

Ich habe auch mal an solche Parolen(siehe oben) geglaubt.

Hallo.

Was für Parolen?
Niemand hat auch nur im Ansatz behauptet, dass Passivrauchen nicht schädlich wäre.
Niemand hat behauptet das Tabakrauch kein Gift wäre.

Aber schön, dass Du hier voll einsteigst und die eigentliche These dieses Threads im Brustton der Überzeugung bestätigst.

Gruß
chamenos
 
Auch ein bissl OT:

- Einhandmesser verbieten
- Ego-Shooter verbieten
- Alkoholkonsum verbieten
- Filme die Gewalt behandeln verbieten
- Rauchen verbieten
- ...

Ist doch alles Bullshit. Was haben wir hier gelernt in den letzten Monaten?
Politik dient dem Machtgewinn bzw. deren Erhalt. Also wird an den Symptomen rumgedoktert. Das ist öffentlichkeitswirksam und billig. Die präventive Aufklärung und die Ursachenbekämpfung ist eben zu teuer und zu aufwändig. Also werden Symptome verboten.
Die Elternhäuser ( naja, viele zumindest) kriegen es eben nicht gebacken, also wird der Staat in die Pflicht genommen. Dass unsere Politiker dem Nachwuchs aber nicht erklären können daß CS, SoF und Filme nicht die Realität darstellen, ist ja wohl klar. Ich fände es auch befremdlich wenn der Schäuble klingeln und den Kindern erklären würde daß Messerstechereien nicht gut sind.

EGAL auf welchem Gebiet. Und wenn ich irgendwas kontrollieren will ( die Bevölkerung zB) dann machen wir ein bissl Panik und erlassen restriktive Sicherheitsgesetze. Und die "Freiheit" geht in den A***h.
 
Und Aktiv Rauchen ist ein Todesrisiko.Warum sollte Passiv Rauchen das nicht sein?

Wer sagt das, natürlich ist Passiv Rauchen ein Todesrisiko. Schon wenn man aus dem Bett aufsteht, ist das ein Todesrisko. Oder Treppensteigen, oder Duschen - schau Dir mal die Unfalldatenden Versicherer an, sehr gefährliche Sache.

Es ist alles mögliche ein Risiko für irgendwas. Die Frage ist, wie man das wertet und welche Folgerungen man daraus zieht. Daran haperts. An irgendwas wird man halt sterben.

Pitter
 
...Es ist alles mögliche ein Risiko für irgendwas. Die Frage ist, wie man das wertet und welche Folgerungen man daraus zieht. Daran haperts. An irgendwas wird man halt sterben.
...

Hallo,
in diesem Zusammenhang finde ich folgendes erwähnenswert: Vor einiger Zeit habe ich bei den Öffentlich Rechtlichen eine Doku gesehen, die ziemlich genau dieses Thema behandelt hat (begründete Ängste contra unbegründete Hysterie).

In den 80er / 90er Jahren wurde alles Aspest mit viel Aufwand und Nachdruck aus öffentlichen Gebäuden - insbesondere Schulen - verbannt. Gemäß dieser Sendung hat eine Untersuchung ergeben, dass bei den Bauarbeiten zum Entfernen des Aspestes deutlich mehr Menschen bei Arbeitsunfällen ums Leben gekommen sind, als (statistisch) durch das Aspest, wenn dieses in den Gebäuden verblieben wäre. Ein Beispiel dafür, dass in der öffentlichen Diskussion nicht immer alle Aspekte eines Themas hinreichend beleuchtet und gegeneinander abgewogen werden.

Ein wichtiger Faktor scheint hierbei auch zu sein (das habe ich in einem eher technischen Bericht über die Definition der Begriffe Sicherheit - Risiko - Gefahr entnommen), dass Menschen eher bereit sind, 1. grundsätzlich Risiken einzugehen, wenn sie die Wahl haben und 2. auch höhere Risiken eingehen wenn sie diese vermeintlich kontrollieren können.

So wäre es denkbar, dass jemand einen Mobilfunkmast wegen der potentiellen Risiken zum Anlass für eine Bürgerinitiative nimmt, es dagegen für dieselbe Person aber vollkommen OK ist, am Sonntag Morgen mit 0,5 Promille Restalkohol bei Tempo 200 mit dem Auto über die Autobahn zu rasen. Denn das hat man ja (vermeintlich) im Griff.

Viele Grüße

Marc
 
Muss mich hier mal einklinken:
Gewaltvolle Computerspiele? Spiel ich auch teilweise und einige meiner Freunde - und die haben mit Gewalt so viel am Hut wie ein Federbausch mit STahlbeton.
Ich glaube eher, dass es nicht gut ist, wenn der Computer und das Fernsehen die alleinige Quelle für Wertesysteme bei Kindern werden. Solange die Erziehung gut ist, der Vater Zeit hat, die Familie intakt ist, kann ein Kind auch ein solches Spiel ohne Probleme als das einordnen, was es ist: Fiktion.
Wenn jedoch außerhalb seiner virtuellen Welt nichts anderes existiert, das ihm Halt gibt, braucht man sich nicht wundern, wenn sich der Kleine eben seine Gedanken macht und plötzlich Gewalt als eine probate Möglichkeit ansieht, seine Ziele zu erreichen - im Spiel hats ja auch funktioniert.
Jegliche Tests und Versuche halte ich für wenig aussagekräftig, solange ein Teil der Realität ausgeklammert wird. Denn es sind viele, sehr viele Faktoren, die alle ineinandergreifen, die dazu führen, dass jemand ein verkehrtes Weltbild hat. Wie bei einer Legierung: Neben einer vllt festzustellenden Wirkung haben eben die Elemente auch Wechselwirkungen untereinander.

Verantwortungsvoller Umgang mit allem ist der SChlüssel, nicht das Wegsperren von bestimmten Dingen, die im sterilen Labor eine solche und solche Statistik ergeben haben, das ist realitätsfremd, auch wenn die Beobachtung vllt den Tatsachen entspricht.
 
Hi Alex,

bei der kontrovers diskutierten Gewalt in Computer und Medien sollte man im Eifer nicht zwei andere äußerst wichtige Quellen übersehen.

1. Immer noch erleben viel zu viele Kinder in der eigenen Familie Gewalt. Teils als Erziehungsmittel und teils als Methode der Eltern Streit auszutragen. Oder als Auslassen schlechter Laune an Anderen.

2. Auch im sozialen Umfeld kann Gewalt als alltägliches Mittel erlebt werden. Damit meine ich nicht harmlose Raufereien, sondern wenn es um die Drangsalierung anderer geht.

Bei beidem fällt der Filter "Fiktion" weg. Es ist ja echte Realitiät. Dummerweise lernen Kinder unheimlich durch Nachahmen und nicht durch erst überdenken ob es sinnvoll ist. Klaro, denn anders wäre das Erlernen vieler grundlegender Fähigkeiten gar nicht zu bewältigen.

Gruß, Bernhard


P.S.
Gewalt muss nicht mal körperliche Gewalt sein, sondern kann auch verbal oder durch Verhalten ausgeübt werden.
 
Hallo! Sehr gutes und wichtiges Thema, deshalb möchte ich auch was dazu loswerden:

@Alex:
Dein Beitrag fasst die wesentlichen Punkte mMn sehr gut zusammen, was den verantwortungsvollen Umgang mit Computer und Medien aller Art betrifft. Der familiäre Hintergrund des Kindes ist absolut entscheidend.
Gewalt (in verschiedensten Ausprägungen) ist zwar ein Bestandteil der menschlichen Existenz, aber die Grenze zwischen "Richtig" und "Falsch" muss einem Kind nunmal vermittelt werden. Und das im Idealfall durch die Eltern. So lernt ein Kind auch mit der Gewalt umzugehen, die es über Medien, Computer und das soziale Umfeld erfährt.

@Bernhard:
Die Tatsache, dass viele Kinder Gewalt schon in der Familie erleben, halte ich für das größte Problem. In der Soziologie nennt man das "primäre Sozialisation". Das Kind adaptiert das Verhalten der Eltern. Wenn das Kind Gewalt als Mittel zur Konfliktlösung mehr oder weniger "erlernt", wird es früher oder später mMn auch darauf zurückgreifen. Es sei denn, es wird (so früh als möglich) noch gegengesteuert.
Und psychische Gewalt ist manchmal sogar noch schlimmer als physische...

Viele Grüße,
Sebastian
 
Den Titel ^^ möchte ich für ein kurzes OT-Beispiel mal umdrehen in
"gefühlte Sicherheit und reale Kriminalität"
Es geht um die neuen elektronischen Ausweise/Pässe.

Elvis in Shiphol

Der Journalist hat es demonstriert, wie es in der Wirklichkeit abläuft, und wie es uns betreffend auch läuft.

Gruß Andreas
 
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