Rost oder Patina? Wie unterscheiden?

ManU1996

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Hallo zusammen!
Ich habe mir nun mein erstes nichtrostfreies Messer gekauft. Ein yu kurosaki Aogami Super.
Habe damit nun zwei mal Gemüse geschnibbelt (Paprika, Knoblauch etc.) und das Messer danach nur mit Wasser abgespült und anschließend abgetrocknet.
Da ich rückblickend betrachtet nicht sagen würde, dass das Handtuch 100% trocken war, bin ich besorgt, dass sich rost gebildet hat oder zu bilden beginnt.
Was würdet ihr sagen?

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Außerdem: in meiner kleinen Küche ist es oft sehr warm und die Dunstabzugshaube versagt des öfteren, sodass die Luftfeuchtigkeit wohl recht hoch sein dürfte. Sollte ich das Messer dann woanders aufbewahren, oder reicht so etwas nicht aus um rost zu provozieren?

LG
 
Einfach benutzen, und ab und an ne Speckschwarte/Tropfen Speiseöl, über die Klinge reiben und Du solltest über viele Jahre damit glücklich werden.
Dass sich im Lauf der Zeit ne Patina bildet und die Klinge fleckig bzw. grau wird gehört dazu, ist ja schliesslich ein Gebrauchsgegenstand.

Viel Spass damit!

FLO
 
Hallo,

da die Kernlage dieses Messers aus einem nicht rostfreien Stahl besteht, kann sich natürlich Rost gebildet haben.
Vermeidbar scheint das nicht zu sein.

VG
 
Einfach das Messer nach Gebrauch gründlich trocknen und dann hauchdünn mit einem säurearmen, neutralen Speiseöl einreiben.
 
Rost ist Oxydation (bzw. das Ergebnis von)
Patina ist Oxydation (bzw. das Ergebnis von)
Das kann auch unterschiedliche Farben aufweisen, Eisenoxyde gibts in vielen Farben.

Patina ist das Maß an Rost, mit dem Du zu leben bereit bist.

Ich hab ne ganz normale Küche in Nürnberg, mit ganz normalen Tempoerturen, ganz normalen Luftfeuchtigkeitswerten, mit ner bescheiden funktionierenden Luftabzugsverwibelungshaube - und mir noch nie Gedanken über Rost bei Messern gemacht. Selbst wenn ich ein rostendes Dingens mal nach dem Schneiden nicht abgetrocknet hab, und wenn das nach Tagen Rumliegen mal Anzeichen von Rost gezeigt hat - dann bin ich halt mit dem Schwamm drüber und fertig. An Eisenoxyden ist noch keiner gestorben.

Das Thema "Rost" ist hier in D und bei wenigstens minimaler Pflege vollkommen irrelevant. IMO. Aber da kann man sicher auch ne Doktorarbeit drüber schrieben.

Pitter
 
Danke schonmal für die Antworten.
Hat sich dafür ein bestimmtes öl als besonders tauglich herausgestellt ?
Dass sich eine Patina bildet ist für mich kein Problem, auch wenn ich den optischen Effekt nicht so schön finde.
Wenn ich es richtig verstehe, ist Rost aber doch schädlich und die Patina nicht, richtig?
Ich habe nur Angst, Rost irrtümlich als Patina anzusehen und nicht zu bemerken, dass der Stahl angegriffen und beschädigt wird.

Ich will mich eigentlich auch nicht täglich mit der Pflege des Messers auseinandersetzen, fände es nur schade wenn ein (für mich doch teureres) Messer durch falschen Umgang frühzeitig ruiniert wird.

Manu
 
Ein gaaanz dünner Film Balistol, Speiseöl, etc. reicht volkommen aus, mach Dir da bitte keine Wissenschaft draus...

Wenns Dir doch zuviel Kopfzerbrechen bereitet, dann legs in die Vitrine/verkaufs und benutze ein "rostfreies"!
 
Das mit dem einölen werde ich machen!
Nur weiß ich immer noch nicht, wie ich unterscheiden kann, was Patina ist und bleiben darf und was Rost ist und entfernt werden sollte ?
 
Meist ist Rost nicht flächendeckend und hat die typische rotbraune bis dunkelbraune Farbe, und man fühlt auch die Rauhigkeit. Bei der Patina bildet sich eine meist großflächige (Kontaktfläche mit den angreifenden Medien) sehr dünne und stabile Schicht, die oft noch glatter ist als der Ausgangszustand, und die Farben hängen von den Lebensmitteln ab, die man schneidet. Bei dieser Patina, die man natürlich auch wegkriegt, handelt es sich um sehr dünne Oxidschichten, und die Farben entstehen - ähnlich wie bei den Anlassfarben - durch die verschiedenen Schichtdicken dieser Oxidfilme. Je nach Schichtdicke spiegelnn sich verschiedene Wellenlängen raus (Interferenzfilter) und je nach fehlender Farbe erscheint dann die Patina unterschiedlich.

Manche wollen die sogar erzeugen und benutzen Senf, Kaffee, Eisen-drei-Chlorid usw, da eine Schicht entstehen kann, die mechanisch nicht einfach zu entfernen ist, aber weiteren Korrosionsangriff verhindert kann durch Sperren der Oberfläche.
 
Nur weiß ich immer noch nicht, wie ich unterscheiden kann, was Patina ist und bleiben darf und was Rost ist und entfernt werden sollte ?
wenn es krümelt, am Essen kleine Stückchen hinterlässt.... dann ist es Rost.
Wenn sich nur die Klinge ein wenig verfärbt, dann ist es nicht schlimm.

Anders ausgedrückt.... wenn du dein Messer alle zwei Tage benutzt um was zu schneiden, es nicht nass oder säurebenetzt rumliegen lässt, dann bildet sich da kein "Rost", der entfernt werden muss.

Alles gut.

Gruß
chamenos
 
Ein gaaanz dünner Film Balistol, Speiseöl, etc. reicht volkommen aus, mach Dir da bitte keine Wissenschaft draus...

Wenns Dir doch zuviel Kopfzerbrechen bereitet, dann legs in die Vitrine/verkaufs und benutze ein "rostfreies"!
Aber bitte kein normales Ballistol!
Das ist nicht für den Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen!

Außerdem ist normales Ballistol alles andere als neutral.

Hier habe ich mal verschiedene Öle verglichen:
Vergleich Pflegeöle und Buntmetalle
 
Aber bitte kein normales Ballistol!
Das ist nicht für den Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen!
Uff, danke für den wichtigen Hinweis!

Bin gestern Abend schon dem blinden Aktionismus verfallen und hatte das normale Ballistol bestellt :D Hoffe die Stornierung klappt noch.

Meist ist Rost nicht flächendeckend und hat die typische rotbraune bis dunkelbraune Farbe, und man fühlt auch die Rauhigkeit. Bei der Patina bildet sich eine meist großflächige (Kontaktfläche mit den angreifenden Medien) sehr dünne und stabile Schicht, die oft noch glatter ist als der Ausgangszustand
wenn es krümelt, am Essen kleine Stückchen hinterlässt.... dann ist es Rost.
Wenn sich nur die Klinge ein wenig verfärbt, dann ist es nicht schlimm.

Okay, daran werde ich mich orientieren! Danke!
 
Ich verwende ein nicht rostfreies Shigeki Tanaka Aogami Damast Santoku.

Ich verwende es täglich und fast ausschließlich.

Beim Schneiden von Zwiebeln bildet sich eine etwas bräunliche Patina, die meiner Erfahrung nach auch eine

gewisse Schutzwirkung gegen andere chemische Oberflächenveränderungen hat.

Wenn ich allerdings eine Zitrone schneide, löst sich die braune Patina wieder auf und das Messer wird wieder silbern wie neu.

Allerdings dann auch wieder reaktionsfreudiger.

Wenn man das Messer nie länger mit feuchter Verschmutzung liegen lässt, sondern immer sofort feucht abwischt und abtrocknet

braucht es gar keine weitere Pflege. Öl kann man machen, ist aber nicht notwendig.
 
Ballistol ist halt seeehr geruchsintensiv. Auch wenn unschädlich würde ich es nicht mit meinem Essen in Kontakt bringen wollen.
 
Servus,
R'n'R hat sicher recht.
Unser südlicher Haushalt ist in Sichtweite des Atlantik, in der Regenzeit schüttet es wie aus Eimern.
Man kann praktisch beim Korrodieren zuschauen.
Dabei hat es noch nie geschadet, Ballistol im Haus oder auf dem Boot zu haben, vom Türscharnier bis zur XC75 Klinge
der Opinels. Kann man ja runterwischen, bevor man den Seebarsch filetiert.
Im Haus der Schwiegereltern in spe gibt es Jagdwaffen, da wird 'l'huile allemande', das deutsche Öl,
auch für Holz-, Lederpflege et al benutzt.
Über die Küchenmesser wischen wir nach dem Kochen kurz mit einem öligen Lappen drüber,
was gerade dran ist, Sonnenblume, Olive, Rapsöl, wurscht.
Falls doch mal was rostet, was natürlich regelmäßig passiert, nehme ich übrigens
die Elsterglanz - Polierpasten. Elsterglanz Polierpaste von Ahrenshof GmbH aus Zwochau

Gruß
Rudi
 
Die Elsterglanz Paste kenne ich auch. Die scheint eine ölige Basis zu haben. Erzeugt einen schönen Abperleffekt, riecht für mich aber auch etwas chemisch ungesund.
Von daher hatte ich bisher bei Messern, die ich zum Kochen verwende auch immer etwas Bedenken, dass die Rückstände auf der Klinge ungesund sein oder den Geschmack beeinflussen könnten.
Die Gundelputz auf wässriger Basis läßt sich nach meinem Gefühl rückstandsloser von der Klinge abwischen, schützt dafür aber nicht. Da ich letztere auch zum Abziehen verwende bleib ich bei der.
Dass Ballistol insgesamt gesehen ein hervorragendes und sehr universell nutzbares Mittel ist stellt glaub ich niemand in Frage.:)
 
Hier mal schauen ...

R'n'R
Ok, wenn Ballistol das so angibt, wird es wohl stimmen.
Ich nehme es trotzdem nicht mehr.

Da frage ich mich aber doch, warum hat Ballistol ein spezielles H1 Ballistol, für Anwendungen mit Kontakt mit Lebensmiteln, im Programm?
H1 Spezial-Öl

Das bräuchte es doch gar nicht, wenn das normale Ballistol die Anforderungen erfüllt.

Da fragt man sich, wie lebensmittelecht nach deutschem oder europäischem Recht definiert ist.
 
Das H1 ist farb- und geruchlos. Das klassische eben wohl nur völlig unschädlich aber nicht geruchlos.
 
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