Simple Blades
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Servus zusammen.
Letztes Jahr habe ich mir beide Böker Plus Adventskalender gegönnt. Das Haddock habe ich in einem eigenen Review gepostet. Hier kommt das Aphex mini an die Reihe.
Im Lieferumfang sind wieder viele Messer- und auch Zubehörteile enthalten. Dieses Mal ist leider nur eine Klinge enthalten. Ab Werk ist es deshalb, im Gegensatz zu den anderen Adventskalendern, ausschließlich als Einhandmesser entworfen.
Zunächst mal noch die nackten Zahlen und Fakten:
Maße, Gewicht und Material:
Klingenmaterial und -maße:
D2, 71mm/24mm/3mm
Griffmaterial und -maße
Edelstahl, G10,Carbon/Micarta/G10/Messing, 111mm/24mm/12mm
Gesamtgewicht und -größe
102g ( G10-Rahmen,Messingeinlagen, Clip)
geöffnet: 173 mm /24 mm /12 mm
geschlossen: 111 mm / 28 mm / 12 mm
Mein erster Eindruck nach dem Auspacken und der Montage:
Das Messer hat ein schönes Design und eine praxistaugliche Klingen- und Griffform. Es ist nur für große Hände etwas zu zierlich. Die verwendeten Materialien machen einen wertigen und soliden Eindruck und auch die Passungen lassen fast nichts zu wünschen übrig. Nur die Griffeinlagen haben ein paar Zehntel Spiel, was aber der Montage per Magnet geschuldet sein dürfte. Wie bei den anderen Adventskalendern bisher war auch hier die Montage weitestgehend problemlos. Ich hatte nur ein bisschen Schwierigkeiten, die beiden Platinen richtig zu sortieren. Anfangs hatte ich sie verwechselt und konnte deshalb den Button-Lock nicht einbauen. Das habe ich aber schnell gemerkt und danach war es ziemlich einfach. Wie von Böker gewohnt war bei diesem Messer der Klingenschliff rasierscharf und gleichmäßig und auch die Klingenspitze sitzt exakt in der Mitte. In den übrigen Kästchen des Kalenders war wieder viel Zubehör und Teile für die Individualisierung enthalten. Auch bei diesem 2024er Modell fehlt wie beim Böker Haddock ein Lanyard und die Fangriemenöse ist ziemlich eng, weshalb hier ebenfalls nur Paracord ohne Kernseile passt. Da das Messer sehr tief in der Hosentasche sitzt, wäre es auch hier zu empfehlen, einen Lanyard als Ziehhilfe anzubringen. Meine derzeit bevorzugte Konfiguration sind die Griffrahmen aus G10 mit den Messingeinlagen. Auf den Bildern seht ihr bereits meinen Zweihandumbau ohne Flipper.
Nun ein paar Details zum Messer:
Die Klinge hat eine Droppointform mit einer ausgeprägten Fehlschärfe über die vorderen zwei Drittel des Klingenrückens. Alle Kanten nahe des Griffs und an der Daumenauflage sind sauber angefast, was der Handlage sehr entgegenkommt. Die Klinge ist quer satiniert und die beiden seitlichen Vertiefungen zum beidhändigen Öffnen gleichmäßig mattiert, vermutlich sandgestrahlt. Ein klarer Pluspunkt, da ich offenbar mit dem für die Einhandbedienung vorhandenen Flipper absolut nicht kompatibel bin. Aufgeklappt fungiert der Flipper gleichzeitig auch als Fingerschutz.
Der Griff ist für meine Hände etwas zu klein, aber ergonomisch gut geformt und durch die Rillen, sowie die G10- und Micartaschalen schön rutschfest. Der Button-Lock ist gut erreichbar und funktioniert (richtig montiert) tadellos. Der Clip ist etwas locker. Ich vermute, die Aufnahme in der rechten Griffschale ist ein bisschen zu tief ausgefräst. Funktional stört das aber nicht, da die Haltekraft des Clips immer noch ausreicht, solange der Stoff der Hose nicht zu dünn ist.
Wie immer habe ich auch bei diesem Modell ein paar kleinere Modifikationen vorgenommen, um das Messer ein bisschen an mich anzupassen. Als allererstes habe ich den Flipper entfernt. Ich konnte den eh nicht vernünftig bedienen und ohne den ergibt sich eine deutlich bessere Ergonomie bei größeren Händen, da man das Messer weiter vorne greifen kann, ohne dass der Flipper irgendwo drückt. Zudem kann so auch ein versehentliches Öffnen durch andere Gegenstände in der Tasche weitestgehend vermieden werden. Bezüglich der hierzulande geltenden Führverbote ist der Umbau auf ausschließliche Zweihandbedienung auch rechtlich unproblematischer. Eventuell mache ich noch ein paar individuelle Griffschalen, aber dafür brauche ich erstmal eine Inspiration. Mal schauen, was mir da noch in den Sinn kommt.
Wie immer gibt es auch bei diesem Messerchen positives wie negatives.
Pro:
Am Messer ist gutes Material verbaut und es hat eine sehr gute Ergonomie für kleinere und mittlere Hände. Ab Größe 9 kann es allerdings schon etwas knapp werden. Die Verarbeitung ist gewohnt solide und sauber. Wie auch bei den anderen Adventskalendern erlaubt das Zubehör eine Menge unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten der Griffmaterialien nach dem persönlichen Geschmack. Durch die Befestigung der Griffeinlagen per Magnet kann man sie sehr leicht mit einer starken Büroklammer, einem kleinen Inbusschlüssel o.ä. von innen herausdrücken und austauschen. Man kann auch recht einfach selbst Griffeinlagen anfertigen, denn die Toleranzen lassen hier ein wenig Spielraum und geeignete Magnete sind leicht zu beschaffen und zu verarbeiten. Die durch den Button-Lock gegebene offene Griffkonstruktion erlaubt eine sehr einfache Reinigung der Griffinnenseite, was bei einem Klappmesser auf Dauer unerlässlich ist. Die verbauten Kugellager sorgen für einen spielfreien und sehr leichten und gleichmäßigen Klingengang.
Contra:
Das Aphex ist wirklich Mini. Bei meiner Handgröße (10 - 10,5), ist es im Lieferzustand schon fast ein Dreifingermesser. Ob man das so mag, hängt ganz von den eigenen Händen und Vorlieben ab. Leider können die Griffeinlagen wegen der Befestigung per Magnet relativ leicht verlorengehen, falls Messer mal ungünstig herunterfällt. Das ist mir bei der Montage einmal passiert. Unterwegs ist da also ein bisschen Vorsicht geboten. Weil man das Messer nicht so einfach auf Tip-Down umbauen kann, ist das Tragen in der Hosentasche in Verbindung mit Flipper und dem sehr leichten Klingengang nach meiner Einschätzung etwas heikel. insbesondere dann, wenn man beispielsweise noch Schlüssel, Feuerzeug, o.ä. in derselben Tasche untergebracht hat. Ohne den Flipper dürfte das Problem aber weitestgehend ausgeschlossen sein.
Mein Fazit zu diesem Messer:
Es ist zugleich Sammlerstück und praktisches EDC, dank des Baukastenprinzips mit diversen Gestaltungs- und Modifikationsmöglichkeiten. Die Verarbeitung und Materialien sind typisch Böker sauber und solide und je nach persönlichem Bedarf und Vorlieben kann man es elegant, oder einfach und robust aufbauen. Das Aphex Mini hat eine alltagstaugliche Größe und Form, sowie eine gute Ergonomie für kleinere und mittlere Handgrößen. Ob man jetzt mit dem Flipper zurechtkommt, muss man ausprobieren. Meins ist es nicht, aber das lässt sich ja mit ein bisschen handwerklichem Geschick und wenigen Werkzeugen leicht ändern.
Letztes Jahr habe ich mir beide Böker Plus Adventskalender gegönnt. Das Haddock habe ich in einem eigenen Review gepostet. Hier kommt das Aphex mini an die Reihe.
Im Lieferumfang sind wieder viele Messer- und auch Zubehörteile enthalten. Dieses Mal ist leider nur eine Klinge enthalten. Ab Werk ist es deshalb, im Gegensatz zu den anderen Adventskalendern, ausschließlich als Einhandmesser entworfen.
- Adventskalender zum Aufstellen
- 1 Klinge aus D2
- zwei Griffrahmen (Stahl und G10)
- durchgehende Micartagriffschalen in schwarz
- 3 verschiedene magnetische Griffeinlagen (Micarta grün, Micarta braun, Messing)
- diverse Schrauben und Stifte
- 2 Clips, schwarz und stonewash
- Schlauchtuch
- Münze Burnley
- Patch Aphex mini
- Messerschärfer / Wartungstool
- Montageanleitung
- L-Schlüssel Torx
Zunächst mal noch die nackten Zahlen und Fakten:
Maße, Gewicht und Material:
Klingenmaterial und -maße:
D2, 71mm/24mm/3mm
Griffmaterial und -maße
Edelstahl, G10,Carbon/Micarta/G10/Messing, 111mm/24mm/12mm
Gesamtgewicht und -größe
102g ( G10-Rahmen,Messingeinlagen, Clip)
geöffnet: 173 mm /24 mm /12 mm
geschlossen: 111 mm / 28 mm / 12 mm
Mein erster Eindruck nach dem Auspacken und der Montage:
Das Messer hat ein schönes Design und eine praxistaugliche Klingen- und Griffform. Es ist nur für große Hände etwas zu zierlich. Die verwendeten Materialien machen einen wertigen und soliden Eindruck und auch die Passungen lassen fast nichts zu wünschen übrig. Nur die Griffeinlagen haben ein paar Zehntel Spiel, was aber der Montage per Magnet geschuldet sein dürfte. Wie bei den anderen Adventskalendern bisher war auch hier die Montage weitestgehend problemlos. Ich hatte nur ein bisschen Schwierigkeiten, die beiden Platinen richtig zu sortieren. Anfangs hatte ich sie verwechselt und konnte deshalb den Button-Lock nicht einbauen. Das habe ich aber schnell gemerkt und danach war es ziemlich einfach. Wie von Böker gewohnt war bei diesem Messer der Klingenschliff rasierscharf und gleichmäßig und auch die Klingenspitze sitzt exakt in der Mitte. In den übrigen Kästchen des Kalenders war wieder viel Zubehör und Teile für die Individualisierung enthalten. Auch bei diesem 2024er Modell fehlt wie beim Böker Haddock ein Lanyard und die Fangriemenöse ist ziemlich eng, weshalb hier ebenfalls nur Paracord ohne Kernseile passt. Da das Messer sehr tief in der Hosentasche sitzt, wäre es auch hier zu empfehlen, einen Lanyard als Ziehhilfe anzubringen. Meine derzeit bevorzugte Konfiguration sind die Griffrahmen aus G10 mit den Messingeinlagen. Auf den Bildern seht ihr bereits meinen Zweihandumbau ohne Flipper.
Nun ein paar Details zum Messer:
Die Klinge hat eine Droppointform mit einer ausgeprägten Fehlschärfe über die vorderen zwei Drittel des Klingenrückens. Alle Kanten nahe des Griffs und an der Daumenauflage sind sauber angefast, was der Handlage sehr entgegenkommt. Die Klinge ist quer satiniert und die beiden seitlichen Vertiefungen zum beidhändigen Öffnen gleichmäßig mattiert, vermutlich sandgestrahlt. Ein klarer Pluspunkt, da ich offenbar mit dem für die Einhandbedienung vorhandenen Flipper absolut nicht kompatibel bin. Aufgeklappt fungiert der Flipper gleichzeitig auch als Fingerschutz.
Der Griff ist für meine Hände etwas zu klein, aber ergonomisch gut geformt und durch die Rillen, sowie die G10- und Micartaschalen schön rutschfest. Der Button-Lock ist gut erreichbar und funktioniert (richtig montiert) tadellos. Der Clip ist etwas locker. Ich vermute, die Aufnahme in der rechten Griffschale ist ein bisschen zu tief ausgefräst. Funktional stört das aber nicht, da die Haltekraft des Clips immer noch ausreicht, solange der Stoff der Hose nicht zu dünn ist.
Wie immer habe ich auch bei diesem Modell ein paar kleinere Modifikationen vorgenommen, um das Messer ein bisschen an mich anzupassen. Als allererstes habe ich den Flipper entfernt. Ich konnte den eh nicht vernünftig bedienen und ohne den ergibt sich eine deutlich bessere Ergonomie bei größeren Händen, da man das Messer weiter vorne greifen kann, ohne dass der Flipper irgendwo drückt. Zudem kann so auch ein versehentliches Öffnen durch andere Gegenstände in der Tasche weitestgehend vermieden werden. Bezüglich der hierzulande geltenden Führverbote ist der Umbau auf ausschließliche Zweihandbedienung auch rechtlich unproblematischer. Eventuell mache ich noch ein paar individuelle Griffschalen, aber dafür brauche ich erstmal eine Inspiration. Mal schauen, was mir da noch in den Sinn kommt.
Wie immer gibt es auch bei diesem Messerchen positives wie negatives.
Pro:
Am Messer ist gutes Material verbaut und es hat eine sehr gute Ergonomie für kleinere und mittlere Hände. Ab Größe 9 kann es allerdings schon etwas knapp werden. Die Verarbeitung ist gewohnt solide und sauber. Wie auch bei den anderen Adventskalendern erlaubt das Zubehör eine Menge unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten der Griffmaterialien nach dem persönlichen Geschmack. Durch die Befestigung der Griffeinlagen per Magnet kann man sie sehr leicht mit einer starken Büroklammer, einem kleinen Inbusschlüssel o.ä. von innen herausdrücken und austauschen. Man kann auch recht einfach selbst Griffeinlagen anfertigen, denn die Toleranzen lassen hier ein wenig Spielraum und geeignete Magnete sind leicht zu beschaffen und zu verarbeiten. Die durch den Button-Lock gegebene offene Griffkonstruktion erlaubt eine sehr einfache Reinigung der Griffinnenseite, was bei einem Klappmesser auf Dauer unerlässlich ist. Die verbauten Kugellager sorgen für einen spielfreien und sehr leichten und gleichmäßigen Klingengang.
Contra:
Das Aphex ist wirklich Mini. Bei meiner Handgröße (10 - 10,5), ist es im Lieferzustand schon fast ein Dreifingermesser. Ob man das so mag, hängt ganz von den eigenen Händen und Vorlieben ab. Leider können die Griffeinlagen wegen der Befestigung per Magnet relativ leicht verlorengehen, falls Messer mal ungünstig herunterfällt. Das ist mir bei der Montage einmal passiert. Unterwegs ist da also ein bisschen Vorsicht geboten. Weil man das Messer nicht so einfach auf Tip-Down umbauen kann, ist das Tragen in der Hosentasche in Verbindung mit Flipper und dem sehr leichten Klingengang nach meiner Einschätzung etwas heikel. insbesondere dann, wenn man beispielsweise noch Schlüssel, Feuerzeug, o.ä. in derselben Tasche untergebracht hat. Ohne den Flipper dürfte das Problem aber weitestgehend ausgeschlossen sein.
Mein Fazit zu diesem Messer:
Es ist zugleich Sammlerstück und praktisches EDC, dank des Baukastenprinzips mit diversen Gestaltungs- und Modifikationsmöglichkeiten. Die Verarbeitung und Materialien sind typisch Böker sauber und solide und je nach persönlichem Bedarf und Vorlieben kann man es elegant, oder einfach und robust aufbauen. Das Aphex Mini hat eine alltagstaugliche Größe und Form, sowie eine gute Ergonomie für kleinere und mittlere Handgrößen. Ob man jetzt mit dem Flipper zurechtkommt, muss man ausprobieren. Meins ist es nicht, aber das lässt sich ja mit ein bisschen handwerklichem Geschick und wenigen Werkzeugen leicht ändern.
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