Review Kochmesser X50 von MesserDepot.de

Mittlerweile hatte ich genügend Zeit, daß Messer im Alltag zu benutzen und noch ein paar Feinheiten zu testen.
Da ich doch mehr Messermacher als Koch bin, habe ich als erstes die tatsächlich Härte der Klinge messen lassen.
Nach zweimaligem messen der Härte wurde eine Rockwellhärte von 53 HRC festgestellt.

Hier ein Bild von den zwei Härteprüfpunkten



Um einer eventuellen Diskussion über die Zuverlässigkeit der Messung vorzubeugen, sei folgendes erwähnt.
Gemessen habe nicht ich, sondern eine Kollegin bei uns in der Firma, die im metallurgischen Labor arbeitet und sowas jeden Tag macht. Und die Härteprüfmaschine war auch kein Vorkriegsmodell, sondern eine digitale Härteprüfmaschine neusten Typs.

Als nächstes habe ich folgenden Test gemacht. Um die Schnitthaltigkeit zu prüfen und auch einen direkten Vergleich mit einem ähnlichen Messer zu haben, wurde mein WMF Kochmesser (ebenfalls Stahl 1.4116) neu geschärft, so daß beide Messer ein gleiche Ausgangsschärfe hatten (beide Messer haben ohne Probleme Haare vom Arm rasiert).

Die beiden Messer mit der gleichen Ausgangsschärfe



Anschließend wurde mit jedem Messer 200 mal kleine Stücke von gleich breiten Kartonstreifen abgeschnitten.
Bei beiden Messern konnte im Laufe des Test eine Abnahme der Schärfe festgestellt werden.
Ein anschließender Rasiertest wurde von beiden Messern nicht mehr geschafft. Nur mit starkem Drücken wurden von beiden Messern mehr schlecht als recht ein paar Haare abgeschabt.
Ein Zugschnitt durch Papier wurde jedoch von beiden Messern mit kleinen Abstrichen bewerkstelligt.



Ein darauf folgendes Abziehen am Leder mit Diamantpaste brachte beide Messer wieder auf Rasierschärfe.

Dem einen oder andern aufmerksamen Betrachter ist es vielleicht schon aufgefallen. Der Messermacher ist noch einmal mit mir durchgegangen und der angeschmiedete Kropf ist etwas kleiner geworden.....:hehe:



Diese kleine Modifikation macht meiner Meinung nach das Messer eleganter und besser zum schärfen ist es auch.

Aber da ich mit dem Messer nicht nur Karton geschnitten habe oder es mit dem Bandschleifer bearbeitet wurde, habe ich folgende Erkenntnisse aus der praktischen Anwendung.

Als erstes muß ich sagen, daß meine Frau bei uns kocht. Das heißt, die klassischen Schneidarbeiten in der Küche werden von meiner Frau ausgeübt. Daher hatte ich eigentlich auch gedacht, daß meine Frau ihre mit dem Messer gemachten Erfahrungen beisteuern kann. Leider hat meine Frau nach nur kurzer Benutzung das Messer mit den knappen Hinweis "Viel zu groß" zur Seite gelegt. Daher kann ich nur meine Erkenntnisse beisteuern.
Als erstes muß ich meiner Frau recht geben. Auch mir ist das Messer für manche Arbeiten zu groß. Ich gehe einfach davon aus, daß ein normaler Anwender mit einem großen Kochmesser eher Probleme mit der Handhabung hat, als jemand, der den Umgang mit so einem Kochmesser Berufsbedingt gelernt hat.

Geschnitten habe ich Gurken, Karotten, Paprika usw. was auch alles kein Problem war.
Nur bei rohen Karotten macht sich die Stärke der Klinge bemerkbar. Hier muß man wohl mehr von spalten als von schneiden sprechen. Hier wäre ein Dünnschliff klar von Vorteil (die Klinge nagelt nicht).

Ganz klar muß ich sagen, daß ich von den Kullen absolut keinen Vorteil bemerken konnte. Gurkenscheiben bleiben an dem Messer genauso hängen wie an einem Messer ohne Kullen.

Die Kullen von beiden Seiten fotografiert.





Deutlich ist zu sehen, daß die Kullen auf einer Seite der Klinge viel zu nahe an die Schneidfase angebracht wurden.

Auch der Griff könnte etwas runder sein, da sich hier beim Karton-Schnitttest ein deutlicher Vorteil in der Haptik beim WMF Messer bemerkbar gemacht hat.

Als bisheriges Fazit läßt sich aus meiner persönlichen Sicht folgendes feststellen. Bei dem hier getesteten Messer handelt sich um ein klassisches Solinger Kochmesser, daß nicht mehr aber auch nicht weniger als seine ähnlichen Kollegen aus deutscher Herstellung kann.

Wenn man auf die Kullen verzichtet und das Messer dafür billiger macht, bekommt man ein Messer, daß sicher besser ist als das, was ich meistens aus meinem Bekannten- und Freundeskreis zum schleifen bekomme..........:steirer:

Wobei ich den Ansatz vom Messerdepot grundsätzlich gut finde, Messer aus Solingen auf den Markt zu bringen. Allerdings würde ich es besser finden, hier mit Messern auf den Markt zu kommen, die sich etwas vom Wettbewerb abheben. Hier könnte man sich z.B. auf alte Solinger Tugenden zurückbesinnen wie C-Stahl, Dünnschliff usw.

Falls noch neue Erkenntnisse kommen, werde ich an dieser Stelle berichten.
 
Hallo Thomas,

danke, Dein Review ist super. Aber es ist schon lustig, wie völlig anders Du an ein Kochmesser herangehst als ich es würde. Natürlich reizt es mich auch, ein Härteprüfgerät einzusetzen. Ich habe ja hauptsächlich japanische Messer und glaube auch nicht, dass sie tatsächlich immer so hart sind wie auf Internetseiten angegeben.

Aber als Anwender wäre ich niemals auf die Idee gekommen, Pappstreifen zu schneiden, obwohl dieser naturwissenschaftliche Ansatz völlig richtig ist. Ich hätte alles Mögliche geschnitten und vor allem den gefühlsmäßigen Eindruck geschildert.

Gruß Peter
 
Wow, super Review. Danke!

Ich muß Peterk recht geben,ich wäre nie auf diesen Testaufbau gekommen, aber ich bin auch mehr Hobbykoch als Bastler;)
Das Messer finde ich aber (Sorry Messerdepot) sehr entäuschend. Viel zu weich für meine Begriffe, zu dick fürs feine schneiden (ich bezieh mich da aufs Karottenbeispiel) und so wie die Kullen auf dem Bild aussehen schleift man da bald mal rein (vor allem deswegen, weil das Messer weich ist, also wohl auch häufiger geschliffen werden muß).
Schade drum, das Messer sieht gut aus, und die Idee einer neuen, qualitativ hochwertigen deutschen Serie ist ja an sich gut. Da werde ich wohl doch den Japanern treu bleiben.

lg Woz
 
Moin Zusammen,

erst einmal eine GROßES DANKE an rumag für den ausführlichen Test und den Vergleich mit einer bereits bekannten Messermarke.

Die Punkte die in diesem Thread jetzt bereits erwähnt wurden, sind fast alles Punkte wo ich sage..ok ist Geschmacksache. Wem das Messer zu groß ist kann ja ein kleineres nehmen und der keine Kullen mag nimmt eins ohne.:hehe:

Was mich jetzt selber "etwas" ärgert und wo ich Peterk & WOZ Recht geben muss und wo ich nachhaken werde, ist der Punkt der Härte.:teuflisch

Denn das ist nicht unsere Art was bekannt zugeben was aber nicht stimmt. BESTIMMT NICHT!..daher ein DANKE an rumag.

Rosi & Sven
 
na ja, das WMF wurde ja auch keiner Haertepruefung unterzogen. Keine Ahnung ob die eine bestimmte Haerte angeben aber das ist wahrscheinlich aehnlich hart/weich.
Vielleicht koennte das auch ueberprueft werden.

gruss Erzi
 
@ thomas :

:super: :super: :super: tolle ARBEIT !! :super: :super: :super:


ps.
kannst du und noch angaben machen zur geometrie ? (ausmessssen, oben, 3/4, mitte, 1/4, 5mm oberhalb der schneidkante, und 1mm an der schärfe)


@ peterk :

früher (manchmal auch heute) wurde das messer aus einem stück glühender stahl in der gesenkschmiede in form gebracht, also inkl kropf etc. dh. die form bestimmt die grösse des kropfes und könnte eingestellt werden!
heute : wird oft nur noch ein glühendes stückchen stahl maschinell auf ein ausgestanztes stück flachstahl aufgelegt und "aufgestampft", dies geht auch!
nur das "die leute" glauben es sei geschmiedet (also "hochwertiger") und es ist eigentlich "nur" flachmaterial ;)


@ messerdepot :

geschmacksache? ja! nur wessen? ;)
dessen des breiten-masse-käufers ? oder des messer - koch begeisterten ?

die überlegung würde ich mir stellen ;)
beides ist OK (ohne wertigkeit!)

ich sehe in den geschäftern immer weniger mit kropf geschmiedete messer und immer mehr Japanische, oder japanisch anmutende messer. ich hoffe trozdem du hast erfolg, auch und nicht zuletzt um arbeitspläzte hier zu sichern!!!

zum thema kullen, möchte ich dieses topic nicht versauen :hmpf: , doch es scheint doch ein heisses thema zu sein :ahaa: deshalb:

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=41831
 
Zuletzt bearbeitet:
ein sehr seriöser test ohne vermutendes geschwalle. hier werden tatsachen aufgeführt die einfach nicht weg zu diskutieren sind. keine vermutungen oder spekulationen wie sonst so oft in postings zu lesen ist. bezeichnend ist, dass auch mit der normalen solinger härte von 54 - 56 eine prima schärfe und ein schneidergebnis gegeben ist. es braucht keine japanischen spekulationshärtegrade von 60° oder sonst was.

die aussage von der köchin im hause "viel zu lang das messer" ist verständlch, da tatsächlich im haushalt wie auch im gewerbe messer in einer vernünftigen klingenlänge von 12-16 cm verwendet werden. es ist einfach ein besseres und rationelleres arbeiten, als mit irgendwelchen langschwertern. von spezialaufgaben, die aber kein alltagsgeschäft sind mal abgesehen.

im grunde hat der test gezeigt:
.. dass solinger messer typische und gute allrounder zu einem vernüftigen preis sind.

kullen keinerlei sinn machen.

auf eine vernüftige klingenlänge für die tägliche arbeit zu achten ist.

werbeaussagen immer kritisch zu betrachten sind.

ein messer immer erst seine tauglichkeit und wertigkeit in der hand und im täglichen gebrauch zeigt und nicht auf fantasievollen, blumigen und phrasenhaften beschreibungen auf internetseiten.
 
@Messerdepot
Denn das ist nicht unsere Art was bekannt zugeben was aber nicht stimmt.

Ob das Messer jetzt wirklich 56 oder 53 HRc hat spielt doch keine Rolle und wird wohl niemals geklärt werden können. Ich gehe einmal davon aus, dass es auch in Eurer Härterei Toleranzspannen gibt. Vielleicht 53 - 57 HRc oder 54- 58 HRc?

@rumag
Um einer eventuellen Diskussion über die Zuverlässigkeit der Messung vorzubeugen, sei folgendes erwähnt.
Gemessen habe nicht ich, sondern eine Kollegin bei uns in der Firma, die im metallurgischen Labor arbeitet und sowas jeden Tag macht. Und die Härteprüfmaschine war auch kein Vorkriegsmodell, sondern eine digitale Härteprüfmaschine neusten Typs.

Auch das sagt leider nichts über die "Richtigkeit" des Ergebnisses aus !
Rockwell ist nun mal ein ziehmlich ungenaues Härteprüfverfahren, da kann man an ein und demselben Prüfstück locker Unterschiede von 2-3 HRc herausbekommen. Ich errinnere mich noch an eine Reklamation wo es um HRc ging. Man hat das Teil nachher in einem Ringversuch bei 5 verschiedenen Labors messen lassen. Alle waren absolut qualifiziert, alle Geräte unterlagen nachweislich der Prüfmittelüberwachung, alle Prüfer hatten große Erfahrung mit HRc. Es kamen genau die 3,5 HRc heraus !

Wer will da entscheiden, welches Ergebnis jetzt richtig ist ?
Solche Stretereien gehen aus wie das Hornberger Schießen.

Gruß Klaus
 
die aussage von der köchin im hause "viel zu lang das messer" ist verständlch, da tatsächlich im haushalt wie auch im gewerbe messer in einer vernünftigen klingenlänge von 12-16 cm verwendet werden.
Auch wenn das jetzt leicht OT ist, kann ich Deine Aussage nicht nachvollziehen. Ich habe immer gelesen, dass ein Kochmesser zwischen 24 cm und 30 cm haben sollte:confused: . Klar, kommt halt darauf an welche Schnitttechnik (ich liebe die neue Rechtschreibung) man verwendet, aber wenn man z.B. Möhren im Wiegeschnitt zerkleinern will, brauche ich auch so mindestens 21 cm. Ich habe auch schon Leute gesehen die mit so kleinen aber hohen Santokus Gemüse weghacken wie nichts:teuflisch , ich bekomme das allerdings nicht hin:irre: ...
 
Die Wahrheit liegt dazwischen.
Der eine mag lieber lange der andere kommt mit den langen Messern nicht zurecht. Ist auch echt von der Schnitttechnik und der eigenem Vermoegen abhaengig. Auch von der Koerpergroesse und der Hoehe der Arbeitsplatte. Wuerde ich jetzt mal behaupten.
Ich hatte mir erst ein Kochmesser mit 20 oder 21 cm Klingenlaenge gekauft und dachte, oh ist das gross. Habs dann gar nicht so oft verwendet weil es so ein Mordsding war und viel mehr die kleinen Pettys genommen. Aber dann irgendwann hab ich angefangen das grosse intensiver zu benutzen und finde es inzwischen einwandfrei und auch nicht zu gross, im Gegenteil. Ich werde mir wahrscheinlich noch ein 24cm Kochmesser kaufen weil ich denke das es noch handlicher fuer meine Beduerfnisse ist.
Bei dir kann das ganz anders aussehen, oder gar bei deiner Frau. Die Frauen sind da eher zimperlicher. Die moegen so riesige Messer nicht. Sind ja auch meisst etwas kleiner als Maenner und haben auch kleinere Haende.

gruss Erzi
 
Also mit den Größen ist echt so ne Sache. Ich persönlich hatte Anfangs nie damit gerechnet das es eine hohe Nachfrage an 270mm bzw. 300mm Klingenlängen geben würde.

Um so erstaunlicher ist es, dass unsere Kunden aus der Gastronomie (quer Beet teilweise mit Rang und Namen) hauptsächlich diese Längen kaufen. (haupstächlich die Misono Serie UX10)

Und hier habe ich noch etwas erstaunliches wo ich jetzt leider wieder eine Thema aus diesem Thread anschneiden muss. :D Ca. 90% der verkauften Misono UX10 waren... und jetzt mal staunen :cool: mit Kullen.

Selbst bei den erst vor kurzen aufgenommen Hattori`s HD-9 (Chef Knife 270mm) haben wir lange überlegt ob wir diese in unserem Importgeschäft aufnehmen. Und?? Nun kann ich Sie nicht mehr liefern und Hattori stockt auf Grund der hohen Nachfrage. :mad:

Naja...so ist das eben.
Schönes Wochenende

Rosi & Sven
 
Hallo Rosi und Sven,

das UX10 soll ja auch super sein. Aber solange normale Leute nicht wissen, wie man ein Kochmesser anfasst, werden sie immer zu dem Schluss kommen, dass große Kochmesser unbequem sind.

Greift man ein Kochmesser richtig, ist die Hand ja ca. fünf cm weiter vorne. Der Hebel wird entsprechend kleiner und das Messer liegt erheblich besser in der Hand.

Btw., interessanterweise gibt es eine Lösung des Problems der Handhaltung bei Miracle Blade-Serie, sie nennt sich Schnittcontroller.


Gruß Peter
 
ich gehe mal generell davon aus, dass "nomale" user wie hausfrauen
(von berufsköchen hier im forum mal ganz abgesehen) mindestens genauso gut mit küchenmessern umgehen können wie "messergurus". dazu braucht es nicht dubiose handhabungshinweise von einer billig "messerserie" wie mb. frauen wie auch männer die täglich am herd stehen , entscheiden sich für eine klingenlänge die rationell einsetzbar ist. das sind damasttapeten oder klingen im 25 cm bereich und länger mit sicherheit nicht. egal wie und wo ich die anfasse. dieser klingenwahn wird auch durch gebetsmühelhaftes wiederholen nicht glaubhafter. sammler die mit ihren messern nicht arbeiten und sie zum anschauen an die wand hängen schliesse ich natürlich aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
...da tatsächlich im haushalt wie auch im gewerbe messer in einer vernünftigen klingenlänge von 12-16 cm verwendet werden. es ist einfach ein besseres und rationelleres arbeiten...
frauen wie auch männer die täglich am herd stehen , entscheiden sich für eine klingenlänge die rationell einsetzbar ist. das sind damasttapeten oder klingen im 25 cm bereich und länger mit sicherheit nicht. egal wie und wo ich die anfasse. dieser klingenwahn wird auch nicht durch gebetsmühelhaftes wiederholen nicht glaubhafter.

Beim Damast stimm ich dir zu, das ist für die Optik, aber bei der Messerlänge kann ich dir nicht zustimmen.
12-16cm mir sind für ein Kochmesser definitiv zu wenig. Dagegen ist mir aber auch das 26cm Kochesser meines Vaters etwas zu groß. Für mich sind ~23cm optimal und ich glaube, da hat jeder seine eigenen Vorlieben.
Wie gesagt Kochmesser, das ein Spickmesser keine 25cm groß sein darf versteht sich von selbst.

Gruß, Florian
 
Btw., interessanterweise gibt es eine Lösung des Problems der Handhaltung bei Miracle Blade-Serie, sie nennt sich Schnittcontroller.

Ne, die nennt sich Klimaanlage - Rollkugel. Supererfindung:irre: KLICK

@akiem: Ne, ich glaube nicht, daß der Durchschittsuser/Hausfrau auch nur annähernd so gut mit dem Messer umgehen kann. Profis nutzen das Messer täglich sehr lange, sind im Umgang geübt und pflegen ihr Werkzeug (meist). Private User verwenden ihre Messer viel weniger, sind weniger geübt, und wissen ihr Werkzeug (meist) nicht zu schätzen. Alleine das Tempo und die Präzision die mir bekannt Profiköche beim schneiden erreichen, da komm ich als (messerverrückter und sehr geübter) Hobbykoch nicht annähernd mit.
Klingenlänge ist immer von persönlicher Präferenz abhängig. Ich bevorzuge 20 - 25 cm. Kurze Messer kann ICH nicht vernünftig benutzen, Feinarbeiten ausgenommen.
Daher verstehe ich die große Nachfrage nach langen Klingen auch, und schätze das sieht bei fast allen Händlern so aus. Und zum Damast: Optischer Aufputz, der das Messer weder besser noch schlechter macht. Ich kenn auch Profis die Kasumis nehmen.

lg Woz
 
:D Woz, Heute 0:00 :lach:
du bist aber pünktlich :)


Ich bin der überzeugung das profiköche ein messer besser und genauer führen als hausfrauen oder hobbyköche.

ich habe nun doch schon für über 120 hobbyköchen und hausfrauen kochkurse gegeben, und eines kann ich sagen:
alle sind verschieden! :ahaa:

einige hausfrauen (überwiegend) würden am liebsten alles mit einem kleinen 7-8cm messerchen schnipseln (alles, ausser lebensmittel die grösser sind als 10cm³. dafür benuzen sie dann ein messer mit 12cm klinge ;) )

einige hausfrauen (etwas mehr als die hälfte) benutzen vom kleinen 8cm rüstmesserchen hin bis zum kochmesser von etwa 14 - 16 cm.

ganz wenige hausfrauen nehmen gerne ein messer mit mehr als 18cm überhaubt in die hand, dennoch es gibt sie! es gibt auch unter den hausfrauen "freaks" (ich meine das positiv!) wie zb eine, die total begeistert war vom yanagiba von roman landes an das ich sie herangelassen habe, nachdem ich sie habe schneiden lassen mit dem suisin yanagiba und sie eine hervoragende feinmotorik, mit super präzision das messer geführt hatte. sie flippte schier aus, sooo viel freude hatte sie am 30cm yanagiba von roman (ist schon eine klasse für sich, dieses messer).

die hobbyköche (männer) dagegen haben seltens berührungsängste mit langen messern (sie fühlen sich ab und an sogar als samurai :teuflisch und berühren romans yanagiba ohne zu fragen :teuflisch obschon ich von anfang an sage "das sie mit diesem messer nur unter meiner aufsicht und erst dann schneiden dürfen wenn ich es erlaube! )

die meisten nehmen intuitiv ;) das messer, das ich an jehnem arbeitsplatz hingelegt habe. ob sie nun schon weiter sind mit der technik oder nicht. sie benutzen alles vom 8cm bis hin zu 20-21 cm. danach sind die meisten überfordert das messer zu führen.

viele männer sind begeistert von damast, und implizieren diesem wundersame schärfen eines "bodygard" schwertes :argw: . wiederum nur wenige frauen interessiert überhaupt was diese tapete sein soll.


fazit: keiner und keine hatte die erfahrung und die fertigkeit eines guten koches .


die messer die ich dabei habe am japankurs:
- 31 cm yanagiba kobayashi
- 30 cm yanagiba roman landes
- 24 cm yanagiba suisin
usuba ???
petty hattori hd
honseuki kasumi
und eine palette von ca 30 messern von viktorinox und noname die zum kochstudio gehören.
 
Um vielleicht nochmal was zum Thema zu sagen.

Als bemühender Amateur, der sich vor einer Neuanschaffung erstmal umfangreich informiert, der versucht seine "guten" Messer zu pflegen, und vielleicht ausreichende Schleifkenntnissen hat, käme das Messer aus folgenden Gründen nicht in Frage:

- die Kullen auf beiden Seiten nicht in gleicher Höhe gemacht worden sind. Das ist aber wohl ein Fehler bei der Produktion, der korrigiert werden kann – natürlich dumm, wenn man grad so ein Messer zu einer Review gibt.

- Wenn das korrigiert werden sollte und sie sitzen dann so tief wie auf dem 1. Bild zu sehen, würde ich es auch nicht nehmen, da mir das VIEL zu dicht an der Schneidkante ist.

- Mir sowieso nicht einleuchtet warum die Kullen auf beiden Seiten sind, denn wenn es hier nur ums "Klebenbleiben" des Schneidgutes geht, dann wäre die rechte Seite wohl ausreichend.

Wenn das auf beiden Seiten ist, damit es für Rechts- und Linkshänder einzusetzen ist, warum soll ich mir als Rechtshänder einen Kompromiss kaufen. Das Angebot ist groß genug.

Und ganz allgemein, hier wurde auch schon vermutet, das die Kullen so funktionieren sollen, wie die Löcher in einem Käsemesser... die haben bei mir auch noch nie richtig funktioniert. :mad:

- Mich der Bart stört. Sinn und Zweck sind für mich nicht einleuchtend und so stört das nur gewaltig beim Schleifen.

- Mich die Griffform nicht anspricht – von der Art gibt es jede Menge.

Mit der Größe habe ich kein Problem. Habe jetzt auch unterschiedliche Größen und nehme die nach Lust und Laune und je nachdem, was zu schneiden ist.
 
- Mir sowieso nicht einleuchtet warum die Kullen auf beiden Seiten sind, denn wenn es hier nur ums "Klebenbleiben" des Schneidgutes geht, dann wäre die rechte Seite wohl ausreichend.


rechtshänder - linkshänder ;)
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stimmt, beim schleifen stört der "bart" doch im ernst, die wenigsten benutzer schleifen selber ;)
 
rechtshänder - linkshänder ;)

Hatte ich ja auch schon vermutet und dann weiter ausgeführt, warum soll ich mir als Rechtshänder nen Kompromiss kaufen? Dazu ist das Angebot zu groß.

stimmt, beim schleifen stört der "bart" doch im ernst, die wenigsten benutzer schleifen selber ;)

Da ich keine Ahnung habe, wie ein Profi so ein Messer schleift (dachte die können es nur besser, benutzen aber auch Steine), mal die dumme Frage: stört die der Bart nicht? Ich mein jetzt nicht vom Design, rein von der Technik. Ist der nicht "im Weg"?
 
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