Ritter Native der 5. von Carbonien

pebe

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Ritter Native der 5. von Carbonien

The Eagle Has Landed.

Wie erhofft, ein piekfein und sauber verarbeitetes Messerchen. Die Klinge mit gemessenen 7,5cm am untersten Anschlag des für mich akzeptablen, mit S90V ein highend Stahl, der die Schärfe lange hält.

Es gibt kein Stahlskelett innerhalb der Carbonschalen, das spart Gewicht und Dank des massiven Backspacer aus Stahl fühlt sich das ganze dennoch rock solid an.

Fluted Carbon bedeutet bei Spyderco erstens, die scales sind vom Rücken nach unten sich verjüngend gerundet und zweitens, es sind feine strahlenförmige Fräsungen angebracht. Bei fluted titanium gefällt mir dies gut, hier am carbon kann es schon mal adhoc einfach nur unruhig aussehen, weil die Linien nur selten klar zu erkennen sind. Wie immer, Geschmacksache.

Auf 12 kleine Löchlein für links, rechts sowie oben, unten Clipträger hätte ich gerne verzichtet, wird er doch ein cliploser Hosentaschenjunkie. Offensichtliche Messer Existenzhinweise an das Umfeld sehe ich ohnehin generell kritisch. So nehme ich denn das Dutzend Löcher als zusätzliche Gewichtserleichterung einfach mal mit.

Ohne Clip nebst 3 Schrauben signalisiert die Küchenwaage zarte 71g. Feine Sache, wenngleich ich gehofft hatte, die 70er Marke zu unterbieten. Dennoch, es ist definitiv ein leichtes Messer.

Die Klinge läuft auf bronze Washern und mit Pivot Bushing, wie die 21er Sebenzen. Wenn sauber ausgeführt, eine nützliche Sache - ganz besonders wenn stabilisierende Liner oder ein Skelett fehlen. Und. Die Klinge steht perfekt zentriert.

Der Klingengang ist für eine Spinne ungewohnt schwergängig, läuft dabei aber sehr gleichmäßig. Muss man sehen, ob sich das noch einspielt - dafür rastet die Klinge mit einem satten Klonk an der Feder ein und das Jimping zeigt keinerlei Spalt am Übergang. Für einen ausgeprägten Spieltrieb sind Backlocks ohnehin weniger geeignet.

Großzügige Fingerchoils sind für mich an den meisten Klappern lediglich Klingenschnorrer und mit mehr Nachteilen als Vorteilen verbunden. Wenn jedoch wie hier der Griff eigentlich zu klein für kräftige Hände ist, dann bekommt das Ganze einen Sinn. Am Native ermöglicht dies bei mir im Zusammenspiel mit der eher hohen Klinge sogar die ideale Handlage und liegt somit perfekt in meiner 10.5er Hand.

Out of the box war das Native ausgezeichnet scharf. Selbst Zeitungspapier hatte keine Chance. Das passt perfekt ins Bild des ohne jeden Makel in Golden, Colorado gefertigen Carbon Teufelchens.

Ein durch und durch gelunger Auftritt. Das Native 5 Carbon ist ein sehr durchdachtes und besonders wertig gemachtes EDC und findet definitiv bei soviel Qualität viel zu wenig Beachtung. That‘s it.

grüsse, pebe

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Du hast der Unruhe mit dem Untergrund ja noch etwas Nachdruck verliehen :p:. Insgesamt - unabhängig von der Ausführung - ein feines Messerchen und sehr gutes EDC. Die von Dir festgestellte ungewohnte Schwergängigkeit der Klinge wird sich nicht legen. Ist bauartbedingt und liegt an der Federspannung des Midlock. Der unter starker Spannung der Feder stehende Öffnungshebel schleift während des gesamten Schließ- und Öffnungsvorgangs über die Klingenwurzel. Kannst Du sehen, wenn Du dem Kleinen mal beim Öffnen und Schließen auf das Hinterteil schaust ...

R'n'R
 
Ok, danke für die Info. Der Klingengang spielt für mich am Native letztlich keine Rolle. Ich flicke meine Messer auch nicht.

Ich wollte es nicht ganz so deutlich schreiben, aber das fluted carbon erinnert bei flüchtigem Blick tatsächlich ein bisschen an schlechte Verarbeitung des carbons. Einfach, weil sich durch den Bogen die Carbonstruktur ändert und man ab halber Armlänge Abstand weder Bogenverlauf noch Rillen erkennen kann. Der Griff als Ganzes zeigt dann keine einheitliche Carbonstruktur, was eben bissl wie Gewebefehler wirkt, zumal es auch eine Kante vom flachen Teil auf Krümmung gibt. :unsure:

Diesen Effekt kann man auf vielen Bildern im Netz ganz gut erkennen. Aber ja, nicht jeder ist so pingelig..

pebe


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Zuletzt bearbeitet:
Die Olive steht ihm, dem Carbonier :super:

Schade in der Tat, daß die Flöten nicht so schön rauskommen, wie bei einem Titangriff.

Eine Verbesserung der Schwergängigkeit lässt sich mit reduzierter Federspannung erreichen - aufmache, biegen, zumachen - aber daß weißt du ja :hehe:
 
Danke für die Oliven. :giggle:

Das mit der Feder passt schon, ist im ersten Moment halt ungewohnt für ‘ne Spinne. Dafür der satte Strider Klonk - hat was.

grüsse, pebe
 
Danke für die Vorstellung Deiner neuen Spinne.
Sowohl Dein Bericht als auch die Bilder haben bei mir einen so großen Appetit auf dieses Messer ausgelöst, dass ich mich einfach nicht beherrschen konnte...ich habe es mir gerade auch bestellt.

Viele Grüße
Bolos
 
Mein "Messerchen" ist heute angekommen - ich bin begeistert; es liegt toll in in der Hand und das Carbon fasst sich einfach prima an.
Wie Du geschrieben hast, wird das Messer mit einer prima Schärfe geliefert.
Dies zeigt sich auch unter dem Mikroskop (auch wenn ich das Photo leider nicht ganz scharf bekomme; Freihand mit dem Handy durchs Okular zu fotografieren, wird nicht so ganz perfekt)
Vergrößerung: 80X

Viele Grüße
Bolos
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Das ging fix. TipTop Dein S90V.

Viel Spaß wünsch‘ ich uns beiden damit. :giggle:

grüsse, pebe
 
Update

Das Native ist für erste Schneideinsätze in der Küche benutzt und auch ordentlich bespielt.

Und tatsächlich - der etwas sperrige Klingengang hat sich deutlich verbessert. Die Klinge lässt sich nun geschmeidig mit dem Daumen aufdrehen. Das läßt sich natürlich immer noch nicht mit einer freischwingenden Para 2 Klinge vergleichen, das Öffnen fühlt sich aber kein bisschen mehr unangenehm an.

Überhaupt. Das kleine Native Carbon macht in jeder Hinsicht einen Riesenspaß. Hoffentlich hinterläßt das keine bleibende Schäden bezüglich meiner großen Klapper. :irre:

grüsse, pebe
 
Ritterschlag

Wer hier lange genug mitliest weiss, dass ich seit gut 3 Dekaden mit Klappmessern beschäftigt bin, sicherlich 300 Klapper besessen und probiert habe - alles nur, um irgendwann eine erlesene Auswahl von lediglich einem Dutzend Messern dauerhaft in den Bestand zunehmen.

Die Geschichte hat sich zur Tafelrunde von König Strongbow und seinen 12 Rittern entwickelt.

Wie bei der alten Preußengarde, gab es eigentlich auch bei meinen Messern eine Mindestklingenlänge - eher 10 als max. einen Zentimeter darunter.

Durch den Strongbow selbst, aber mehr noch durch die verführerischen Berichte von Virgil, schenkte ich der Zwergengarde mehr Aufmerksamkeit und holte schließlich das Native 5 Edition.

Oft gibt es ja eine Anfangsbegeisterung, die dann allmählich auf Normalmaß schrumpft und im besten Fall bei einem - doch, doch, ganz ordendlich - endet.

Wer wie ich, vorzugsweise das Beste, das Edelste, das Perfekte nimmt und dutzendweise teuren Kram vom Hof gejagd hat, der sollte hier aufmerksam mitlesen.

Alle Vorteile, die ich anfangs angeführt hatte, haben Bestand und sich bewährt.

Dieses Native ist leicht, liegt sehr gut in größeren Händen, sauberst verarbeitet und die Klinge bleibt bei den zugedachten Aufgaben ungewöhlich lange sehr scharf - zusätzlich gibt es bis dato keine merklichen Gebrauchsspuren an der Klinge, die von der Form her, alles aus der kurzen Länge rausholt.

Ich bin mir sicher, dass auch die normale Ausführung ein hochtaugliches Messer ist, aber für den Ritterschlag geben gerade die Extras S90V und carbon den Ausschlag.

Ein wahrer König unter den Zwergen - der Platz an der Tafelrunde ist hoch verdient.

grüsse, pebe


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Ich muss ehrlich zugeben, dass du mich mit diesem Messer angefixt hast. Inzwischen ist die Linienführung des Native die von mir präferierte unter allen Spyderco-Designs (obwohl eigentlich so untypisch für Spyderco). Seither trachte ich nach der Fluted-Titanium oder der Native 4 Variante mit Stahllinern und Carbongriffschalen (selbsttragende Carbonschalen mag ich bei einem Backlock nicht so gern, ich finde grade das passgenaue "Metall an Metall" von Rückenfeder und Linern bzw. Titanframe so verführerisch).
 
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Der ganze buckellose Klingenrücken ist ja atypisch. 😂

Das fluted ti ist optisch schon ein Highlight, aber ist mir gewichtsmäßig für die Größe zuviel.

Grundsätzlich teile ich deine Bedenken bezügl. selbsttragende carbon scales. Selbst bei Integralen mit nur carbon showside ist das oft spürbar, wenn keine zusätzliche Metalleinlage vorhanden ist, so erfahren bei Shiro und Haslauer - hier jedoch kann ich aber vollständig Entwarnung geben. Weder gefühlt noch faktisch instabil. Vermutlich erstens wg Größe und zweitens wg Backspacer.

grüsse, pebe
 
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Das Native ist eines der besten Designs von Spyderco. Meine Frau hat seit langer Zeit eines (auf meinen Rat hin gekauft :rolleyes:). Ist noch eines der ersten mit FRN Griff, halbem Wellenschliff usw. Undnatürlich CPM S440V.
Die neueren, gerade mit G-10 Griff und flachgeschliffener Klinge, haben eine tolle Evolution mitgemacht und sind noch viel praxistauglicher.
Einfach gute Messer!
Was ich eigentlich sagen wollte: Deins ist ein ausgesucht schönes Exemplar!
 
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