Rosten sich Messer scharf?

El Dirko

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Hallo,
in folgendem Wikipedia Artikel über Damast steht die Behauptung:
Der beim Schleifen entstehende Grat wird durch den Sauerstoff der Luft über die Korrosion beseitigt, die Klinge rostet sich sozusagen scharf.
Ist da was drann?

Es wäre auch schön wenn sich mal einige Experten den Damast Artikel der Wikipedia vornehmen würden. ;-)
Die Wikipedia ist ein Freies Lexikon in der jeder die Artikel bearbeiten (sprich ändern) kann.

Gruss
El
 
Absoluter Blödsinn würd ich sagen, bei mir hat sich bisher noch nichts scharfgerostet. Ein Damast verhält sich diesbezüglich nicht anders als ein Monostahl.

freagle
 
von der theorie her interessant, praktisch nicht der rede wert.
würde ich mal sagen.
trotzdem, von der idee her witzig. :p

schöne zeit!

bert.
 
El Dirko schrieb:
Es wäre auch schön wenn sich mal einige Experten den Damast Artikel der Wikipedia vornehmen würden. ;-)
Die Wikipedia ist ein Freies Lexikon in der jeder die Artikel bearbeiten (sprich ändern) kann.

Da müsste man aber einiges bearbeiten :irre: am besten wärs man setzt einen Link ins Messerforum rein :lach:
 
Dazu 2 Informationen;:
1. Angelhaken werden oft chemisch geschärft. Es scheint also möglich zu sein, durch eine Art Säure o.ä. die Schneide zu "schärfen". Dies ist aber imho nur möglich, wenn die Schneide vorher NICHT richtig scharf war!
2. Schneiden "altern" wahrscheinlich. Wenn ich eine Klinge schärfe, dann ist sie ein paar Tage später nicht mehr ganz so scharf, ich bilde mir ein, so etwas ähnliches auch schon einmal gelesen zu haben. Bei Rasiermesern gibt es Messersätze, die aus mehreren Klingen bestehen, so dass die Klingen sich "erholen" können.

Punkt 2 spricht also eher gegen die Theorie des Schärfens durch Rosten.

Ich denke eher, dass der sehr dünne Grat die Schärfe erhöht, nicht reduziert.

Grüße
Gerhard
 
Nur mal theoretisch:

Wenn es nur um den sichtbaren Grat ginge, warum nicht ?
Ist er weggerostet (worden), bliebe doch theoretisch der auf reell "Null" geschärfte Schneidkeil ohne den angerundeten Schneidstumpf übrig (reell "Null" natürlich rein schneidentechnisch betrachtet), vorrausgesetzt, er rostet nicht mit an (offene/geschlossene Schneide) :D :confused:

Sonst poliert man den Grat weg, falls er nicht von selbst abfällt, trotz das er klein und schwach genug ist, dafür rundet man den Schneidkeil wieder minimal (mikroskopisch) an.

Wie gesagt, reine theoretische Spekulation...

Vielleicht kommt diese Ansicht auch von dem Ausspruch her, dass rostige Klingen besser schneiden, was eigentlich eher "reissen" lauten sollte. Irgendeinen Ursprung muss diese Sache aber haben, neu ist es bestimmt nicht.

Gruß Andreas
 
Feilen kann man auch dadurch schärfen, daß man sie anätzt. Aber: im Gegensatz zum rosten wird dabei Material abgetragen. Der Rost trägt aber nichts ab, sondern auf. Selbst wenn die entstandene Phase abrostet, ist die übrige Klinge mit Rost bedeckt und stumpf. Wenn man dann diese angerostete Klinge in eine schwache Säure, z.B. Essigessenz, steckt, wodurch der Rost wesentlich stärker als das reine Metall abgetragen wird, sollte das Messer wesentlich schärfer sein, allerdings mit Sicherheit nicht mit einer geschlossenen Schneide.
 
Also ich meine mehrfach gelesen zu haben, daß ein Messer aus "rostfreiem" Stahl nach längerer Nichtbenutzung noch einsatzfähig ist, während ein Messer aus "rostendem" Stahl erst nachgeschärft werden muß. (Die Schneidekante hat sich sozusagen "stumpfgerostet").
Als Beispiel sei hier Ken Warners "The practical book of knives" genannt. Auf Seite 159 (sorry, kein scanner) ist eine Abbildung einer Schneide "that ruined itself by rusting out".

Von "Scharfrosten" habe ich leider noch nichts gehört. Wäre auch zu schön, oder?


Grüße
Matthias.
 
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