Richtig schleifen mit Steinen und Leder – Körnungen / Unterschiede?

Greenhorny

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Guten Tag

Ich habe vier japanische und noch ein paar europäische Messer. Zum Schleifen verwende ich Banksteine. Ich habe fünf Naniwa Professional Stone mit den Körnungen 800, 1'000, 2'000, 3'000 und 5'000, sowie einen Naturstein (Sho Honyama) mit der Körnung 12'000-15'000. Ausserdem einen Keramik-Wetzstab und ein Abziehleder.
Ich habe erst gerade wieder mit dieser Art des Schleifens angefangen und möchte es richtig machen.

Wenn ich ein stumpfes Messer habe, dann beginne ich natürlich je nach dem mit dem 800er oder 1000er und gehe dann schrittweise (2000/3000) zum 5'000er
1.Frage:
Reichen die Zwischenschritte, oder sollte ich zwischen dem 3'000er und dem 5'000er ein 4'000er benutzen?
2.Frage:
Ich überlege mir, ob ich wirklich noch den Naturstein benutzen soll. Falls ja, wie wären dann die Zwischenschritte vom 5000er bis 12000/15000er: 5000, 6000, 8000, 10'000 ?
3.Frage:
Eigentlich ist ja 5000 schon sehr fein. Viele benutzen den als (letzten) Feinschliff. Was würdet Ihr als letzten Stein empfehlen: 5'000, 6'000, 8'000 oder 10'000?

Der Händler, bei welchem ich die vier Japanmesser und den Naturstein gekauft habe, hat gesagt, dass nach dem Feinschliff mit dem 12000/15000er kein Wetzstab oder Leder mehr nötig ist. Eigentlich wäre mir das recht, weil ich zwar mit den Steinen einigermassen zurechtkomme, mit dem Wetzstab oder Leder aber eher Probleme hab. Ich habe das Gefühl, dass ich damit die erreichte Schärfe eher verringere. Es gibt aber immer wieder Leute, die Wetzen/Ledern empfehlen.
4.Frage:
Würdet Ihr je nach letzten 12000/1500er trotzdem Wetzen/Ledern empfehlen?
Und wie ist es falls ich mich dafür entscheide als letzten Stein ein 5000 oder 6000 oder 8000 oder 10000er zu nehmen? Wetzen / Ledern oder nicht?

Und als Letztes:
Ich leere über alle meine Steine immer zuerst ein wenig Wasser und schütte zwischendurch immer wieder welches nach. Aber: Ich denke, ich muss die Naniwa Professional Stone und /oder den Sho Honyama vorher nicht wässern bzw. längere Zeit ins Wasser legen, oder?

Gruss, Greenhorny
 
Wenn Du nur Kochen und keine mikroskopischen Feinpräparate schneiden willst, brauchst Du keinen Stein größer 5000. Eventuell reicht auch schon 3000.
Normalerweise reichen bei Messern, die gut in Schuss sind, also nicht bis zur völligen Abstumpfung runtergenudelt wurden zwei Körnungsstufen, also 1000 und dann 3000 oder 5000.
Ledern oder Wetzen musst Du in dieser Schleiffolge gar nicht. Wetzen dient nur der Schliffauffrischung zwischen den den Grundschliffen, bei Messern, die nicht zu hart und spröde sind.
Ab 60HRC aufwärts ist Vorsicht geboten.
Am Ende des Grundschliffs empfiehlt es sich, noch vorhandene Reste des Schleifgrates abzustreifen. Dazu kannst Du Zeitungspapier oder Leder ohne Paste nehmen.
Es reichen wenige Züge.
Schau mal in die Youtubeseite von @Besserbissen . Da kannst Du viel lernen
 
Da können unsere Profis mehr dazu sagen. Nur soviel (ich lesenderweise) mitgekriegt habe: Körnung (bzw. die Abstufung nach oben) hängen mit der Art und Härte des Messerstahls zusammen. Insofern gibt es keine eisernen Regeln.
 
Guten Tag!

Grade zu Beginn sollte man so wenig Steine wie möglich nutzen da jeder weitere Stein in der Progression eine weitere Fehlerquelle darstellt, die das vorangegangene Ergebnis wieder verschlimmerbessern kann wenn du den Winkel noch nicht ansatzweise konstant halten kannst. Also 800 oder 1000 und 3000 sind für den Anfang völlig ausreichend. Lerne die Steine erstmal genau kennen.

Für den Freihandschliff ist der Naniwa Pro 5000 schon das Optimum an Abtragsleistung und Feinheit.

Nein, gepastetes Leder wird nach einem frischen Schliff auf Banksteinen nur als Behelf verwendet um Gratreste zu entfernen wenn auf den Steinen der Grat nicht ausreichend reduziert werden konnte. Ein Wetzstab macht ein gutes Ergebnis eher wieder schlechter. Also genau was du beobachtet hast.

Meine Naniwa Pros müssen nicht gewässert werden, ich mache es wie du. Wenn das für dich funktioniert, ist alles gut.

Grundsätzlich rate ich dir deine eigenen Erfahrungen zu sammeln und nicht zu detailliert zu lesen oder das Vorgehen von anderen 1zu1 zu übernehmen.
 
Du musst natürlich nicht in jedem Fall beide Steine benutzen. Wenn die Schärfe nur etwas nachgelassen hat und keine sichtbaren umgelegten Stellen o.ä. an der Schneidkante zu sehen sind reichen in der Regel ein paar Züge auf dem 3000er um die Schärfe aufzufrischen. Insbesondere dünn ausgeschliffene Klingen aus niedriglegierten Stählen (wie wahrscheinlich deine Japaner) können so über lange Zeit "bei Laune" gehalten werden.
 
Du musst natürlich nicht in jedem Fall beide Steine benutzen. Wenn die Schärfe nur etwas nachgelassen hat und keine sichtbaren umgelegten Stellen o.ä. an der Schneidkante zu sehen sind reichen in der Regel ein paar Züge auf dem 3000er um die Schärfe aufzufrischen. Insbesondere dünn ausgeschliffene Klingen aus niedriglegierten Stählen (wie wahrscheinlich deine Japaner) können so über lange Zeit "bei Laune" gehalten werden.
Danke Charles ;)

Andere Frage:
ich habe bemerkt, dass der 5'000er von meinen Naniwa Professional Stones - im Gegensatz zu den anderen Steinen -plötzlich eine schuppenartige Struktur aufweist. Ist der hinüber? Falls ja, möchte ich mir einen neuen zulegen, obwohl ich erst mal das Schleifen mit dem 1000er und dem 3000er üben möchte.
Wenn ich mir einen zulege, soll ich dann wieder einen Naniwa Prof. Stone zulegen oder hast Du eine andere Empfehlung? Ich habe damals nach guten Steinen recherchiert und bin auf die Naniwa PS gekommen, die sind glaube ich schon gut. Und vielleicht ist es empfehlenswert bei der gleichen Marke zu bleiben, vielleicht auch betreffend der unterschiedlichen Normen / Angaben zu den Körnungen
 
Die Risse bei Naniwa Pro 5000 sind ein altbekanntes Problem und völlig unproblematisch, sofern sie sich nicht durch den Stein fortpflanzen.
 
Wahrscheinlich sind die aber einfach nur beidseitig oberflächlich. Solange der Stein nicht bricht, kannst du ihn einfach weiterbenutzen.
 
Ich bin auch relativ am Anfang meiner Schleif-Karriere, benutze seit etwa 2 Wochen einen Shapton glass 1k, bekomme mittlerweile echt gute, zuverlässige Rasierschärfe hin auf meinem VG10 oder den deutschen Klassikern meiner Verwandtschaft.
Würdest du noch einen 2k oder 3k empfehlen wenn ich noch extra Schärfe rauskitzeln will? (Verwendung Küche)
Arbeitet sich einfach toll, wenns so mühelos durch das Fleisch oder Karotten und co. gleitet.
Würde mir da ein 2k oder 3k Stein noch nen nennenswerten Bonus geben?
Strops mit Diapaste sinnvoll für die Küche?
 
Also für mich sieht der Stein wirklich nicht mehr gut aus, davon abgesehen:
Sind die Risse spürbar? Mach dir keine Sorgen, ich habe schon schlimmere Exemplare gesehen.
Versuch dein Stein bei gleichbleibender Temperatur zu lagern, weg von Heizung usw., einfach um prophylaktisch weitere Risse zu vermeiden. Verwendest Du beide Seiten beim schleifen? Nochmal abrichten und einfach vorsichtig damit umgehen. Ist unbefriedigend, ich weiß...

Wenn Du "Naniwa pro 5000 cracking" googelst, kannst Dir selbst ein Bild machen.

Gruß
 
Sind die Risse spürbar? Mach dir keine Sorgen, ich habe schon schlimmere Exemplare gesehen.
Versuch dein Stein bei gleichbleibender Temperatur zu lagern, weg von Heizung usw., einfach um prophylaktisch weitere Risse zu vermeiden. Verwendest Du beide Seiten beim schleifen? Nochmal abrichten und einfach vorsichtig damit umgehen. Ist unbefriedigend, ich weiß...

Wenn Du "Naniwa pro 5000 cracking" googelst, kannst Dir selbst ein Bild machen.

Gruß
Danke. Nein, sie sind nicht spürbar. Ich werde ihn also mal abrichten. Warum die Frage, ob ich beide Seiten beim Schleifen verwende?
 
Danke. Nein, sie sind nicht spürbar. Ich werde ihn also mal abrichten. Warum die Frage, ob ich beide Seiten beim Schleifen verwende?
Weil der Stein auf beiden Seiten Risse hat. Da der Stein Splash&go ist und die Risse vermutlich von der Feuchtigkeit kommen benutzt du den Stein entweder von beiden Seiten oder machst den Stein insgesamt zu nass.
 
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