„…rot wie Blut, so schwarz wie Ebenholz!“

Abu

Premium Mitglied
Beiträge
2.930
Durch das Grimmsche Märchen von Schneewittchen hat es das edle Ebenholz tatsächlich in unsere Literatur geschafft.

Aber ebenmäßig schwarz musste es sein. So schätzten es schon die Ägypter vor 3.500 Jahren als Tributzahlungen und die Kolonialeuropäer im großen Stil. Um diese Qualität im Kernholz zu finden, wurden über Jahrhunderte die Bäume einfach umgelegt. Das natürliche genetische Programm lässt den Holzkern verfärben, Farbe füllt die Zellen und verdichtet sie fast wie Marmor.

IMG_0723.jpeg


IMG_0724.jpeg


Dieser würdige alte Herr machte mir das wunderbar glatte, harte und schwere Holz erst richtig bewusst. Ich erlöste ihn aus seiner verstaubten Lage eines Secondhand Shops. Als laienhafter Schnitzer habe ich höchsten Respekt vor derartiger Handwerkskunst und Holz!

IMG_0725.jpeg


Die Skulptur bietet aber noch eine wertvolle Besonderheit. Ist sie doch aus einem Stamm samt Splintholz gearbeitet und zeigt so bei Draufsicht den fast mit dem Pinsel gezogenen Übergang zum Kern. Und da wir ein Messerforum sind, liegt der Figur ein Messer von Meister Wieland mit gleichem Holz bei.

IMG_0727.jpeg

Natürlich musste ich am Boden einen Schnitttest machen, aber mehr als ein Kratzer kam nicht dabei heraus. Das Schnitzen erspare ich mir und meinen Messern lieber.

Abu
 
Servus Burghard,
schöner alter Herr, den Du da vor dem Verstauben gerettet hast.
Gibt es irgendwelche Ideen zur Herkunft von Grand - Père?
Gruß
Rudi
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Rückmeldungen, freut mich natürlich!
Ich dachte schon, jetzt wird es wiedere politisch.
Wäre ein gefährliches Pflaster, deshalb bisher ganz zivil. Aber durch die Frage von Rudi wage ich mich dort mal in den Grenzbereich vor.

Gibt es irgendwelche Ideen zur Herkunft von Grand - Père?
Rudi, es wird dich nicht wundern, dass mich das natürlich auch umgetrieben hat. Mein ethnologisches Bruchteilswissen kam zu keinem definitiven Ergebnis.
Ich schließe mal Asien aus, obwohl es dort auch Arten das Baumes gibt: also Afrika.
Statur, Proportionen mit schlanker Größe, dazu Bartträger hat mich an Somali / Äthiopier bzw. ganz allgemein Steppenbewohner denken lassen. Ist andererseits kein klassisches Vorkommen des Baumes. Andererseits sind die Makonde in Tanzania bekannt für solche Schnitzereien.
Aber evtl. hättest du mit deiner Afrika-Erfahrung ja einen Tipp!!!

Abu
 
Das ist wahnsinnig interessant und sehr ästhetisch ausgeführt. Und so beschrieben, Abu, dass man anfängt, sich mehr dafür zu interessieren. So eine Arbeit habe ich noch nie gesehen. Ich bin begeistert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück