"rost ich so rast ich(aus)"

Siegi

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Liebe Werkstattkollegen/innen!

Wohnhaft in einem alten Bauernhof wie ich bin, habe ich glücklicherweise eine Werkstatt. Mit gestampftem Lehmboden und Mauern aus mit Lehm gefügten Granitsteinen. So weit so romantisch, der Nachteil: es ist leider ziemlich feucht, und, -es läßt sich nicht trockener legen.

Nun zu meiner Frage, meinem Problem: es rostet halt alles ziemlich schnell. Darum bin ich dazu über gegangen alles einzufetten/einzuölen. Bei Hämmern, Zangen, Meißeln, etc. kein Problem, bei Werkzeugen für die Holzbearbeitung schon(immer reinigen vor Gebrauch…)

Ist es sinnvoll Feilen zu ölen? Da stört mich das Rosten am meisten und ich kann ja nicht alles in die Wohnung schleppen und wieder zurück.

In einem Fachkundebuch habe ich nichts außer einschmieren gefunden, die Forumssuche spuckt einen interessanten Beitrag aus, in dem vorgeschlagen wird das Werkzeug in einem ausrangierten Kühlschrank zu lagern.

Habt ihr vielleicht noch andere Tips für mich, auf Kühlschranksuche bin ich schon…

Liebe Grüße, Siegi
 
Ein leerer 20l-Farbeimer (mit Deckel) und ein Luftentfeuchter-Beutel, wie er zur Waffenaufbewahrung genutzt wird sollte auch gehen, je nach Menge der Werkzeuge natürlich...
 
Liebe Werkstattkollegen/innen!

Hat also sonst keiner das Problem bzw ist meine Frage zu banal?

Gibt es keine Möglichkeiten ausser einschmieren, vor Gebrauch entfetten und nachher wieder einschmieren, bzw ist das auch für Feilen der Weisheit letzter Schluß?

Wie wurde das den früher gemacht, ich vermute es war nicht überall trocken und geheizt?

oder doch wegsperren(Kühlschrank)?

Bzw konkret: gibt es etwas geeigneteres als Kriechöl(Mos2).
=> hab ich verwendet weil es sich sprühen läßt und ich es da hatte.

liebe Grüße, Siegi
 
Ich komm auch auf nix anderes als möglichst luftdicht verpacken und nen Luftentfeuchter dazu legen.

Tupperdosen, Farbeimer, es gibt Munitionskisten mit Dichtung, oder halt Kühlschrank.
 
Hallo Siegi,

die einzig bezahlbare Lösung wäre ein Schrank oder Holzverschlag
mit einem elektrischen Luftendfeuchter.

Gruß Link
 
Ich hab´s zwar in einem anderen Bereich so verwendet, aber es könnte auch für Werkzeug funktionieren: Im Plastikhandel gibt´s so Fässer mit Dichtungen, wie sie für Most oder Meische verwendet werden. Die bekommt man auch relativ groß, bis über 100 Liter. Diese haben einen komplette abnehmbaren Deckel mit Gummidichtung. Mit den Luftentfeuchter-Paketen könnte das gehen...

Gruß, C.
 
Moin.
Im örtlichen Schmiede und Heimatmuseum(http://heimatverein-jevenstedt.de/)
werden die Werkzeuge mit Säurefreier Vaseline behandelt. Die ist nicht einfach zu kriegen, aber das einzige was weiteren Rost aufhält. Für regelmäßig genutzte Werkzeuge würde ich auch eher eine ordentliche Aufbewahrung(mein Tip: Zarges-Boxen) setzen.
Gruß
Ugorr
PS: Sollte mal jemand im Museum reinschauen wollen: Einfach anrufen oder mailen. Wir(insb. ich) hätten sicher auch nichts gegen praktische Schmiedetips. ;)
 
Moin Siegi,

bitte NIE Feilen mit irgendeiner Art von Fett, Öl oder sowas behandeln. Damals in der Lehre wurde schon gemault, wenn wir Feilen mit siffigen Werkstattfingern auf der Hiebfläche angefasst haben, und ich habe mit der Zeit kapiert, dass das richtig war. Jegliches Fett auf Feilen behindert deren Arbeitsprinzip enorm, außerdem bleiben feine Späne dran hängen und zerstören dir jedes Finish. Das Dumme ist, dass du es nur schwer wieder abbekommst. Da hilft nur trocken lagern, und wenn es nur einige Feilen sind, nimm' sie doch in einer Feilentasche (so ein Stoffdings mit einzelnen Einschüben zum zuknoten) mit ins Haus, wo es wirklich trocken ist, und nur zur Arbeit mit raus.

Ein winziges bischen Rostanflug macht auch nichts, das ist beim ersten Feilstrich weg. Aber wenn es richtig rostet - rein damit!

Viele Grüße, Tobi :)
 
Na da widersprech ich mal dem Vorredner : Wenn ich meine Schlüsselfeilen länger lagere öle ich sie ein. Allerdings vor dem Gebrauch : Das ganze schöne Entfettungs / Entölungsprogram mit Holzkohle und Aceton.
Ich war einmal so blöd Feilen lange ohne Öl zu lagern : Das wurde der teurste Haufen Schrott aller Zeiten...Grumpf, immer noch ärgerlich über die eigene Dämlichkeit sei.
Womit Malibu aber recht hat :Fettige Feilen sind bei der Arbeit ein Greul.
Getoppt wird das nur noch durch Blei oder Zinnschmadder bei Edelmetallarbeiten die sich im Hieb festgesetzt haben. (Gruselig )
Gruß Kaji
 
Zuletzt bearbeitet:
...
es ist leider ziemlich feucht, und, -es läßt sich nicht trockener legen
Wie bewahrst Du die Feilen denn genau auf ?
Liegen sie auf der Werkbank, in Schubladen in der Werkbank, hängen sie über der Werkbank ???

Das Problem mit der Luftfeuchte habe ich in meiner zugigen Scheune auch, verschiedene Dinge fangen dort das Rosten an, nur seltsamerweise die Feilen nie, obwohl sie zunehmend selten gebraucht werden. Allerdings reinige ich sie nach dem Gebrauch, weil Rückstände jeglicher Art (ausser Kunststoff) auch gern Korrosion verursachen. Kreide vom Feilen ist da besonders hinterhältig...

Die Feilen hängen bis auf einige Ausnahmen in Halterungen an der Wand über der Werkbank. Liegende Gegenstände fangen bei mir eher an zu rosten, immer mit der oberen Seite, egal, ob Feile, Blech, Stahl oder Rohr, obwohl es nicht reinregnet oder sie sonstwie nass werden.

Falls sie liegend aufbewahrt sein sollten, deck sie einfach probweise ab, nachdem sie nach der Arbeit mit Feilenbürste gereinigt wurden. Vllt. reicht das schon.

Gruß Andreas
 
Hallo,

für Feilen würde sich das Einwickeln in Korrosionsschutzpapier anbieten (frag aber nicht, wo man das in Kleinmengen herbekommt, da gab´s glaub ich schon mal einen Thread).
Noch ne Möglichkeit: Bremsscheibenkorrosionsschutz-Spray, gibt keinen so klebrigen Film.

Gruß

MythBuster
 
Wenn ich mal von meinen Werkstattgewohnheiten ausgehe, könnte
ich Persönlich mich mit der Einölerei nicht anfreunden,
mit kurz mal was Feilen ist da nix.
Erst mal das Öl oder Fett mit Aceton abwaschen, Feilen, die zweite Feile entfetten zum
Schlichten und vielleicht noch mal kurz die Halbrundfeile um ne Rundung zu bearbeiten.
Alles wieder einfetten und am nächsten Tag das Ganze von vorn.:irre:
Das wäre mir etwas zu fiel.
Gruß Link
 
Liebe Werkstattfreund/innen!

Erst mal Danke für die vielen Beiträge, Da ist viel neues ( wer ausser mir wußte bisher auch nicht dass es ein "Feilenfett " gibt)und weiteres dabei, wo ich noch optimieren kann.

Nur kurz mein Plan: da ich bei der Räumung einer Schlosserei wirklich viele Feilen erbeutet habe, werde ich erstmal sortieren. Was rostig ist: einölen und verschmieden, das andere reinigen, einölen und luftdicht aufbewaren und mich beim Rest auf einen Satz "EDC" Feilen beschränken der ungeölt hin und her wandert.(=>Selbstgenähte Feilentasche aus Leder ist bereits vorhanden).

Ich hab nachgesehen, ein Satz Raspeln, der seit ein paar Jahren an der Wand hängt rostet gar nicht, Feilen waagrecht in einem Regal einen Meter darunter gelagert rosten schon . =>wird natürlich verändert.

Meine Holzwerkzeuge werde ich auch eher "einsperren".

Werkzeug im Kühlschrank, auf das muß man erstmal kommen...

Danke nochmal und liebe Grüße aus OÖ,

Siegi
 
So, jetzt werd ich mal irre.
Man darf´s glauben oder nicht : Jetzt sind einige meiner Leiblingsschlüsselfeilen angerostet, noch dazu die feineren Hiebe. Da geht nix mehr mit Feilbürste etc und das normale auf der Kohle abziehen nutzt auch nichts.
Jemand eine Idee wie ich die wieder flott bekomme ?
Gruß
Kaji
 
Ist die brutale Methode aber es funzt besser als wegschmeißen und neue kaufen...
Kurz anätzen in Säure....dann ist der Rost weg. Danach nicht vergessen wieder zu netralisieren und dann je nach Duktus Ölen bei längere nichtbenutzung oder trocken aufbewahren.
 
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