Richten nach verzug, scheint mein grösstes problem zu sein ! und mein neues LOGO !

nun ist´s 16 tage her,

und ich habe mit einigen leuten gesprochen und nochmal die notwendigen kapitel im buch von roman landes gelesen.

Analyse der Fehler:

nach dem aus-schmieden am schmiedetreffen bei peter abel, habe ich die klinge unzureichend "normalgeglüht"
ich habe sie in der gasesse auf temperatur gebracht (keine ahnung welche) und herausgezogen um sie wieder leicht abzukühlen, dies habe ich zwei mal wiederholt, danach habe ich bei peter um Wärmedämmwatte gebeten und bekommen (danke). dann habe ich sie in einen dicken mantel warmfester wolle eingepackt und langsam abgekühllen lassen.
ich dachte dies währe eine gute wärmevorbehandlung (WvB) gewesen.
war es aber nicht!


nach meiner unzureichenden "behandlung" war der stahl höchstens etwas weicher, jedoch mit normalieieren einformen und weichglühen hatte dies herzlich wenig zu tun.
gelernt: - zumindestens in der theorie was eine korrekte WB ist.

danach habe ich der klinge zuhause eine form verpasst, und am besagten wochenende hat roman ihr den hohlschliff verabreicht.

er fragte nach der vorbehandlung, ich sagte ihm diese wurde durchgeführt.

er erklärte mir diese WvB müsste eigentlich nach dem ausschleifen gemacht werden. allerdings wenn ich ihm sage das eine saubere WvB (das war mein unzureichender wissens /glaubens stand) an der klinge gemacht wurde dann können wir das härten wagen (er profezeite einen verzug.

gelernt: - wenn die klinge komplett ausgeschliffen ist, mit speziallack lackieren und dann erst eine sauber durchgeführte WvB der klinge zukommen zu lassen. um ihr danach beim härten die chance zu geben das maximum an qualität der karbide und des "zahnfleisches" zu erreichen!

der hohlschliff und die grosse fase wurden von mir und von roman durchgeführt, wir benutzten ein 50er schleifband, dieses schleifband hinterlässt deutliche riefen. diese riefen können dazubeigetragen haben dass riz-spannungen entstanden sind. so wie ein glas das eingerizt ist, ist dann nicht mehr flexibel sonern bricht. ungefähr so kann man sich das vorstellen.

gelernt: - der schliff muss so wie alle kanten und ecken (da wo spannungen aufkommen können)müssen fein und sauber geschliffen sein, min. 220er papier.


ich danke:
- roman landes : fürs ausfühliche gespräch und selbstlose kritikfähigkeit, und das existieren seines buch
- david hölter : für die erklährungen, die persönliche stütze, für die vorbereitungen der phönixfeder.
- markus balbach : fürs telefonat, die erklährungen, die einladung zum schmiedetreffen, mich dazugebracht hat das buch nochmal zu lesen und mehr zu verstehen
- peter abel : für die stüzenden worte, der einladung zum nächsten schmiede treffen, die abstimmung der idealmasse eines paketes, und selbstvertäntlich für das schmidetreffen 2005 und die zur verfügung gestellte infrastruktur!
- meine freundin und freunde, die sich meine gedanken auf und ab haben anhören müssen.
und allen im forum.


alles was ich an dieser klinge verhunzt habe, ist alleine auf meinem mist gewachsen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Albino,

nach dem aus-schmieden bei abel, wurde die klinge unzureichend "normalgeglüht"
sie wurde in der gasesse auf temperatur gebracht (keine ahnung welche) und herausgezogen um sie wieder leicht abzukühlen, dies wurde zwei mal wiederholt, danach wurde sie in einen dicken mantel warmfester wolle eingepackt und lagsam abgekühlt.
ich dachte dies währe eine gute wärmevorbehandlung (WvB) gewesen.
war es aber nicht!"

Das was du da schilderst war die Vorbehandlung zur Wärmebehandlung um das gröbste hinsichtlich ungleichmäßigem Gefüge und Spannungen rauszubekommen. Ich weis jetzt nicht im Detail was du im Einzelnen gemacht hast, bei dem Andrang von Besuchern konnte ich leider auch nicht mehr als ab und an mal ein Auge auf jeden einzelnen werfen um zu sehen ob er noch lebt.
Aber darum heißt es ja auch Schmiedetreffen, es treffen sich 'Schmiede' jeder Erfahrungsstufe, man lernt voneinander und macht seine eigenen Erfahrungen.

Direkt nach dem Schmieden die Klinge komplett und gleichmäßig auf Temperatur (bei der die Klinge komplett ein austenitisches Gefüge aufweist). Wenn man es anhand der Glühfarbe nicht richtig einschätzen kann, was wenn man mit dem Schmieden anfängt nicht ungewöhnlich ist, ein Ofen nicht zur Verfügung steht, bzw. dem Kennenlernen des Prozesses eher abträglich ist, gibt es ja einige Hilfsmittel und Kniffe (paramagnetisch werden der Klinge, z.b) wie man die Temperatureinschätzung noch gut hinbekommt.



nach dieser "behandlung" war der stahl höchstens etwas weicher, jedoch mit normalieieren einformen und weichglühen hatte dies herzlich wenig zu tun.
gelernt: - zumindestens in der theorie was eine korrekte WB ist.

Weichgeglüht, bzw. eingeformt war der Stahl nach der Behandlung in der Tat nicht. Bei korrekter Erwärmmung auf die richtige Temperatur hat sich in Richtung normalisieren schon einiges getan, zumindest soviel, als daß das Korn feiner und gleichmäßiger wurde.
Vorhandenen Korngrenzenzementit löst man hiermit allerdings eher nicht, man bricht Ihn allenfalls etwas auf um beim nachfolgenden Einformen ein en besseren Ausgangszustand zu haben.



er erklärte mir diese WvB müsste eigentlich nach dem ausschleifen gemacht werden. allerdings wenn ich ihm sage das eine saubere WvB an der klinge gemacht wurde dann können wir das härten wagen (er profezeite einen verzug.

dem ist nichts mehr hinzuzufügen !


Das Problem an der Sache ist die, daß ein Komplexer Klingenaufbau mit Stählen die einer sorgfältigsten Wärmebehandlung bedürfen, auf einer Schmiedeveranstaltung bei der 20-30 Mann in der Werkstatt sind, die auch mal schmieden wollen, bzw. etwas wissen wollen zwar möglich ist und auch funktionieren kann.
Das hast du mit dem Schmieden der Klinge ja auch bewiesen.
Die Zeit, Sorgfalt und die Ruhe die man braucht um die Wärmebehandlung durchzuführen ist dann aber einfach nicht da.

Im optimalen Fall sollte man sich und der Klinge nach dem Schmieden eine Ruhephase geben.
Der Klinge um langsam abzukühlen, sich selbst um den Fokus neu einstellen zu können, vom Schmieden und feuerschweißen auf das Glühen und schleifen.
Alles auf einmal und möglichst in einem Zug durchziehen, führt dann oft mal in eine Sackgasse.

Aber dafür war diese Erfahrung gut, das dabei gelernte vergisst man niemals wieder.
Dein Beitrag ist ein gutes Beispiel zu dem was Roman schon oft gepostet hat und was auch ich bei den Kursen die ich gebe immer wieder sage.
Wenn man anfängt mit dem Schmieden, einfach zu schmiedende Stähle wählen, die eine einfache WB benötigen und auch mal den einen oder anderen Fehler verzeihen, da gibt es einieg erstklassige Kandidaten die sehr gute Messerklingen abgeben.
Hat man das gemeistert, nimmt man die nächste Stufe und so weiter.




gruß

Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
HALLO.., STOP !


:( IRGEND WIE HABE ICH MICH HIER NICHT KLAR AUSGEDRÜCKT ! :(


ICH WERDE MEINEN BEITRAG PRÄZISIEREN UM KEINE FEHLSCHLÜSSE ZUZULASSEN.



mea culpa.
 
Feldmaus schrieb:
Oje
Schade um die schöne Klinge, da sieht man wie schwer es ist eine Damastklinge zumachen, wenn das sogar einem Profi geschehen kann.

Das Logo ist cool, ich habe nun auch ein Logo aber das kommt mal
an einer anderen Stelle.

Gruess Feldmaus

ich bin kein profi.

und der roman kann nichts dafür, er war ja bei allen von mir geschildeten vorbehandlungen nicht dabei.

ich glaubte, was ich sagte und er musste von dem ausgehen.

ich muss halt noch vieles lernen.

leute wie roman oder der peter abel wissen wie es geht, und machen geile messer! :super:
 
@albino:

Zum Thema lernen hab ich gleich noch was für dich:
Du bist ja an der Wärmebehandlung/ und allgemein an Metallurgie ziemlich interessiert, oder?
Im Schmiedecafe hat jemand ein Wunderbares Buch zu dem Thema gepostet (als Pdf Datei) Ist zwar auf Englisch, aber dass sollte für dich ja kein Problem sein :D
Ulrich Gerfin hat das Buch als hochinteressant beschrieben. Du kannst dir ja mal seine Kurzzusammenfassung anschauen um zu entscheiden, ob das Buch für dich interessant ist.

hier der Link(hoffe das das so funktioniert):

http://www.schmiedecafe.com/forum/showthread.php?t=465

Gruß
Alexander (Boraxel ;) )
 
Hallo Freunde,
wie immer hat U. Gerfin bedingungslos recht, was nicht krumm wird
ist nicht hart lautet die alte Härter Regel.
Trotzdem versucht man das zu vermeiden um aufwendige und meistens
schlimm ausgehende Richtve´rsuche auszublenden.
Wer kann sollte die empfohlene Warmbadbehandlung durchführen.
- abhärten im Salzbad bei 200°C
- oder klassisch bei 300°C bis 500°C abstoppen im Salz und an Luft dann umwandeln lassen
Gebe zu dazu braucht man eine Härterei , aber der Erfolg ist sicher.
Wir behandeln alle Teile mit hohem Schlankheitsgrad so (ein Messer ist
auch so was )
bainitisch härten ist noch besser , bringt aber Härteverlust
Gruß Fritz
 
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