Review: Manly Drugar

Fabsel

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Hallo,

dieses Review wird wohl ein wenig ausführlicher werden. Nicht weil das Messer schlecht ist, sondern eher, weil ich neugierig und verwundert über die ein oder anderen Umstände war.
So hat ein -für mich- ungewöhnliches Verhalten des Stahls dazu geführt, dass ich ihn infrage gestellt habe. Darauf hin wurde das Messer

- einem Härteprüfverfahren für eine Bestimmung der Härte nach Rockwell unterzogen

- ein neuer Anschliff verpasst,

- durch Holz getrieben (nennt man ja Batoning heutzutage)

- zum Schneiden genutzt(ja ich erwähne das grad wirklich, denn ich werde den Eindruck nicht los, das einige Leute auf YouTube und co. Messer für alles nutzen, aber nicht mehr für ihre eigentliche Aufgabe...)

- einer Spektralanalyse unterzogen, um die Legierung zu bestimmen, weil die Antworten mich bis dahin immer noch nicht zufrieden gestellt haben.

Das ein oder andere davon ist nichts Besonderes, ich denke, aber den letzten Punkt sieht man eher selten in einem Review. Das dieser Punkt erfüllt werden konnte, habe ich Dirk Wanger von messerundco zu verdanken, denn er hat mir ein Testexemplar zur Verfügung gestellt, dass ich in den nächsten Tagen auch wieder an ihn zurückschicken werde. Und natürlich gilt mein Dank auch dem Kumpel der den Test für mich vollzogen hat.
Das Messer was ich gekauft habe, bleibt also bei mir.

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Warum habe ich also diesen Aufwand betrieben? Zu aller erst, weil mir das Messer gefällt, und ich daher bei einer Empfehlung gründlich sein wollte, um spätere Probleme möglichst auszuschließen.

Aber ich fange mal beim Anfang an und Arbeite mich dann nach vorn hindurch.

Wo kam das Messer zum Einsatz?
Als EDC für allerlei was so anfällt an Papierkram, Kabelbindern, Essenszubereitung.
Aber auch bei Kursen oder im Camp für Schnitzarbeiten bzw. Holzverarbeitung. Und um es noch mal gesondert zu erwähnen: Lebensmittelzubereitung im Camp bzw. unterwegs.

Das Messer kommt in einer einfachen Pappschachtel(was mir aus ökologischen Gründen sehr zusagt) daher. Mit Zertifikat, Kydex, Gürtelklammer und einem original(wenn ich das richtig verstanden habe) Auermetal/Zündstein.

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Die technischen Daten von mir gemessen:

Gesamtlänge: 23,3cm
Klingenlänge: 10,9cm
Klingendicke auf Höhe der Jimpings: 3,8mm
Klingendicke nach der Schneide/Wate, der gesamten Länge nach: 0,41mm +- 0,01mm
Klingenhöhe: 29,5mm
Griffdicke mittig gemessen: 18mm
Griffmaterial: Schwarzes G10
Gewicht Messer: 170g
Gewicht Kydex (mit Klammer): 57g
Schrauben: Torx T10
Stahl: 1.2379 (obs nun D2 ist oder nicht sollen andere klären, ich bin dieser Behauptung zumindest gefolgt)

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Der Griff ist solide gemacht. In meinen großen Händen liegt er gut in der Hand und erlaubt mir grobe und feine Arbeiten zu auszuführen. Ein wenig mehr Volumen wäre noch schön, dann wäre ich als Großhänder vollends zufrieden(könnte man da nicht einfach zusätzlich Liner anbieten?).




Die Verarbeitungsqualität der Griffschalen ist Mittelmaß. Stahl und G10 sind nicht immer bündig. Das ist noch nicht so drastisch das man es in der Hand spürt beim Arbeiten, eher wenn man mit dem Nagel drüber geht. Auch die Länge der Griffschalen unterscheiden sich marginal.

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Ebenso die Einlässe für die Torx Schrauben. Aber das ist nur sehr schwer zu sehen und meckern auf hohem Niveau.



Wie schon gesagt, nichts davon ist beim Arbeiten störend. Lediglich die Optik leidet darunter ein klein wenig.

Allerdings konnte ich bei dem Exemplar, das ich zum Testen für die Spektralanalyse bekommen habe, sehen, dass es auch besser geht. Dort waren derartige Verarbeitungsprobleme nicht zu erkennen.


Entgegen meinem üblichem Vorgehen, möchte ich bei der Besprechung der Klinge nicht auf den Stahl eingehen, da ich diesen separat Ansprechen möchte. Daher gehts hier rein um die Schneidleistung. Wobei die Übergänge da fließend sind, also möglich, dass der ein oder andere Stahlaspekt doch erwähnt wird.



Der Grund warum ich von diesem Messer so angetan bin, ist den von mir gemessen Daten oben schon zu entnehmen. Diese sehr dünn ausgeschliffene Klinge ist eine wahre Freude wenn es darum geht feinste Arbeiten zu machen. Feine Zwiebelstücke sind hiermit kein Problem, ebenso wie feine Späne abzuheben vom Kienspan oder Schnitzereien mit Holz. Man kann dieses Messer sehr präzise durch das Schnittgut führen.




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Sollte das Auffächern dem ein oder anderen zu grob erscheinen, liegt das eher an meinem nicht vorhanden Feinmotorikgefühl.

Aber auch bei etwas kräftigen Holzarbeiten frisst sich das Drugar einfach nur so durchs Holz.



Wie hier durch dieses dickere Stück Birke und Zuhilfenahme des Powercut/Kraftschnitt (Messer vor die Brust halten, die Schneide weg vom Körper, 45° nach rechts schauend, Ast über die Schneide ziehen.).

Entgegen der ausdrücklichen Empfehlung von Dirk Wanger habe ich mein Exemplar auch für Batoning genutzt. Was soll ich sagen? War eher doof. Die Spitze hatte sich leicht verformt, da sie vorne rum doch recht dünn ausgeschliffen ist.
Ich konnte sie mit "zartem" Druck wieder richten. Leider habe ich keine Fotos davon gemacht.
Also es sei ganz klar gesagt, dass dies die Grenzen des Messers sind, vor denen aber auch explizit vonseiten des Verkäufers abgeraten wird. Wer da dann also mit Garantie kommt, ist selber Schuld.
Da es mein Messer war, wollte ich es dennoch mal versuchen. Abgebrochen ist nichts.

Die Rückenjimpings gehören zu den angenehmsten, die ich kenne. Genau richtig im Hinblick auf Grip und Hautfreundlichkeit.
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Die Jimpings am Fingerschutz könnten ein bisschen weniger rau sein. Dies stört nämlich ein wenig beim Schleifen und auch regulären Arbeiten wo der Finger in den Fingerschutz gedrückt wird.
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Die Schleifkerbe ist schon grenzwertig klein. 1mm mehr hierfür wäre sicherlich möglich wesen ohne dramatisch viel an Schneide zu verlieren. So muss man beim Schleifstein besonders aufpassen, das man genau parallel zum Stein schleift. Denn kommt man ein wenig schräg auf, sorgt der Fingerschutz dafür, dass man besagten letzten mm nur schwer geschliffen bekommt.

Schon am ersten Tag fiel mir die Oberfläche der Klinge auf(eine Art schimmern). Und auch anderen, insbesondere dem Kumpel der das zweite Drugar für die Spektralanalyse her nahm.
Auf folgendem Bid kann man erahnen was ich meine, aber leider nur mäßig gut, aufgrund meiner beschränkten Fotografiemöglichkeiten:
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Allerdings ist das jetzt eher eine Erkenntnis und ist nicht weiter zu Werten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommen wir nun zum Stahl. Es fing schon am ersten Tag an, das ich mich darüber gewundert habe. Ich hatte an dem Tag auf einem Apfelhof zu tun. Also liegt es natürlich nahe, immer mal wieder hier und da einen Apfel zu schnibbeln. Ich weiß nicht ob ich es nicht gut genug abgewischt habe, aber nach kurzer Zeit begrüßte mich schon eine ordentlich angelaufene Klinge:

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Auch unter dem Griff sah es recht schnell unschön aus:
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Den Rost musste ich immer mal wieder wegpolieren, und selbst mit einer Konservierung mit Öl passierte es immer mal wieder.

Der 1.2379 soll ja dem D2 gleich sein. Ein derartiges Verhalten von D2 ist mir noch nicht untergekommen. Bekannt ist, das dieser durchaus mal hier und da ein wenig rosten/anlaufen kann. Aber so krass wie hier habe ich es noch nicht erlebt. Ja gut, Äpfel enthalten fiese Säuren. Also nehme ich das jetzt mal so hin.
Aber noch am selben Tag fielen mir zwei Ausbrüche entlang der Schneide auf. Mehr als Äpfel und ein Stöckchen schnitzen gabs nicht zu tun für das Messer an diesem Tag.
Die Schnitthaltigkeit war auch nicht die Beste. Schon nach kürzester Zeit war die Schneide nicht mehr zum rasieren in der Lage. Papiertests klappten einen Tag später auch nicht mehr zufriedenstellend.
Hier ist zu erwähnen, dass der Schleifwinkel 15° (Schneidwinkel 30°) beträgt. Sportlich für 1.2379. Jürgen Schanz empfiehlt für diesen Stahl laut seiner Webseite einen Schneidwinkel von 35° oder mehr.
Also änderte ich den Schneidwinkel in Richtung 40°. Und hier kam das nächste auf was mich wunderte. Wie im PA vom Dictum Schleifstein (1000) schon erwähnt, hatte ich binnen kürzester Zeit den neuen Winkel drauf geschliffen. Rein vom Gefühl her war das zu schnell.

Ich bekam Zweifel an der Härtung. Eine vermurkste Härtung könnte auch das Anlaufen erklären.
Also wurde hier gemessen. 58 HRC im Griffbereich. Angegeben sind 59-61 HRC. Passt also auch alles.

Schon vom ersten Tag an gab ich Dirk Wanger regelmäßig Feedback und er las es interessiert und versuchte auch das ein oder andere gegenüber Manly einfließen zu lassen.

So kam es dann, das ich vorschlug eine Spektralanalyse machen zu lassen. Denn ich hatte Zweifel an dem Stahl. Denn die Härte stimmte ja. Die Ausbrüche, das Rostverhalten und die schnelle Winkeländerung machten mich aber weiterhin skeptisch. Also nervte ich ihn immer weiter und es kam dann dazu, das er mit ein weiteres Messer für die Spektralanalyse überlassen hat.

Das Messer ging dann direkt zum besagten Kumpel.
Nett wie er ist, hat er mir ein paar Fotos gemacht. Einmal vom Aufbau:

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Und wie das Messer danach aussah:
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Man sieht also, eher ein destruktives Verfahren diese Funkenanalyse. Einmal wurde die Messung auch verkorkst weil Luft dazwischen kam. Abzüglich der fehlgeschlagenen Messung wurde insgesamt vier mal getestet.

Und was soll ich sagen. Passt alles:
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Wer es lieber logarithmisch mag:
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Es ist drin, was drauf steht. Aber zumindest hatte ich mal den Spaß sowas auswerten zu dürfen.

Nachdem ich den Winkel geändert hatte, sind Ausbrüche bisher ausgeblieben. Auch die Schnitthaltigkeit ist besser geworden. Ich vermute daher, dass beim Anschliff setzten, die Klinge im vordersten Bereich zu warm geworden ist, sodass die Härtung gelitten hat.

Mit der Erkenntnis kann ich leben. Die Rostempfindlichkeit nervt mich zwar immer noch ein wenig, aber für all die anderen, denen es da genauso geht, es gibt ja noch eine CPM154 Version vom Drugar.


Dann komme ich zum letzten Punkt. Der Kydexscheide


Die Verarbeitungsqualität ist gut. Allerdings mag ich den Gürtelclip nicht. Er ist mir zu starr. Ich hätte da gerne einen etwas flexibleren wie man es bei manchen Messern von TRC sieht. Noch besser wie die von Nestor mit Lederschlaufe. Auch würde ich das Messer gern 5-8cm tiefer tragen wollen. Aber da ist nichts zu machen.
Wer -wie ich- das Messer einfach senkrecht nach unten tragen möchte, der wird mit der beworbenen TekLok Kompatibilität nicht glücklich. Denn da findet sich einfach kein Loch, das passt, außer man trägt das Messer derart hoch, das es schon fast in der Achsel kitzelt.




Wie lautet mein Fazit zu diesem Messer? Trotz des ganzen Hickhack, find ich das Manly Drugar genial. Spätestens nachdem man den Schneidwinkel ein klein wenig geändert hat, ist dieses Messer eines der schneidfreudigsten Serien-Outdoormesser die ich bisher in der Hand hatte. Selbst für mein geliebtes SK01 ist dieses Messer eine ernsthafte Konkurrenz im Hinblick auf die Schneidleistung.
Den Problemen mit Rost kann man vorbeugen wenn man weiß wie. Und wenn man es nicht will, gibts wie gesagt eine CPM154 Version davon.
Dieses Messer ist für jeden geeignet der ein schneidfreudiges Messer sucht das für Lebensmittel taugt, aber auch zum schnitzen und anderer Holzbearbeitung und fast allem was einem Messer im Alltag begegnet. Die Grenzen sind ganz klar durch die filigrane Spitze definiert. Daher ist eine Eignung für Batoning und co nicht gegeben (bei der Klingenlänge ohnehin fraglich, ob es nötig ist)

Bedanken möchte ich mich bei Dirk Wanger der mein Generve ausgehalten hat. Und damit kein falscher Eindruck entsteht, ich wurde weder bezahlt noch habe ich irgendwas umsonst bekommen von Dirk Wanger/messerundco.
Und weil man auch nie oft genug Danke sagen kann, danke an den der mir die Spektralanalyse ermöglicht hat.

und wie immer ein paar Vergleichsbilder zu anderen Messern(Lionsteel M5, Fox Tur, TRC Splinter XS):

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Danke fürs Lesen, bei Fragen oder Anregungen einfach melden.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

mich interessiert das Messer zwar überhaupt nicht, aber dein Zugang, die Hartnäckigkeit der Fehlersuche und die dazugehörige Berichterstattung dafür umso mehr. Das es zu Defektschichten an ausgelieferten Schneiden durch unsachgemäße Bearbeitung kommt, passiert öfter als man denkt. Selbst wenn es nicht gleich zu makroskopisch sichtbaren Ausbrüchen kommt, zeigt eine eingehende Prüfung der Schneide oft versteckte Sollbruchstellen, die nur unter dem Mikroskop auszumachen sind und die oft erst viel später zu instabilen Schneiden führen. Eine Entfernung der defekten Schicht in Kombination mit einem an die Belastung angepassten Schneidenwinkel schafft, wie in deinem Fall, recht zuverlässig Abhilfe, wenn die WB in Ordnung ist.

Gruß, güNef
 
Hallo Fabsel,

DANKE, uneingeschränkt! :super: Nach einigen umfangreichen Reviews nun deine wahre „Doktorarbeit“, mit der du der Leistungsfähigkeit dieses Messers auf den Grund gegangen bist. Ob das Messer für andere relevant ist oder nicht, man kann aus deinen Überlegungen und Ansätzen lernen. Und um Messer der unterschiedlichsten Art geht es ja hier im Forum!

Gruß
Abu
 
Da hat aber mal einer nicht locker gelassen, sehr gut!

Ich kann deine Begeisterung für das Messer nachvollziehen, sind es doch die gleichen Faktoren, die uns beiden wichtig sind. Und manly scheint generell dünn auszuschleifen, was mir diese Firma symphatischer macht, da sie sich damit ein bisschen dem Teil der Kundschaft ausliefert, die als Erstes ein Faß durchschneiden müssen. Leider ist dieser letzte Schritt in der Produktion, der Schliff am Bandschleifer/teller sehr vom jeweiligen Arbeiter im Erfolg abhängig und die Wärmebehandlung in den letzten Zehntel viel zu schnell ruiniert. Meine Gewohnheit ist es geworden, bei einem neuen Messer erstmal den Schliff zu erneuern.

gruß
Alex
 
Danke für deinen Bericht. Bin von meinem Drugar ebenfalls begeistert und werde es mir sicher nochmal in CPM154 zulegen. Das mit den schmalen Griffschalen solltest du übrigens an Herrn Wanger weitergeben. Ich hatte das auch bei meinem Drugar schon angemerkt (habe Handschuhgröße 10-11). Er war nicht abgeneigt, in Zukunft breitere Griffschalen als Zubehör anzubieten. Je mehr Leute diesbezüglich anfragen, desto besser dürften die Chancen für so etwas werden.

Dass D2 je nach Wärmebehandlung sehr unterschiedlich bezüglich der Korrosionsbeständigkeit reagiert, ist ja eigentlich bekannt. Den optimalen Kompromiss zwischen Schnitthaltigkeit, Toughness und Korrosionsbeständigkeit gibt es bei D2 fast nie. Einen Tod stirbt man meißt bei dem Stahl. Darum behandle ich meine D2 Klingen grundsätzlich wie Carbon Steel Klingen und öle / fette sie grundsätzlich ein. Beim Drugar habe ich auch als erstes die Griffschalen abgenommen und den kompletten Griff darunter mit Vaseline bestrichen. Das sollte zumindest das Schlimmste verhindern. Evtl. könnte man noch den Bereich zwischen Stahl und G10 mit Bienenwachs behandeln (oder eine Mischung aus Bienenwachs und Hartwachs, das ist etwas haltbarer). Bei meinem Drugar sind zwar keinerlei Übergänge fühlbar, aber bei geschraubten Griffschalen bleibt halt immer ein gewisser Spalt, egal wie winzig er auch sein mag.

Ich würde mein Drugar auf jeden Fall wieder kaufen und wie schon erwähnt wird sicher noch eines in CPM154 folgen. Das Messer ist ein wunderbarer Schneidteufel und passt auch optisch genau in mein Beuteschema.
 
Guten Morgen euch allen :)

mich interessiert das Messer zwar überhaupt nicht, aber dein Zugang, die Hartnäckigkeit der Fehlersuche und die dazugehörige Berichterstattung dafür umso mehr.
danke :) hab mich teilweise auch etwas verbissen gefühlt, aber ich wollte es nunmal wissen. Schön dass man das erkannt hat.

Das es zu Defektschichten an ausgelieferten Schneiden durch unsachgemäße Bearbeitung kommt, passiert öfter als man denkt.
das Phänomen ist mir nicht unbekannt, auch dank dir. Erlebt habe ich es auch schon öfters, und ich wäre sicherlich zu diesem Schluss umgehend gekommen, wären die anderen Faktoren nicht gewesen.

DANKE, uneingeschränkt! :super: Nach einigen umfangreichen Reviews nun deine wahre „Doktorarbeit“, mit der du der Leistungsfähigkeit dieses Messers auf den Grund gegangen bist. Ob das Messer für andere relevant ist oder nicht, man kann aus deinen Überlegungen und Ansätzen lernen. Und um Messer der unterschiedlichsten Art geht es ja hier im Forum!
das von dir zu lesen bedeutet mir viel, danke. Mein Ansatz war, wie du schon sagst, das am Ende jeder sagen kann ob das Messer was für ihn ist oder nicht. Das technische Drumherum ist Spielerei aber mal ganz interessant.

Da hat aber mal einer nicht locker gelassen, sehr gut!
bringt ja nix wenn ich euch nur etwas halbgares serviere. Also muss ich dran bleiben. Sonst hätte ich immer das Gefühl, dem Review fehlt etwas.

Ich kann deine Begeisterung für das Messer nachvollziehen, sind es doch die gleichen Faktoren, die uns beiden wichtig sind. Und manly scheint generell dünn auszuschleifen, was mir diese Firma symphatischer macht, da sie sich damit ein bisschen dem Teil der Kundschaft ausliefert, die als Erstes ein Faß durchschneiden müssen.
nunja, für die Leute die besagtes Fass zerschneiden wollen gibts ja am Markt genug Serienmesser die das können. Von daher ist Manly da schon gut aufgestellt.

Wirklich guter Bericht! Danke.
danke :)

Ich hatte das auch bei meinem Drugar schon angemerkt (habe Handschuhgröße 10-11). Er war nicht abgeneigt, in Zukunft breitere Griffschalen als Zubehör anzubieten. Je mehr Leute diesbezüglich anfragen, desto besser dürften die Chancen für so etwas werden.
ich glaube das habe ich schon getan. Wenn nicht, werde ich es noch nachholen.

Dass D2 je nach Wärmebehandlung sehr unterschiedlich bezüglich der Korrosionsbeständigkeit reagiert, ist ja eigentlich bekannt. Den optimalen Kompromiss zwischen Schnitthaltigkeit, Toughness und Korrosionsbeständigkeit gibt es bei D2 fast nie. Einen Tod stirbt man meißt bei dem Stahl.
wie gesagt, ich kenn das durchaus von anderen D2 Stählen, das man mal das eine oder das andere davon hat. Aber das alles auf einen zukommt hatte ich eben noch nicht. Daher die vielen Nachforschungen.

Ich würde mein Drugar auf jeden Fall wieder kaufen und wie schon erwähnt wird sicher noch eines in CPM154 folgen. Das Messer ist ein wunderbarer Schneidteufel und passt auch optisch genau in mein Beuteschema.
Dito. Ich empfehle es auch schon recht oft wenn man mich fragt was man den für ein günstiges Messer kaufen möchte das gut schneidet. Die CPM154 Version reizt mich auch schon sehr, aber es widerspricht da ein wenig meinem Umweltbewusstsein. Schließlich habe ich schon eins das gut arbeitet. Und der Gesamtpreis muss ja auch erstmal dann bezahlt werden. Die 69€ der D2 Version kann man auch noch sich eher leisten "wollen".

Gruß
 
Sehr starker Bericht.
Obwohl ich das Messer rein optisch eher unspektakulär finde, hat es mich begeistert, was du hier an Aufwand reingesteckt hast.

Ganz oft denkt man doch: "Habe ich wirklich bekommen was draufsteht?" Und du bist der Sache mal richtig nachgegangen. Respekt und Dankeschön.

Gruß Th.
 
Zuletzt bearbeitet:
Respekt für diesen wirklich erschöpfenden Bericht!

Das mit dem Rost kann ich leider nur bestätigen: Mein Patriot und das Peak reagieren schon beim bloßen Denken an Feuchtigkeit mit Flecken - mein Comrade der ersten Generation verhält sich hingegen vorbildlich neutral...
 
Servus,
Danke für den Bericht, echt gut!
Darf ich Dich fragen, welche Handschuhgrösse Du hast?
Ich bin so der Kleinhandschuhler, Gr. 8 -9
Rudi
 
Top Review:super:

Zum Glück ist das Drugar aus CPM154 ausverkauft, sonst müsste ich es mir kaufen:glgl:

Ich dachte schon ich bin der einzige Bekloppte der bei seinen Messern selbst die Härte misst und die Chemie des Stahls überprüft:cool:

Kleiner Tip: bei vielen Stählen kann man für eine grobe Einschätzung der Stahlsorte auf den C-Gehalt verzichten. Vor allem etwas ausgefallen legierte Stähle mit deutlichen Markern sind hier prädestiniert. Ein S35VN beispielsweise lässt sich über die Kombi aus CR, V und Nb auch ohne C ganz gut identifizieren.
Und wenn man auf den C-Gehalt verzichtet, kann man die Röntgenfluoreszenzanalyse (XRF) verwenden, die keinerlei Spuren auf der Klinge hinterlässt.
Macht man danach eine Microhärtemessung in HV ist auch der Eindruck des Prüfkörpers so klein, dass man ihn nur mit einer Lupe erkennen kann:super:

Genauer ist natürlich deine Analyse mit HRC Messung und Spektralanalyse, aber dass mache ich eigentlich nur an Messern wenn es einen Schaden gab...
 
danke:)

Zum Glück ist das Drugar aus CPM154 ausverkauft, sonst müsste ich es mir kaufen:glgl:
ist mir auch heute aufgefallen. Ob da noch was nach kommt, kann ich nur raten.

Kleiner Tip: bei vielen Stählen kann man für eine grobe Einschätzung der Stahlsorte auf den C-Gehalt verzichten. Vor allem etwas ausgefallen legierte Stähle mit deutlichen Markern sind hier prädestiniert. Ein S35VN beispielsweise lässt sich über die Kombi aus CR, V und Nb auch ohne C ganz gut identifizieren.
Und wenn man auf den C-Gehalt verzichtet, kann man die Röntgenfluoreszenzanalyse (XRF) verwenden, die keinerlei Spuren auf der Klinge hinterlässt.
Macht man danach eine Microhärtemessung in HV ist auch der Eindruck des Prüfkörpers so klein, dass man ihn nur mit einer Lupe erkennen kann:super:
XRF hatte besagter Kumpel auch konkret vorgeschlagen. Eben weils nicht destruktiv ist. Aber der dafür Verantwortliche war 1. im Urlaub und 2. hab ich mich über einen recht langen Zeitraum so darum bemüht, dass ich ein Testmesser bekomme(bzw war Ursprunglich ein Rohling geplant), dann sollte es auch Spuren zum Herzeigen haben. Das Messer was ich bekommen habe, war ohnehin B-Ware. Hatte aber nix mit dem Stahl zu tun.
von daher wollte ich halt den vollen Spaß.
 
CPM154 wieder verfügbar.

Was soll ich sagen, dieses Forum ist ja so gemein :D

1. Ein klasse Review ...
2. + motivierende Kommentare
3. ... sorgen für ein Minus von 125€ auf meinem Konto :)

Grad die CPM154 / Ausgesuchte Maserung Version bestellt. Wehe, ich mag es nicht ;)
 
Tja,
da musst jetzt durch.
Solange die Teuerste nicht merkt, Dass Du noch ein Messer gekauft hast.
Handtaschen beruhigen im Normalfall:D
Schönen Sonntag,
Rudi
 
@Fabsel,
deine Erfahrung mit dem werksseitigen Anschliff deckt sich zu 100% mit der meinigen. Ob nun Spyderco, Cold Steel, Pohl Force, Sissipuukko oder Teräva Jääkäripuukko oder auch Mora - die beste Scheidhaltigkeit gab's erst später, nach ungefähr 10 mal Schärfen (mit Lansky). Besonders ärgerlich waren hier meine Pohl force Alphas (sowohl D2 als auch 440C), am Anfang wollte der Grat einfach nicht weg und Spyderco Military, das rekordverdächtig schnell abstumpfte. Inzwischen stumpft es einfach nur schnell ab :(

Roman Landes warnt vor dem maschinellen Schärfen an schnell laufenden Maschinen, da sehr schnell Temperaturen um 2700°C entstehen können. Das hält kein Messer-Eisen dieser Welt aus. D2 oder 1.2379 ist da nochmal etwas besonders. Normal gehärtet ist er für die Bildung großer Karbide bekannt und findet seine Anwendung als z.B. Stanzmesser in der Industrie mit Schneidenwinkel von ~60° oder gerne mehr. Das kann Ausbrüche u. U. begünstigen. Cliff Stamp hat diesen Stahl eine gewisse Bruchanfälligkeit bescheinigt und flog dafür aus dem blades-forum soweit ich mich da richtig erinnere.
 
Grad die CPM154 / Ausgesuchte Maserung Version bestellt. Wehe, ich mag es nicht ;)
dann hoffe ich mal, es gefällt dir :D. Kannst ja gerne ein paar Eindrücke schreiben und Bilder sowieso ;)

Dirk Wanger hat sich bei mir gemeldet, nachdem er den Testbericht gelesen hat. Er sprach drei Punkte an, von den zwei aber noch nicht Final sind und daher zitiere ich das erst einmal nicht. Aber besagten einen Punkt:

Übrigens ist nach zweimaliger Rüge die Verarbeitung der Griffschalen deutlich besser geworden und die haben jetzt auch eine etwas andere Oberfläche mit etwas mehr Grip, aber sehr angenehm.

Klingt ja schonmal erfreulich.

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Gruß
 
So, heute das Drugar aus der Packstation geholt.
Erster Eindruck:
- Lieferung top verpackt. 2 nette Gimmicks wurden noch dazu gepackt.
- Verarbeitung Messer ok.
- Griff hätte ich mir etwas intensivere Maserung gewünscht. Recht dunkel und gleichmäßig. Sieht gut aus, aber ich denke, das Geld für „Ausgesucht“ ist rausgeschmissen.
- Kydex-Scheide für das Messer passgenau.
- Aber: Ob das Bohrbild der Scheide oder der Adapter besch...... ist, im Moment noch nicht verifiziert. Aber ich bekomme nicht ein paar Löcher problemlos übereinander. Egal welche Ausrichtung. Das ist Pfusch in höchster Vollendung.
- Schade das man nicht anstatt der Kydex ne Lederscheide bekommen kann. Nur zusätzlich. Und die schönere hat dann leider eine (für mich völlig sinnlose) Feuerstahl-Aufnahme, die ich abschneiden müsste.

Alles in allem: Erster Eindruck Messer Preis absolut wert, Kydex in der Kombi eher schlecht. Kauft besser gleich Leder ... dazu.

Mal schauen, dass ich am WE zu ein paar Fotos komme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kydex ist eh nicht so der Knaller. Sie ist leider etwas knapp geschnitten, weshalb es für die vordere Niete keine wirklich gute Position gibt. Darum fehlt der Kydex der typische "Snap", damit das Messer sicher einrastet. Mein Drugar wird hauptsächlich nur durch Reibung gehalten. Darum werde ich mir da nochmal selbst etwas basteln.
 
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