Rettungsmesser zweckentfremden?

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hallo,

Ich bin Orthopädie-techniker und hab mir überlegt mir ein Rettungsmesser fürs öffnen von Gipsen zuzulegen. Es handelt sich dabei um rellativ dünnen Gips, da wir nur Abdrücke nehmen um Modelle der Körperteile zu erstellen.
Messer sind für diese Arbeit eigentlich verpöhnt wegen der Verletzungsgefahr am Patienten (naheliegend :rolleyes:). Allerdings sind die Gipsscheren die wir benutzen auch nicht so das Gelbe vom Ei.
Auf die idee eines der folgenden Messer zu benutzen ist aber wohl noch keiner gekommen.
Ich habe jetzt mal aus dem Kopf ein paar Messer zusammengestellt:

Emerson SARK ( das mit der abgerundeten Spitze)
Emerson LaGriffe White Water Rescue
CRKT Bear Claw Rescue
Benchmade Rescuehook

Was alle gemeinsam haben ist die Tatsache nicht nur abgerundete Spitzen zu haben sondern auch eine innenliegende Schneide. Soll heissen so etwas wie das Hinderer Rescue-messer von Gerber fällt aus, da ich bezweifle ob man damit überhaupt unter den Gips kommt. Zudem sollte es einen Griff haben mit dem man ordentlich Kraft übertragen kann und einem nicht so leicht aus den Fingern rutscht.

Wenn jemand Zweifel an der Idee, Anregungen oder ein weiteres Messer kennt, nur heraus damit.

grus

oliver
 
Ich würde das Bear Claw vorziehen. Mit dem Wellenschliff und der relativ dünnen Klinge müsste das eigentlich gut klappen. Der Gips würde dabei von innen nach außen durchtrennt und weicht der Klinge aus. Die Messer mit Gurthaken eignen sich eher nicht, da man die mit mehr Kraft in Längsrichtung durch den Gips ziehen muss. Und da steht einiges an Material dahinter. Insbesondere wenn die mal etwas abgestumpft sind braucht man immer mehr Kraft und da wird schnell der Gips beschädigt. Zudem ist das CRKT im Bedarfsfall leichter nachzuschärfen.
 
@Simple Blades: Das Benchmade ist eh schon aus dem Rennen, hab mir nochmal ein paar Bilder angeschaut und bezweifle stark, dass man damit überhaupt unter den eng anliegenden Gips kommt.

Ebenso fällt das White Water Rescue aus. Trotz des Fingerringes hat man da meines Erachtens nach einfach keinen ausreichend sicheren Halt.
Selbes gilt auch für das Rescom: zu kurzer und dünner Griff. So einen Gips auf zu schneiden ist nicht so einfach wie es klingt, da muss man schon mal richtig zupacken.
(Für den Patienten oft kein Spass!)
 
Moin.

ich finde ja grundsätzlich den Gedanken, Messer so oft wie möglich einzusetzen um ihre soziale Akzeptanz zu steigern, durchaus lobenswert.

Aber in diesem Fall denke ich, dass eine spezielle Schere oder halt gleich eine Gipssäge das bedeutend bessere Werkzeug sind.

Ich würde mich als Patient nicht wirklich wohlfühlen, wenn der Herr Orthopädie-Techniker mit von Anstregung verzerrtem Gesicht und einer seltsam geformten Klinge an meinem eingegipsten Arm rumwurschtelt.
Auch das bedeutungsschwere "Überziehen" einer Handschlaufe trägt gerade nicht zu einer Verbesserung meines Wohlbefindens ein, wenn ich mir das so vorstelle.

Gruß
chamenos
 
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