LessLemming
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Hallo ihr Lieben Forumianer,
hier hat sich ja lange Zeit nicht viel getan im Bereich der Schärfsteine.
Ich habe zwar keine komplette Neuigkeit, möchte aber aus aktuellem Anlass hier einen Stein vorstellen, den ich bereits an anderen Stellen erwähnt habe.
Das Feld der Schärfsteine ist gesäumt mit den verschiedensten Spielarten, Bindungen, Korngrößen und sonstigen Termini.
Die Grundlagen setze ich wie immer voraus.
Wer bereits mein Review über die Naniwa Superstone Serie, oder die Shaptons in 5.000 und 2.000 gelesen hat weiß, ich bin verrückt nach Steinen.
Meine Ausflüge in die Szene der Rasiermesserfreunde hat mir zudem Erfahrungen mit den Steinen der Chosera Serie von Naniwa,
sowie dem kompletten Shapton Glasstone Set von 1-30.000 eingebracht.
Heute möchte ich einen Stein vorstellen, der es nicht sonderlich weit gebracht hat, wenn man seinen Bekanntheitsgrad als Bezugspunkt wählt. Zu Unrecht, wie ich finde.
Es handelt sich um den Suehiro 8.000 in goldenem Umkarton,
daher manchmal als Suehiro 8k Gold bezeichnet.
Der Stein kommt daher in sehr luxuriösen Ausmaßen und ganz in weiß.
Sein strahlendes Weiß erhält er wohl durch seine besondere Bindung. Dieser Stein ist nicht wie vergleichbare Steine der Naniwa Superstone Serie, oder der Shapton Professionals, in einem Epoxid gebunden,
er zeichnet sich aus durch eine Magnesia-Bindung. Was genau das heißt entzieht sich meiner Kenntnis; daher lasse ich diese Tatsache unkommentiert.
Um Verwechslungen auszuschließen verweise ich direkt auf den Laden, wo ich meinen Stein her habe.
Man beachte die Beschriftung auf dem Stein, die bei mir schon verschwunden ist:
Link
Der Suehiro 8.000 muss natürlich, wie jeder fabrikneue Stein, zunächst einmal abgerichtet werden. Dabei kann der geübte Schärfer schon einen ersten Eindruck von der Härte des Steines erhaschen.
Achtung: Die Härte des Steines nicht mit der Härte des Schärfkornes verwechseln.
Spricht man von einem harten Stein, ist damit seine Bindung gemeint.
D.h.: kann ich in den Stein hineinschneiden, oder nicht.
Der Suehiro 8.000 mit seiner Matrix aus Magnesium-Keramik lässt sich zu Beginn sehr gut abrichten, da er nahezu plan aus der Box kommt.
Dennoch merkt man hier schon, dass es sich um einen Stein der harten Sorte handelt.
Ich habe für das Abrichten des Steines meine DMT 325 und 600 verwendet, aber Nassschleifpapier wäre sicherlich auch gegangen.
Zu Beginn meiner Beobachtungsreihe habe ich einem Rasiermesser einen komplett neuen Schliff verpasst.
Dafür habe ich die Facette auf einem 5µm lapping film Modul gesetzt und anschließend mit meinem bewehrten Shapton 5.000 ein homogenes Kratzmuster erzeugt.
(Das Kratzmuster des Grundschliffs und 5.000ers verlief in eine andere Richtung als die des später verwendeten Suehiro!)
Unter der Lupe (10x) und dem Mikroskop (40x und 120x) konnte ich die Ausprägung der Kratzer, sowie den Zustand der Schneidkante sehr genau beobachten.
Der Suehiro 8.000 fühlt sich aufgrund seiner Bindung extrem sanft an, mit einem milden Gefühl von Abtrag. In kürzester Zeit hat sich das Kratzmuster verändert, was ich auch unter dem Mikroskop beobachten konnte.
In 20-30 Doppelzügen (Hin+Zurück) waren die Spuren des 5k verschwunden und ersetzt durch ein sehr homogenes und mildes Kratzbild.
Ohne Vergrößerung erscheint die Facette nahezu kratzerfrei. Gegen das Licht gehalten, oder unter Vergrößerung offenbart die Facette allerdings ein hauchfeines, sehr paralleles Kratzbild.
Die Schneidkante sah unter 120-facher Vergrößerung sehr gut aus.
Im Vergleich zum Naniwa SS 8.000 fehlt es dem Suehiro 8.000 deutlich an der Fähigkeit zu polieren. Wo der Naniwa 8.000 eine wörtlich lupenreine Politur hinterlässt, produziert der Suehiro 8.000 ein feines Kratzmuster.
Der Grund hierfür wird sein, dass der Suehiro 8k kein reiner Polierstein ist, sondern ein richtiges Arbeitstier.
Was ich beim Rasiermesser als milden Abtrag gespürt habe, kommt bei der Verwendung mit Kochmessern, seiner eigentlichen Stärke, erst richtig zur Geltung.
Hier "scheint" der Suehiro, wo der Naniwa SS 8k Probleme hat.
Zwar produziert der Naniwa SS 8k auch bei größeren Facetten eine super Politur, allerdings neigt er zu starkem Zusetzen und viel schlimmer,
seine weiche Natur macht ihn Anfällig für Schnitte in den Stein.
Der Suehiro 8k ist gespickt mit feinen Schärfpartikeln, die den Stahl richtig abtragen. Der Stein nimmt nochmal richtig Material ab und ist damit in der Lage größere Werkzeuge wirklich schnell sehr scharf zu bekommen.
Die Politur die der Suehiro 8.000 auf Kochmessern hinterlässt ist mit dem bloßen Auge absolut akzeptabel. Selbst für mich. Im richtigen Winkel betrachtet, hat man einen makellosen Spiegel. Im falschen Licht betrachtet,
sieht man allerdings noch feine weiße Linien. Dies scheint die Natur der Schärfsteine zu sein:
Gewinnt man das eine, verliert man das andere.
Beim Suehiro 8.000 gewinnt man einen harten Stein der richtig was abträgt, verliert aber die perfekte Politur.
Trotzdem: Hut ab.
Da der Suehiro 8.000 nun mal ein solches Arbeitstier ist, bilden sich auf dem Stein sehr schnell schwarze Schlieren, abgetragene Späne vom Stahl.
Diese stören den Vorgang des Schärfens aber nicht weiter und verursachen nach meinen Beobachtungen auch keine Probleme.
Nach dem Schärfen reinige ich den Stein mit dem beiliegenden Reinigungsstein. Dieser kleine rote Stein ist keinesfalls
als Anreiber zum Erzeugen von Schlamm gedacht, da er aus groben Tonpartikeln besteht. Der Reiniger hat vielmehr
die Funktion die Oberfläche des Steines zu reinigen, sie von Spänen zu befreien und frische Schärfpartikel für den nächsten Schärfgang freizulegen.
Diese Aufgabe erfüllt er übrigens ganz hervorragend und hinterlässt dabei die Oberfläche des Steines in einem tip-top Zustand
Fazit:
Der Suehiro 8.000 ist ein hervorragender Abschlussstein für die Küche.
Seine 8.000er Politur ist für das bloße Auge ein guter Kompromiss.
Die Schärfe ist genial, glatt und Rasiermesser-fein (wörtlich).
Seine Geschwindigkeit und Abriebsresistenz machen ihn auch für Profis attraktiv.
Allerdings muss er vor dem Benutzen 5-10 Minuten gewässert werden, da er sonst arg durstig ist
Ein Wort der Warnung muss dennoch sein: Die Magnesia gebundenen Steine kommen mit den klimatischen Bedingungen in unseren Breitengraden nur schwer zurecht.
Manche dieser Steine neigen daher zur Bildung von Rissen. Allerdings erfolg dies weniger auf der Schleifffläche, als an der Seite.
hier hat sich ja lange Zeit nicht viel getan im Bereich der Schärfsteine.
Ich habe zwar keine komplette Neuigkeit, möchte aber aus aktuellem Anlass hier einen Stein vorstellen, den ich bereits an anderen Stellen erwähnt habe.
Das Feld der Schärfsteine ist gesäumt mit den verschiedensten Spielarten, Bindungen, Korngrößen und sonstigen Termini.
Die Grundlagen setze ich wie immer voraus.
Wer bereits mein Review über die Naniwa Superstone Serie, oder die Shaptons in 5.000 und 2.000 gelesen hat weiß, ich bin verrückt nach Steinen.
Meine Ausflüge in die Szene der Rasiermesserfreunde hat mir zudem Erfahrungen mit den Steinen der Chosera Serie von Naniwa,
sowie dem kompletten Shapton Glasstone Set von 1-30.000 eingebracht.
Heute möchte ich einen Stein vorstellen, der es nicht sonderlich weit gebracht hat, wenn man seinen Bekanntheitsgrad als Bezugspunkt wählt. Zu Unrecht, wie ich finde.
Es handelt sich um den Suehiro 8.000 in goldenem Umkarton,
daher manchmal als Suehiro 8k Gold bezeichnet.
Der Stein kommt daher in sehr luxuriösen Ausmaßen und ganz in weiß.
Sein strahlendes Weiß erhält er wohl durch seine besondere Bindung. Dieser Stein ist nicht wie vergleichbare Steine der Naniwa Superstone Serie, oder der Shapton Professionals, in einem Epoxid gebunden,
er zeichnet sich aus durch eine Magnesia-Bindung. Was genau das heißt entzieht sich meiner Kenntnis; daher lasse ich diese Tatsache unkommentiert.
Um Verwechslungen auszuschließen verweise ich direkt auf den Laden, wo ich meinen Stein her habe.
Man beachte die Beschriftung auf dem Stein, die bei mir schon verschwunden ist:
Link
Der Suehiro 8.000 muss natürlich, wie jeder fabrikneue Stein, zunächst einmal abgerichtet werden. Dabei kann der geübte Schärfer schon einen ersten Eindruck von der Härte des Steines erhaschen.
Achtung: Die Härte des Steines nicht mit der Härte des Schärfkornes verwechseln.
Spricht man von einem harten Stein, ist damit seine Bindung gemeint.
D.h.: kann ich in den Stein hineinschneiden, oder nicht.
Der Suehiro 8.000 mit seiner Matrix aus Magnesium-Keramik lässt sich zu Beginn sehr gut abrichten, da er nahezu plan aus der Box kommt.
Dennoch merkt man hier schon, dass es sich um einen Stein der harten Sorte handelt.
Ich habe für das Abrichten des Steines meine DMT 325 und 600 verwendet, aber Nassschleifpapier wäre sicherlich auch gegangen.
Zu Beginn meiner Beobachtungsreihe habe ich einem Rasiermesser einen komplett neuen Schliff verpasst.
Dafür habe ich die Facette auf einem 5µm lapping film Modul gesetzt und anschließend mit meinem bewehrten Shapton 5.000 ein homogenes Kratzmuster erzeugt.
(Das Kratzmuster des Grundschliffs und 5.000ers verlief in eine andere Richtung als die des später verwendeten Suehiro!)
Unter der Lupe (10x) und dem Mikroskop (40x und 120x) konnte ich die Ausprägung der Kratzer, sowie den Zustand der Schneidkante sehr genau beobachten.
Der Suehiro 8.000 fühlt sich aufgrund seiner Bindung extrem sanft an, mit einem milden Gefühl von Abtrag. In kürzester Zeit hat sich das Kratzmuster verändert, was ich auch unter dem Mikroskop beobachten konnte.
In 20-30 Doppelzügen (Hin+Zurück) waren die Spuren des 5k verschwunden und ersetzt durch ein sehr homogenes und mildes Kratzbild.
Ohne Vergrößerung erscheint die Facette nahezu kratzerfrei. Gegen das Licht gehalten, oder unter Vergrößerung offenbart die Facette allerdings ein hauchfeines, sehr paralleles Kratzbild.
Die Schneidkante sah unter 120-facher Vergrößerung sehr gut aus.
Im Vergleich zum Naniwa SS 8.000 fehlt es dem Suehiro 8.000 deutlich an der Fähigkeit zu polieren. Wo der Naniwa 8.000 eine wörtlich lupenreine Politur hinterlässt, produziert der Suehiro 8.000 ein feines Kratzmuster.
Der Grund hierfür wird sein, dass der Suehiro 8k kein reiner Polierstein ist, sondern ein richtiges Arbeitstier.
Was ich beim Rasiermesser als milden Abtrag gespürt habe, kommt bei der Verwendung mit Kochmessern, seiner eigentlichen Stärke, erst richtig zur Geltung.
Hier "scheint" der Suehiro, wo der Naniwa SS 8k Probleme hat.
Zwar produziert der Naniwa SS 8k auch bei größeren Facetten eine super Politur, allerdings neigt er zu starkem Zusetzen und viel schlimmer,
seine weiche Natur macht ihn Anfällig für Schnitte in den Stein.
Der Suehiro 8k ist gespickt mit feinen Schärfpartikeln, die den Stahl richtig abtragen. Der Stein nimmt nochmal richtig Material ab und ist damit in der Lage größere Werkzeuge wirklich schnell sehr scharf zu bekommen.
Die Politur die der Suehiro 8.000 auf Kochmessern hinterlässt ist mit dem bloßen Auge absolut akzeptabel. Selbst für mich. Im richtigen Winkel betrachtet, hat man einen makellosen Spiegel. Im falschen Licht betrachtet,
sieht man allerdings noch feine weiße Linien. Dies scheint die Natur der Schärfsteine zu sein:
Gewinnt man das eine, verliert man das andere.
Beim Suehiro 8.000 gewinnt man einen harten Stein der richtig was abträgt, verliert aber die perfekte Politur.
Trotzdem: Hut ab.
Da der Suehiro 8.000 nun mal ein solches Arbeitstier ist, bilden sich auf dem Stein sehr schnell schwarze Schlieren, abgetragene Späne vom Stahl.
Diese stören den Vorgang des Schärfens aber nicht weiter und verursachen nach meinen Beobachtungen auch keine Probleme.
Nach dem Schärfen reinige ich den Stein mit dem beiliegenden Reinigungsstein. Dieser kleine rote Stein ist keinesfalls
als Anreiber zum Erzeugen von Schlamm gedacht, da er aus groben Tonpartikeln besteht. Der Reiniger hat vielmehr
die Funktion die Oberfläche des Steines zu reinigen, sie von Spänen zu befreien und frische Schärfpartikel für den nächsten Schärfgang freizulegen.
Diese Aufgabe erfüllt er übrigens ganz hervorragend und hinterlässt dabei die Oberfläche des Steines in einem tip-top Zustand
Fazit:
Der Suehiro 8.000 ist ein hervorragender Abschlussstein für die Küche.
Seine 8.000er Politur ist für das bloße Auge ein guter Kompromiss.
Die Schärfe ist genial, glatt und Rasiermesser-fein (wörtlich).
Seine Geschwindigkeit und Abriebsresistenz machen ihn auch für Profis attraktiv.
Allerdings muss er vor dem Benutzen 5-10 Minuten gewässert werden, da er sonst arg durstig ist
Ein Wort der Warnung muss dennoch sein: Die Magnesia gebundenen Steine kommen mit den klimatischen Bedingungen in unseren Breitengraden nur schwer zurecht.
Manche dieser Steine neigen daher zur Bildung von Rissen. Allerdings erfolg dies weniger auf der Schleifffläche, als an der Seite.
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