Ring anfertigen ohne Drehbank?

freakfigur

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Hallo zusammen,

ich würde mir gerne einen Ring aus 1.2842 machen...
Das Problem ist, dass ich keine Drehbank besitze und auch so keinen Zugang zu einer habe.
Ich frage mich nun ob jemand einen Vorschlag hat wie ich nur mit Ständerbohrmaschine, Band & Tellerschleifer und Feilen ein Ergebnis bekommen kann.
Das Ausgangsmaterial wäre ein 6mm Präziplanstahl.

Meine Idee wäre den Ring erst im Kompletten Innendurchmesser durchzubohren und dann den groben Außendurchmesser mit einer Laubsäge auszusägen.
Dann wollte ich mir eine Konstruktion basteln mit der ich den Ring einspannen kann und in der Bohrmaschine "runddrehen".

Zum Stahl kann ich noch sagen, dass ich ihn hochglanzpolieren und härten will. Ich weiß, dass 1.2842 sehr korriosionsanfällig ist, aber es soll ja auch erstmal ein Versuch sein, bevor ich mir teuren Damasteel kaufe.

Abgesehen davon mag ich diesen Stahl irgendwie und hätte auch gerne einen Ring den ich Pflegen kann bzw. muss.

Also, kann mir jemand helfen?

Gruß Felix
 
Hast du keinen metallverarbeitenden Betrieb bei dir in der Umgebung?
Bei uns um die Ecke ist ein kleiner Betrieb die stellen nach Plänen Industriepumpengehäuse her. Und egal womit man da hingeht, der Chef freut sich und lässt einem das sofort machen (Schweißen, drehen,...)
Such doch mal alle Betriebe auf, Dann bräuchtest du keinen ersten Versuch, und hast mit polieren noch genug Arbeit.

Grüße!
 
Im Prinzip könttest du den Ring so fertigen, wie du's geschrieben hast. Aber du brauchst schon eine etwas größere Bohrmaschine, schliesslich mußt du eine ca. 20mm Bohrung machen. Das Aussägen mit der Laubsäge wird dir keine Freude bereiten, bei 6mm Stahl. Ich würde eher Bohrungen nebeneinander setzen und die Stege durchsägen. Das 'Abrehen' in der Bohrmaschine ist möglich, aber gefährlich. Falls du eine gute Möglichkeit fändest den Rohling zu spannen, könntest du mit Feilen den Umfang bearbeiten. Dabei rutscht man leicht ab und püriert sich die Finger (besonders, wenn noch die Zacken von den Bohrungen stehen...). Außerdem leiden die Feilen sehr darunter und die normalen Bohrfutter und Morsekegelaufnahmen sind nich zur Aufnahme von radialen Kräften gedacht (ich habe sowas früher mal gemacht, als ich noch keine Drehbank hatte. Ich kann's nicht empfehlen...)
Aber du kannst ja den Umfang einfach im Schraubstock feilen. Zunächst quer zur Ringschine, später längs. Wenn du auf beiden Seiten den Außendurchmesser angezeichnet hast, sollte das mit etwas Gedult sehr genau möglich sein.
Eine andere Möglichkeit: Such dir ein Stück Rundmaterial was den richtigen Außendurchmesser hat und eine Bohrung mit Gewinde in der Mitte (okay, zugegeben, dafür braucht man auch eine Drehbank :D). Auf jeden Fall kannst du deine Schreibe dann daraufschrauben und am Bandschleifer den Außendurchmesser schleifen.

viel Spass, Jan
 
Also ich hab sowas mal aus Neusilber gemacht.
16,5 mm beim Dorfschmied bohren lassen und dann grob ausgesägt und am Bandschleifer die Form rausgefeilt, dann auf was Festes ausspießen, dass er sich nich mehr drehen kann und schön rundschleifen.
Mit Neusibler hat das ganze n paar Stunden gedauert.
Mit Stahl würd ich mal 2 Nachmitage einplanen :)

Gruß Max

p.s. Und mit ner normalen Standbohrmaschine wirst du wirklich kein solches loch reinbringen.
 
Wow, das ging ja schnell...

Also zum Betrieb erstmal: Ich denke ich fände schon was in der Nähe, nur glaube ich irgendwie nicht, dass die sich die Zeit nehmen würden und für so ein kleines Ding ihre Maschinen anwerfen würden... Aber ich würde es auch gerne selber machen.

Dann zum Bohrdurchmesser: Ich hatte geplant, das mit einem Senker zu bohren, ein Nachbar hat sämtliche Senker Fräser etc. in allen Größen und Formen, nur leider keine Drehbank und keine Fräse...
 
Einer meiner Söhne kam ebenfalls mit dem Anliegen, Damastringe für sich und seine Clique zu basteln. Ich habe Damastquadrate im passenden Format geschnitten, aufgebohrt und dann aufgespannt.Dazu benutzte ich ein leicht konisches Rundholz.Dieses hat auf der einen Seite eine Schraube als Aufnahme für in die Bohrmaschine.Das andere Ende ist mittig ein Stück aufgesägt und kann durch eine Holzschraube auseinander gepresst werden.Das Rundschleifen (Sicherheitsbeauftragte alle wegschauen), habe ich alleine und unter Ausschluss der Öffentlichkeit, mit einer kleinen Flex und Schruppscheibe gemacht.Funktioniert prima.
Die restliche Schleif- und Polierarbeiten durfte der Nachwuchs mit Schleifpapier vornehmen.

Gruß Uwe.
 
Es wird sich doch wohl ein Forenmitglied finden der Dir eben mal den Ring dreht, oder? Wenn sich keiner meldet aus Deiner Gegend, mache ich Dir das. Mache eine Skizze wie Du Ihn haben willst, schicke mir das Materiel grob vorgeschnitten zu und ich drehe Dir den Ring gegen Portoerstattung.
Gerd
 
Also die Ringe von Gerd hab ich nun, an dieser Stelle nochmal vielen Dank!
Jetzt frage ich mich, wenn ich sie Härte - muss ich sie dann auch anlassen?
Weil je härter der Ring ist, desto unempfindlicher wäre er doch, und Ausbrüche sollten bei dieser Form des Metalls doch eigentich kein Problem sein, oder?
 
Ring anfertigen mit Drehbank?

Also die Ringe von Gerd hab ich nun, an dieser Stelle nochmal vielen Dank! Jetzt frage ich mich, wenn ich sie härte - muss ich sie dann auch anlassen?
Denn je härter der Ring ist, desto unempfindlicher wäre er doch, und Ausbrüche sollten bei dieser Form des Metalls doch eigentich kein Problem sein....
Wenn Du ihn nicht irgendwo messerscharf schleifst, wird es auch keine Ausbrüche geben, denke ich. Allerdings: wenn er einmal eine Nacht bei Frost verbracht hätte und dann am Morgen auf Steinboden fiele - das könnte es dann schon gewesen sein!

Gruß

sanjuro
 
Jo, ich würde den Ring auch zumindest einmal niedrig anlassen. Ob der Ring jetzt 61 oder 64 HRc hat, dürfte beim Verkratzen keine so große Rolle spielen, quarzige Sande und Ähnliches sind allemal härter.

Grüße Rainer
 
Wüsste denn jemand auf wievel Grad man den Ring anlassen sollte? Mir sind die Daten nur für normale Messergebrauchshärte bekannt...
 
Ich würde den Ring nach dem Härten eine knappe Stunde bei rund 180°C in den Ofen legen. Das sollte genügen, dass er nicht wie Glas zerspringt, und du bist immer noch deutlich über 60 HRc. Spezielle Erfahrung in der Herstellung von gehärteten Ringen habe ich aber auch nicht ;).
 
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