Restauration eines älteren Leukus

Jake Blues

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Hallo,

hier habe ich euch mal das Leuku K7 von Knivsmed Isak Strømeng aus den 80ern gezeigt, das ich mal von meinem Vater bekommen habe:

Beitrag im Thema 'Nordlichter 💫 der Skandi Thread'
Nordlichter 💫 der Skandi Thread (https://messerforum.net/threads/nordlichter-der-skandi-thread.150150/post-1186516)

Der Zustand hat mir nicht richtig gefallen und jetzt habe ich die Zeit, mich diesem Messer zu widmen. Im Skandi-Thread gab es auch schon ein paar wertvolle Tipps, die ich zum Teil schon beherzigt habe, da ich ja noch nie ein Messer restauriert habe.
Wie hier vermutet wurde, war über den Messingteilen eine Lackschicht, die ich mit etwas Mühe und einem 100er Schleifvlies entfernen konnte. Nur mit einer Polierpaste war das nicht möglich. Leider befinden sich an der Befestigung des Erls noch Reste, die ich noch nicht wegbekommen habe. Vielleicht versuche ich das mal mit WD 40 etwas anzulösen. Oder hat jemand einen besseren Tipp?
Den Lack auf dem Griff habe ich mit Schleifvlies, 100er und 180er Schleifpapier entfernt. Die nächsten Tage gehe ich dann noch mit feinerem Schleifpapier drüber und öle den Griff mit Leinöl ein.

Bei der Klinge bin ich mir noch unsicher, was die beste Vorgehensweise ist. Am liebsten hätte ich da gerne ein etwas mattes, satiniertes Finish, nur wird das ohne Schleifmaschine wahrscheinlich ein schwieriges Unterfangen. Wenn jemand auch hier einen Tipp hat, freue ich mich darüber. Schärfen werde ich dann mit dem Horl.
Das Messing möchte ich auch eher matt/satiniert halten. Mal schauen, wie ich das mit dem Schleifvlies erreiche.

Hier ein paar Bilder vom aktuellen Zustand:

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Zunächst mal ein Lob für deine "Wiederbelebung" dieses schönes Stückes!
Das Ergebnis lässt sich absolut sehen.

Immer schön zu sehen, wenn sich jemand so viel Mühe gibt.
Da rennst du bei mir offene Türen ein.

Leider befinden sich an der Befestigung des Erls noch Reste, die ich noch nicht wegbekommen habe. Vielleicht versuche ich das mal mit WD 40 etwas anzulösen. Oder hat jemand einen besseren Tipp?

Ich würde es mal mit Aceton versuchen. Das sollte den Lack sicherlich lösen.

Am liebsten hätte ich da gerne ein etwas mattes, satiniertes Finish, nur wird das ohne Schleifmaschine wahrscheinlich ein schwieriges Unterfangen. Wenn jemand auch hier einen Tipp hat, freue ich mich darüber.

Das geht auch alles ohne irgendwelche Maschinen. Mit etwas Übung und Geschick jedenfalls.
Als Hilfmittel sind schlanke Schleifpapierhalter sehr praktisch.

Und solltest du den Griff ganz traditionell und wie früher lackieren wollen, kannst du Schellack nehmen.
Früher wurde das oft für Messergriffe genommen.

Ansonsten ist Öl oder Wachs natürlich immer goldrichtig.
 
Dankeschön für das Lob und die wertvollen Tipps. Das werde ich mal versuchen. Ich werde berichten. 😊

Auch wenn es mit Lack wahrscheinlich dem Original näher wäre, mag ich unlackiertes Holz mehr. 😊
 
Bräuchte mal euer Fachwissen: Ich überlege gerade, ob es die Arbeit nicht erleichtern würde, wenn ich Griff und Klinge trenne. Nur habe ich keine Ahnung, wie der Erl befestigt ist. Es scheint vernietet oder gepresst zu sein. Hat jemand eine Idee, wie das zu machen ist, ohne etwas zu zerstören?
 
Bräuchte mal euer Fachwissen: Ich überlege gerade, ob es die Arbeit nicht erleichtern würde, wenn ich Griff und Klinge trenne. Nur habe ich keine Ahnung, wie der Erl befestigt ist. Es scheint vernietet oder gepresst zu sein. Hat jemand eine Idee, wie das zu machen ist, ohne etwas zu zerstören?

Ob du das Messer auseinanderbauen kannst, ohne den originalen Griff zu zerstören, wage ich zu bezweifeln.
Möglich ist das zwar, aber je nachdem, welche Klebung verwendet wurde nicht gerade einfach und das Griffholz wird sicherlich leiden.

Hier kann man sehen, wie so ein Griff bei einem Puukko zusammengebaut wird.
 
Vielen Dank für die Antworten und das interessante Video. Wieder was gelernt. Dann muss der Griff dranbleiben. 😊
 
Sehr schönes (zwischen-)Ergebnis. Der Griff ohne lack gefällt mir auch erheblich besser, haptisch ist er so wahrscheinlich auch deutlich angenehmer. Falls du die Optik des unbehandelten Holzes beibehalten willst aber es trotzdem etwas schützen möchtest, es gibt öle die nicht anfeuern. Ahorn (ich vermute daraus ist der Griff) bekommt einen meiner Meinung nach unschönen gelbstich, wenn man es mit einem normalen Öl behandelt.
 
Die Griffe sind wohl eher aus Birkenholz als Ahorn.
Den Lack hätte man mit Lösungsmitteln wie Aceton oder vielleicht Salmiakgeist abbekommen der das Messing auch wieder strahlen lässt.
Der Lack war, vermute ich, Zaponlack, den bekommt man auch flüssig oder in einer Dose zum sprühen.
Lack fine ich aber unpraktisch, weil er eben wie bei dienem abplatzt. Ich würde den Griff auch mit Leinöl ölen.
Die Klinge kann man gut schleifen in dem man Schleifleinen oder Schleifpapier eng um ein Schleifholz legt und während das Messer am Griff vorsichtig festgespannt ist, mit beiden Händen am Holz schleift. Als Schleifholz hann man eine dünne Holzlatte nehmen oder was gerade zur Hand ist. Es darf nur an der Kante, die dann ans Messing stößt, keine Rundung haben und das Schleifleinen darf nicht auf der Seite liegen die das Messing berührt, sonst wird es unschön.
So habe ich auch den Übergang von Klinge zum Handschutz hier gemacht: Messer aus alter Rohklinge, die ein Lee-Enfild Bajonett werden sollte, mit Handschutz aus Straßenbahnschiene (https://messerforum.net/threads/messer-aus-alter-rohklinge-die-ein-lee-enfild-bajonett-werden-sollte-mit-handschutz-aus-strassenbahnschiene.150987/)
Der übergang ist nicht super (wenn Du das Bild vergrößerst) da ich den Spalt mit Lötzinn gefüllt hatte, das sich nicht gut schleifen lässt.
Du musst dier nur überlegen ob die Schleifmuster quer oder längs der Klinge laufen siollen. Ein Zick-Zack Muster währe aufwändiger.
 
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