[Review] Suehiro Gold 8.000, revised

LessLemming

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Hallo ihr Lieben Forumianer,
hier hat sich ja lange Zeit nicht viel getan im Bereich der Schärfsteine.
Ich habe zwar keine komplette Neuigkeit, möchte aber aus aktuellem Anlass hier einen Stein vorstellen, den ich bereits an anderen Stellen erwähnt habe.

Das Feld der Schärfsteine ist gesäumt mit den verschiedensten Spielarten, Bindungen, Korngrößen und sonstigen Termini.
Die Grundlagen setze ich wie immer voraus.
Wer bereits mein Review über die Naniwa Superstone Serie, oder die Shaptons in 5.000 und 2.000 gelesen hat weiß, ich bin verrückt nach Steinen.
Meine Ausflüge in die Szene der Rasiermesserfreunde hat mir zudem Erfahrungen mit den Steinen der Chosera Serie von Naniwa,
sowie dem kompletten Shapton Glasstone Set von 1-30.000 eingebracht.

Heute möchte ich einen Stein vorstellen, der es nicht sonderlich weit gebracht hat, wenn man seinen Bekanntheitsgrad als Bezugspunkt wählt. Zu Unrecht, wie ich finde.

DSC00836.JPG


Es handelt sich um den Suehiro 8.000 in goldenem Umkarton,
daher manchmal als Suehiro 8k Gold bezeichnet.

Der Stein kommt daher in sehr luxuriösen Ausmaßen und ganz in weiß.
Sein strahlendes Weiß erhält er wohl durch seine besondere Bindung. Dieser Stein ist nicht wie vergleichbare Steine der Naniwa Superstone Serie, oder der Shapton Professionals, in einem Epoxid gebunden,
er zeichnet sich aus durch eine Magnesia-Bindung. Was genau das heißt entzieht sich meiner Kenntnis; daher lasse ich diese Tatsache unkommentiert.
Um Verwechslungen auszuschließen verweise ich direkt auf den Laden, wo ich meinen Stein her habe.
Man beachte die Beschriftung auf dem Stein, die bei mir schon verschwunden ist:
Link

Der Suehiro 8.000 muss natürlich, wie jeder fabrikneue Stein, zunächst einmal abgerichtet werden. Dabei kann der geübte Schärfer schon einen ersten Eindruck von der Härte des Steines erhaschen.
Achtung: Die Härte des Steines nicht mit der Härte des Schärfkornes verwechseln.
Spricht man von einem harten Stein, ist damit seine Bindung gemeint.
D.h.: kann ich in den Stein hineinschneiden, oder nicht.

Der Suehiro 8.000 mit seiner Matrix aus Magnesium-Keramik lässt sich zu Beginn sehr gut abrichten, da er nahezu plan aus der Box kommt.
Dennoch merkt man hier schon, dass es sich um einen Stein der harten Sorte handelt.
Ich habe für das Abrichten des Steines meine DMT 325 und 600 verwendet, aber Nassschleifpapier wäre sicherlich auch gegangen.
Zu Beginn meiner Beobachtungsreihe habe ich einem Rasiermesser einen komplett neuen Schliff verpasst.
Dafür habe ich die Facette auf einem 5µm lapping film Modul gesetzt und anschließend mit meinem bewehrten Shapton 5.000 ein homogenes Kratzmuster erzeugt.
(Das Kratzmuster des Grundschliffs und 5.000ers verlief in eine andere Richtung als die des später verwendeten Suehiro!)
Unter der Lupe (10x) und dem Mikroskop (40x und 120x) konnte ich die Ausprägung der Kratzer, sowie den Zustand der Schneidkante sehr genau beobachten.

Der Suehiro 8.000 fühlt sich aufgrund seiner Bindung extrem sanft an, mit einem milden Gefühl von Abtrag. In kürzester Zeit hat sich das Kratzmuster verändert, was ich auch unter dem Mikroskop beobachten konnte.
In 20-30 Doppelzügen (Hin+Zurück) waren die Spuren des 5k verschwunden und ersetzt durch ein sehr homogenes und mildes Kratzbild.
Ohne Vergrößerung erscheint die Facette nahezu kratzerfrei. Gegen das Licht gehalten, oder unter Vergrößerung offenbart die Facette allerdings ein hauchfeines, sehr paralleles Kratzbild.
Die Schneidkante sah unter 120-facher Vergrößerung sehr gut aus.
Im Vergleich zum Naniwa SS 8.000 fehlt es dem Suehiro 8.000 deutlich an der Fähigkeit zu polieren. Wo der Naniwa 8.000 eine wörtlich lupenreine Politur hinterlässt, produziert der Suehiro 8.000 ein feines Kratzmuster.
Der Grund hierfür wird sein, dass der Suehiro 8k kein reiner Polierstein ist, sondern ein richtiges Arbeitstier.
Was ich beim Rasiermesser als milden Abtrag gespürt habe, kommt bei der Verwendung mit Kochmessern, seiner eigentlichen Stärke, erst richtig zur Geltung.

Hier "scheint" der Suehiro, wo der Naniwa SS 8k Probleme hat.
Zwar produziert der Naniwa SS 8k auch bei größeren Facetten eine super Politur, allerdings neigt er zu starkem Zusetzen und viel schlimmer,
seine weiche Natur macht ihn Anfällig für Schnitte in den Stein.

DSC00839.JPG


Der Suehiro 8k ist gespickt mit feinen Schärfpartikeln, die den Stahl richtig abtragen. Der Stein nimmt nochmal richtig Material ab und ist damit in der Lage größere Werkzeuge wirklich schnell sehr scharf zu bekommen.

DSC00844.JPG


Die Politur die der Suehiro 8.000 auf Kochmessern hinterlässt ist mit dem bloßen Auge absolut akzeptabel. Selbst für mich. Im richtigen Winkel betrachtet, hat man einen makellosen Spiegel. Im falschen Licht betrachtet,
sieht man allerdings noch feine weiße Linien. Dies scheint die Natur der Schärfsteine zu sein:
Gewinnt man das eine, verliert man das andere.
Beim Suehiro 8.000 gewinnt man einen harten Stein der richtig was abträgt, verliert aber die perfekte Politur.
Trotzdem: Hut ab.

Da der Suehiro 8.000 nun mal ein solches Arbeitstier ist, bilden sich auf dem Stein sehr schnell schwarze Schlieren, abgetragene Späne vom Stahl.
Diese stören den Vorgang des Schärfens aber nicht weiter und verursachen nach meinen Beobachtungen auch keine Probleme.
Nach dem Schärfen reinige ich den Stein mit dem beiliegenden Reinigungsstein. Dieser kleine rote Stein ist keinesfalls
als Anreiber zum Erzeugen von Schlamm gedacht, da er aus groben Tonpartikeln besteht. Der Reiniger hat vielmehr
die Funktion die Oberfläche des Steines zu reinigen, sie von Spänen zu befreien und frische Schärfpartikel für den nächsten Schärfgang freizulegen.
Diese Aufgabe erfüllt er übrigens ganz hervorragend und hinterlässt dabei die Oberfläche des Steines in einem tip-top Zustand

Fazit:

Der Suehiro 8.000 ist ein hervorragender Abschlussstein für die Küche.
Seine 8.000er Politur ist für das bloße Auge ein guter Kompromiss.
Die Schärfe ist genial, glatt und Rasiermesser-fein (wörtlich).
Seine Geschwindigkeit und Abriebsresistenz machen ihn auch für Profis attraktiv.
Allerdings muss er vor dem Benutzen 5-10 Minuten gewässert werden, da er sonst arg durstig ist

Ein Wort der Warnung muss dennoch sein: Die Magnesia gebundenen Steine kommen mit den klimatischen Bedingungen in unseren Breitengraden nur schwer zurecht.
Manche dieser Steine neigen daher zur Bildung von Rissen. Allerdings erfolg dies weniger auf der Schleifffläche, als an der Seite.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

tolles Review, wie immer von Dir! Mich nervt es bei meinem Naniwa SS 8000 leider auch, dass er sich stark zusetzt. Umso besser ist es zu hören, dass es beim Suehiro anscheinend nicht der Fall ist.

Mach weiter so, ich lese deine Reviews immer sehr gerne! :)

Gruß,
Peter
 
.....Ich.....möchte.... hier einen Stein vorstellen.....
Es handelt sich um den Suehiro 8.000 in goldenem Umkarton,
daher manchmal als Suehiro 8k Gold bezeichnet.....
Sein strahlendes Weiß erhält er wohl durch seine besondere Bindung.....er zeichnet sich aus durch eine Magnesia-Bindung. Was genau das heißt, entzieht sich meiner Kenntnis.....
Der Suehiro 8.000 muss natürlich wie jeder fabrikneue Stein zunächst einmal abgerichtet werden......Spricht man von einem harten Stein, ist damit seine Bindung gemeint. D.h.: kann ich in den Stein hineinschneiden oder nicht.

Der Suehiro 8.000 mit seiner Matrix aus Magnesium-Keramik lässt sich zu Beginn sehr gut abrichten, da er nahezu plan aus der Box kommt. Dennoch merkt man hier schon, dass es sich um einen Stein der harten Sorte handelt......Der Suehiro 8.000 fühlt sich aufgrund seiner Bindung extrem sanft an, mit einem milden Gefühl von Abtrag.....

Nach dem Schärfen reinige ich den Stein mit dem beiliegenden Reinigungsstein. Dieser kleine rote Stein ist keinesfalls als Anreiber zum Erzeugen von Schlamm gedacht, da er aus groben Tonpartikeln besteht.......

Die Magnesia-gebundenen Steine kommen mit den klimatischen Bedingungen in unseren Breitengraden nur schwer zurecht.....
In Deiner umfangreichen Bewertung gehst Du nicht auf die Magnesit-Bindung ein, beschreibst sie aber gleichwohl als keramische Bindung. Das ist nicht richtig, denn es ist eine chemische Bindung, vergleichbar mit einem Mörtel. Man nennt das auch 'Kaltgießverfahren'. Solche Steine, die bei uns als Schleifscheiben wegen ihrer geringen Haltbarkeit kaum noch hergestellt werden, sind nur für das Nassschleifen geeignet, können aber wegen ihrer Zersetzung nicht lange, vor allem nicht feucht, gelagert werden. Das hat also mit unserem Klima nichts zu tun, denn Japan hat durchgängig eine höhere Luftfeuchte als wir.

Du merkst gleich, dass der SUEHIRO als harter Stein aus der Box kommt, aber Steine mit Magnesit-Bindung sind in der Regel Steine mit weicher Bindung, wie Du es ja dann später auch beschreibst. Ein 8.000er sollte natürlich auch sanft sein, schließlich ist es kein Schruppstein!

Ist das eine Vermutung, dass der Anreiber aus Keramik ist, oder kann man das irgendwo nachlesen? Mit 'groben Tonpartikeln' meinst Du vermutlich nicht, dass der Stein ungebrannt wäre?

Deine Behauptung, jeder fabrikneue Stein müsse zunächst einmal abgerichtet werden, ist nicht zutreffend. Die meisten hochwertigen Steine werden heute geschnitten und geschliffen, oft aus größeren Blöcken. Bei Schleifsteinen geringer Qualität mit keramischer Bindung findet man manchmal scharfe Grate an den Kanten. Solche Steine wurden dann nicht abgerichtet.

Das Abrichten dient nicht nur dazu, plane Flächen zu erzeugen, sondern früher war es vor allem wichtig, um die durch das Pressen oberflächlich verdichteten synthetischen Schleifsteine zu 'öffnen'. Das 'Anreiben' ist eine Maßnahme, die auch bei vielen Natursteinen (z.B. Arkansas) wichtig ist, um damit überhaupt arbeiten zu können.

Abschließend noch meine persönliche Erfahrung, dass man einen Schleifstein nur im Zusammenwirken mit einem Stahl beurteilen kann. Eigenschaften kann man nur beschreiben, wenn alle 'Reaktionspartner' berücksichtigt werden.

Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sanjuro, hier treffen wahrscheinlich unterschiedliche Schulen aufeinander.
Um die Diskussion nicht ganz im Sande verlaufen zu lassen, will ich die Fragen die du direkt an mich gestellt hast beantworten:

gehst Du nicht auf die Magnesit-Bindung ein, beschreibst sie aber gleichwohl als keramische Bindung. Das ist nicht richtig, denn es ist eine chemische Bindung, vergleichbar mit einem Mörtel.

Keramik ist eine chemische Verbindung, genau wie Mörtel, und kann als Matrix für Verbundstoffe dienen.
Warum sollte das also falsch sein?! Der Begriff Keramik ist in der Chemie nicht klar definiert und umfasst eine Unmenge an nicht metallischer, anorganischer Verbindungen. WIKI.
Magnesit, Magnesiumcarbonat, ist der Ausgangsstoff für sogenannte Magnesiumoxid-Keramik: WIKI

Werden nun Aluminiumoxidpulver und Magnesitpulver miteinander vermischt und gebrannt, verhärtet sich das Magnesit zu einer Oxidkeramik, während das Aluminiumoxid zwischen den Keramiken gefangen ist.
Dieser Prozess ist theoretisch möglich, aber ich habe keine Ahnung wie die Steine wirklich produziert werden.
Ich habe lediglich das wiedergegeben, was ich rausfinden konnten.
Wenn du offizielle Informationen hast, dann teile diese doch mit mir.

Du merkst gleich, dass der SUEHIRO als harter Stein aus der Box kommt, aber Steine mit Magnesit-Bindung sind in der Regel Steine mit weicher Bindung, wie Du es ja dann später auch beschreibst.

Da hast du nicht richtig gelesen. Der Suehiro ist ein harter Stein,
und so beschreibe ich ihn auch. Die Chosera sollen angeblich ebenfalls Magnesitgebunden sein und die sind Hart wie ein Rocker!

Ein 8.000er sollte natürlich auch sanft sein, schließlich ist es kein Schruppstein!

Da muss ich an deine Vorstellungskraft appellieren. Natürlich ist der 8.000er kein Schruppstein, wo kommen wir denn da hin. Aber im Vergleich zu beispielsweise dem Shapton GS 8.000 oder sogar 16.000 (keine Schruppsteine ;) ) fühlt der Suehiro 8.000 sich weniger dicht und weniger aggressiv an. Daher würde ich ihn trotz seines abtragenden Charakters als mild und sanft im Feedback beschreiben.
Im Kontrast dazu: Naniwa Superstone erhällt das Prädikat butter-weich und sanft, Shapton 8.000 hart und glasig, Akatsuki 8.000 mittelhart aber agressiv.

Ist das eine Vermutung, dass der Anreiber aus Keramik ist, oder kann man das irgendwo nachlesen? Mit 'groben Tonpartikeln' meinst Du vermutlich nicht, dass der Stein ungebrannt wäre?

Mach mich nicht schwach, bevor du das nächste mal eins meiner Reviews kommentierst,
lies es dir bitte genau durch. Wenn du Fragen hast, wende dich per PM an mich.

Die Natur des Anreibers habe ich nirgends als Keramisch beschrieben.
Mir wurde gesagt es handelt sich um Ton. Ich vermute hier mal es handelt sich um gebrannten Ton.
Das erklärt seine Tonbraune Farbe und seinen extrem porösen Charakter.
Gebrannter Ton fällt somit übrigens auch in die Kategorie: Keramik.
Das sind aber reine Spekulationen.


Das Abrichten dient nicht nur dazu, plane Flächen zu erzeugen, sondern früher war es vor allem wichtig, um die durch das Pressen oberflächlich verdichteten synthetischen Schleifsteine zu 'öffnen'. Das 'Anreiben' ist eine Maßnahme, die auch bei vielen Natursteinen (z.B. Arkansas) wichtig ist, um damit überhaupt arbeiten zu können.

Danke für deine Bemühungen mich zu belehren, aber dir ist klar dass ich jede in Europa verfügbare Steinsorte, sei es Naniwa, Shapton oder Suehiro usw usf, bereits ausprobiert habe?
Ich bin doch kein Neuling!

Meiner Erfahrung nach kommen folgende Steinsorten nicht optimal aus der Box:

Naniwa Superstone: Grob abgerichtet, nicht plan, Kleber auf der Oberfläche.
Naniwa Chosera: Grob abgerichtet, halbwegs plan
Shapton Professional: Grobes Finish
Shapton Glasstone: Sehr grobes Finish
Suehiro: Relativ plan, für meinen Geschmack zu grobes Finish

In der Sektion über den Anreiber habe ich genau beschrieben,
wie wunderbar man mit diesem den Stein reinigen und öffnen (= frische Partikel freilegen) kann.

Wohin führt diese Diskussion jetzt genau?

Abschließend noch meine persönliche Erfahrung, dass man einen Schleifstein nur im Zusammenwirken mit einem Stahl beurteilen kann.

Das gilt für synthetische Steine weitaus weniger, als für Natursteine.
Ich rede von gängigen Stahlsorten, wie den klassischen Rostfreien bis hin zu Aogami und Shirogami.
Spezialstähle und Härtefanatiker müssen ohnehin immer sehen wo sie bleiben.
Der Otto-normalverbraucher kann mit dem Suehiro 8.000 jedes handelsübliche Messer verwenden.
Das meinte ich mit unterschiedlichen Schulen

Wenn du noch fragen hast, dann lade ich dich ein diese erstmal mit mir per Email zu besprechen.
Eventuell lassen sich solche Unklarheiten von vorne herein vermeiden.
Konstruktive Kritik ist immer willkommen, aber wer im Glashaus sitzt sollte im Keller pieseln
 
Zuletzt bearbeitet:
@weedpeet:

Danke für deinen Kommentar, Peter.
Dass der Suehiro 8.000 sich nicht so schlimm zusetzt ist meine eigene Beobachtung, aber das ist ziemlich subjektiv.
Ich habe festgestellt dass der Suehiro durchaus schnell Schlieren bekommt (also sich schnell schwarzer Abtrag in der Oberfläche sammelt),
das scheint mir aber ein normaler Vorgang bei einem schnellen Stein zu sein. Was ich mir einbilde ist, dass der Naniwa SS wenn er diese Schlieren bekommt,
deutlich an Abtragsleistung verliert, während der Suehiro selbst dann noch weiter arbeitet
 
Suehiro Gold 8.000, revised

...... hier treffen wahrscheinlich unterschiedliche Schulen aufeinander......

Keramik ist eine chemische Verbindung genau wie Mörtel, und kann als Matrix für Verbundstoffe dienen......aber ich habe keine Ahnung, wie die Steine wirklich produziert werden.....
Die Natur des Anreibers habe ich nirgends als keramisch beschrieben. Mir wurde gesagt, es handele sich um Ton. Ich vermute hier mal, es handelt sich um gebrannten Ton. Das erklärt seine tonbraune Farbe und seinen extrem porösen Charakter. Gebrannter Ton fällt somit übrigens auch in die Kategorie Keramik. Das sind aber reine Spekulationen.

.......Ich rede von gängigen Stahlsorten wie den klassischen Rostfreien bis hin zu Aogami und Shirogami.....Das meinte ich mit unterschiedlichen Schulen

...Konstruktive Kritik ist immer willkommen......
Warum so angefasst, LessLemming? Es geht doch um eine sachliche Diskussion, die vielleicht manchen hier im Forum interessieren könnte!

Ich hänge keiner Schule an, als Schmied und Messermacher ist meine Schule die praktische Anwendung. Dazu kommen ein paar Kenntnisse aus anderen Bereichen. Das zusammen hat mich gelehrt, dass es 'die' gängigen Stahlsorten mit definierten Eigenschaften nicht gibt. Jeder Stahl kann bei der Verarbeitung Eigenschaften mehr oder weniger ausprägen, und so gibt es z.B. die Maxime, dass man für jeden Stahl zunächst ausprobieren muss, welche Steine mit ihm eine gute Kombination bilden. Das ist eine Lehrgrundlage für die japanischen Schwertpolierer, gilt aber auch bei uns.

Du gehst offenbar von falschen Informationen aus. Keramik ist keine chemische Verbindung, sondern der Vorgang der Herstellung ist ein thermischer Prozess, also aus der Physik stammend. Je nach Zielsetzung kann man dabei den Prozess so steuern, dass von beginnender Sinterung bis zum völligen Verglasen alle Stufen ausgeschöpft werden.

Im Zusammenhang mit dem Anreiber habe ich gefragt, weil die Bezeichnung 'Ton' immer für die ungebrannte Substanz gilt. Ein Anreiber müsste also (falls aus Tonsubstanz) aus Keramik sein, damit er nicht zerfällt, allerdings enthält Keramik aus Ton ursprünglich keine abrasiven Bestandteile. Zudem gibt es keine 'typische tonbraune' Farbe, denn Ton kommt in allen Schattierungen zwischen weiß und schwarz vor. Porosität ist übrigens auch kein typisches Kennzeichen von Keramik - bei Steinzeug und Porzellan, also hoch gesinterten Materialien, fehlt sie. Das ist keine Spekulation, sondern Fakt.

Schleifsteine mit Magnesit-Bindung werden, wie angemerkt, nicht thermisch behandelt, sondern sie härten chemisch aus (wie Mörtel = Bildung von CaCO3 aus CaO). Gebrannte Schleifsteine sind immer keramisch und meist silikatisch.

Das bedeutet nicht, dass man nicht auch MgO in sog. Ingenieur-Keramik finden könnte. Dort werden besonders harte Werkstoffe, z.B. Aluminiumoxid und Zirkonoxid, unter sehr hohen Temperaturen gesintert, um daraus Keramikmesserklingen und andere Schneidwerkzeuge (z.B. für Drehbänke) zu erzeugen.

Ich finde Berichte/Reviews aus der Praxis durchaus interessant, aber ich unterscheide zwischen persönlichen Einzelfall-Beobachtungen und wissenschaftlichen Bewertungen, die immer und überall Geltung haben.

Gruß

sanjuro
 
Hallo nochmal Sanjuro.

Wenn du etwas über den Suehiro 8.000 weißt, das ich nicht weiß dann sag es doch einfach.
Wie ist dieser Stein hergestellt und woraus besteht er? Gleiches gilt für den Anreiber.
Ich habe den Eindruck du bist da besser informiert als ich.
Lass uns aber bitte auch wissen, woher du die Informationen hast
 
Suehiro Gold 8.000, revised

......Wenn du etwas über den Suehiro 8.000 weißt, das ich nicht weiß, dann sag es doch einfach.....
Verdreh die Tatsachen nicht!

Du hast über den Stein geschrieben, und Deine Einschätzung und Bewertung ist in manchen Punkten aus allgemeiner Kenntnis nicht zutreffend. Korrekturen können daher nur von Dir kommen.

Ich fände es aber sinnvoll, zukünftige Reviews so zu verfassen, dass sie lediglich Deine individuelle Beobachtung wiedergeben und nicht den Anspruch repräsentieren, für alle Anwendungsfälle und alle Messer gültig zu sein. Für solche Schlussfolgerungen muss man alle Kriterien kennen.

Gruß

sanjuro
 
Guter, nachzuvollziehender Erfahrungsbericht. Wie Deine anderen auch.
Danke Less
Gruß Michael
 
AW: Suehiro Gold 8.000, revised

Für solche Schlussfolgerungen muss man alle Kriterien kennen.

sanjuro

Es gibt in Deutschland zig DIN-Ausschüsse für verschiedene Aufgabenstellungen, die mit jeder Menge Fachleuten bestückt sind, die versuchen, eben das für den jeweiligen Themenkomplex hinzubekommen. Ich sag mal so: es gelingt oft nie bis selten :steirer:
 
Hallo Less mach bitte weiter wie bisher.
Ich persönlich habe dir allerhand zu verdanken:
Denn du bist ein Typ der auch blutigen Anfängern sowie mir und den meisten Anderen die in diesem Forum neu einsteigen weiterhilft.
Sehr wohl gibt es aber welche die gerne Wortklauben od.die Meinung eines
Anderen wenn sie nicht gerade die Eigene ist gerne Ad Absurdum führen.
 
Bitte auf Fakten beschränken. Beim nächsten (auch unterschwelligen) Seitenhieb wird gelöscht. Wir brauchen hier keine Lagerbildung.

Danke

-Walter
 
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