Fabsel
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Hallo,
dieses Review wird wohl ein wenig ausführlicher werden. Nicht weil das Messer schlecht ist, sondern eher, weil ich neugierig und verwundert über die ein oder anderen Umstände war.
So hat ein -für mich- ungewöhnliches Verhalten des Stahls dazu geführt, dass ich ihn infrage gestellt habe. Darauf hin wurde das Messer
- einem Härteprüfverfahren für eine Bestimmung der Härte nach Rockwell unterzogen
- ein neuer Anschliff verpasst,
- durch Holz getrieben (nennt man ja Batoning heutzutage)
- zum Schneiden genutzt(ja ich erwähne das grad wirklich, denn ich werde den Eindruck nicht los, das einige Leute auf YouTube und co. Messer für alles nutzen, aber nicht mehr für ihre eigentliche Aufgabe...)
- einer Spektralanalyse unterzogen, um die Legierung zu bestimmen, weil die Antworten mich bis dahin immer noch nicht zufrieden gestellt haben.
Das ein oder andere davon ist nichts Besonderes, ich denke, aber den letzten Punkt sieht man eher selten in einem Review. Das dieser Punkt erfüllt werden konnte, habe ich Dirk Wanger von messerundco zu verdanken, denn er hat mir ein Testexemplar zur Verfügung gestellt, dass ich in den nächsten Tagen auch wieder an ihn zurückschicken werde. Und natürlich gilt mein Dank auch dem Kumpel der den Test für mich vollzogen hat.
Das Messer was ich gekauft habe, bleibt also bei mir.
Warum habe ich also diesen Aufwand betrieben? Zu aller erst, weil mir das Messer gefällt, und ich daher bei einer Empfehlung gründlich sein wollte, um spätere Probleme möglichst auszuschließen.
Aber ich fange mal beim Anfang an und Arbeite mich dann nach vorn hindurch.
Wo kam das Messer zum Einsatz?
Als EDC für allerlei was so anfällt an Papierkram, Kabelbindern, Essenszubereitung.
Aber auch bei Kursen oder im Camp für Schnitzarbeiten bzw. Holzverarbeitung. Und um es noch mal gesondert zu erwähnen: Lebensmittelzubereitung im Camp bzw. unterwegs.
Das Messer kommt in einer einfachen Pappschachtel(was mir aus ökologischen Gründen sehr zusagt) daher. Mit Zertifikat, Kydex, Gürtelklammer und einem original(wenn ich das richtig verstanden habe) Auermetal/Zündstein.
Die technischen Daten von mir gemessen:
Gesamtlänge: 23,3cm
Klingenlänge: 10,9cm
Klingendicke auf Höhe der Jimpings: 3,8mm
Klingendicke nach der Schneide/Wate, der gesamten Länge nach: 0,41mm +- 0,01mm
Klingenhöhe: 29,5mm
Griffdicke mittig gemessen: 18mm
Griffmaterial: Schwarzes G10
Gewicht Messer: 170g
Gewicht Kydex (mit Klammer): 57g
Schrauben: Torx T10
Stahl: 1.2379 (obs nun D2 ist oder nicht sollen andere klären, ich bin dieser Behauptung zumindest gefolgt)
Der Griff ist solide gemacht. In meinen großen Händen liegt er gut in der Hand und erlaubt mir grobe und feine Arbeiten zu auszuführen. Ein wenig mehr Volumen wäre noch schön, dann wäre ich als Großhänder vollends zufrieden(könnte man da nicht einfach zusätzlich Liner anbieten?).
Die Verarbeitungsqualität der Griffschalen ist Mittelmaß. Stahl und G10 sind nicht immer bündig. Das ist noch nicht so drastisch das man es in der Hand spürt beim Arbeiten, eher wenn man mit dem Nagel drüber geht. Auch die Länge der Griffschalen unterscheiden sich marginal.
Ebenso die Einlässe für die Torx Schrauben. Aber das ist nur sehr schwer zu sehen und meckern auf hohem Niveau.
Wie schon gesagt, nichts davon ist beim Arbeiten störend. Lediglich die Optik leidet darunter ein klein wenig.
Allerdings konnte ich bei dem Exemplar, das ich zum Testen für die Spektralanalyse bekommen habe, sehen, dass es auch besser geht. Dort waren derartige Verarbeitungsprobleme nicht zu erkennen.
Entgegen meinem üblichem Vorgehen, möchte ich bei der Besprechung der Klinge nicht auf den Stahl eingehen, da ich diesen separat Ansprechen möchte. Daher gehts hier rein um die Schneidleistung. Wobei die Übergänge da fließend sind, also möglich, dass der ein oder andere Stahlaspekt doch erwähnt wird.
Der Grund warum ich von diesem Messer so angetan bin, ist den von mir gemessen Daten oben schon zu entnehmen. Diese sehr dünn ausgeschliffene Klinge ist eine wahre Freude wenn es darum geht feinste Arbeiten zu machen. Feine Zwiebelstücke sind hiermit kein Problem, ebenso wie feine Späne abzuheben vom Kienspan oder Schnitzereien mit Holz. Man kann dieses Messer sehr präzise durch das Schnittgut führen.
Sollte das Auffächern dem ein oder anderen zu grob erscheinen, liegt das eher an meinem nicht vorhanden Feinmotorikgefühl.
Aber auch bei etwas kräftigen Holzarbeiten frisst sich das Drugar einfach nur so durchs Holz.
Wie hier durch dieses dickere Stück Birke und Zuhilfenahme des Powercut/Kraftschnitt (Messer vor die Brust halten, die Schneide weg vom Körper, 45° nach rechts schauend, Ast über die Schneide ziehen.).
Entgegen der ausdrücklichen Empfehlung von Dirk Wanger habe ich mein Exemplar auch für Batoning genutzt. Was soll ich sagen? War eher doof. Die Spitze hatte sich leicht verformt, da sie vorne rum doch recht dünn ausgeschliffen ist.
Ich konnte sie mit "zartem" Druck wieder richten. Leider habe ich keine Fotos davon gemacht.
Also es sei ganz klar gesagt, dass dies die Grenzen des Messers sind, vor denen aber auch explizit vonseiten des Verkäufers abgeraten wird. Wer da dann also mit Garantie kommt, ist selber Schuld.
Da es mein Messer war, wollte ich es dennoch mal versuchen. Abgebrochen ist nichts.
Die Rückenjimpings gehören zu den angenehmsten, die ich kenne. Genau richtig im Hinblick auf Grip und Hautfreundlichkeit.
Die Jimpings am Fingerschutz könnten ein bisschen weniger rau sein. Dies stört nämlich ein wenig beim Schleifen und auch regulären Arbeiten wo der Finger in den Fingerschutz gedrückt wird.
Die Schleifkerbe ist schon grenzwertig klein. 1mm mehr hierfür wäre sicherlich möglich wesen ohne dramatisch viel an Schneide zu verlieren. So muss man beim Schleifstein besonders aufpassen, das man genau parallel zum Stein schleift. Denn kommt man ein wenig schräg auf, sorgt der Fingerschutz dafür, dass man besagten letzten mm nur schwer geschliffen bekommt.
Schon am ersten Tag fiel mir die Oberfläche der Klinge auf(eine Art schimmern). Und auch anderen, insbesondere dem Kumpel der das zweite Drugar für die Spektralanalyse her nahm.
Auf folgendem Bid kann man erahnen was ich meine, aber leider nur mäßig gut, aufgrund meiner beschränkten Fotografiemöglichkeiten:
Allerdings ist das jetzt eher eine Erkenntnis und ist nicht weiter zu Werten.
dieses Review wird wohl ein wenig ausführlicher werden. Nicht weil das Messer schlecht ist, sondern eher, weil ich neugierig und verwundert über die ein oder anderen Umstände war.
So hat ein -für mich- ungewöhnliches Verhalten des Stahls dazu geführt, dass ich ihn infrage gestellt habe. Darauf hin wurde das Messer
- einem Härteprüfverfahren für eine Bestimmung der Härte nach Rockwell unterzogen
- ein neuer Anschliff verpasst,
- durch Holz getrieben (nennt man ja Batoning heutzutage)
- zum Schneiden genutzt(ja ich erwähne das grad wirklich, denn ich werde den Eindruck nicht los, das einige Leute auf YouTube und co. Messer für alles nutzen, aber nicht mehr für ihre eigentliche Aufgabe...)
- einer Spektralanalyse unterzogen, um die Legierung zu bestimmen, weil die Antworten mich bis dahin immer noch nicht zufrieden gestellt haben.
Das ein oder andere davon ist nichts Besonderes, ich denke, aber den letzten Punkt sieht man eher selten in einem Review. Das dieser Punkt erfüllt werden konnte, habe ich Dirk Wanger von messerundco zu verdanken, denn er hat mir ein Testexemplar zur Verfügung gestellt, dass ich in den nächsten Tagen auch wieder an ihn zurückschicken werde. Und natürlich gilt mein Dank auch dem Kumpel der den Test für mich vollzogen hat.
Das Messer was ich gekauft habe, bleibt also bei mir.
Warum habe ich also diesen Aufwand betrieben? Zu aller erst, weil mir das Messer gefällt, und ich daher bei einer Empfehlung gründlich sein wollte, um spätere Probleme möglichst auszuschließen.
Aber ich fange mal beim Anfang an und Arbeite mich dann nach vorn hindurch.
Wo kam das Messer zum Einsatz?
Als EDC für allerlei was so anfällt an Papierkram, Kabelbindern, Essenszubereitung.
Aber auch bei Kursen oder im Camp für Schnitzarbeiten bzw. Holzverarbeitung. Und um es noch mal gesondert zu erwähnen: Lebensmittelzubereitung im Camp bzw. unterwegs.
Das Messer kommt in einer einfachen Pappschachtel(was mir aus ökologischen Gründen sehr zusagt) daher. Mit Zertifikat, Kydex, Gürtelklammer und einem original(wenn ich das richtig verstanden habe) Auermetal/Zündstein.
Die technischen Daten von mir gemessen:
Gesamtlänge: 23,3cm
Klingenlänge: 10,9cm
Klingendicke auf Höhe der Jimpings: 3,8mm
Klingendicke nach der Schneide/Wate, der gesamten Länge nach: 0,41mm +- 0,01mm
Klingenhöhe: 29,5mm
Griffdicke mittig gemessen: 18mm
Griffmaterial: Schwarzes G10
Gewicht Messer: 170g
Gewicht Kydex (mit Klammer): 57g
Schrauben: Torx T10
Stahl: 1.2379 (obs nun D2 ist oder nicht sollen andere klären, ich bin dieser Behauptung zumindest gefolgt)
Der Griff ist solide gemacht. In meinen großen Händen liegt er gut in der Hand und erlaubt mir grobe und feine Arbeiten zu auszuführen. Ein wenig mehr Volumen wäre noch schön, dann wäre ich als Großhänder vollends zufrieden(könnte man da nicht einfach zusätzlich Liner anbieten?).
Die Verarbeitungsqualität der Griffschalen ist Mittelmaß. Stahl und G10 sind nicht immer bündig. Das ist noch nicht so drastisch das man es in der Hand spürt beim Arbeiten, eher wenn man mit dem Nagel drüber geht. Auch die Länge der Griffschalen unterscheiden sich marginal.
Ebenso die Einlässe für die Torx Schrauben. Aber das ist nur sehr schwer zu sehen und meckern auf hohem Niveau.
Wie schon gesagt, nichts davon ist beim Arbeiten störend. Lediglich die Optik leidet darunter ein klein wenig.
Allerdings konnte ich bei dem Exemplar, das ich zum Testen für die Spektralanalyse bekommen habe, sehen, dass es auch besser geht. Dort waren derartige Verarbeitungsprobleme nicht zu erkennen.
Entgegen meinem üblichem Vorgehen, möchte ich bei der Besprechung der Klinge nicht auf den Stahl eingehen, da ich diesen separat Ansprechen möchte. Daher gehts hier rein um die Schneidleistung. Wobei die Übergänge da fließend sind, also möglich, dass der ein oder andere Stahlaspekt doch erwähnt wird.
Der Grund warum ich von diesem Messer so angetan bin, ist den von mir gemessen Daten oben schon zu entnehmen. Diese sehr dünn ausgeschliffene Klinge ist eine wahre Freude wenn es darum geht feinste Arbeiten zu machen. Feine Zwiebelstücke sind hiermit kein Problem, ebenso wie feine Späne abzuheben vom Kienspan oder Schnitzereien mit Holz. Man kann dieses Messer sehr präzise durch das Schnittgut führen.
Sollte das Auffächern dem ein oder anderen zu grob erscheinen, liegt das eher an meinem nicht vorhanden Feinmotorikgefühl.
Aber auch bei etwas kräftigen Holzarbeiten frisst sich das Drugar einfach nur so durchs Holz.
Wie hier durch dieses dickere Stück Birke und Zuhilfenahme des Powercut/Kraftschnitt (Messer vor die Brust halten, die Schneide weg vom Körper, 45° nach rechts schauend, Ast über die Schneide ziehen.).
Entgegen der ausdrücklichen Empfehlung von Dirk Wanger habe ich mein Exemplar auch für Batoning genutzt. Was soll ich sagen? War eher doof. Die Spitze hatte sich leicht verformt, da sie vorne rum doch recht dünn ausgeschliffen ist.
Ich konnte sie mit "zartem" Druck wieder richten. Leider habe ich keine Fotos davon gemacht.
Also es sei ganz klar gesagt, dass dies die Grenzen des Messers sind, vor denen aber auch explizit vonseiten des Verkäufers abgeraten wird. Wer da dann also mit Garantie kommt, ist selber Schuld.
Da es mein Messer war, wollte ich es dennoch mal versuchen. Abgebrochen ist nichts.
Die Rückenjimpings gehören zu den angenehmsten, die ich kenne. Genau richtig im Hinblick auf Grip und Hautfreundlichkeit.
Die Jimpings am Fingerschutz könnten ein bisschen weniger rau sein. Dies stört nämlich ein wenig beim Schleifen und auch regulären Arbeiten wo der Finger in den Fingerschutz gedrückt wird.
Die Schleifkerbe ist schon grenzwertig klein. 1mm mehr hierfür wäre sicherlich möglich wesen ohne dramatisch viel an Schneide zu verlieren. So muss man beim Schleifstein besonders aufpassen, das man genau parallel zum Stein schleift. Denn kommt man ein wenig schräg auf, sorgt der Fingerschutz dafür, dass man besagten letzten mm nur schwer geschliffen bekommt.
Schon am ersten Tag fiel mir die Oberfläche der Klinge auf(eine Art schimmern). Und auch anderen, insbesondere dem Kumpel der das zweite Drugar für die Spektralanalyse her nahm.
Auf folgendem Bid kann man erahnen was ich meine, aber leider nur mäßig gut, aufgrund meiner beschränkten Fotografiemöglichkeiten:
Allerdings ist das jetzt eher eine Erkenntnis und ist nicht weiter zu Werten.
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