pebe
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Rucksack Filson Journeyman - der urbane Wilde.
Es gibt Rucksäcke für jede Gelegenheit.
Vom turmhohen Tourenrucksack mit Utensilien für 2 Wochen Überlebenstraining über diverse Hobby- und Sportspezialisten bis runter zur Minihandtasche mit Trageriemen, gerade groß genug für Handy, Lippenstift und Haustürschlüssel.
Abseits der sehr speziellen Kandidaten, schätzt man heute ganz besonders einen sogenannten Daily - einen Tagesrucksack, in dem man alles unterbringen kann, was man im Verlaufe eines einzelnen Tages benötigt und zwar unabhängig davon, ob man ein paar Stunden in der Natur, zur Schule, zur Arbeit oder auch im Zug unterwegs ist.
Diesen einen zu finden, der am besten ins eigene Leben passt, kann durchaus eine Herausforderung sein.
Here we go.
Der gemeine Rucksack an sich - ist ziemlich deutsch. Selbst die Amerikaner benutzen dieses deutsche Wort, auch wenn es dann eher wie Raggsäkk klingt.
Mein absoluter Favorit ist ein solcher amerikanischer Rucksack. Der Journeyman von Filson.
Ein Journeyman war ursprünglich ein Handwerksgeselle auf Wanderschaft. Die Wanderschaft war früher zwingend notwendig zum Abschluss einer qualifizierten handwerklichen Ausbildung - dem Gesellenbrief.
Wandern muss man dafür heute nicht mehr, geblieben ist im Angelsächsischen die allgemeine Verwendung des Begriffs als Qualifikation eines Handwerkers zum Gesellen.
Und doch bleibt es in der direkten Wortübersetzung auch ein schönes Wortspiel, dem ein Mann auf Reisen innewohnt.
Jedoch. Von vorne.
In meiner Jugend gab es statt Rucksack hauptsächlich nur Stoffturnbeutel mit Kordelzug. So etwas benutze ich heute nur noch in klein, um Schuhe im Koffer zu verstauen.
Mein erster Gscheiter dann, war komplett aus Leder mit 3 Außentaschen und Überschlagklappe - Dudra Eastpack im Jägerstyle . Den hab' ich heute noch.
Das ist zwar ein Klassiker, in meiner Ausführung jedoch überwiegend stylisch und mit Inhalt kaum länger als eine halbe Stunde bequem zu tragen. Alles in allem sehr unpraktisch in allen Belangen.
Danach kamen u.a.
ein leichter Harley Nylon Rucksack orange-schwarz, gab‘s damals anno dunno zur Maschine dazu.
Mein Camelbak, extrem schmal und leicht zum biken, benutze ich nach über 20 Jahren immer noch, wenngleich ohne das zugehörige Wasserreservoir.
Das Kamel wenigstens hochfunktional, der Harley verdient eigentlich keine Erwähnung, selbst das pimpige orange Paracord an dem papierdünnen Material stammt von mir.
Beide als Daypack wenig sinnvoll, es sei denn als Markenbotschafter.
Dazu ein schwarz-braunes Tumi Office Ungetüm, das 17 Zoll Monsterlaptops und Leitzordner gleichzeitig transportieren kann. Umfang- und gewichtsmäßig dann echtes Gewaltmarschgepäck. Hochwertig und durchdacht gefertigt.
Tatsächlich Reisegepäck tauglich - wenn man denn auf Scherpa-Style steht.
Sonst eher was für lange Notartermine, wenn reichlich Akten mit original Unterlagen vorgelegt werden müssen und auch ein Notebook nebst Geraffel notwendig ist.
Zwar lassen sich die Tragegurte wegpacken und der Tumi wird zur Henkeltasche, aber es bleibt ein wenig handliches Ungetüm.
Ein Tanner Goods Wilderness Rolltop mit Ledergeschirr wie am Ochsenkarren in gewachstem 18 oz twill canvas sollte es doch richten?
Aber. Ist schon leer richtig schwer, sieht nach heftigen 30 Litern aus, wobei es tatsächlich nur 20 Liter sind und dabei eine ähnliche Organisation wie der Turnbeutel besitzt. Dafür unschlagbar obercool oldschool. Wilderness halt.
Nein, praktisch als Daily ist er dabei leider so gar nicht.
Direct Action Dust im Cordura 500 Gewand.
Ausserhalb der City, einst mein meistgenutzter Rucksack. Klasse Format, optimaler Kompromiss mit 20 Liter Größe und sehr guter Organisation, besonders praktisch und fast unzerstörbar.
Ich habe die vorhandenen Zurrgurte abgeschnitten, weil ich solche kaum brauche und das Erscheinungsbild damit cleaner und deutlich entschärft wird.
Dennoch, er bleibt erkennbar aus der militärischen Kammer - ein Molle, Paracord und Velcro Träger, generell sehr empfehlenswert, aber ohne feine Note für den zivilen Raum.
Der Dust von Direct Action hatte es mir sehr angetan, also suchte ich irgendwann nach einer zivileren Variante mit ähnlich zuverlässigen Eigenschaften.
TAD Gear Axiom 2 - ein taktischer Rucksack nun herstellerseitig mit gewollt feinerem Erscheinungsbild.
Sehr edel, sehr aufwändig gearbeitet, sehr durchdacht im Detail - jedoch sind da auch recht eigenwillige Gedanken dabei - ohne jetzt näher darauf einzugehen. Auch das Tragegeschirr ist ebenso durchdacht und bequem.
Nur, wer will dieses sperrige Tragegeschirr, Himalaya Touren tauglich, in der urbanen Umgebung nutzen und genau dafür wurde er doch extra landfein gestaltet?
Also, ein richtig schicker Rucksack, aber für meine Anforderungen deutlich über‘s Ziel hinausgeschossen.
Vor ziemlich genau 5 Jahren war es dann soweit.
Den Journeyman hatte ich immer wieder mal auf dem Radar. Cooles Teil. Jedoch war mir dieser Filson für einen weiteren Versuch mit einem schlichten Rucksack nicht glücklich zu werden, viel zu teuer.
Gelegenheit schafft Diebe. Ein Angebot zum fast halben Preis im ankertauglichen Gewässer mit ansprechenden Bildern. Bingo.
Zustand fast wie versprochen, near new.
Und. Überraschung. In einem der beiden Stifthalter befanden sich, eng gerollt und nur mit Mühe rauszubekommen, 4 Geldscheine. Genauer gesagt, waren es 13 amerikanische Dollar. Eine vergessene Notfallreserve.
Nachdem der deutsche Verkäufer geschrieben hatte, der Filson sei ein Geschenk gewesen, mit dem er nicht glücklich wird, denke ich eher an einen Gebrauchtkauf aus US, mit dem er nicht warm wurde.
Jedenfalls. Niemand hatte dort nachgesehen.
Cashback by Karma.
Die 13 Dollar liegen seitdem auf dem Sideboard in unserem Eingangsbereich - als Glücksbringer. Obenauf zusätzlich ein Vic Pioneer X Alox für alle Fälle.
Und nun. Der Journeyman ist ein 23 Liter Rucksack aus gewachstem Baumwollsegeltuch mit 14oz. Stark wasserabweisend, besser gesagt regenfest, solange es nicht dauerhaft in Strömen schüttet.
Und dann. Es gibt keinen Kunststoff Kram. Nirgends. Messing Schnallen und Druckknöpfe. Und Leder. Dicke Lederriemen zum verstellen der Tragegurte, dicker Riemen als Tragegriff, ebenso große, griffige Riemen am doppelläufigen Reissverschluß.
Überhaupt. Der Reissverschluß. Das ist mit Abstand der beste Reissverschluß, den ich je in die Finger bekommen habe.
Ein Yoshida Kogyo Kabushikikaisha Reissverschluß - kurz YKK Zipper. Das ganze in XXL Format. Das Beste vom Besten. Da hakelt nix. Einfach nie. Auch nicht nach 5 Jahren täglichen Gebrauchs.
Meine persönliche Reissverschlußreferenz!
Und. Es ist ein 23 Liter Rucksack, der höchstens nach 20 Liter City Rucksack aussieht und in den gefühlt mehr als 25 Liter reinpassen.
Damit ist er wie das Sebenza von Reeve eine Zwischengröße, die das Maximum eines Daily sinnvoll auskostet, wenn ausnahmsweise ein Großer Leitzordner oder kleinere Einkäufe zusätzlich mit müssen - genial ideal.
Das liegt zum einen am Verzicht auf ein pompöses Tragesystem, am Material selbst und an der überlegenen Aufteilung im Detail. Die Tragegurte sind recht breit und wie der Rücken leicht gepolstert. Außerhalb von Extremtouren mit maximaler Beladung völlig ausreichend.
Ich hatte früher oft den Lederrucksack auf Touren mit. Kein Vergleich zu dessen Riemen mit verschiebbaren Lederpolstern, die irgendwann unangenehm einschneidend wurden.
Das gewachste Tuch ist weniger voluminös als bei einem leeren Cordura Rucksack, aber deutlich formstabiler als der Plastiktüteneffekt der Nylons. Wer im Journeyman das ersten Mal eine Männerjacke verstaut, wundert sich zunächst, dass diese derart problemlos reinpasst und wie groß sich dann der Filson doch auch äußerlich machen kann. Aber eben nur dann - bei Bedarf.
Aufteilung ist Geschmacksache. Hier gibt‘s das große, erweiterbare Wühlfach außen mit Druckknöpfen und innen ohne, ebenso wie einen kleinen Organizer in der Außentasche.
Schnellzugriff von aussen. Egal ob Manix 2, Shaka Zulu, Handy oder Stift. Ganz ohne Gefummel.
Ein innenliegend gepolstertes Fach für große Notebooks und ein Reisverschlussfach für Wertiges. Für normalgestrickte ein gelungener Mix aus Ordnungssinn und bevorzugter Chaosschublade.
Für Gewichtsklassen wie ein bulliges 17“ Laptop plus Zubehör würde ich vermutlich etwas anderes als Daily vorziehen, obwohl dieses technisch auch geht. Bis 15“ Macbook oder mit großem iPad, wie bei mir, aber geradezu perfekt und ohne jeden Werkzeugkoffer touch.
Die zeitlose Funktionalität ist das eine Highlight am Journeyman, der zeitlose Dresscode des Amerikaners das andere.
Der Filson ist wie eine Barbourjacke. Eigentlich ländlich rustikal, leicht derb - jedenfalls das Gegenteil von geschniegelt und dennoch immer ausreichend salonfähig. Besser eine alte Barbour Jacke als ein schlecht sitzendes Jacket zum Dinner - so die stilbewußten Inselbewohner.
Geht mir mit dem Journeyman ziemlich ähnlich.
Ich habe meinen Filson seit 5 Jahren im täglichen Einsatz und noch keinerlei Beschädigungen. Sollten diese später mal kommen, gibt es nichts, was ein Sattler nicht sauber richten könnte.
Und. Gewachste Baumwolle verträgt problemlos aufgenähte Flicken. Das ist technisch wie stilistisch völlig in Ordnung.
Believe him..
Ich mag es generell sehr, wenn meine Sachen für ein ganzes Leben gemacht sind - sowohl von der äußeren Gestaltung als auch von der funktionalen Umsetzung.
Der Filson Journeyman ist da verdammt nah dran.
Euch allen ein schönes Wochenende.
grüsse, pebe
Es gibt Rucksäcke für jede Gelegenheit.
Vom turmhohen Tourenrucksack mit Utensilien für 2 Wochen Überlebenstraining über diverse Hobby- und Sportspezialisten bis runter zur Minihandtasche mit Trageriemen, gerade groß genug für Handy, Lippenstift und Haustürschlüssel.
Abseits der sehr speziellen Kandidaten, schätzt man heute ganz besonders einen sogenannten Daily - einen Tagesrucksack, in dem man alles unterbringen kann, was man im Verlaufe eines einzelnen Tages benötigt und zwar unabhängig davon, ob man ein paar Stunden in der Natur, zur Schule, zur Arbeit oder auch im Zug unterwegs ist.
Diesen einen zu finden, der am besten ins eigene Leben passt, kann durchaus eine Herausforderung sein.
Here we go.
Der gemeine Rucksack an sich - ist ziemlich deutsch. Selbst die Amerikaner benutzen dieses deutsche Wort, auch wenn es dann eher wie Raggsäkk klingt.
Mein absoluter Favorit ist ein solcher amerikanischer Rucksack. Der Journeyman von Filson.
Ein Journeyman war ursprünglich ein Handwerksgeselle auf Wanderschaft. Die Wanderschaft war früher zwingend notwendig zum Abschluss einer qualifizierten handwerklichen Ausbildung - dem Gesellenbrief.
Wandern muss man dafür heute nicht mehr, geblieben ist im Angelsächsischen die allgemeine Verwendung des Begriffs als Qualifikation eines Handwerkers zum Gesellen.
Und doch bleibt es in der direkten Wortübersetzung auch ein schönes Wortspiel, dem ein Mann auf Reisen innewohnt.
Jedoch. Von vorne.
In meiner Jugend gab es statt Rucksack hauptsächlich nur Stoffturnbeutel mit Kordelzug. So etwas benutze ich heute nur noch in klein, um Schuhe im Koffer zu verstauen.
Mein erster Gscheiter dann, war komplett aus Leder mit 3 Außentaschen und Überschlagklappe - Dudra Eastpack im Jägerstyle . Den hab' ich heute noch.
Das ist zwar ein Klassiker, in meiner Ausführung jedoch überwiegend stylisch und mit Inhalt kaum länger als eine halbe Stunde bequem zu tragen. Alles in allem sehr unpraktisch in allen Belangen.
Danach kamen u.a.
ein leichter Harley Nylon Rucksack orange-schwarz, gab‘s damals anno dunno zur Maschine dazu.
Mein Camelbak, extrem schmal und leicht zum biken, benutze ich nach über 20 Jahren immer noch, wenngleich ohne das zugehörige Wasserreservoir.
Das Kamel wenigstens hochfunktional, der Harley verdient eigentlich keine Erwähnung, selbst das pimpige orange Paracord an dem papierdünnen Material stammt von mir.
Beide als Daypack wenig sinnvoll, es sei denn als Markenbotschafter.
Dazu ein schwarz-braunes Tumi Office Ungetüm, das 17 Zoll Monsterlaptops und Leitzordner gleichzeitig transportieren kann. Umfang- und gewichtsmäßig dann echtes Gewaltmarschgepäck. Hochwertig und durchdacht gefertigt.
Tatsächlich Reisegepäck tauglich - wenn man denn auf Scherpa-Style steht.
Sonst eher was für lange Notartermine, wenn reichlich Akten mit original Unterlagen vorgelegt werden müssen und auch ein Notebook nebst Geraffel notwendig ist.
Zwar lassen sich die Tragegurte wegpacken und der Tumi wird zur Henkeltasche, aber es bleibt ein wenig handliches Ungetüm.
Ein Tanner Goods Wilderness Rolltop mit Ledergeschirr wie am Ochsenkarren in gewachstem 18 oz twill canvas sollte es doch richten?
Aber. Ist schon leer richtig schwer, sieht nach heftigen 30 Litern aus, wobei es tatsächlich nur 20 Liter sind und dabei eine ähnliche Organisation wie der Turnbeutel besitzt. Dafür unschlagbar obercool oldschool. Wilderness halt.
Nein, praktisch als Daily ist er dabei leider so gar nicht.
Direct Action Dust im Cordura 500 Gewand.
Ausserhalb der City, einst mein meistgenutzter Rucksack. Klasse Format, optimaler Kompromiss mit 20 Liter Größe und sehr guter Organisation, besonders praktisch und fast unzerstörbar.
Ich habe die vorhandenen Zurrgurte abgeschnitten, weil ich solche kaum brauche und das Erscheinungsbild damit cleaner und deutlich entschärft wird.
Dennoch, er bleibt erkennbar aus der militärischen Kammer - ein Molle, Paracord und Velcro Träger, generell sehr empfehlenswert, aber ohne feine Note für den zivilen Raum.
Der Dust von Direct Action hatte es mir sehr angetan, also suchte ich irgendwann nach einer zivileren Variante mit ähnlich zuverlässigen Eigenschaften.
TAD Gear Axiom 2 - ein taktischer Rucksack nun herstellerseitig mit gewollt feinerem Erscheinungsbild.
Sehr edel, sehr aufwändig gearbeitet, sehr durchdacht im Detail - jedoch sind da auch recht eigenwillige Gedanken dabei - ohne jetzt näher darauf einzugehen. Auch das Tragegeschirr ist ebenso durchdacht und bequem.
Nur, wer will dieses sperrige Tragegeschirr, Himalaya Touren tauglich, in der urbanen Umgebung nutzen und genau dafür wurde er doch extra landfein gestaltet?
Also, ein richtig schicker Rucksack, aber für meine Anforderungen deutlich über‘s Ziel hinausgeschossen.
Vor ziemlich genau 5 Jahren war es dann soweit.
Den Journeyman hatte ich immer wieder mal auf dem Radar. Cooles Teil. Jedoch war mir dieser Filson für einen weiteren Versuch mit einem schlichten Rucksack nicht glücklich zu werden, viel zu teuer.
Gelegenheit schafft Diebe. Ein Angebot zum fast halben Preis im ankertauglichen Gewässer mit ansprechenden Bildern. Bingo.
Zustand fast wie versprochen, near new.
Und. Überraschung. In einem der beiden Stifthalter befanden sich, eng gerollt und nur mit Mühe rauszubekommen, 4 Geldscheine. Genauer gesagt, waren es 13 amerikanische Dollar. Eine vergessene Notfallreserve.
Nachdem der deutsche Verkäufer geschrieben hatte, der Filson sei ein Geschenk gewesen, mit dem er nicht glücklich wird, denke ich eher an einen Gebrauchtkauf aus US, mit dem er nicht warm wurde.
Jedenfalls. Niemand hatte dort nachgesehen.
Cashback by Karma.
Die 13 Dollar liegen seitdem auf dem Sideboard in unserem Eingangsbereich - als Glücksbringer. Obenauf zusätzlich ein Vic Pioneer X Alox für alle Fälle.
Und nun. Der Journeyman ist ein 23 Liter Rucksack aus gewachstem Baumwollsegeltuch mit 14oz. Stark wasserabweisend, besser gesagt regenfest, solange es nicht dauerhaft in Strömen schüttet.
Und dann. Es gibt keinen Kunststoff Kram. Nirgends. Messing Schnallen und Druckknöpfe. Und Leder. Dicke Lederriemen zum verstellen der Tragegurte, dicker Riemen als Tragegriff, ebenso große, griffige Riemen am doppelläufigen Reissverschluß.
Überhaupt. Der Reissverschluß. Das ist mit Abstand der beste Reissverschluß, den ich je in die Finger bekommen habe.
Ein Yoshida Kogyo Kabushikikaisha Reissverschluß - kurz YKK Zipper. Das ganze in XXL Format. Das Beste vom Besten. Da hakelt nix. Einfach nie. Auch nicht nach 5 Jahren täglichen Gebrauchs.
Meine persönliche Reissverschlußreferenz!
Und. Es ist ein 23 Liter Rucksack, der höchstens nach 20 Liter City Rucksack aussieht und in den gefühlt mehr als 25 Liter reinpassen.
Damit ist er wie das Sebenza von Reeve eine Zwischengröße, die das Maximum eines Daily sinnvoll auskostet, wenn ausnahmsweise ein Großer Leitzordner oder kleinere Einkäufe zusätzlich mit müssen - genial ideal.
Das liegt zum einen am Verzicht auf ein pompöses Tragesystem, am Material selbst und an der überlegenen Aufteilung im Detail. Die Tragegurte sind recht breit und wie der Rücken leicht gepolstert. Außerhalb von Extremtouren mit maximaler Beladung völlig ausreichend.
Ich hatte früher oft den Lederrucksack auf Touren mit. Kein Vergleich zu dessen Riemen mit verschiebbaren Lederpolstern, die irgendwann unangenehm einschneidend wurden.
Das gewachste Tuch ist weniger voluminös als bei einem leeren Cordura Rucksack, aber deutlich formstabiler als der Plastiktüteneffekt der Nylons. Wer im Journeyman das ersten Mal eine Männerjacke verstaut, wundert sich zunächst, dass diese derart problemlos reinpasst und wie groß sich dann der Filson doch auch äußerlich machen kann. Aber eben nur dann - bei Bedarf.
Aufteilung ist Geschmacksache. Hier gibt‘s das große, erweiterbare Wühlfach außen mit Druckknöpfen und innen ohne, ebenso wie einen kleinen Organizer in der Außentasche.
Schnellzugriff von aussen. Egal ob Manix 2, Shaka Zulu, Handy oder Stift. Ganz ohne Gefummel.
Ein innenliegend gepolstertes Fach für große Notebooks und ein Reisverschlussfach für Wertiges. Für normalgestrickte ein gelungener Mix aus Ordnungssinn und bevorzugter Chaosschublade.
Für Gewichtsklassen wie ein bulliges 17“ Laptop plus Zubehör würde ich vermutlich etwas anderes als Daily vorziehen, obwohl dieses technisch auch geht. Bis 15“ Macbook oder mit großem iPad, wie bei mir, aber geradezu perfekt und ohne jeden Werkzeugkoffer touch.
Die zeitlose Funktionalität ist das eine Highlight am Journeyman, der zeitlose Dresscode des Amerikaners das andere.
Der Filson ist wie eine Barbourjacke. Eigentlich ländlich rustikal, leicht derb - jedenfalls das Gegenteil von geschniegelt und dennoch immer ausreichend salonfähig. Besser eine alte Barbour Jacke als ein schlecht sitzendes Jacket zum Dinner - so die stilbewußten Inselbewohner.
Geht mir mit dem Journeyman ziemlich ähnlich.
Ich habe meinen Filson seit 5 Jahren im täglichen Einsatz und noch keinerlei Beschädigungen. Sollten diese später mal kommen, gibt es nichts, was ein Sattler nicht sauber richten könnte.
Und. Gewachste Baumwolle verträgt problemlos aufgenähte Flicken. Das ist technisch wie stilistisch völlig in Ordnung.
Believe him..
Ich mag es generell sehr, wenn meine Sachen für ein ganzes Leben gemacht sind - sowohl von der äußeren Gestaltung als auch von der funktionalen Umsetzung.
Der Filson Journeyman ist da verdammt nah dran.
Euch allen ein schönes Wochenende.
grüsse, pebe
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