Risse beim Härten [Damastklinge]

Bärtram

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Moin Moin,

ich habe Probleme beim Härten von Damast.
ST37 mit 2842 aber auch beim Härten von 2842 mit 2767

Ich habe immer wieder Risse im Material, nicht in den Nähten.

Ich glühe im Gasofen so ca 2 mal 45 min mit der Farbe rot.

Dann an der Luft abkühlen und neu wärmen bis es nicht mehr mit dem Magneten zu packen ist. 5 min warten und in heißem Salzwasser kühlen.

Wo liegt der Fehler ?

Muß ich Öl nehmen, oder länger glühen ?


Freue ich schon Auf antworten.

Bärtram
 
Hallo,
hört sich für mich an, als ob dein Abschreckmedium zu schroff ist. Probier's mal mit Öl.
Gruß Kai
 
stimmt 2842 ist ein ölhärter => zum abschrecken wird angewärmtes öl verwendet.
wenn du mit wasser abschreckst geht die wärme viel zu schnell aus dem stahl raus und daraus resultieren eben die risse. insbesondere, wenn du auchnoch salzwasser verwendest. hier ist die wärmeabfuhr sogar noch schneller.
 
Hallo Bärtram,
ich stimme den anderen zu, daß 1.2842 ein Ölharter ist. Jedoch hast Du keinen reinen 1.2842 sondern Damast. Wenn Du dein Paket zu gleichen Teilen aus 1.2842 und ST 37 zusammen gestellt hast und ich davon ausgehe, das der ST 37 einen Kohlenstoffgehalt von 0.2% hat, erhälst du in deinem Damast einen Kohlenstoffgehalt von
(0.2 + 0.9)/2=0.55% .Dabei sind Verluste durch das Feuerschweißen und schmieden noch nicht eingerechnet. Da klingt Wasser zum abschrecken nicht mehr so schroff.
Ich könnte mir vorstellen, das es an der Wärmrbehandlung liegt.
Nach dem feuerschweißen hast du ein sehr grobkörniges Gefüge. Das bedeutet du müstest den Damast zuerst rekristalisationsglühen. Das machst Du, indem du den Stahl bis kurz über den Umwandlungspunkt erwärmst und dann an der Luft abkühlen läßt. Das wiederhohlt man ein paar mal. Danach kommt das weichglühen.
Durch diese Temperaturbehandlung sollte der Stahl wieder feinkörnig genug sein um unbeschadet in Wasser abgeschreckt zu werden.

Dex
 
Zur Diffusion des C: imho ist das ja auch ne Frage der Lagenzahl, bei wenigen Lagen ( z.B. bei tordierten Stäben teilweise 5 oder 7) sollte die C Diffusion ja eigentlich noch keine so grosse Rolle spielen, oder? und bei der 2. Kombination ist Salzwasser auf jeden Fall etwas schroff.
 
Hallo Jan,
ich bin jetz mal von einem Damast mit einer höhern Lagenzeahl ausgegangen sprich von einer guten C-Verteilung.
Natürlich sieht die Sache bei tordierten Strängen anders aus. Es ging mir mehr darum zu zeigen, das man bei Damast nicht von einer Komponente auf das Gesamtverhalten des Damastes schliesen sollte sonder sich überlegen muß, was nach dem feuerschweißen vorhanden ist.
Dieses Endergebniss hängt ja von den unterschiedlichsten Faktoren ab. Z. B. von den verwendeten Legierungen, von der Lägenzahl aber auch wieviele Schweißungen ich benötige um auf diese Lagenzahl zu kommen, welche Wärmeqelle man verwendet u.s.w.. Im Prinzip kann man ohne Labor auch nur Abschätzen wie das Ergebniss ist. Aber gerade das ist bei Damast sehr wichtig, da auf diesem Gebiet sehr viel möglich ist was nicht zu sinnvollen Ergebnissen führt.

Dex
 
Der C Gehalt liegt dann ganz richtig kalkuliert bei ca. 0.55 %
Das entspricht in etwa dem C60, der als Wasserhärter bezeicnet wird.
Klingen aus diesem Material, die in Wasser gehärtet werden können jedoch aufgrund der schroffen Abschreckwirkung des Wassers auch reißen.

Heisses Wasser sollte gehen.

eine Kombi 1.2842/St37, hat jedoch auch noch den Mangangehalt und den Chromgehalt, des 1.2842.

Ich würde diese Kombi auf jeden Fall als Ölhärter einstufen.
Oder eben ganz heißes Wasser nehmen. 60-70 ° C und nicht bis runterkühlen.
Der Martensit bildet sich schon ab ca. 200°C abwärts

eine Kombi 1.2842 und 1.2767 geht schon nahezu als Lufthärter durch.


eine Entkohlung in der Gasesse ist praktisch nicht vorhanden.

Die Wärmebehandlung würde ich modifizieren.

Grlühen bis nicht mehr magnetisch, bzw. bis anhand der Glühfarbe die Austenitisierung zu erkennen ist, dann an Luft abkühlen.
Das mehrmals => normalisieren.

Dann erwärmen wie oben, jedoch nicht halten, sondern wenn eine komplette durchwärnung zu erkennen ist, raus und in Öl, bzw. testweies heißem Wasser kühlen.
(ggfls. glühen =>karbide einformen)


gruß

Peter
 
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