olli16
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Moin,
hier ein kleines Review des „Scharfen Fingers“ (Made by Briesenreiter, Schleiftechnik Schulz)
Kleine Vorgeschichte:
Früher habe ich in einigen Katalogen ähnliche Messer von verschiedenen Herstellern gesehen und war immer wieder kurz davor eines zu kaufen (damals ca. 12 DM) aber die Stahl-Bezeichnung Niro, rost(a)frei
haben mich immer wieder vom Kauf abgehalten.
Da ich mich aber gefragt habe, warum sich bei den Inuit das Ulu, wenn auch mit einem anderen Griff, aber mit ähnlich stark gebogener Schneide, bewähren konnte (auch für alle anderen Arbeiten außer dem Zerteilen von Walfischen und Robben ), hat mich diese Art von Messern (bzw. Klingenform) auch nach 20 Jahren immer noch interessiert.
Auch dass sich Schneide und Griff „überlappen“ und sich dadurch die Gesamtlänge des Messers verkürzt, fand ich sehr interessant. Auf dem Vergleichs-Foto mit dem BM Outbounder kann man es gut erkennen. Die Schneidenlänge des „Scharfen Fingers“ beträgt 95 mm, die des BM 90 mm.
Also habe ich die Form auf der Skizze noch etwas geändert, die Schneide noch etwas verlängert und Griffschalen hinzugefügt, (und...und...und...) die Grundform und die Schneide etwas mehr gekrümmt und die Skizze „Briesenreiter“ zukommen lassen. Es gab noch einige kleine Anregungen und Änderungen, ansonsten hatte Sascha einigen Spielraum bei der Umsetzung meines Entwurfes, was ihm, in meinen Augen, sehr gut gelungen ist. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Leider werden (zumindest meine) Bilder dem Original nicht gerecht.
Er hatte ein Stück SB1 „übrig“ und ich hatte noch etwas weiß/beiges Schicht-Micarta und Pins und daraus wurde dieser Auftrag.
Die nachfolgenden Fotos sind von Briesenreiter und mir.
Der „Grundschliff“ ist von mir, Marke „Lansky“ mit ca. 17 Grad je Seite. Eine gute Schlichtfeile greift bei kräftigem Druck gerade noch, das Lansky hatte ziemliche Mühe beim Schärfen. Ich schätze die Härte auf ca 59-60 HRC.
Daten:
Stahl: SB1, tiefkühlbehandelt
Klingenstärke: 2,7 mm
Griff: Weiß/beiges Schichtmicarta
Gesamtlänge: 15,1 mm
Klingenlänge: 7,6 mm
Pins: Niro
Nach dem Schärfen habe ich das Messer ein Wochenende im Haushalt und in der Küche benutzt. Durch den hohen Flachschliff und dem nicht zu dicken Klingenrücken werden Möhren, Äpfel und rohe Kartoffeln geschnitten und nicht gespalten, zumal man die Klinge sehr scharf bekommt.
Die stark gekrümmte Klingenschneide zeigt Vorteile beim Zerteilen von Papier, Leder und Pappe auf einer Unterlage, schneiden von Kräutern und ähnlichen Arbeiten, vor Allem, wenn der Zeigefinger auf dem Klingenrücken aufliegt. Auch das Zerteilen eines Huhns klappte gut.
Nachteile der Klingenform zeigen sich (erwartungsgemäß) beim Kartoffelschälen und Gemüseputzen, da ist eine schlankere Klinge im Vorteil.
Ich hoffe, man erkennt auf den Bildern, wie gut der sauber gefertigte Griff auch bei verschiedenen Halteweisen in der Hand liegt.
Noch mal Danke an Briesenreiter.
Auf Eure Meinung über dieses Messer bin ich sehr gespannt.
Gruß
Olli
hier ein kleines Review des „Scharfen Fingers“ (Made by Briesenreiter, Schleiftechnik Schulz)
Kleine Vorgeschichte:
Früher habe ich in einigen Katalogen ähnliche Messer von verschiedenen Herstellern gesehen und war immer wieder kurz davor eines zu kaufen (damals ca. 12 DM) aber die Stahl-Bezeichnung Niro, rost(a)frei

Da ich mich aber gefragt habe, warum sich bei den Inuit das Ulu, wenn auch mit einem anderen Griff, aber mit ähnlich stark gebogener Schneide, bewähren konnte (auch für alle anderen Arbeiten außer dem Zerteilen von Walfischen und Robben ), hat mich diese Art von Messern (bzw. Klingenform) auch nach 20 Jahren immer noch interessiert.
Auch dass sich Schneide und Griff „überlappen“ und sich dadurch die Gesamtlänge des Messers verkürzt, fand ich sehr interessant. Auf dem Vergleichs-Foto mit dem BM Outbounder kann man es gut erkennen. Die Schneidenlänge des „Scharfen Fingers“ beträgt 95 mm, die des BM 90 mm.
Also habe ich die Form auf der Skizze noch etwas geändert, die Schneide noch etwas verlängert und Griffschalen hinzugefügt, (und...und...und...) die Grundform und die Schneide etwas mehr gekrümmt und die Skizze „Briesenreiter“ zukommen lassen. Es gab noch einige kleine Anregungen und Änderungen, ansonsten hatte Sascha einigen Spielraum bei der Umsetzung meines Entwurfes, was ihm, in meinen Augen, sehr gut gelungen ist. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Leider werden (zumindest meine) Bilder dem Original nicht gerecht.
Er hatte ein Stück SB1 „übrig“ und ich hatte noch etwas weiß/beiges Schicht-Micarta und Pins und daraus wurde dieser Auftrag.
Die nachfolgenden Fotos sind von Briesenreiter und mir.
Der „Grundschliff“ ist von mir, Marke „Lansky“ mit ca. 17 Grad je Seite. Eine gute Schlichtfeile greift bei kräftigem Druck gerade noch, das Lansky hatte ziemliche Mühe beim Schärfen. Ich schätze die Härte auf ca 59-60 HRC.
Daten:
Stahl: SB1, tiefkühlbehandelt
Klingenstärke: 2,7 mm
Griff: Weiß/beiges Schichtmicarta
Gesamtlänge: 15,1 mm
Klingenlänge: 7,6 mm
Pins: Niro
Nach dem Schärfen habe ich das Messer ein Wochenende im Haushalt und in der Küche benutzt. Durch den hohen Flachschliff und dem nicht zu dicken Klingenrücken werden Möhren, Äpfel und rohe Kartoffeln geschnitten und nicht gespalten, zumal man die Klinge sehr scharf bekommt.
Die stark gekrümmte Klingenschneide zeigt Vorteile beim Zerteilen von Papier, Leder und Pappe auf einer Unterlage, schneiden von Kräutern und ähnlichen Arbeiten, vor Allem, wenn der Zeigefinger auf dem Klingenrücken aufliegt. Auch das Zerteilen eines Huhns klappte gut.
Nachteile der Klingenform zeigen sich (erwartungsgemäß) beim Kartoffelschälen und Gemüseputzen, da ist eine schlankere Klinge im Vorteil.
Ich hoffe, man erkennt auf den Bildern, wie gut der sauber gefertigte Griff auch bei verschiedenen Halteweisen in der Hand liegt.
Noch mal Danke an Briesenreiter.
Auf Eure Meinung über dieses Messer bin ich sehr gespannt.
Gruß
Olli
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