Guten Tag!
Im Dezember sind erste Bilder aufgetaucht, die durchaus für Diskussionen sorgten - schließlich spuckte der neue Hersteller große Töne und stellte eine Lampe vor, die durch sehr interessantes Design und eine unglaubliche Lichtleistung von satten 2000 Lumen einiges Aufsehen erregte.
Ich habe nun die Ehre, euch diese Taschenlampe präsentieren zu dürfen - die Niteye EYE-30!
Hersteller und Bezugsquellen
Der Hersteller Niteye ist ganz neu auf dem Markt und hat bisher lediglich einen taktischen Stift gezeigt, wenn die EYE-30 jedoch erfolgreich wird, sind weitere Neuentwicklungen dieser Größenordnung sehr wahrscheinlich!
Zum Glück gibt es die Lampe auch im Direktbezug von deutschen Händlern, somit müsst ihr euch nicht mit Zollgebühren und langen Versandzeiten rumärgern.
Die Konkurrenz ist nicht so groß, Lampen dieser Klasse gibt es nicht sonderlich viele.
Die Fenix TK70 hat zwar auch drei XM-L LEDs und 2200 Lumen, aufgrund der total unpraktischen Größe sehe ich sie jedoch nicht als Konkurrenz an.
Die EagleTac M3C4 triple XM-L lässt sich von der Größe her durchaus mit der EYE-30 vergleichen, liefert aber nur 1000 Lumen.
Besser vergleichbar sind hier die JetBeam Raptor RRT-3 mit drei XM-L, Selektorring und 1950 Lumen. Leider ist der Preis mit ca. 330€ exorbitant hoch.
Bleiben noch die Nitecore TM11, die ebenfalls 2000 Lumen liefert und mit 270€ noch erschwinglich ist sowie der "Brummer", der 2500 Lumen liefern soll, aber nicht dauerbetriebsfest ist und selber zusammen gebaut werden muss.
In Anbetracht dieser Konkurrenz ist die Niteye EYE-30 mit ihrer Ausstattung für ungefähr 230 Euro ein echtes Schnäppchen.
Verpackung und Lieferumfang
Der hochwertige Charakter der EYE-30 wird schon durch die Verpackung deutlich gemacht. Sie kommt nicht in einer Pappschachtel, sondern in einem wirklich stabilen, schicken Metallkoffer!
Dieser ist beidseitig beklebt, wobei die Rückseite eine Art Anleitung darstellt.
In dem Koffer ist die Lampe wirklich gut gegen äußere Einflüsse geschützt und wer sie mal auf Reisen dabei haben will, braucht nicht lange über eine richtige Transportbox nachdenken, sondern nimmt einfach den mitgelieferten Koffer.
Im Köfferchen befinden sich neben der Taschenlampe auch ein Kabel, um sie am Zigarettenanzünder im Auto zu laden, ein passender Holster sowie ein Tragegriff.
Das Ladekabel werde ich in den nächsten Tagen einem Test unterziehen. Auf den ersten Blick ist es sehr praktisch - so kann man die EYE-30 auch unterwegs einfach und unkompliziert laden! Auch Anwender, die immer eine starke Lampe im Auto haben müssen, werden davon profitieren. Ich denke da beispielsweise an Einsatzleiter, die im Einsatzfall einen Suchscheinwerfer brauchen können.
Der Holster ist natürlich dazu gedacht, die EYE-30 sicher zu transportieren. Am Gürtel ist die Lampe beinahe zu schwer, finde ich. Auch bei der Aufbewahrung im Auto bietet der Holster ein wenig Schutz vor äußeren Einwirkungen.
Interessant ist der Haltegriff. Den gibt es so bei keiner anderen Lampe dieser Preis-/Leistungsklasse, soweit ich weiß. Die EYE-30 hat am Kopf ein kleines Gewinde, das mit einer schicken silbernen Schraube verschlossen werden kann. Möchte man den Griff montieren, entfernt man die Schraube (geht per Hand) und dreht den Griff ein.
Leider liegt keine Anleitung bei, außer den auf dem Koffer aufgeklebten Informationen gibt es keinerlei schriftliche Dokumentation. Ich persönlich fände ein paar grundlegende technische Daten nicht schlecht (Wie viel Strom zieht die Lampe?) und eine genauere Erläuterung der Bedienweise wäre vielleicht auch angebracht. Auch weitere O-Ringe fehlen - wer Ersatz braucht, muss diese anderweitig besorgen.
Gehäuse, Bauteile und Qualität
Rein optisch finde ich die EYE-30 sehr ansprechend. Sie ist zwar ein "dicker Knubbel", wirkt aber durch die drei Reflektoren und das durchdachte Design gar nicht so massiv.
Das Design mit drei einzelnen Reflektoren ist so wirklich sehr extravagant und nicht alltäglich.
Insgesamt betrachtet ist die Taschenlampe eben kurz und dick, ähnlich den oben genannten ähnlichen Modellen. Sie liegt damit sehr gut in der Hand. Der Lampenkörper, den man im Betrieb umgreift, ist schön geriffelt und somit sehr griffig.
Die Anodisierung in dunklem Grau ist nach HA-III Standard ausgeführt und sehr robust. Die Farbgebung gefällt mir persönlich besser als reines Schwarz.
Auch mit dem beigelegten Griff weiß die EYE-30 durchaus zu gefallen, der Griff ist passend gestaltet und wirkt sehr stabil. Er wird über ein Gewinde angebracht. Im Normalfall ist das Gewinde der Lampe durch eine silberne Schraube verdeckt, die sich einfach per Hand lösen lässt. Falls es doch mal klemmt, so hilft eine 2€-Münze problemlos weiter.
Das Gegenstück am Haltegriff wird über eine drehbare Scheibe ins Gewinde der Lampe gedreht. Die rutschsichere Gestaltung macht es möglich, den Griff ohne Werkzeug zu montieren.
Im oberen Teil der Lampe sind die drei einzelnen Reflektoren mit den jeweiligen LEDs verbaut.
Ebenfalls am Kopf sitzen drei wesentliche Bestandteile des Gesamtkonzepts, auf jeder der drei Seiten einer.
Die wohl interessanteste Implementierung ist der Battery Indicator. Die kreisrunde Scheibe ist in den Lampenkopf eingelassen und hat vier orangene kleine Leuchtdioden eingebaut, die Auskunft über den Ladestand der Akkus geben. Sobald man die Lampe anschaltet (Modus egal), leuchten die LEDs je nach Ladezustand. Bei vollen Akkus leuchten alle vier Dioden orange, je weniger voll die Akkus sind, desto weniger LEDs leuchten. Ich versuche noch herauszufinden, welche Ladestände die jeweiligen LEDs anzeigen.
Die Ladestandsanzeige ist auf jeden Fall schon mal sehr praktisch, so kann man schnell abschätzen wie lange man noch Licht haben wird.
In der nächsten Seite des dreieckigen Kopfs befindet sich das Gewinde für den Griff, das mit einer Schraube verschlossen wird. Der Dichtigkeit tut dies keinen Abbruch - das Gewinde ist selbstredend nicht offen, selbst ohne Schraube kann man nicht ins Innere der Lampe blicken.
Ich persönlich hätte es nett gefunden, wenn ein ¼" Gewinde verbaut worden wäre, mit dem man die Lampe auch an Kamerastativen befestigen kann. Aber gut, man kann nicht alles haben.
Die dritte Seite enthält einen Anschluss für das mitgelieferte 12V-Ladekabel. Wer ein entsprechendes Kabel oder einen Adapter daheim hat, kann die Lampe auch am normalen Stromnetz laden - aber bitte nur mit 12V!
Leider ist hier ein deutlicher Schwachpunkt in Sachen Abdichtung zu erkennen: Im Inneren des Anschlusses liegen Kontakte frei, einen Gummipropfen zum Verschließen gibt es nicht.
Übrigens: Im Auto wird mit 1A geladen und die Ladezeit beträgt zirka 8 bis 9 Stunden.
Einer der wichtigsten Bestandteile der EYE-30 ist der Selektorring. Er befindet sich griffgünstig unter dem Kopf, neun Zentimeter vom hinteren Ende der Lampe entfernt.
Mit diesem Ring wird die Lampe eingeschaltet, zugleich dient er der einfachen Verstellung der Betriebsmodi bzw. Helligkeiten. Auf die Bedienung gehe ich weiter unten noch ein.
Kommen wir zum Kopf. Im oberen Teil der Lampe sind die drei Reflektoren verbaut, hinter denen die LEDs sitzen. Abgeschlossen werden die Reflektoren mit schicken silbernen Ringen.
Des weiteren ist der Kopf mit kleinen unauffälligen Kühlrippen ausgestattet.
Die Gewinde sind sehr sauber geschnitten und schon fast wieder zu gut gefettet. Ein roter O-Ring sorgt für die Abdichtung gemäß IPX-8 Standard.
Schraubt man die Taschenlampe auf, findet man im Inneren des hinteren Gehäuseteils den Batteriekorb. Der ist relativ einfach gestaltet, ein Balancer ist zumindest hier nicht eingebaut. Ob im Treiber ein Balancer ist, kläre ich noch ab.
Im Batteriekorb finden vier Akkus vom Typ 18650 Platz, dank der Federn weiß man sofort, in welche Richtung man die Akkus einlegen muss. Der gesamte Batterieträger wird dann wieder im Körper verstaut und sitzt mit eingebauten Akkus ohne Wackeln perfekt.
Noch ein paar Daten zur Größe.
Von hinten bis vorne ist die EYE-30 14,8 Zentimeter lang, der Kopf hat einen Durchmesser von 62mm.
Das hintere Ende misst hier 50mm Durchmesser und die Ringe an den Reflektoren haben jeweils 30mm Durchmesser.
Am geriffelten Teil des Bodys, also am Griffteil, habe ich einen Umfang von 53 Millimetern gemessen.
Ohne Batterien haben wir ein Gewicht von zirka 400 Gramm.
Das Gesamtkonzept ist gut durchdacht und das Gehäuse ist wirklich sehr gut verarbeitet, ich kann bei meinem Exemplar keine Mängel finden.
LEDs, Treiber und Stromversorgung
Hinter den drei Smooth-Reflektoren sind drei XM-L U2 LEDs vom Marktführer Cree verbaut, also die aktuellsten Modelle.
Der im Lampenkopf fest verschraubte Treiber bietet eine Regelung und ermöglicht es in Kombination mit dem Selektorring zwischen sechs Modi zu wählen. Laut Hersteller sind folgende Stufen verfügbar:
Zur Stromversorgung lassen sich ausschließlich vier 18650er Akkus nutzen. Auch wenn die LEDs nicht so stark bestromt werden und nicht so viele Ampere aus den Akkus gesaugt werden, empfehle ich die Verwendung hochwertiger Akkus - gerade auch deshalb, weil vier Stück benötigt werden. Da wäre es suboptimal, wenn man an den Akkus spart und dann einer im Betrieb kaputt geht oder doch in die Schutzabschaltung geht.
Ich verwende die neuen Spark-Akkus, die wirklich sehr gut sind, bis zu 5A liefern und 2600mAh Kapazität haben. Auch die Modelle von AW oder Redilast sind empfehlenswert.
Bitte verwendet nur Akkus mit gleichem Alter, Hersteller, Ladestand und Kapazität!
Temperatur und Laufzeit
Die Temperatur habe ich wieder an zwei Punkten mit einem Infrarot-Thermometer gemessen.
"Indicator" bezeichnet den Punkt zirka 4mm neben dem Battery Indicator. "Logo" ist natürlich das Hersteller-Logo am Gehäuse.
Die Lampe lief zehn Minuten lang im Turbo-Modus.
Starttemperatur:
Indicator: 24,5° Celsius
Logo: 24,8°
Nach 5 Minuten:
Indicator: 40,4°
Logo: 31,1°
Nach 10 Minuten:
Indicator: 48,6°
Logo: 36,5°
Es findet also durchaus eine Erwärmung statt - dauerhaft laufen lassen würde ich die EYE-30 im Turbo Mode daher nicht, runter schalten auf den High Mode dürfte aber der Helligkeit keinen großen Abbruch tun.
Die Laufzeit habe ich noch nicht nachgemessen, daher muss ich die Herstellerangaben veröffentlichen.
Low: 55 Stunden
Middle: 12 Stunden
High: 3 Stunden
Turbo: 2 Stunden
Aufgrund der Tatsache, dass vier starke 18650er Akkus Verwendung finden, schätze ich die Laufzeiten als relativ realistisch ein. Messungen hierzu folgen noch.
Bedienung über den Selektorring
Kommen wir zu einem wichtigen Punkt, der Bedienung. Im Gegensatz zu vielen anderen Taschenlampen hat die Niteye keinen Clicky, sondern einen magnetischen Selektorring, mit dem man mit einer Hand problemlos zwischen den einzelnen Stufen wechseln kann.
Dreht man den Ring im Uhrzeigersinn, so aktiviert sich der Cruise-Warning-Mode. Dreht man wieder ein Stufe in die andere Richtung und dann wieder im Uhrzeigersinn, wird der Strobo aktiviert. Im Gegensatz zu vielen anderen Lampen ist die Stroboskop-Funktion hier mit zwei wechselnden Frequenzen ausgestattet. Dreht man ein drittes mal im Uhrzeigersinn, so bringt man den Battery Indicator zum leuchten.
Gegen den Uhrzeigersinn folgen dann die normalen Betriebsmodi: Low, Middle, High und Turbo.
In "Low" wird eine LED aktiviert (bei erneutem Ausschalten wird eine andere LED aktiviert, um die Lebensdauer gleichmäßig zu verteilen!), in "middle" sind es zwei LEDs. Erst in High und Turbo schaltet sich die dritte Leuchtdiode hinzu.
Mehr ist es nicht - kein zweiter Schalter, nichts. Den Strobo-Modus muss man nicht nutzen, wenn man ihn nicht braucht - wenn aber, dann kann man ihn sehr zügig aktivieren.
Auch mit festen Handschuhen lässt sich die Niteye einwandfrei bedienen, hier ein Foto mit den Siez Supporter CR.
Dazu habe ich euch ein kurzes Video gedreht, da seht ihr die einfache Bedienung.
Helligkeitsvergleich und Leuchtcharakteristik
Dafür, dass drei LEDs verbaut sind, ist die Leuchtcharakteristik durchaus aus angenehm zu bezeichnen. Schaltet man nur eine oder zwei Dioden ein, so ist der Beam natürlich ein bisschen unregelmäßig seitlich.
Hier ein Vergleichsbild - links die Spark SL6S-800cw, die einen sehr schönen Beam hat, und rechts die Niteye in der Turbo-Stufe.
Whitewall-Shots sind natürlich nicht das Metier einer solch hellen Lampe. Sie ist draußen zuhause und spielt in weitläufigem Gelände ihre wahren Stärken aus. Aufgrund der kleinen Reflektoren ist die Niteye kein Thrower, sondern auf Flood ausgelegt.
Schon die 1000 Lumen der Stufe "High" sind beeindruckend - "Turbo" lässt so manch Unbehelligten ungläubig drein gucken!
Ich lasse Bilder sprechen …
Hier die vier Leuchtstufen Low, Middle, High und Turbo.
25 Meter Aufnahmeentfernung, D700, 28mm, 1,3", ISO 320 und f5,6.
110 Meter Aufnahmeentfernung, D700, 75mm, 1,3", ISO 320 und f5,6.
Taschenlampe gegen Autoscheinwerfer, wer gewinnt? Das Haus ist etwa 100 Meter entfernt.
D700, 75mm, 2", ISO 320 und f5,6.
Ebenso zirka 110 Meter Entfernung zum Schuppen.
D700, 66mm, 4", ISO 320 und f5.
Abschließende Worte
Die Niteye EYE-30 wurde sehnsüchtig erwartet und von vorn herein als Konkurrenz zu den bisher bekannten Lampen gesehen. Ich habe leider keine dieser Lampen zur Verfügung, konnte jedoch vor einigen Tagen die Fenix TK70 testen. Und wenn ich die Wahl zwischen TK70 und EYE-30 hätte, würde ich wieder zur EYE-30 greifen! Durch die sehr kompakte Bauweise passt sie in jede Jackentasche und ist somit immer dabei. Der praktische Griff, der einfach montiert werden kann, ist ein zusätzliches nettes Zubehörteil und macht die Niteye zu einem einfach zu haltenden Suchscheinwerfer. Durch die breite Ausleuchtung ist sie optimal für die weitläufige Natur geeignet, auch für Sucheinsätze und ähnliches taugt sie gut.
Dank einer langen Laufzeit in Kombination mit dem Battery Indicator steht man nicht einfach im Dunkeln da.
Ich hoffe, mein kleines Review hat euch gefallen.
Über Feedback bin ich auf jeden Fall froh!
Im Dezember sind erste Bilder aufgetaucht, die durchaus für Diskussionen sorgten - schließlich spuckte der neue Hersteller große Töne und stellte eine Lampe vor, die durch sehr interessantes Design und eine unglaubliche Lichtleistung von satten 2000 Lumen einiges Aufsehen erregte.
Ich habe nun die Ehre, euch diese Taschenlampe präsentieren zu dürfen - die Niteye EYE-30!
Hersteller und Bezugsquellen
Der Hersteller Niteye ist ganz neu auf dem Markt und hat bisher lediglich einen taktischen Stift gezeigt, wenn die EYE-30 jedoch erfolgreich wird, sind weitere Neuentwicklungen dieser Größenordnung sehr wahrscheinlich!
Zum Glück gibt es die Lampe auch im Direktbezug von deutschen Händlern, somit müsst ihr euch nicht mit Zollgebühren und langen Versandzeiten rumärgern.
Die Konkurrenz ist nicht so groß, Lampen dieser Klasse gibt es nicht sonderlich viele.
Die Fenix TK70 hat zwar auch drei XM-L LEDs und 2200 Lumen, aufgrund der total unpraktischen Größe sehe ich sie jedoch nicht als Konkurrenz an.
Die EagleTac M3C4 triple XM-L lässt sich von der Größe her durchaus mit der EYE-30 vergleichen, liefert aber nur 1000 Lumen.
Besser vergleichbar sind hier die JetBeam Raptor RRT-3 mit drei XM-L, Selektorring und 1950 Lumen. Leider ist der Preis mit ca. 330€ exorbitant hoch.
Bleiben noch die Nitecore TM11, die ebenfalls 2000 Lumen liefert und mit 270€ noch erschwinglich ist sowie der "Brummer", der 2500 Lumen liefern soll, aber nicht dauerbetriebsfest ist und selber zusammen gebaut werden muss.
In Anbetracht dieser Konkurrenz ist die Niteye EYE-30 mit ihrer Ausstattung für ungefähr 230 Euro ein echtes Schnäppchen.
Verpackung und Lieferumfang
Der hochwertige Charakter der EYE-30 wird schon durch die Verpackung deutlich gemacht. Sie kommt nicht in einer Pappschachtel, sondern in einem wirklich stabilen, schicken Metallkoffer!
Dieser ist beidseitig beklebt, wobei die Rückseite eine Art Anleitung darstellt.
In dem Koffer ist die Lampe wirklich gut gegen äußere Einflüsse geschützt und wer sie mal auf Reisen dabei haben will, braucht nicht lange über eine richtige Transportbox nachdenken, sondern nimmt einfach den mitgelieferten Koffer.
Im Köfferchen befinden sich neben der Taschenlampe auch ein Kabel, um sie am Zigarettenanzünder im Auto zu laden, ein passender Holster sowie ein Tragegriff.
Das Ladekabel werde ich in den nächsten Tagen einem Test unterziehen. Auf den ersten Blick ist es sehr praktisch - so kann man die EYE-30 auch unterwegs einfach und unkompliziert laden! Auch Anwender, die immer eine starke Lampe im Auto haben müssen, werden davon profitieren. Ich denke da beispielsweise an Einsatzleiter, die im Einsatzfall einen Suchscheinwerfer brauchen können.
Der Holster ist natürlich dazu gedacht, die EYE-30 sicher zu transportieren. Am Gürtel ist die Lampe beinahe zu schwer, finde ich. Auch bei der Aufbewahrung im Auto bietet der Holster ein wenig Schutz vor äußeren Einwirkungen.
Interessant ist der Haltegriff. Den gibt es so bei keiner anderen Lampe dieser Preis-/Leistungsklasse, soweit ich weiß. Die EYE-30 hat am Kopf ein kleines Gewinde, das mit einer schicken silbernen Schraube verschlossen werden kann. Möchte man den Griff montieren, entfernt man die Schraube (geht per Hand) und dreht den Griff ein.
Leider liegt keine Anleitung bei, außer den auf dem Koffer aufgeklebten Informationen gibt es keinerlei schriftliche Dokumentation. Ich persönlich fände ein paar grundlegende technische Daten nicht schlecht (Wie viel Strom zieht die Lampe?) und eine genauere Erläuterung der Bedienweise wäre vielleicht auch angebracht. Auch weitere O-Ringe fehlen - wer Ersatz braucht, muss diese anderweitig besorgen.
Gehäuse, Bauteile und Qualität
Rein optisch finde ich die EYE-30 sehr ansprechend. Sie ist zwar ein "dicker Knubbel", wirkt aber durch die drei Reflektoren und das durchdachte Design gar nicht so massiv.
Das Design mit drei einzelnen Reflektoren ist so wirklich sehr extravagant und nicht alltäglich.
Insgesamt betrachtet ist die Taschenlampe eben kurz und dick, ähnlich den oben genannten ähnlichen Modellen. Sie liegt damit sehr gut in der Hand. Der Lampenkörper, den man im Betrieb umgreift, ist schön geriffelt und somit sehr griffig.
Die Anodisierung in dunklem Grau ist nach HA-III Standard ausgeführt und sehr robust. Die Farbgebung gefällt mir persönlich besser als reines Schwarz.
Auch mit dem beigelegten Griff weiß die EYE-30 durchaus zu gefallen, der Griff ist passend gestaltet und wirkt sehr stabil. Er wird über ein Gewinde angebracht. Im Normalfall ist das Gewinde der Lampe durch eine silberne Schraube verdeckt, die sich einfach per Hand lösen lässt. Falls es doch mal klemmt, so hilft eine 2€-Münze problemlos weiter.
Das Gegenstück am Haltegriff wird über eine drehbare Scheibe ins Gewinde der Lampe gedreht. Die rutschsichere Gestaltung macht es möglich, den Griff ohne Werkzeug zu montieren.
Im oberen Teil der Lampe sind die drei einzelnen Reflektoren mit den jeweiligen LEDs verbaut.
Ebenfalls am Kopf sitzen drei wesentliche Bestandteile des Gesamtkonzepts, auf jeder der drei Seiten einer.
Die wohl interessanteste Implementierung ist der Battery Indicator. Die kreisrunde Scheibe ist in den Lampenkopf eingelassen und hat vier orangene kleine Leuchtdioden eingebaut, die Auskunft über den Ladestand der Akkus geben. Sobald man die Lampe anschaltet (Modus egal), leuchten die LEDs je nach Ladezustand. Bei vollen Akkus leuchten alle vier Dioden orange, je weniger voll die Akkus sind, desto weniger LEDs leuchten. Ich versuche noch herauszufinden, welche Ladestände die jeweiligen LEDs anzeigen.
Die Ladestandsanzeige ist auf jeden Fall schon mal sehr praktisch, so kann man schnell abschätzen wie lange man noch Licht haben wird.
In der nächsten Seite des dreieckigen Kopfs befindet sich das Gewinde für den Griff, das mit einer Schraube verschlossen wird. Der Dichtigkeit tut dies keinen Abbruch - das Gewinde ist selbstredend nicht offen, selbst ohne Schraube kann man nicht ins Innere der Lampe blicken.
Ich persönlich hätte es nett gefunden, wenn ein ¼" Gewinde verbaut worden wäre, mit dem man die Lampe auch an Kamerastativen befestigen kann. Aber gut, man kann nicht alles haben.
Die dritte Seite enthält einen Anschluss für das mitgelieferte 12V-Ladekabel. Wer ein entsprechendes Kabel oder einen Adapter daheim hat, kann die Lampe auch am normalen Stromnetz laden - aber bitte nur mit 12V!
Leider ist hier ein deutlicher Schwachpunkt in Sachen Abdichtung zu erkennen: Im Inneren des Anschlusses liegen Kontakte frei, einen Gummipropfen zum Verschließen gibt es nicht.
Übrigens: Im Auto wird mit 1A geladen und die Ladezeit beträgt zirka 8 bis 9 Stunden.
Einer der wichtigsten Bestandteile der EYE-30 ist der Selektorring. Er befindet sich griffgünstig unter dem Kopf, neun Zentimeter vom hinteren Ende der Lampe entfernt.
Mit diesem Ring wird die Lampe eingeschaltet, zugleich dient er der einfachen Verstellung der Betriebsmodi bzw. Helligkeiten. Auf die Bedienung gehe ich weiter unten noch ein.
Kommen wir zum Kopf. Im oberen Teil der Lampe sind die drei Reflektoren verbaut, hinter denen die LEDs sitzen. Abgeschlossen werden die Reflektoren mit schicken silbernen Ringen.
Des weiteren ist der Kopf mit kleinen unauffälligen Kühlrippen ausgestattet.
Die Gewinde sind sehr sauber geschnitten und schon fast wieder zu gut gefettet. Ein roter O-Ring sorgt für die Abdichtung gemäß IPX-8 Standard.
Schraubt man die Taschenlampe auf, findet man im Inneren des hinteren Gehäuseteils den Batteriekorb. Der ist relativ einfach gestaltet, ein Balancer ist zumindest hier nicht eingebaut. Ob im Treiber ein Balancer ist, kläre ich noch ab.
Im Batteriekorb finden vier Akkus vom Typ 18650 Platz, dank der Federn weiß man sofort, in welche Richtung man die Akkus einlegen muss. Der gesamte Batterieträger wird dann wieder im Körper verstaut und sitzt mit eingebauten Akkus ohne Wackeln perfekt.
Noch ein paar Daten zur Größe.
Von hinten bis vorne ist die EYE-30 14,8 Zentimeter lang, der Kopf hat einen Durchmesser von 62mm.
Das hintere Ende misst hier 50mm Durchmesser und die Ringe an den Reflektoren haben jeweils 30mm Durchmesser.
Am geriffelten Teil des Bodys, also am Griffteil, habe ich einen Umfang von 53 Millimetern gemessen.
Ohne Batterien haben wir ein Gewicht von zirka 400 Gramm.
Das Gesamtkonzept ist gut durchdacht und das Gehäuse ist wirklich sehr gut verarbeitet, ich kann bei meinem Exemplar keine Mängel finden.
LEDs, Treiber und Stromversorgung
Hinter den drei Smooth-Reflektoren sind drei XM-L U2 LEDs vom Marktführer Cree verbaut, also die aktuellsten Modelle.
Der im Lampenkopf fest verschraubte Treiber bietet eine Regelung und ermöglicht es in Kombination mit dem Selektorring zwischen sechs Modi zu wählen. Laut Hersteller sind folgende Stufen verfügbar:
- Cruise Warning (Sanftes Aufblinken)
- Strobo (mit wechselnder Frequenz!)
- Low (60 Lumen, 55 Stunden Laufzeit)
- Middle (300 Lumen, 12 Stunden Laufzeit)
- High (1000 Lumen, 3 Stunden Laufzeit)
- Turbo (2000 Lumen, 2 Stunden Laufzeit)
Zur Stromversorgung lassen sich ausschließlich vier 18650er Akkus nutzen. Auch wenn die LEDs nicht so stark bestromt werden und nicht so viele Ampere aus den Akkus gesaugt werden, empfehle ich die Verwendung hochwertiger Akkus - gerade auch deshalb, weil vier Stück benötigt werden. Da wäre es suboptimal, wenn man an den Akkus spart und dann einer im Betrieb kaputt geht oder doch in die Schutzabschaltung geht.
Ich verwende die neuen Spark-Akkus, die wirklich sehr gut sind, bis zu 5A liefern und 2600mAh Kapazität haben. Auch die Modelle von AW oder Redilast sind empfehlenswert.
Bitte verwendet nur Akkus mit gleichem Alter, Hersteller, Ladestand und Kapazität!
Temperatur und Laufzeit
Die Temperatur habe ich wieder an zwei Punkten mit einem Infrarot-Thermometer gemessen.
"Indicator" bezeichnet den Punkt zirka 4mm neben dem Battery Indicator. "Logo" ist natürlich das Hersteller-Logo am Gehäuse.
Die Lampe lief zehn Minuten lang im Turbo-Modus.
Starttemperatur:
Indicator: 24,5° Celsius
Logo: 24,8°
Nach 5 Minuten:
Indicator: 40,4°
Logo: 31,1°
Nach 10 Minuten:
Indicator: 48,6°
Logo: 36,5°
Es findet also durchaus eine Erwärmung statt - dauerhaft laufen lassen würde ich die EYE-30 im Turbo Mode daher nicht, runter schalten auf den High Mode dürfte aber der Helligkeit keinen großen Abbruch tun.
Die Laufzeit habe ich noch nicht nachgemessen, daher muss ich die Herstellerangaben veröffentlichen.
Low: 55 Stunden
Middle: 12 Stunden
High: 3 Stunden
Turbo: 2 Stunden
Aufgrund der Tatsache, dass vier starke 18650er Akkus Verwendung finden, schätze ich die Laufzeiten als relativ realistisch ein. Messungen hierzu folgen noch.
Bedienung über den Selektorring
Kommen wir zu einem wichtigen Punkt, der Bedienung. Im Gegensatz zu vielen anderen Taschenlampen hat die Niteye keinen Clicky, sondern einen magnetischen Selektorring, mit dem man mit einer Hand problemlos zwischen den einzelnen Stufen wechseln kann.
Dreht man den Ring im Uhrzeigersinn, so aktiviert sich der Cruise-Warning-Mode. Dreht man wieder ein Stufe in die andere Richtung und dann wieder im Uhrzeigersinn, wird der Strobo aktiviert. Im Gegensatz zu vielen anderen Lampen ist die Stroboskop-Funktion hier mit zwei wechselnden Frequenzen ausgestattet. Dreht man ein drittes mal im Uhrzeigersinn, so bringt man den Battery Indicator zum leuchten.
Gegen den Uhrzeigersinn folgen dann die normalen Betriebsmodi: Low, Middle, High und Turbo.
In "Low" wird eine LED aktiviert (bei erneutem Ausschalten wird eine andere LED aktiviert, um die Lebensdauer gleichmäßig zu verteilen!), in "middle" sind es zwei LEDs. Erst in High und Turbo schaltet sich die dritte Leuchtdiode hinzu.
Mehr ist es nicht - kein zweiter Schalter, nichts. Den Strobo-Modus muss man nicht nutzen, wenn man ihn nicht braucht - wenn aber, dann kann man ihn sehr zügig aktivieren.
Auch mit festen Handschuhen lässt sich die Niteye einwandfrei bedienen, hier ein Foto mit den Siez Supporter CR.
Dazu habe ich euch ein kurzes Video gedreht, da seht ihr die einfache Bedienung.
Helligkeitsvergleich und Leuchtcharakteristik
Dafür, dass drei LEDs verbaut sind, ist die Leuchtcharakteristik durchaus aus angenehm zu bezeichnen. Schaltet man nur eine oder zwei Dioden ein, so ist der Beam natürlich ein bisschen unregelmäßig seitlich.
Hier ein Vergleichsbild - links die Spark SL6S-800cw, die einen sehr schönen Beam hat, und rechts die Niteye in der Turbo-Stufe.
Whitewall-Shots sind natürlich nicht das Metier einer solch hellen Lampe. Sie ist draußen zuhause und spielt in weitläufigem Gelände ihre wahren Stärken aus. Aufgrund der kleinen Reflektoren ist die Niteye kein Thrower, sondern auf Flood ausgelegt.
Schon die 1000 Lumen der Stufe "High" sind beeindruckend - "Turbo" lässt so manch Unbehelligten ungläubig drein gucken!
Ich lasse Bilder sprechen …
Hier die vier Leuchtstufen Low, Middle, High und Turbo.
25 Meter Aufnahmeentfernung, D700, 28mm, 1,3", ISO 320 und f5,6.
110 Meter Aufnahmeentfernung, D700, 75mm, 1,3", ISO 320 und f5,6.
Taschenlampe gegen Autoscheinwerfer, wer gewinnt? Das Haus ist etwa 100 Meter entfernt.
D700, 75mm, 2", ISO 320 und f5,6.
Ebenso zirka 110 Meter Entfernung zum Schuppen.
D700, 66mm, 4", ISO 320 und f5.
Abschließende Worte
Die Niteye EYE-30 wurde sehnsüchtig erwartet und von vorn herein als Konkurrenz zu den bisher bekannten Lampen gesehen. Ich habe leider keine dieser Lampen zur Verfügung, konnte jedoch vor einigen Tagen die Fenix TK70 testen. Und wenn ich die Wahl zwischen TK70 und EYE-30 hätte, würde ich wieder zur EYE-30 greifen! Durch die sehr kompakte Bauweise passt sie in jede Jackentasche und ist somit immer dabei. Der praktische Griff, der einfach montiert werden kann, ist ein zusätzliches nettes Zubehörteil und macht die Niteye zu einem einfach zu haltenden Suchscheinwerfer. Durch die breite Ausleuchtung ist sie optimal für die weitläufige Natur geeignet, auch für Sucheinsätze und ähnliches taugt sie gut.
Dank einer langen Laufzeit in Kombination mit dem Battery Indicator steht man nicht einfach im Dunkeln da.
Ich hoffe, mein kleines Review hat euch gefallen.
Über Feedback bin ich auf jeden Fall froh!
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: