Roland Lannier "Why so serious?" Ska Taschenmesser

GEichi

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Bei diesem PA hatte ich das Glück als erster an der Reihe zu sein. Ich hoffe ich kann mit meinem Bericht einen guten Überblick geben und gleichzeitig aber noch was für die anderen Tester übrig lassen.
Erst aber ein herzliches Dankeschön an Claudia von Messerkontor für die Möglichkeit dieses Messer testen zu können.

Abmessungen
  • Länge geschlossen: 132mm
  • Länge geöffnet: 237mm
  • Klingenhöhe: 18,5mm
  • Klingendicke: 2,4mm
  • Gewicht: 73g

Erster Eindruck
Das Messer kommt in einer Verpackung aus Bambusrohr, verschlossen mit einem Schaumstoffplättchen und einem Bambussplint. Der Schaumstoff wirkte dabei für mich wie ein Fremdkörper zwischen den ansonsten natürlichen Verpackungsmaterialien. Außerdem brächte es dieses Plättchen nicht weil der Splint die Öffnung ausreichend verschließt.

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Im Bambusrohr steckt dann das Messer noch in einem recht schicken Täschchen mit Kordelzug. Auch dieses hat mir sehr gut gefallen.

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Verarbeitung des Messers

Der gute Eindruck beim ersten Anfassen setzt sich bei der Verarbeitung erst mal fort. Keine Kanten die irgendwie drücken, zentischer Klingenstand, alles gut auf den ersten Blick.
Wenn man dann etwas genauer und intensiver angrabbelt merkt man daß die Fasen an den Griffschalen rauher sind als die anderen Flächen. Absicht oder nicht, ich fands ein wenig eigenwillig. Außerdem, und das ist mir erst beim Reinigen vor dem Fotografieren aufgefallen, ist in einer Klingenflanke eine Welle eingeschliffen. Fast so als wäre der Messermacher beim Finischen einmal irgendwo hängen geblieben. Zu sehen ist dieser "Fehler" nicht aber fühlen kann man ihn.
Der Spacer aus Bambus gab mir auch irgendwie Rätsel auf. Einerseits hat er mir gefallen, andererseits wirkt er wie ein störender Farbkleks an einem recht monoton und schlicht gehaltenen Messer.

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Bedienung
Das Messer ist, deutschlandkonform, nicht einhändig zu öffnen oder zumindest ist es nicht vorgesehen.
Der Linerlock verriegelt sicher, ist aber durch die schmale Bauweise des Messers und die extra flache Ausführung des Liner sehr schwer zu bedienen. So ganz sicher fühlte sich das für mich nicht an.

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persönliches Fazit
Ich hab mal wieder festgestellt daß ich einfach mehr auf Fixed und Einhänder stehe, von daher hatte das Messer schon mal einen schweren Stand bei mir. Der Materialmix der sich für mich nicht so recht erklärt und die Bedienung des Liner haben in der Testzeit auch nicht dazu beigetragen daß ich mich mit dem "Why so serious" anfreunden konnte. Außerdem fehlte mir ein Clip an dem Messer und um die Griffschalen zu schonen (ich hab immer Kleingeld in der Tasche) hab ich das Messer in dem Stofftäschchen gelassen was natürlich die schnelle Verfügbarkeit zusätzlich zur Zweihandbedienung einschränkt. Andererseits hat mich die schlanke Linie, die elegante, lange Klinge und auch die Verarbeitung doch begeistert. Für einen Kauf würde es bei mir aber nicht reichen.

Schöne Grüße,
Günther
 

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Ich hatte die Freude das Taschenmesser "Why so serious?" von Robert Lannier eine Woche lang testen zu dürfen.
Für die Möglichkeit das machen zu können möchte ich mich zu Beginn bei Claudia vom Messerkontor bedanken, die den Passaround organisiert, und somit erst ermöglicht, hat.


Verpackung:
Das Messer wird in einem Bambusrohr geliefert, das als Messerbox dient. Es ist durch Bambussplints verschlossen und trägt auch das Logo des Messerschöpfers Robert Lannier.

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Ich finde die Idee für diese Verpackung recht gut, da es im Moment sicher kaum ähnlich originelle Verpackungen gibt. Der einzige Punkt der mich genauso gestört hat wie meinen Vorredner waren die Schaumstoffplättchen. Sie haben das Messer zwar schön im Rohr fixiert, damit es nicht klappert und so, aber schön ist diese Lösung bei weitem nicht.

Das Täschchen, in dem das Messer geliefert wird, zähle ich jetzt auch mal zur Verpackung.

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Ich habe es im Testzeitraum immer als "Schutz" vor Dreck und co. hergenommen. Ausserdem kann in der Hosentasche oder im Rucksack dann nichts anderes dran hängenbleiben. :glgl:
Das Design des Täschchens passt gut zum Messer selbst, bis auf das, dass es nicht schwarz-weiss ausgeführt ist. Ein Robert Lannier Logo findet man darauf auch.

Und jetzt zum Essentiellen:


Das Messer:

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Das Messer ist ein schöner schlanker Zweihandfolder mit Linerlock. Die Griffschalen geben dem Messer einen frechen (Ska-)Punk flair der mir sehr gefällt. Mir ist eigentlich noch nie ein Messer aufgefallen, das gleichzeitig edel und frech ist. Die Sheepfootklinge sitzt sehr schön mittig im Griff und war im Testzeitraum fast Rasiermesserscharf. Tomatenschneiden war echt eine Freude! :super:

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Die Klingenform war ausserdem auch ein Grund warum ich mich für diesen PA gemeldet habe. Ich finde diese Form einfach schön und praktisch.
Die Klinge selbst besteht aus 14C28N und wurde auf 60 HRC gehärtet. Auf der rechten Seite der Klingenwurzel findet man eine 140 und auf der linken Seite wieder das Logo von Robert Lannier.

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Der Griff setzt sich aus Micartagriffschalen in einem schwarz-weissem Tartanmuster, Stahllinern und einem Bambusspacer zusammen. (Angeblich gibts da irgendwo noch einen Detentionball aus Keramik und berylliumhaltige Bronzescheiben... die kann man aber ohne Zerlegen nicht sehen :p:)

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Die einzige Frage die ich mir wirklich zu diesem Messer gestellt habe: Warum der Bambusspacer? Ich meine... es passt zur Verpackung, aber das wars auch. Das restliche Messer ist schwarz-weiss.

Bei der Verarbeitung habe ich eigentlich kaum was auszusetzen. Es wurde schon erwähnt, dass die Griffschalen an den Kanten rau sind. Dem kann ich leider nur zustimmen. Ich kenne mich mit dem Material leider nicht so gut aus, aber nachdem hier mehrere Lagen aufeinandergeklebt sind befürchte ich, dass ohne eine Versiegelung das Micarta sich früher oder später auftrennen könnte.
Ansonsten ist das Messer top! :super:

Die Verriegelung funktioniert sauber, kein Wackeln. Ich hätte gerne einen etwas leichter zu drückenden Liner gehabt, aber das hätte wohl aus dem schlanken Design herausgestochen, sollte hier was aus dem Griff herausragen.

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Fazit:

Eigentlich bin ich nicht do der Freund von Zweihandfoldern, und muss es vorerst auch nicht werden.. aber dieses Messer könnte mich auf Dauer überzeugen. Mir gefällt das schlanke Design mit Punkallüren, welches aufgrund des Namens des Messers sicher nur "zufällig" auf einen Bösewicht aus dem DC – Universum hinweist. Ein weiterer Pluspunkt für mich ist die sehr gute Verarbeitung. Als Negativpunkte fallen mir eigentlich nur der für mich aktuell zu hohe Preis (€300) und die rauen Griffschalen ein. Den Linerlock halte ich zwar für stabil ausgeführt, aber etwas schwer zu bedienen (weder Plus noch Minus).

PS:Auch wenn das Ska sich auf das Griffmaterial bezieht finde ich meine Deutung besser :p:
 
Zuletzt bearbeitet:
Schlanke Franzosen wie die Messer von Atelier Perceval treffen bei mir einen Nerv und begeistern mich durch ihre schlichte Eleganz. Da sind bei mir natürlich bereits alle Alarmglocken angegangen als bei Messerkontor die „Why so serious“ Reihe von Roland Lannier aufgetaucht ist. Schon mit den ersten Bildern stellte sich bei mir ein leichtes „Habenwoll-Gefühl“ ein, auch wenn die Kombination der verwendeten Materialien mir beim ersten Eindruck nicht hundertprozentig zusagte.

Deshalb habe ich mit großer Freude die Gelegenheit genutzt, mir diesen schicken Franzosen mal mit eigenen Augen anzuschaun und meine Zweifel zu zerstreuen. Vielen Dank an Claudia, dass sie diesen PA ermöglicht hat. :super:
Zu den technischen Daten gibt’s von meiner Seite nichts neues, da haben meine Vorgänger ja schon alles Wichtige berichtet. Bei meinen bescheidenen Foto-Künsten macht es für mich auch keinen Sinn, den vorangegangenen tollen Aufnahmen noch ein paar verwackelte Schummer-Bilder nachzuschieben. Ich hoffe also es ist OK, wenn ich hier lediglich meine persönlichen Eindrücke beschreibe.

Die Verpackung des Messers trifft auf den ersten Blick voll meinen Geschmack. Das Bambusrohr mit dem dezenten Logo von Roland Lannier sieht einfach edel aus, die zwei „Spielkarten“ mit dem Herstellerzertifikat bilden einen schönen farbigen Akzent.
Das weiße Schaumstoff-Deckelchen, dass das Messer sicher in der Bambusrohr halten soll, wirkt leider etwas deplatziert. Auf Anhieb fällt mir keine wirklich elegantere Lösung ein, das Messer klapperfrei im Rohr zu verstauen. Filz? Kork? Oder vielleicht einfach eine andere Art von Schaumstoff? Vielleicht erwarten wir hier einfach zu viel Liebe fürs Detail, immerhin geht’s ja eigentlich ums Messer, nicht um die Transportverpackung.

Trotzdem gehts noch mal mit Verpackung weiter: Das Messer befindet sich in einem sehr schicken, karierten Säckchen. Dieses Säckchen trägt wie die Bambusverpackung das Logo von Hr. Lannier und ist sauber auf die Form des Messers zugeschnitten. Das Messer ist in dem Säckchen gut vor Kratzern geschützt, deshalb war das das „why so serious“ bei mir über die Woche stets im Schottenröckchen in meiner Hosentasche verstaut.
Einen Wermutstropfen gibt’s aber auch bei der Stoffverpackung: die lilane Lederkordel, die als Zugband das Säckchen verschließen soll sieht zwar gut aus, ist aber so glatt und steif dass das Säckchen einfach nicht zubleiben will. Zudem hat sich bei mir regelmäßig der Knoten gelöst. Ein Wildleder-Bändchen wäre hier vielleicht „griffiger“ gewesen.

Jetzt aber endlich zum Messer.
Schlank, leicht und trotzdem von stattlicher Größe, so kommt das „why so serious“ daher. Beim ersten Aufklappen habe ich mich regelrecht über die beachtliche Klingenlänge erschreckt. Die Klinge ist zwar mit der Schafsfuß-Form eindeutig für „zivile“ Aufgaben ausgelegt, dennoch kann es bei „normalen“ Menschen bei so einer Klingenlänge zu verschüchterten Blicken kommen.
Als Messerliebhaber bin ich den ein oder andren verständnislosen Blick aus meinem Umfeld schon gewohnt; solange ich auf legalem Boden unterwegs bin lasse ich mich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen. Das „why so serious“ gibt sich hier leider als Grenzgänger. Optisch ist das Messer ein Zweihandfolder, im geschlossenen Zustand lässt sich die Klinge auch nicht mit den Fingern der messerhaltenden Hand greifen. Nach einem beherzten Druck auf das Klingenende hinter der Achse steht die Klinge allerdings sofort soweit offen, dass mit einer Schleuderbewegung oder durch Nachfassen die Klinge arretiert werden kann. Ein ähnliches „Problem“ hat z.B. das Maserin Gourmet und hat es deshalb bisher nicht in meine EDC Rotation geschafft. Vielleicht sollte man die Sache aber getreu dem Namen des Messers nicht so ernst nehmen.

Abgesehen vom ungünstigen Öffnungsverhalten im Bezug auf unseren Lieblingsparagraphen ist das Handling des Messers tadellos. Die Klinge läuft sauber und geschmeidig, der Linerlock verriegelt anstandslos. Auch die Haltekraft des Detent-Balls ist in Anbetracht der beachtlichen Klingenlänge ausreichend stark.
Der schmalen Bauform und dünnen Klinge des Messers ist natürlich geschuldet, dass der Liner fürs Schließen nicht so gut zugänglich ist. Ich persönlich bin das von meinem „le Francais“ schon gewohnt und habe mit der etwas filigraneren Bedienung kein Problem. Mit Handschuhen wird die Bedienung des „why so serious“ aber vermutlich sehr schwierig.

Das Messer ist als eleganter Begleiter fürs abendliche Dinner ausgelegt; beim Steak essen oder für andere kulinarischen Aufgaben ist das Messer ganz in seinem Element und die filigrane Bedienung fällt nicht ins Gewicht. Im urbanen Alltag ist das „why so serious“ für so gut wie alle vorstellbaren Schneidaufgaben gerüstet. Als Wald und Wiesen-Brechstange ist die lange, dünne Klinge aber natürlich nicht gedacht.
Zur Verarbeitung des „why so serous“: Aus meiner Sicht gibt es so gut wie nichts zu meckern, das Messer ist (zumindest für meinen Anspruch) rundum sauber verarbeitet. Positiv hervor zu heben ist, dass die Griffschalen unsichtbar von innen verschraubt sind, auch die Achs-Schraube ist unter den Griffschalen versteckt. Somit sehen die Griffschalen optisch erst mal super aus.
Wie meine Vorposter schon angemerkt haben ist die Oberfläche der Mircata-Griffschalen in den Bereichen mit den Radien allerdings vergleichsweise „griffig“ ausgefallen. Im Kontrast dazu sind die flächigeren Bereiche nahezu hochglanzpoliert. Dieser unterschiedliche Grip ergibt sich vermutlich einfach aus dem Schicht-Faser-Verlauf des Griffmaterial. Trotzdem hätte meiner Meinung nach eine einheitliche Oberfläche dem Look des Messers besser gestanden. Also entweder die gesamte Griffschalen mit Harz versiegeln oder, z.B. per Sandstrahlen, die gesamte Oberfläche aufrauhen.

Sicherlich eine Design-Entscheidung von Hr. Lannier aber leider nicht nach meinem Geschmack ist die relativ scharfe Kante der Griffschale zur Klinge hin. Warum hier die Kante nicht auch mit einem sanften Radius ausgeführt worden ist leuchtet mir nicht ein.
Eine weitere Design-Besonderheit ist die Verwendung des Bambus-Stücks als Backspacer. Auch hier trifft die Entscheidung von Hr. Lannier leider nicht ganz meinen Geschmack. Optisch sticht der Bambus extrem heraus und bildet einen interessanten Kontrast zu den dunklen Griffschalen. Haptisch und akustisch ist der Bambus aber meiner Meinung nach ein Fehlgriff. Beim Drüberstreichen mit dem Finger fühlt sich der Bambus-Backspacer „spreißelig“ an, das Material krallt sich also fühlbar in den Finger. Dabei ertönt ein unangenehm kratzendes Geräusch. Durch den Sandwich-Aufbau des Backspacers fällt die Bambbusschicht vermutlich recht dünn aus, entsprechend klingt der Spacer regelrecht „hohl“. Wäre der Bambus mit einem dünnen Decklack versiegelt und die Bambusschicht mit dem darunterliegenden Stahl verklebt, dann wäre ich mit dem Holz-Spacer glücklich. So wirkt das Ganze aber irgendwie unausgegoren, nicht wie aus einem Guss.

Das Leitmotiv des Messers gibt mir auch Rätsel auf. Wie der Künstler mit dem „why so serious“ abgesehen vom Namen den Bezug zum Joker aus Batman Dark Knight bzw. zu Heath Ledger herstellt kann ich nich nachvollziehen. Bei diesem Thema hätte ich erstmal an ein abgefahrenes, bedrohliches Messer gedacht, sicherlich nicht an ein elegantes Klapp-Steakmesser mit extravaganter Materialwahl. Vielleicht reicht die Namensgebung ja aber schon als Reminiszens.

Natürlich jammere ich hier auf hohem Niveau, ernste „Schnitzer“ sind meine Kritikpunkte sicherlich nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass auch anderen Messerfreunden die Punkte auch ins Auge fallen.
Alles in Allem ist das „why so serious“ aber ein tolles Messer, dass sich in meiner Sammlung gut machen würde. Wegen der kleinen Kritikpunkte und dem doch saftigen Preis werde ich aber vermutlich eher auf dem Gebrauchtmarkt Ausschau halten anstatt bei einem neuen Messer zuzuschlagen. :hmpf:
 
Why so serious?

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Hier also mein Bericht zum Roland Lannier "Why so serious?" SKA.

Zuerst noch etwas zur Motivation, bzw. zur Namensgebung:
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Und ein paar Infos zur Herstellung:
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Das, für meine Verhältnisse, sehr lange Messer versucht seinem Motto mit allen MItteln gerecht zu werden. Angefangen bei der Transportröhre aus Bambus, gefolgt vom Seidensäckchen "Pride of Scotland", bis hin zu den Griffschalen aus schwarz-weißem Micartas im Schottenkaro und dem Backspacer aus Bambus werden alle Register gezogen. Das ist nicht schlecht, man will eben ungewöhnlich sein und das gelingt auch.

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Sowohl geöffnet als auch geschlossen ist die Form sehr schlank und elegant. An das Schottenmuster der Griffschalen hat man sich etwas schneller gewöhnt als an die recht kantig geschliffenen Übergänge derselben. Doch auch das ist schnell geschehen.

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Es ist keine Öffnunghilfe vorhanden, so greift man die Klinge eben mit zwei Fingern und zerstört damit den schön blank gewischten Eindruck. Die Klinge rastet sauber und wackelfrei ein. Meine Schnitttests waren einwandfrei, um nicht zu sagen beeindruckend.

Beim Schließen des Messers erkennt man, es handelt sich um ein echtes Zweihandmesser. Denn das Lösen des Linerlocks ist meiner Meinung nach nicht einhändig zu machen. Liner und Griffschalen sind auf einer Ebene und man muß zielgenau hingreifen um den Lock lösen zu können. Nutzer ohne Knubbelfinger sind hier klar im Vorteil.:irre: Einer der wenigen Kritikpunkte die ich finden konnte.

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Die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen. Ich habe nur einen Fehler entdeckt: In der Mitte der Klinge, auf der Seite mit dem Logo ist eine Unebenheit im Klingenschliff. Ich vermute, hier wurde beim Schleifen neu angesetzt. Die Unebenheit eigentlich ist nur zu fühlen, mit dem Auge kaum wahrnehmbar, bzw. fotografisch nicht festzuhalten.

Wer das Ungewöhnliche sucht, eine scharfe und elegante Alternative zum Schneidwerkzeug im Restaurant, könnte hier fündig werden.
Für mich selbst? Nein, zu lang, etwas zu verspielt und zuviel Gefummel mit dem Liner.

Aber der Test war wie immer eine Freude, für die ich mich ausdrücklich bedanken möchte! Ebenso wie für die beigelegten Goodies. Dankeschön.

Gruß Th.

Detail- und Inhand-Bilder:
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Erstmal Dank an alle Organisatoren für die Möglichkeit, dieses hübsche (und nicht gerade billige) Messer testen zu dürfen. Extradank an das Messerkontor für die kleinen Goodies :)

Viel neues kann ich ledier nicht beisteuern, dafür haben meine Vortester zu gute Arbeit geleistet.


Nach dem Öffnen des Paketes fällt der Blick auf die äusserst hübsche Produktverpackung - hier hat sich Lannier was einfallen lassen - das ganze wirkt mit sehr wertig, das Herstellerlogo ist zentral angebracht und wirkt alles andere als aufdringlich.
Der Verschluß mit dem Bambusstift ist wirklich genial, anstelle der Kunststoffscheibe hätte sich ein Korkplättchen oder noch besser ein Deckelchen aus Bambus angeboten, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Ein unwissender Interessent hätte sich in diesem Behältnis eher ein Produkt aus dem Hause Citadel vorgestellt, aber nein - es ist ein Edelfolder von Lannier der sich im karierten Säckchen befindet...

Dieses Säckchen fand ich nicht besonders praktisch - zwar hübsch anzusehen und zum Griffschalendesign passend, ist es für den täglichen Gebrauch weniger geeignet. Ich kann mir nur schwer vorstellen dass der Stoff den Aufenthalt in einer Hosentasche lange überlebt. Für die Lagerung im Bambushäuschen hingegen ist der Staubschutz eine feine Sache. Für den Transport in der Tasche müsste aber eine Lederhülle sein, der stolze Besitzer möchte sein Prachtstück nicht unnötig verkratzen...

Verpackung und Messer: Irgendwie finde ich das ganze nicht stimmig, das Schottenkaro passt nicht zur Umverpackung Vielleicht war die Idee, ein Stück Bambus anstatt einer normale Schachtel zu nutzen zuerst da und hat so erst zum Spacer aus dem gleichen Material als "Verbindungsglied" geführt? Der Spacer ist auch das einzige was mir am Why so serious nicht gefällt; das blanke natürliche Material "beisst" sich irgendwie mit dem Tartan der Micartaschalen.

"Länge läuft" war mein erster Gedanke nach dem Auspacken - boah ist der lang... im Vergleich ein Foto mit einem "Vercors" und anderen bekannten. Bei fast identischer Klingenlänge ist das Lannier ein gutes Stück länger.... muss bei der eleganten Linie wohl so sein.
Ich sag es gleich: für mich einfach zu lang. Ich habe Handschuhgröße 9,5 und da fühlte sich das Lannier wie ein Klappsäbel an.

Lannier Vercors usw.JPG

Die Verarbeitung ist sehr gut, die Griffschalen sind mal was anderes (einen kleinen Gentlemanfolder mit dem Muster würde ich mir gerne auf die Wunschliste setzen....)

Für was kann man dieses schöne Stück nutzen: Einfache Sache, es kann nur das stilvolle Zerteilen von Nahrung sein, und sonst nichts. Zu Tisch stört auch der etwas fummelig zu bedienende Lock nicht weiter. Und schneiden tut es natürlich auch...
Das Why so serious erscheint wie die französische Antwort auf das Maserin Gourmet, ein faltbares Steakmesser par excellence.

Das Messer erscheint mir nicht robust genug um als alleiniges EDC genutzt zu werden - beim Essen zieht man aber sofort die Aufmerksam auf sich und hat gleich ein schönes Gesprächsthema zur (oder auch in der) Hand.
Für mich leider zu gross und auch zu teuer, auch in Anbetracht der eingeschränkten Nutzbarkeit,

Lannier comparaison.JPG
 
So, last but not least, mein Bericht zum Ska.
Fällt kurz aus, das meiste ist gesagt.
Darum geht es:
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Danke an Claudia, das war ein Messer, das mit echt Spass gemacht hat!
Franzosen mag ich eh. Mein Atelier Perceval L08 ist häufig dabei, grade die Klingeform Sheepfoot und Wharncliff sind absolut mein Fall.


Das Ska ist n ziemlich langes Teil, siehe hier.
Mir aber absolut nicht unangenehm. Hier ein Besteckvergleich. Im Hosensack legt es sich deswegen aber auch seltener quer als seine kürzeren Freunde, finde ich gut!

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Das Ska wäre für mich nur ein Messer, dass ich zum Essen hernehme. Dafür eignet es sich ausgezeichnet.
Die Wharncliff Klinge ist top, schneidet klasse, es ist ein Spass damit zu essen.
Einzig Brötchen schmieren ist mit der Wharncliff Klinge nicht so dolle, da sie zu schmal wird vorne. Das kann das Sheepfoot des Perceval L08 besser.

Das Tartanmusster ist irgendwie geil :) kann ich mir nicht helfen, gefällt mir einfach. Die Linie ist ebenfalls was, was mich anmacht.


Kritikpunkte:
das Sackerl. Taugt nix, siehe Bild, das ist das Ergebnis der Testserie. geknüllt und die Naht geht auf.
Das Teil war mit mir eine Woche lang in der Hosentasche. Zugegeben, ich hab nicht beim einstecken geschaut ob die Naht schon offen war.

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Schließe mich oben an, eine einfachste Ledersteckhülle wäre um Längen besser.
Der Spacer ist nicht mein Fall, Geschmacksache, funktionieren tut er aber.
Der Lock ist nicht unbedingt sehr gut zu Bedienen, das ist schade, wäre mit 1-2 mm mehr "Einbuchtung" locker machbar.



Alles in allem ein schönes Messer, klasse Verarbeitet, wem die genannten Themen nichts ausmachen bekommt ein Messer, das er sicher gerne bei sich tragen wird!

für mich persönlich? hm, glaube für 300 € ungrad nicht. Leider.
 
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