Kleiner Tiger
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Ich möchte euch ein Messer vorstellen, das gestern bei mir angekommen ist und welches mir von Moment zu Moment besser gefällt.
Das Kershaw K4150 "Wild Turkey" scheint ja zumindest in MF-Kreisen nicht so weit verbreitet zu sein, ich konnte nur einen Eintrag zu dem Messer finden. Daher denke ich, dass ein paar Details für den einen oder anderen hier vielleicht ganz interessant sein könnten.
Zum Einstimmen erstmal ein paar Eindrücke:
(Größere Bilder weiter unten)

Die Maße und Materialien:
-Gesamtlänge: 177mm
-Klingenlänge: 79,5mm
-Länge der Schneide (gerade gemessen): 69mm
-Klingendicke am Rücken: 2mm
-Klingendicke über der Schneidfase: 0,6mm
-Klingendicke an der Spitze hinter der Schneidfase: 0,6mm
-Griffdicke an den Bolstern im Achsbereich: 8,5mm
-Griffdicke im hinteren Bereich der Palisanderschalen: 11mm
-Gewicht laut Herstellerseite: 2,2 oz = 62,5 Gramm // Edit: Gewicht laut meiner digitalen Küchenwaage: 66 Gramm //
-Klingenstahl: AUS6A
-Griffmaterial: Satinierte Stahlbacken und Palisanderschalen auf Messingplatinen
Die Klinge ist leicht hohl geschliffen und wird mit einer sehr ordentlichen Schärfe und einer gleichmäßigen, symmetrischen Schneidfase ausgeliefert. Die Spitze ist, wie die Daten erkennen lassen, sehr fein und ergibt zusammen mit der nur 2mm dünnen und auf 0,6mm ausgeschliffenen Klinge einen richtigen kleinen Hosentaschen-Skalpell.
Was den Klingenstahl betrifft, ist es natürlich noch zu früh für irgendwelche Aussagen. Aber hier ist von einer guten Schärfbarkeit und scheinbar auch von Zufriedenheit zu lesen. (Das ist der einzige Beitrag zu dem Messer hier im Forum, s. o.)
Erster Eindruck:
Nachdem ich das Messer geordert hatte, war ich sehr gespannt auf die Qualität und Verarbeitung desselben. In dieser Preisklasse wird man ja einerseits keine High-End-Qualität erwarten, andererseits sollte schon etwas Vernünftiges bei einem ankommen. Da das Messer in Japan gefertigt wird, hatte ich allerdings schon eine gewisse Erwartungshaltung.
Beim Auspacken fiel mir zuerst einmal die schlanke, handschmeichelnde Form des Messers auf. Dann wurde es natürlich erstmal genau unter die Lupe genommen. Ich bin kein Pedant, aber ich habe gute Augen, und so habe ich auf den zweiten Blick doch ein paar Details entdeckt, die man evtl. als "Makel" auslegen könnte. Ich muss dabei jedoch darauf hinweisen, dass man dafür schon genau hinsehen/-fühlen muss und dass dieses Messer relativ preiswert ist.
Auf den zweiten Blick:
Es lassen sich beim genaueren Befühlen und Betrachten des Messers erstmal zwei kleine Makel entdecken. Und zwar ist der Backlock-Hebel nicht ganz passgenau eingesetzt, so dass er am hinteren Ende ein/zwei Zehntel aus dem Griff hervorsteht, während er am Übergang zur Klinge um das selbe Maß zu tief sitzt. Ich hoffe, man kann das auf diesen Bildern gut erkennen:
(Achtung, großes Format!)

Des Weiteren fühlt man an der Unterseite des Griffes noch ein wenig den Übergang von den Stahlbacken zu den Holzgriffschalen. Es ist nur eine ganz kleine Ecke auf beiden Seiten, aber man fühlt es eben. Den oben erwähnten Versatz des Backlock-Hebels habe ich auch zuerst gefühlt, bevor ich ihn optisch wahrgenommen habe.
Aber nach diesen beiden kleineren Minuspunkten möchte ich erstmal die hauptsächlich guten Seiten des Messer erwähnen. Die Klinge läuft zwischen den Griffschalen absolut geschmeidig und weich. Die Backlockfeder ist nicht allzu stramm, was natürlich zu dem geschmeidigen Klingengang beiträgt - sie sorgt aber trotzdem für eine sichere Verriegelung und zieht auch die Klinge ab den letzten 30 - 40 Grad vor dem Schließen sicher in den Griff.
Ob Washer vorhanden sind, kann ich leider nicht richtig erkennen. Sie müssten schon sehr dünn sein. Auf jeden Fall ist die Passung/Vernietung so sauber ausgeführt, dass die Klinge, wie oben erwähnt, sehr geschmeidig läuft und trotzdem kein erkennbares seitliches Klingenspiel vorhanden ist.
Vertikales Klingenspiel (im Backlock) ist minimal vorhanden. Mann kennt dieses weitaus schlimmer von Backlock-Foldern alá Endura etc., bei dem Kershaw Wild Turkey ist es wirklich minimal und nur unter stärkerer Belastung festzustellen.
Ein besonders schönes Detail ist die Politur der Seiten des Backlockhebels. Zumindest im Bereich der Mulde zum Drücken desselben ist er sehr schön poliert - eine nette, kleine Feinheit!
Mein Fazit:
Erstmal vorweg: Ich besitze leider keines von den hochpreisigeren Messern in diesem Stil, wie z. B. von Moki oder Al Mar, um einen Vergleich ziehen zu können. Zu diesem mir vorliegenden Stück muss ich jedoch sagen, dass ich damit sehr zufrieden bin und es für mich genau das richtige Preis-Leistungsverhältnis bietet. Man kann für das gleiche Geld auch weitaus schlechter gemachte Klapper bekommen - und so leid mir das tut: auch aus deutscher Produktion. Die kleinen Fehler, die ich oben genannt habe, sind für meinen Geschmack zu vernachlässigen. Das Messer hat, wie gesagt, keinerlei horizontales und nur minimal vertikales Klingenspiel und öffnet/schließt sehr geschmeidig. Von den kleineren Fehlern abgesehen ist die Verarbeitung gut und für ein Gebrauchsmesser in dieser Preislage fast schon herausragend.
Die Größe und Handlage ist für mich auch genau richtig. Wenn ich lese, dass ein Al Mar Eagle in der Größenordnung wie ein BM 710 einzuordnen ist, dann ist dieses etwas kleinere Kershaw für die Hosentasche doch viel besser geeignet. Wahrscheinlich ist es größenmäßig wohl eher mit einem Falcon zu vergleichen.
Ich bin gespannt, wie sich der wilde Truthahn von Kershaw im Alltag bei mir durchsetzen wird und ob er vielleicht sogar als EDC enden wird. Das Zeug dazu scheint er zu haben, ich werde das hier mal zu gegebener Zeit ergänzen.
Das Kershaw K4150 "Wild Turkey" scheint ja zumindest in MF-Kreisen nicht so weit verbreitet zu sein, ich konnte nur einen Eintrag zu dem Messer finden. Daher denke ich, dass ein paar Details für den einen oder anderen hier vielleicht ganz interessant sein könnten.
Zum Einstimmen erstmal ein paar Eindrücke:
(Größere Bilder weiter unten)






Die Maße und Materialien:
-Gesamtlänge: 177mm
-Klingenlänge: 79,5mm
-Länge der Schneide (gerade gemessen): 69mm
-Klingendicke am Rücken: 2mm
-Klingendicke über der Schneidfase: 0,6mm
-Klingendicke an der Spitze hinter der Schneidfase: 0,6mm
-Griffdicke an den Bolstern im Achsbereich: 8,5mm
-Griffdicke im hinteren Bereich der Palisanderschalen: 11mm
-Gewicht laut Herstellerseite: 2,2 oz = 62,5 Gramm // Edit: Gewicht laut meiner digitalen Küchenwaage: 66 Gramm //
-Klingenstahl: AUS6A
-Griffmaterial: Satinierte Stahlbacken und Palisanderschalen auf Messingplatinen
Die Klinge ist leicht hohl geschliffen und wird mit einer sehr ordentlichen Schärfe und einer gleichmäßigen, symmetrischen Schneidfase ausgeliefert. Die Spitze ist, wie die Daten erkennen lassen, sehr fein und ergibt zusammen mit der nur 2mm dünnen und auf 0,6mm ausgeschliffenen Klinge einen richtigen kleinen Hosentaschen-Skalpell.
Was den Klingenstahl betrifft, ist es natürlich noch zu früh für irgendwelche Aussagen. Aber hier ist von einer guten Schärfbarkeit und scheinbar auch von Zufriedenheit zu lesen. (Das ist der einzige Beitrag zu dem Messer hier im Forum, s. o.)
Erster Eindruck:
Nachdem ich das Messer geordert hatte, war ich sehr gespannt auf die Qualität und Verarbeitung desselben. In dieser Preisklasse wird man ja einerseits keine High-End-Qualität erwarten, andererseits sollte schon etwas Vernünftiges bei einem ankommen. Da das Messer in Japan gefertigt wird, hatte ich allerdings schon eine gewisse Erwartungshaltung.
Beim Auspacken fiel mir zuerst einmal die schlanke, handschmeichelnde Form des Messers auf. Dann wurde es natürlich erstmal genau unter die Lupe genommen. Ich bin kein Pedant, aber ich habe gute Augen, und so habe ich auf den zweiten Blick doch ein paar Details entdeckt, die man evtl. als "Makel" auslegen könnte. Ich muss dabei jedoch darauf hinweisen, dass man dafür schon genau hinsehen/-fühlen muss und dass dieses Messer relativ preiswert ist.
Auf den zweiten Blick:
Es lassen sich beim genaueren Befühlen und Betrachten des Messers erstmal zwei kleine Makel entdecken. Und zwar ist der Backlock-Hebel nicht ganz passgenau eingesetzt, so dass er am hinteren Ende ein/zwei Zehntel aus dem Griff hervorsteht, während er am Übergang zur Klinge um das selbe Maß zu tief sitzt. Ich hoffe, man kann das auf diesen Bildern gut erkennen:
(Achtung, großes Format!)


Des Weiteren fühlt man an der Unterseite des Griffes noch ein wenig den Übergang von den Stahlbacken zu den Holzgriffschalen. Es ist nur eine ganz kleine Ecke auf beiden Seiten, aber man fühlt es eben. Den oben erwähnten Versatz des Backlock-Hebels habe ich auch zuerst gefühlt, bevor ich ihn optisch wahrgenommen habe.
Aber nach diesen beiden kleineren Minuspunkten möchte ich erstmal die hauptsächlich guten Seiten des Messer erwähnen. Die Klinge läuft zwischen den Griffschalen absolut geschmeidig und weich. Die Backlockfeder ist nicht allzu stramm, was natürlich zu dem geschmeidigen Klingengang beiträgt - sie sorgt aber trotzdem für eine sichere Verriegelung und zieht auch die Klinge ab den letzten 30 - 40 Grad vor dem Schließen sicher in den Griff.
Ob Washer vorhanden sind, kann ich leider nicht richtig erkennen. Sie müssten schon sehr dünn sein. Auf jeden Fall ist die Passung/Vernietung so sauber ausgeführt, dass die Klinge, wie oben erwähnt, sehr geschmeidig läuft und trotzdem kein erkennbares seitliches Klingenspiel vorhanden ist.
Vertikales Klingenspiel (im Backlock) ist minimal vorhanden. Mann kennt dieses weitaus schlimmer von Backlock-Foldern alá Endura etc., bei dem Kershaw Wild Turkey ist es wirklich minimal und nur unter stärkerer Belastung festzustellen.
Ein besonders schönes Detail ist die Politur der Seiten des Backlockhebels. Zumindest im Bereich der Mulde zum Drücken desselben ist er sehr schön poliert - eine nette, kleine Feinheit!
Mein Fazit:
Erstmal vorweg: Ich besitze leider keines von den hochpreisigeren Messern in diesem Stil, wie z. B. von Moki oder Al Mar, um einen Vergleich ziehen zu können. Zu diesem mir vorliegenden Stück muss ich jedoch sagen, dass ich damit sehr zufrieden bin und es für mich genau das richtige Preis-Leistungsverhältnis bietet. Man kann für das gleiche Geld auch weitaus schlechter gemachte Klapper bekommen - und so leid mir das tut: auch aus deutscher Produktion. Die kleinen Fehler, die ich oben genannt habe, sind für meinen Geschmack zu vernachlässigen. Das Messer hat, wie gesagt, keinerlei horizontales und nur minimal vertikales Klingenspiel und öffnet/schließt sehr geschmeidig. Von den kleineren Fehlern abgesehen ist die Verarbeitung gut und für ein Gebrauchsmesser in dieser Preislage fast schon herausragend.
Die Größe und Handlage ist für mich auch genau richtig. Wenn ich lese, dass ein Al Mar Eagle in der Größenordnung wie ein BM 710 einzuordnen ist, dann ist dieses etwas kleinere Kershaw für die Hosentasche doch viel besser geeignet. Wahrscheinlich ist es größenmäßig wohl eher mit einem Falcon zu vergleichen.
Ich bin gespannt, wie sich der wilde Truthahn von Kershaw im Alltag bei mir durchsetzen wird und ob er vielleicht sogar als EDC enden wird. Das Zeug dazu scheint er zu haben, ich werde das hier mal zu gegebener Zeit ergänzen.
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