rostfreie und nicht rostfreie Messer auf gleichem Stein schärfen ?

tinar

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Hallo Forum,
mein erster Beitrag.:)

Ich habe da mal eine Frage an Euch: kann ich rostfreie und nicht rostfreie Messer auf demselben Schleifstein schleifen bzw. abziehen oder sollte ich besser zwei verschieden Steine nehmen ? Habe nämlich Angst, dass meine Edelstahlmesser dann rosten.

Zweite Frage: bei Messer Rödter bzw. scharferladen ( z.B. hier: http://www.scharferladen.de/shop/gÃ....html?osCsid=a6b2c51dc35540449c4128d821ab5d23 ) ist zu lesen, dass man nicht rostfreie Messer nur mit Öl oder Petroleum auf dem Abziehstein schärfen soll (zumindest auf deren "Spezial-Abziehstein", den ich aber gar nicht finde). Das lese ich bisher aber nur dort. Stimmt das oder kann ich nicht einfach Wasser nehmen ?

Gruss Achim
 
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Ahoi Achim und willkommen im Forum.
Ich versuche mich mal mit den Antworten;)

...kann ich rostfreie und nicht rostfreie Messer auf demselben Schleifstein schleifen bzw. abziehen oder sollte ich besser zwei verschieden Steine nehmen ? Habe nämlich Angst, dass meine Edelstahlmesser dann rosten.

Da brauchst Du Dir keine Sorgen machen, ich hatte da noch nie Probleme.

Zweitea Frage: bei Messer Rödter bzw. scharferladen ( z.B. hier: http://www.scharferladen.de/shop/gÃ....html?osCsid=a6b2c51dc35540449c4128d821ab5d23 ) ist zu lesen, dass man nicht rostfreie Messer nur mit Öl oder Petroleum auf dem Abziehstein schärfen soll (zumindest auf deren "Spezial-Abziehstein", den ich aber gar nicht finde). Das lese ich bisher aber nur dort. Stimmt das oder kann ich nicht auch Wasser nehmen ?

Das sind viele Fragen. Bitte besuche unser Unterforum "Wartung und Pflege" und lies Dich da etwas ein. Auf Leo´s Schärffseite findest Du auch viel Gehirn-Futter:p
Die von Messer Rödter erwähnten Schleifsteine werden wohl Arkansas-Steine sein, DIE brauchen Schleiföl oder Petroleum. Wassersteine brauchen wiederum Wasser, usw,usw.....:irre:

Viel Erfolg wünscht
Excalibur
 
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Hi Achim,
ich sehe das wie Excalibur das gibt eigentlich keine Probleme.
Du wäscht du ja das rostfreie Messer normalerweise nach dem Schleifen und bürstest auch den Stein ab. Danach wird das Messer bei Benutzung auch immer wieder mechanisch gereinigt. Da sollte sich der Abrieb nicht halten können.

Des weiteren arbeiten die Messer ja nicht in einer rostfördernden Umgebung, da sie normalerweise nach Gebrauch gespült, getrocknet und trocken gelagert werden. (Auch Kohlenstoffmesser rosten in einer normalen Küchenumgebung nicht).

Manche Steine kannst du mit Öl oder Wasser benutzen, manche funktionieren mit Öl besser(oder nur mit Öl richtig).
Mir wäre die Sauerei zu groß.
Auch nicht-Rostfreie Messer sind problemlos mit Wasser zu schleifen, du solltest halt zügig trocknen.

Grüße,
Eisenbrenner
 
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kann ich rostfreie und nicht rostfreie Messer auf demselben Schleifstein schleifen bzw. abziehen oder sollte ich besser zwei verschieden Steine nehmen ? Habe nämlich Angst, dass meine Edelstahlmesser dann rosten.

Wenn du „Edelstahl“-Messer auf einem Stein schleifst, auf dem auch nicht rostfreie Messer geschliffen wurden, verstecken sich im Stein noch kleine Partikel des nicht rostfreien Stahls. Da dieser legierungsbedingt nicht genug Chrom aufweist, damit dieses eine Schutzschicht um das Körnchen bilden kann, wird das Partikelchen anfangen zu rosten.
Dass das Ding als eine Art „Rostsamen“ fungiert, halte ich dennoch für unrealistisch. Die Chrom-Schutzschicht der Klinge (oxidiertes Chrom, welches den Stahl überzieht und so das Eisen vor Sauerstoffkontakt schützt) ist ja immernoch im Weg. Zudem wirst du die Klinge sicher gründlich abspülen, wenn du fertig geschliffen hast! ;)

Problematisch könnte es werden, wenn du sehr grobkörnige nicht rostfreie Stähle schleifst und diese ausbrechen. Wenn diese groben Stahlbrocken nicht vom Stein entfernt werden (abspülen), ist ein unsauberes Schliffbild vorstellbar. In der Praxis wird aber sowieso genug Flüssigkeit verwendet. Zudem werden so große Brocken nicht auf feinen Abziehsteinen ausbrechen, wo sie wirklich „gefährlich“ würden.

Und die Moral von der Geschicht': Beim Messerschleifen sorg dich nicht!
 
Danke für Eure sinnvollen Antworten. Das hilft mir schon weiter.

Habe einen Satz Kochmesser gekauft von Eden, die werde ich erstmal nicht schleifen. Habe das Einsteiger-Schleifset von Scherenkauf (Zische Korund Kombi EW120/EW280, Polierpaste, Lederriemen) und übe gerade mit einem Fiskars Kopuliermesser, jedoch bin ich mit der Schärfe nicht zufrieden. Weiters habe ich mir ein Victorinox Kopuliermesser bestellt, von dem ich mir bessere Schärfe verspreche. Und heute kommt auch noch ein Opinel nicht rostfrei. Vielleicht kann ich das als Kopuliermesser einsetzen, zumindest sollte es schärfer werden als die rostfreien, denke ich mir jedenfalls...
Von Rasiermesserschärfe bin ich leider noch weit entfernt. Die brauche ich aber, denn ich muss ja durch Zweige bzw. Reiser schneiden können, und zwar glatt und ohne sie abzubrechen....
Fällt vielleicht noch irgendjemandem ein billiges nicht rostfreies kleines (z.B. Gemüse-) Messer ein, dass sich auf hohe Schärfe bringen lässt, um es als Kopuliermesser zu missbrauchen ?

Gruss Achim
 
Was macht man denn mit einem Kopuliermesser :hehe:
Spaß beiseite: der Zische ist schon gar nicht schlecht und mit dem leder kommst du auch relativ weit.
Aber er ist halt kein Abschlussstein, so richtig scharf wird das Messer aufgrund der geringen Endkörnung nicht.
Erweitere dein Sortiment noch um mindestens einen 1000er Stein, evtl einen 1000-x000 Kombistein, kostet auch nicht die Welt.

Grüße,
Eisenbrenner
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Eure sinnvollen Antworten. Das hilft mir schon weiter.
Weiters habe ich mir ein Victorinox Kopuliermesser bestellt, von dem ich mir bessere Schärfe verspreche. Und heute kommt auch noch ein Opinel nicht rostfrei. Vielleicht kann ich das als Kopuliermesser einsetzen, zumindest sollte es schärfer werden als die rostfreien, denke ich mir jedenfalls...
Von Rasiermesserschärfe bin ich leider noch weit entfernt. Die brauche ich aber, denn ich muss ja durch Zweige bzw. Reiser schneiden können, und zwar glatt und ohne sie abzubrechen....
Fällt vielleicht noch irgendjemandem ein billiges nicht rostfreies kleines (z.B. Gemüse-) Messer ein, dass sich auf hohe Schärfe bringen lässt, um es als Kopuliermesser zu missbrauchen ?

Es hört sich so an, als würdest du genau das Herder Windmühlen Messer http://www.edenwebshops.de/de/pt/-robert-herder-molenmesje.htm suchen.

Es ist einfacher Machart aber dafür nicht teuer (8€). Es wird sehr scharf ohne viel Aufwand. Ich habe mir gleich 3 gekauft, eins verschenkt, eins in Benutzung und das Letzte auf Halde gelegt.
 
Danke nochmal für Eure Antworten.

Also, habe mir jetzt noch einen Zische Missarka Ultra rot gekauft (EW 1000, bei Scherenprofi, flexible Abwicklung, meine Empfehlung) und einen Keramikwetzstab von Ikea. Mein Victorinox-Kopuliermesser ist angekommen und auch mein nicht rostfreies Opinel. Die Messerschärfseite von Leo habe ich auch studiert. Und zum Üben noch ein 20cm-Kochmesser von Zwilling (Twin Point, wohl das günstigste von Zwilling, mit recht zufriedenstellender Grundschärfe, die allemal für meine Kochzwecke ausreichend ist, also aus meiner Sicht empfehlenswert).

Das Victorinox-Kopuliermesser und das Eden-Messerset werde ich erstmal nicht schärfen, die haben eine gute Grundschärfe (subjektiv mit vielleicht bescheidenen Ansprüchen) und ich habe Angst, sie zu versauen. Das Victorinox hat übrigens eine deutlich höhere Grundschärfe (muss aber noch schärfer werden) als mein Fiskars-Kopuliermesser und kostet nur unwesentlich mehr. Das Fiskars kann ich keinem empfehlen, aber Fiskars hat seinen Schwerpunkt ja auch auf anderen Produkten. Ich weiss, dass Tina-Messer (nicht rostfrei) die Referenz für Gärtnermesser sind, aber zum einen überfordert mich die Auswahl, zum anderen kosten die etwa das vierfache eines Victorinox.

Das nicht rostfreie Opinel kam auch mit guter Grundschärfe, mein Abziehen auf dem Missarka Ultra hat ihm zumindest nicht geschadet, ich hatte sogar den Eindruck, es ist noch etwas schärfer geworden. Das wird wohl das Messer, das ich für das sogenannte Chip-Budding (eine bestimmte aber auch relativ einfache Veredelungsmethode) verwenden werde. Somit ist der Kauf eines nicht rostfreien Windmühlenmessers erst mal nach später verschoben. Für den glatten und schrägen Schnitt durch einen Reiser zur Kopulation werde ich das Victorinox benutzen, das macht sich wohl nicht zuletzt durch seine einseitig angeschliffene Schneide ganz passabel (wenn ich mehr Erfahrung habe, werde ich mal versuchen, es noch spürbar schärfer zu bekommen).

Der Keramikwetzstab von Ikea ist ganz nett, er kriegt leicht angestumpfe Küchenmesser wieder scharf, aber er ersetzt nicht einen feinen Abziehstein, zumindest bei mir nicht oder noch nicht. Ich denke, ich kann meine billigen Küchenmesser damit scharfhalten. Für mehr Schärfe muss ich meine Zische-Steine nehmen. Vielleicht brauche ich auch noch mehr Übung, denn ich hatte hier schon mehrfach gelesen, dass manche ihre Messer mit dem Ikea-Stab auch Richtung Rasiermesserschärfe kriegen. Obwohl ich mir genau das eigentlich nicht vorstellen kann.

Bin also mit meinen zwei Steinen und den Messern erstmal glücklich.

Womit ich noch hadere ist der Lederriemen mit Polierpaste (die graue aus dem Einsteigerset von Scherenprofi). Zu häufiges Streichen darüber ist kontraproduktiv (zumindest bei mir). Und ich habe oft das Gefühl, dass ein Abziehen auf dem Leder mit Paste nach dem Abziehen auf dem Missarka Ultra die Schärfe vermindert. Auf Leos Messerseite wird das ja empfohlen, sogar mit einem Video gezeigt. Aber so richtig erfolgreich bin ich damit nicht. Ich darf höchstens ganz soft und mit nur ganz wenigen Zügen darüber, sonst wird es wieder weniger scharf.....
Also üben, üben, üben....

Ausserdem habe ich später noch mal eine Frage wegen rost- vs. nicht rostfreien Stählen / Messern.

Gruss Achim
 
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Okuliermesser hab ich schon mal gesehen, aber Kopuliermesser? Bringt man damit die Pflanzen zum kopulieren oder wie oder was?

Auf alle Fälle gibt es die bei Otter. Beim Stahl gibt Otter 100Cr6/1.2067 und 60°HRC an, ich hatte mal was von 75Cr1 gelesen. Auf jeden Fall haben die C-Klingen von Otter -die ich kenne- eine gute Wärmenehandlung gekriegt.

Gruß Holger


Edit: Leder und Schleifpaste von Scherenkauf sind aggresiv, bei einem anhänglichen Grat benutze ich die auch. Man zieht im Schleifwinkel mit wenig Druck ab, sonst wird die Schneide rund. Nach dem Missarka Ultra sollte der Keramikstab reichen. Falls die Oberfläche des Stabes unregelmäßig ist, schleif erstmal drüber.
 
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Okuliermesser hab ich schon mal gesehen, aber Kopuliermesser? Bringt man damit die Pflanzen zum kopulieren oder wie oder was?
Akzeptier einfach das es Fachsprachen gibt, die für den nicht Eingeweihten merkwürdig klingen. Und was die diversen Veredelungstechniken angeht sind die Begriffe Okulieren und Kopulieren garantiert 100 oder 200 Jahre alt. Ich bin mir sicher das Kopulieren ziemlich wörtlich gemeint ist.

kurz nachschaut:

Okulieren
Klingt nach Auge. Und richtig, es wird zum veredeln nur eine Knospe (Auge) verwendet.

Kopulieren
Ein Reis wird auf einen abgeschnittenen Zweig gesetzt. Wobei beide Teile gleich stark sind. (Pfropfen ist wieder etwas anders.)
 
Danke,

natürlich aktzeptiere ich alte und Fachsprachen. Aber ich kriege den Begriff Kopulier nicht auf die Reihe. Daher würde ich mich über die Erläuterung der Wortherkunft freuen. Ansonsten zurück zum Thema, da war doch was mit nem Stein...

Gruß Holger
 
Hallo mal wieder,
wollte nur mal ein paar Zeilen schreiben zu meinen Messerschärferfahrungen. Zum Schmökern.

An den Eden VG10-Messern habe ich mich noch nicht versucht. Man sagt stellenweise, der VG10-Stahl sein bruchgefährdeter als weniger harter Stahl, Eden empfiehlt die Verwendung ihres Wetz- bzw. Schleifstabes aus Keramik. Der hat einen mehr schleifenden Charakter und ist gröber als der Ikea-Keramikstab.

Mein Fiskars-Kopuliermesser, über das ich kürzlich noch schlecht geredet habe, ist schärfer denn je. Es hat eine gerade und ebene und einseitig geschliffene Klinge, dadurch lässt es sich einfach recht scharf schleifen. Also doch eine Empfehlung von mir in Sachen Okulier- und Kopuliermesser, aber aufpassen: von meinem Modell gab es eine Fehlproduktion, die entgegen den Angaben beidseitig geschliffen ist. Natürlich immer noch kein Vergleich zu Tina-Messern.
Mein Victorinox-Kopuliermesser habe ich noch nicht geschliffen, ist nun weniger scharf als das Fiskars. Die Klinge ist im Vergleich zum Fiskars nicht eben bis zum Griff, sondern verdickt sich dahin leicht, was mir das Schärfen etwas erschwert (nichts ist leichter als eine Ebene zu schleifen, wie bei einseitig geschliffenen Messern üblich).

Mein Zwilling-Kochmesser war ab Werk recht scharf, allemal ausreichend für die Küche. Nach einiger Übung bekomme ich das mit meinen beiden Schleifsteinen ähnlich scharf. Mitunter streiche ich nach dem Schleifen noch je zweimal am Ikea-Schleifstab (oder besser Wetzstab ?) in Schnittrichtung entlang.
Bestellt habe ich mir noch einen Taidea 8000er Stein ( bei Scherenkauf ), wozu auch immer (?), gekauft habe ich mir noch das Gynsam-Messer von Ikea. Letzteres war zwar recht scharf, aber unter meinem Stereomikroskop (20x) sichtbar grob geschliffen.

Mein Rasenmähermesser habe ich mit der Flex und einer Fächerscheibe geschliffen, geht schnell und ist fürs Rasenmähen durchaus scharf genug.

Einen schönen alten geriffelten Wetzstahl aus Solingen habe ich auch noch gefungen, stellenweise angerostet, den würde ich gerne in einen Polierstab verwandeln, also ganz glatt schleifen, aber ich weiss noch nicht wie. Wenn mir nichts besseres einfällt, werde ich Schleifpapier nehmen müssen.

Als Anfänger frage ich mich grundsätzlich, was Schärfe eigentlich bedeutet. Mein Kopuliermesser wird mit Paste auf Lederriemen poliert, schneidet Papier im rein drückenden Schnitt ganz ordentlich, schneidet mir Zweige mit einer glatten Fläche durch. Wenn ich nun mit dem Ikea-Stab drübergehen würde, wäre das Messer für den Kopulierschnitt unbrauchbar. Umgekehrt kann ich mit einem Kochmesser, das ich zum Schluss mit dem Ikea-Stab abgezogen habe, viel besser Tomaten schneiden als mit polierter Schneide. Es kommt also sehr auf die Anwendung an, und darauf, eine geeignete Balance zu finden, denn zum Druckschnitt mit Kochmesser ist wiederum eine polierte Schneide besser.
Auch muss ich noch an die Möglichkeit eines reinen metallischen Wetzstahls denken, der mir die Schneidenspitze plättet und auf diese Weise schärft, und zwar mit in der Küche brauchbarer Schärfe. Es wird sich vielleicht als schade erweisen, dass ich mir VG10-Stahl-Messer gekauft habe, denn die sollte ich wohl nicht mit einem Wetzstahl behandeln.

Gruss Achim
 
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