polaris1977
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Da hier bis dato kein echtes Review zu finden ist und ich grade mal wieder eines aus dem Abverkauf vorliegen habe, nutze ich die Gelegenheit und schreib mal ein,s bevor #2464 als Geschenk wieder weggeht.
Paket, Lieferzustand:
Das Fitz kommt in dem üblichen schwarzen Karton mit Magnet-Klappdeckel und Moosgummi-Füllung mit Ausschnitten. Diese ist im Vergleich zum Fitz Neck sehr groß, zumal außer Scheide und einer schwarzen Kugelkette nicht weiter drin ist. Aber soweit ja unschädlich, wer will kann bei einer Verwendung als Geschenk ja noch Löcher für Firestarter, Alarmpfeife o.ä. reinschneiden.
Das Messer ist in einer Plastiktüte verpackt und ziemlich dreckig, fast genauso wie die Scheide. War auch bei früheren Fitz-Necks so, die bei mir durchliefen. Daf muf bei der Ftelle am Fertigungfende und bei der Verpackung fiemlich ftaubig fein! Und etwaf ölig. Aber saubermachen muß ich nach der nötigen Feinnachbearbeitung eh, also für mich banane. Unter dem Schmodder findet sich dann übrigens ein schönes und stimmiges Stonewash-Finish an Metall und Griffschalen.
Dieses Fitz-Neck war im vorderen Bereich nicht besonders scharf und ließ auch im Bereich der übrigen Schneide Optimierungspotential. Nach ein bißchen (!) Arbeit an den weißen Stäben des Sharpmaker aber dann alles astrein. Die Schneidfase ist auf den letzten ~15mm im Bereich der Spitze deutlich schmaler als weiter hinten und wird entsprechend weniger scharf, das soll aber glaub' ich so ein und macht stabilitätsmäßig bei einer solchen Droppointspitze auch wirklich Sinn.
Die Scheide ist einfach und etwas lieblos verarbeitet. An der Ecke gegenüber der Schneidenseite der Spitze standen die Platten neben der Hohlniete deutlich auseinander und es war sogar ein Kydexspan dazwischen eingeklemmt. Ließ sich aber einfach herauskratzen und die Ritze konnte ich mittels Dipp der Ecke in kochendes Wasser und Abkühlen zwischen einer Holzwäscheklammer ohne Werkspuren beheben. Die Kanten waren ziemlich scharf bis gratig. Funktionieren tut sie auch so, aber mit etwas händischen Schleifen mit dem bewährten Korundkonus im Mundbereich wird es einfach komfortabler beim Benutzen. Die Scheide greift das Messer am ersten Loch im Griff sicher und zumindest für eine Trageweise nicht als Neckknife etwas zu fest, aber dazu später mehr.
Charakteristika:
Für ein Neckknife eine sehr ordentliche Größe, was es aber für andere Verwendungen besonders geeignet macht. Die Klinge sieht auf Photos oft irgendwie komisch aus, hat im Original aber eine schöne Linienführung. Die Schneide hat nicht nur einen Recurve, sondern auch einen vorspringenden Bauch in der vorderen Hälfte. In der Mitte des Recurve ist sie 26 mm breit, aufgrund des Vorsprunges in der Mitte des Bauches trotz des hier schon absteigenden Rückens ebenfalls 26mm. So kommt nicht nur die Schneidenlänge auf beachtliche 70mm, sondern man kann ganz toll ziehende wie schiebende Schnitte ausführen. Egal ob frei oder auf einer Unterlage und den Recurve kann man auch noch prima für Schnitzereien an runden Objekten nutzen. Die Spitze ist durch die Grundform bedingt eher stabil als spitz, der Rücken und die Spitze erinnert mich von oben/vorne betrachtet stark an das berühmt/berüchtigte BW-Feldmesser oder auch an die SAK-Standartklinge. Der (leicht hohle?) Anschliff ist ordentliche ~18mm breit, was bei einer Klingenstärke von 3mm in 1mm oberhalb der Schneidfase eine Reststärke von ~0.7mm ergibt. Das Jimping für den Daumen beginnt mit 16mm vor dem Ende der Griffschalen reicht weit vorn auf dem rücken, was hier zur Gesamtgröße des Messers imo gut paßt.
Auf dem linken Spiegel ist der Böker+ -Schriftzug gelasert, auf den Rücken vor dem Jimping die Serien# und auf den rechten Spiegel das FITZ-Logo und der 440c-Stempel. Die Laserung erscheint Bronzefarben, was hier gut mit den beiden Nieten der Griffschalen korrespondiert, die sonst farblich keine Entsprechung im übrigen Messer hätten.
Die Carbon-Griffschalen sind glatt, stumpf und dreidimensional gestaltet, zwischen den Löchern 9,5mm auf Höhe der Löcher 7,5mm stark. Es gibt eine Vertiefung für den ersten Finger, dort liegt auch exakt der Schwerpunkt. Durch das Lanyard-Loch paßt grade eben so ein 550er Parachord durch. Die Schalen sind an den Außenkanten angefast, gehen absolut bündig auf den Fulltang über. Die Kanten der Lochbohrungen sind recht scharf, aber nicht nicht unangenehm, in den Bohrungen des Tangs sind leichte Werkspuren sichtbar, aber nicht funktionsrelevant.
Die "rechteckige" Scheide ist mit ~5cm im Vergleich zur 2,6cm breiten Klinge sehr breit. Das hat allerdings seine Gründe, da die Löcher in den Ecken so positioniert werden können, daß es als Neckknife grade hängt. Wen das stört, der kann halt einfach die Ecke absägen und ne neue Hohlniete setzen, Platz genug is bis zur Klinge. Absägen ist immer einfacher als dranbauen. Ein Vorteil ist, daß die Scheide ungefähr die Breite eines Zippos hat und mit der rechteckigen Form gut steht. Das bietet interessante Optionen für allerlei Taschen, die sich an Kleidung so finden.
Für eine "Zweckentfremdung als Nicht-NeckKnife sind die 3 Lochnieten etwas wenig, es ist aber mehr genug Platz da, um je nach Bedarf diverse Bohrungen für Teklocks oder Gürtelschlaufen/Parachord reinzumachen.
Ein Ablaufloch am Ort fehlt leider serienmäßig , was ja bei Böker+ nicht grade ungewöhnlich ist. Leider fehlt auch eine Nase oben am Mund, um die Scheide mit dem Daumen von der Klinge schieben zu können. Die läßt sich auch nur schwer nachrüsten. Dafür hätte es völlig gereicht, die Falzkante der Scheide einfach grade weiterzuführen. Aber ausgerechnet hier wurde der Designminimalismus der Scheide verlassen und als aufwändiges Detail eine kleine Delle eingebaut. Wer denkt sich blos sowas aus? Selbst bei der indizierten Verwendung an der Halskette wäre es doch von Vorteil, daß Messerabseits von Notfällen nackenschonend ohne Kraft ziehen zu können ... :livid:
Modding:
Da es nicht als Neckknife Verwendung finden wird, faßte mir die Scheide im vorderen Griffloch zu stark. Das gibt sich bestimmt mit der Zeit, sorgt bis dahin aber natürlich für lästigen Abrieb. Da dieses Loch auch beim Greifen eine besondere Rolle spielt, habe ich den Rand der Bohrungen in der Griffschalen etwas(!) angefast. Nun gleitet und faßt die Scheide weicher und es greift sich auch minimal angenehmer.
Ein kurzer Lanyard als Griffverlängerung und Handlingverbesserung mußte auch ran, mach ich bei meinen eigenen Mesrn ohne Fullsize-Griff auch immer.
In die Scheide mußte natürlich ein Ablaufloch rein.
Fazit:
Ein toller und vielfältiger User mit durchdachtem Konzept und gelungener Ergonomie für alle, die nicht viel mit sich rumschleppen wollen oder können. Und davon gibt es nach meinem Eindruck ne Menge. Besonders bemerkenswert ist, daß die Ergonomie hier auch toll mit Kinderhänden funktioniert, für die Kurzen ist es sogar bei zu einem gewissen Alter ein Fullsize-Fixed. Mit der moderat spitzigen Spitze und der betont unmartialischen Erscheinung für mich also der Tipp, wenn Kinder ein Messer bekommen sollen, daß die Bezeichnung verdient.
Mir persönlich gefällt es zwar sehr, aber als EDC-User ist es mir etwas zu klein. Vor allem bevorzuge ich bei so kurzen Griffen eine breitere Form wie z.B. bei den CLB-Designs Subcom und MPT. Als Backup u.v.a. als Auxiliary-Backup ist es mir wiederum zu voluminös. Ein Fitz-Necker maßstabsgerecht um 50% vergrößert wäre vermutlich mein Ding für Tage mit leichter Bekleidung. Solange es das nicht gibt, halte mich an den großen Bruder, den Andy Fitz für Leute wie mich kreiert hat und verschenke die Kleinen halt.
Paket, Lieferzustand:
Das Fitz kommt in dem üblichen schwarzen Karton mit Magnet-Klappdeckel und Moosgummi-Füllung mit Ausschnitten. Diese ist im Vergleich zum Fitz Neck sehr groß, zumal außer Scheide und einer schwarzen Kugelkette nicht weiter drin ist. Aber soweit ja unschädlich, wer will kann bei einer Verwendung als Geschenk ja noch Löcher für Firestarter, Alarmpfeife o.ä. reinschneiden.
Das Messer ist in einer Plastiktüte verpackt und ziemlich dreckig, fast genauso wie die Scheide. War auch bei früheren Fitz-Necks so, die bei mir durchliefen. Daf muf bei der Ftelle am Fertigungfende und bei der Verpackung fiemlich ftaubig fein! Und etwaf ölig. Aber saubermachen muß ich nach der nötigen Feinnachbearbeitung eh, also für mich banane. Unter dem Schmodder findet sich dann übrigens ein schönes und stimmiges Stonewash-Finish an Metall und Griffschalen.
Dieses Fitz-Neck war im vorderen Bereich nicht besonders scharf und ließ auch im Bereich der übrigen Schneide Optimierungspotential. Nach ein bißchen (!) Arbeit an den weißen Stäben des Sharpmaker aber dann alles astrein. Die Schneidfase ist auf den letzten ~15mm im Bereich der Spitze deutlich schmaler als weiter hinten und wird entsprechend weniger scharf, das soll aber glaub' ich so ein und macht stabilitätsmäßig bei einer solchen Droppointspitze auch wirklich Sinn.
Die Scheide ist einfach und etwas lieblos verarbeitet. An der Ecke gegenüber der Schneidenseite der Spitze standen die Platten neben der Hohlniete deutlich auseinander und es war sogar ein Kydexspan dazwischen eingeklemmt. Ließ sich aber einfach herauskratzen und die Ritze konnte ich mittels Dipp der Ecke in kochendes Wasser und Abkühlen zwischen einer Holzwäscheklammer ohne Werkspuren beheben. Die Kanten waren ziemlich scharf bis gratig. Funktionieren tut sie auch so, aber mit etwas händischen Schleifen mit dem bewährten Korundkonus im Mundbereich wird es einfach komfortabler beim Benutzen. Die Scheide greift das Messer am ersten Loch im Griff sicher und zumindest für eine Trageweise nicht als Neckknife etwas zu fest, aber dazu später mehr.
Charakteristika:
Für ein Neckknife eine sehr ordentliche Größe, was es aber für andere Verwendungen besonders geeignet macht. Die Klinge sieht auf Photos oft irgendwie komisch aus, hat im Original aber eine schöne Linienführung. Die Schneide hat nicht nur einen Recurve, sondern auch einen vorspringenden Bauch in der vorderen Hälfte. In der Mitte des Recurve ist sie 26 mm breit, aufgrund des Vorsprunges in der Mitte des Bauches trotz des hier schon absteigenden Rückens ebenfalls 26mm. So kommt nicht nur die Schneidenlänge auf beachtliche 70mm, sondern man kann ganz toll ziehende wie schiebende Schnitte ausführen. Egal ob frei oder auf einer Unterlage und den Recurve kann man auch noch prima für Schnitzereien an runden Objekten nutzen. Die Spitze ist durch die Grundform bedingt eher stabil als spitz, der Rücken und die Spitze erinnert mich von oben/vorne betrachtet stark an das berühmt/berüchtigte BW-Feldmesser oder auch an die SAK-Standartklinge. Der (leicht hohle?) Anschliff ist ordentliche ~18mm breit, was bei einer Klingenstärke von 3mm in 1mm oberhalb der Schneidfase eine Reststärke von ~0.7mm ergibt. Das Jimping für den Daumen beginnt mit 16mm vor dem Ende der Griffschalen reicht weit vorn auf dem rücken, was hier zur Gesamtgröße des Messers imo gut paßt.
Auf dem linken Spiegel ist der Böker+ -Schriftzug gelasert, auf den Rücken vor dem Jimping die Serien# und auf den rechten Spiegel das FITZ-Logo und der 440c-Stempel. Die Laserung erscheint Bronzefarben, was hier gut mit den beiden Nieten der Griffschalen korrespondiert, die sonst farblich keine Entsprechung im übrigen Messer hätten.
Die Carbon-Griffschalen sind glatt, stumpf und dreidimensional gestaltet, zwischen den Löchern 9,5mm auf Höhe der Löcher 7,5mm stark. Es gibt eine Vertiefung für den ersten Finger, dort liegt auch exakt der Schwerpunkt. Durch das Lanyard-Loch paßt grade eben so ein 550er Parachord durch. Die Schalen sind an den Außenkanten angefast, gehen absolut bündig auf den Fulltang über. Die Kanten der Lochbohrungen sind recht scharf, aber nicht nicht unangenehm, in den Bohrungen des Tangs sind leichte Werkspuren sichtbar, aber nicht funktionsrelevant.
Die "rechteckige" Scheide ist mit ~5cm im Vergleich zur 2,6cm breiten Klinge sehr breit. Das hat allerdings seine Gründe, da die Löcher in den Ecken so positioniert werden können, daß es als Neckknife grade hängt. Wen das stört, der kann halt einfach die Ecke absägen und ne neue Hohlniete setzen, Platz genug is bis zur Klinge. Absägen ist immer einfacher als dranbauen. Ein Vorteil ist, daß die Scheide ungefähr die Breite eines Zippos hat und mit der rechteckigen Form gut steht. Das bietet interessante Optionen für allerlei Taschen, die sich an Kleidung so finden.
Für eine "Zweckentfremdung als Nicht-NeckKnife sind die 3 Lochnieten etwas wenig, es ist aber mehr genug Platz da, um je nach Bedarf diverse Bohrungen für Teklocks oder Gürtelschlaufen/Parachord reinzumachen.
Ein Ablaufloch am Ort fehlt leider serienmäßig , was ja bei Böker+ nicht grade ungewöhnlich ist. Leider fehlt auch eine Nase oben am Mund, um die Scheide mit dem Daumen von der Klinge schieben zu können. Die läßt sich auch nur schwer nachrüsten. Dafür hätte es völlig gereicht, die Falzkante der Scheide einfach grade weiterzuführen. Aber ausgerechnet hier wurde der Designminimalismus der Scheide verlassen und als aufwändiges Detail eine kleine Delle eingebaut. Wer denkt sich blos sowas aus? Selbst bei der indizierten Verwendung an der Halskette wäre es doch von Vorteil, daß Messerabseits von Notfällen nackenschonend ohne Kraft ziehen zu können ... :livid:
Modding:
Da es nicht als Neckknife Verwendung finden wird, faßte mir die Scheide im vorderen Griffloch zu stark. Das gibt sich bestimmt mit der Zeit, sorgt bis dahin aber natürlich für lästigen Abrieb. Da dieses Loch auch beim Greifen eine besondere Rolle spielt, habe ich den Rand der Bohrungen in der Griffschalen etwas(!) angefast. Nun gleitet und faßt die Scheide weicher und es greift sich auch minimal angenehmer.
Ein kurzer Lanyard als Griffverlängerung und Handlingverbesserung mußte auch ran, mach ich bei meinen eigenen Mesrn ohne Fullsize-Griff auch immer.
In die Scheide mußte natürlich ein Ablaufloch rein.
Fazit:
Ein toller und vielfältiger User mit durchdachtem Konzept und gelungener Ergonomie für alle, die nicht viel mit sich rumschleppen wollen oder können. Und davon gibt es nach meinem Eindruck ne Menge. Besonders bemerkenswert ist, daß die Ergonomie hier auch toll mit Kinderhänden funktioniert, für die Kurzen ist es sogar bei zu einem gewissen Alter ein Fullsize-Fixed. Mit der moderat spitzigen Spitze und der betont unmartialischen Erscheinung für mich also der Tipp, wenn Kinder ein Messer bekommen sollen, daß die Bezeichnung verdient.
Mir persönlich gefällt es zwar sehr, aber als EDC-User ist es mir etwas zu klein. Vor allem bevorzuge ich bei so kurzen Griffen eine breitere Form wie z.B. bei den CLB-Designs Subcom und MPT. Als Backup u.v.a. als Auxiliary-Backup ist es mir wiederum zu voluminös. Ein Fitz-Necker maßstabsgerecht um 50% vergrößert wäre vermutlich mein Ding für Tage mit leichter Bekleidung. Solange es das nicht gibt, halte mich an den großen Bruder, den Andy Fitz für Leute wie mich kreiert hat und verschenke die Kleinen halt.
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