Ergänzend zum Thema Serrations lässt sich meinerseits noch anmerken, dass bei den meisten Fabrik-(Teil-)Serrateds der Schliff dieser Serrations einseitig ausgeführt ist und sich diese Schliff-Asymmetrie leider auch in den Plainbereich mit hinein zieht. Und die Crux bei der Sache ist, dass der Anschliff dann in der Regel auf der allgemein als optisch schöneren linken Messerseite liegt. Und die ist nun mal die für Rechtshänder meist als technisch falsch erachtete Handinnenseite. Und dies alles aus Kostengründen, weil ein symmetrischer Serratedschliff technisch recht schwierig auch präzise auszuführen ist - auch wenn die Grossserien-Hersteller oft andere (meines Erachtens Pseudo-)Gründe hierfür anführen...
Da lobe ich mir den Ansatz, den ich bei einem Chris Reeve-Messer (oder wars ein Hinderer?) irgendwo in der MF-Galerie gesehen habe, in eine symmetrisch geschliffene Grundklinge abwechselnd von rechts und von links, und in relativ grossem Abstand moderate und nicht zu aggressive Serrations einzuschleifen, was sich nahezu optimal und nur wenig verteuernd selbst bei einem vollmaschinellen Schliff umsetzen lässt, da hier die Präzisions-Anforderungen prinzipiell nicht so hoch sind bzw. sich die gewünschte Präzision relativ leicht erreichen lässt.
Und auch zum Thema Recurve und Vorteilen beim Schnittwinkel habe ich noch eine Ergänzung: Viele Messer mit Sheepfoot oder deutlich unter die Klingen-Mittellinie heruntergezogener Spearpoint bzw. Droppoint-Klinge haben ähnlich gute Schneideigenschaften beim Zugschnitt wie die Recurves, da sie manchmal auch noch zusätzlich einen gewissen "hängenden" Winkel zwischen Klingen- und Griff-Mittelachse haben. Ein gutes Beispiel ist das von mir mittlerweile fast schon "geliebte" Kershaw Leek, welches zwar nur 7 Zentimeter Schneide hat (und davon knapp einer auch von mir mit Serrations belegt - siehe Vorpost mit Bild), diese aber komplett nutzbar UND auch Druckschnittaufgaben nicht abgeneigt sind - ganz im Gegensatz zu den Recurves, welche prinzipbedingt nur punktuell auf einem kurzen Bereich ihrer Schneide Druckschnitt-tauglich sind. Und man hat auch noch eine ordentliche Spitze, die vielen Recurvemessern ganz einfach fehlt (wurde wohl meist auf dem Designaltar geopfert).
So what? Ich als User und nicht als Sammler brauche einfach kein Recurve - und ich weiss aufgrund des Besitzes von auch ein paar Recurveklingen, wovon ich schreibe - Recurves kommen bei mir höchstens Sonntags in die Tasche, wenn ich davon ausgehe, eigentlich kein Messer zu benötigen, aber eben doch "angezogen" herumlaufen will, nur vielleicht etwas eleganter...
-ZiLi-