Gabriel
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Moin moin,
so dann versuch ich mich mal an meinem ersten "richtigen" Review, deshalb bitte ich es zu entschuldigen, dass noch nicht alles so professionell gehalten ist.
Um das Messer hier geht es (ganz unten auf der Seite):
http://www.japanesechefsknife.com/KSSeriesHonKasumiGyokuhakukou.html#KSSeries
Die Vorgeschichte:
Da ich mich in meiner gelegentlichen Tätigkeit als Hobbykoch mit einer Schwäche für japanische Küche (und japanische Klingen ) seit einiger Zeit an selbstgemachtem Sushi probiere, musste selbstverständlich das dafür passende Messer her. Die Suche war recht lang und führte über diverse einseitig geschliffene Yanagibas und diverse Reviews und Demonstrationen in Text- und Videoform schließlich zu einem 240mm langem, beidseitig geschliffenen Sujihiki als Kompromiss zwischen spezialisiertem Messer zur Sushi-Zubereitung und ein wenig Allround-Kapazitäten. Letztendlich habe ich mich für ein Modell der japanischen Traditionsmarke Masamoto entschieden.
Der erste Eindruck:
Auf den ersten Blick fiel mir die gute Verarbeitung des Messers auf, was mich zunächst positiv überrascht hat da die Marke nicht nur für schneidfreudige Klingengeometrien bekannt ist sondern auch für gelegentliche Qualitätsschwankungen. Der Klingenrücken war zwar nicht poliert aber sauber gerundet, Kanji sehr schön klar, erfreulicherweise keine überschüssigen Klebereste am Übergang zwischen Klinge und Griff etc. Dann das Gewicht... mit gerade mal knapp über 100g ist das Messer für die Größe gefühlt unwahrscheinlich leicht. Auf den zweiten Blick waren nun doch zwei Makel zu erkennen. Zum einen eine kleine Macke in der herrlich schwarzen Büffelhornzwinge und zum zweiten das doch recht rau bearbeitete Griffholz. Nun ja, nichts womit ich nicht leben bzw. was sich nicht korrigieren lässt aber perfekt wäre etwas anderes. Der Griff in typischer Kastanienform liegt dabei gut in der Hand, auch wenn er für meinen Geschmack etwas weniger schlank sein könnte.
Hier einmal das Masamoto KS Wa Slicer 240mm im Vergleich mit dem Tontenkan Santoku Premium
Die Klinge:
Die Klinge des Masamoto's ist massiv aus Shirogami 2 (Hitachi White Steel No.2) gefertigt und 50/50 geschliffen. Für mich war dies ein entscheidendes Kaufkriterium da ich zum einen gute Erfahrungen mit dem Stahl gemacht hab und ich eine dünne und schneidfreudige Klinge haben wollte. Und das hab ich auch bekommen. Mit der Klingengeometrie bin ich äußerst zufrieden... das Messer gleitet nahezu mühelos auch durch schwieriges Schneidgut. Der Anschliff bzw. die Schärfe ab Werk konnte sich ebenfalls sehen lassen. Diese wurde vor dem Versand aus Japan allerdings noch nachgearbeitet, muss demnach nicht immer der Fall sein.
Der Gebrauchstest:
In den letzten paar Wochen war das Messer schon mehrfach im Einsatz. Es hat mehrere Male Sushi vorbereitet und zerteilt (wobei die gesamte Vorbereitung ausschließlich mit dem Sujihiki gemacht wurde) und hat überzeugt. Auch als Allroundmesser für feinere Arbeiten oder das saubere Schneiden tierischer Substanzen hat es sich bewährt. Papierdünne und durchsichtige Scheiben sind dabei überhaupt kein Problem. Für gröbere Arbeiten würde ich dieses doch recht filigrane und nicht unbedingt Stabilität ausstrahlende Messer nicht unbedingt empfehlen.
Erste Ansätze einer Patina sind natürlich erkennbar, die Reaktivität hält sich bisher im Vergleich zu anderen nicht rostfreien Messer aber in Grenzen. Der Werksschliff hält sich bislang recht gut. Demnächst wird wohl aber das erste Mal Schärfen angesagt sein. Da Shirogami 2 aber ein alter Bekannter ist, erwarte ich da keine Probleme. Die Größe hat sich für mich (und meine nicht allzu geräumige Küche) als genau richtig erwiesen. Die Klingenlänge liegt dabei (wie ich hörte typisch für Masamoto) mit ca. 250mm gemessen an der Länge der Schneide etwas über der angegebenen Größe. Jedoch könnte ich mir durchaus vorstellen, dass besonders für das Schneiden größerer Fleischstücke mit ziehendem Schnitt über kurz oder lang der Wunsch nach einer ca. 270mm langen Klinge entstehen könnte.
Fazit:
Angesichts des nicht unerheblichen Preises müssten genannte Verarbeitungsungenauigkeiten eigentlich nicht sein. Ehrlich gesagt handelt es sich dabei aber um Meckern auf hohem Niveau. Insgesamt bin ich mit dem Messer sehr glücklich und würde es jedem weiterempfehlen, der ein schlankes, spitzes, dünnes, japanisches Messer zur Sushizubereitung, das Schneiden von Fisch und Fleisch und anderere feinere Schneidaufgaben sucht. Die Klinge, deren Geometrie und dadurch bedingt die Leichtigkeit mit der das Messer schneidet sprechen einfach für sich und das ist schließlich das worauf es bei so einem Messer doch am Meisten ankommt oder?
Gruß, Gabriel
so dann versuch ich mich mal an meinem ersten "richtigen" Review, deshalb bitte ich es zu entschuldigen, dass noch nicht alles so professionell gehalten ist.
Um das Messer hier geht es (ganz unten auf der Seite):
http://www.japanesechefsknife.com/KSSeriesHonKasumiGyokuhakukou.html#KSSeries
Die Vorgeschichte:
Da ich mich in meiner gelegentlichen Tätigkeit als Hobbykoch mit einer Schwäche für japanische Küche (und japanische Klingen ) seit einiger Zeit an selbstgemachtem Sushi probiere, musste selbstverständlich das dafür passende Messer her. Die Suche war recht lang und führte über diverse einseitig geschliffene Yanagibas und diverse Reviews und Demonstrationen in Text- und Videoform schließlich zu einem 240mm langem, beidseitig geschliffenen Sujihiki als Kompromiss zwischen spezialisiertem Messer zur Sushi-Zubereitung und ein wenig Allround-Kapazitäten. Letztendlich habe ich mich für ein Modell der japanischen Traditionsmarke Masamoto entschieden.
Der erste Eindruck:
Auf den ersten Blick fiel mir die gute Verarbeitung des Messers auf, was mich zunächst positiv überrascht hat da die Marke nicht nur für schneidfreudige Klingengeometrien bekannt ist sondern auch für gelegentliche Qualitätsschwankungen. Der Klingenrücken war zwar nicht poliert aber sauber gerundet, Kanji sehr schön klar, erfreulicherweise keine überschüssigen Klebereste am Übergang zwischen Klinge und Griff etc. Dann das Gewicht... mit gerade mal knapp über 100g ist das Messer für die Größe gefühlt unwahrscheinlich leicht. Auf den zweiten Blick waren nun doch zwei Makel zu erkennen. Zum einen eine kleine Macke in der herrlich schwarzen Büffelhornzwinge und zum zweiten das doch recht rau bearbeitete Griffholz. Nun ja, nichts womit ich nicht leben bzw. was sich nicht korrigieren lässt aber perfekt wäre etwas anderes. Der Griff in typischer Kastanienform liegt dabei gut in der Hand, auch wenn er für meinen Geschmack etwas weniger schlank sein könnte.
Hier einmal das Masamoto KS Wa Slicer 240mm im Vergleich mit dem Tontenkan Santoku Premium
Die Klinge:
Die Klinge des Masamoto's ist massiv aus Shirogami 2 (Hitachi White Steel No.2) gefertigt und 50/50 geschliffen. Für mich war dies ein entscheidendes Kaufkriterium da ich zum einen gute Erfahrungen mit dem Stahl gemacht hab und ich eine dünne und schneidfreudige Klinge haben wollte. Und das hab ich auch bekommen. Mit der Klingengeometrie bin ich äußerst zufrieden... das Messer gleitet nahezu mühelos auch durch schwieriges Schneidgut. Der Anschliff bzw. die Schärfe ab Werk konnte sich ebenfalls sehen lassen. Diese wurde vor dem Versand aus Japan allerdings noch nachgearbeitet, muss demnach nicht immer der Fall sein.
Der Gebrauchstest:
In den letzten paar Wochen war das Messer schon mehrfach im Einsatz. Es hat mehrere Male Sushi vorbereitet und zerteilt (wobei die gesamte Vorbereitung ausschließlich mit dem Sujihiki gemacht wurde) und hat überzeugt. Auch als Allroundmesser für feinere Arbeiten oder das saubere Schneiden tierischer Substanzen hat es sich bewährt. Papierdünne und durchsichtige Scheiben sind dabei überhaupt kein Problem. Für gröbere Arbeiten würde ich dieses doch recht filigrane und nicht unbedingt Stabilität ausstrahlende Messer nicht unbedingt empfehlen.
Erste Ansätze einer Patina sind natürlich erkennbar, die Reaktivität hält sich bisher im Vergleich zu anderen nicht rostfreien Messer aber in Grenzen. Der Werksschliff hält sich bislang recht gut. Demnächst wird wohl aber das erste Mal Schärfen angesagt sein. Da Shirogami 2 aber ein alter Bekannter ist, erwarte ich da keine Probleme. Die Größe hat sich für mich (und meine nicht allzu geräumige Küche) als genau richtig erwiesen. Die Klingenlänge liegt dabei (wie ich hörte typisch für Masamoto) mit ca. 250mm gemessen an der Länge der Schneide etwas über der angegebenen Größe. Jedoch könnte ich mir durchaus vorstellen, dass besonders für das Schneiden größerer Fleischstücke mit ziehendem Schnitt über kurz oder lang der Wunsch nach einer ca. 270mm langen Klinge entstehen könnte.
Fazit:
Angesichts des nicht unerheblichen Preises müssten genannte Verarbeitungsungenauigkeiten eigentlich nicht sein. Ehrlich gesagt handelt es sich dabei aber um Meckern auf hohem Niveau. Insgesamt bin ich mit dem Messer sehr glücklich und würde es jedem weiterempfehlen, der ein schlankes, spitzes, dünnes, japanisches Messer zur Sushizubereitung, das Schneiden von Fisch und Fleisch und anderere feinere Schneidaufgaben sucht. Die Klinge, deren Geometrie und dadurch bedingt die Leichtigkeit mit der das Messer schneidet sprechen einfach für sich und das ist schließlich das worauf es bei so einem Messer doch am Meisten ankommt oder?
Gruß, Gabriel