Hallo,
ich möchte Euch ein Messer zeigen, das etwas ungewöhnlich ist. Aber ich musste es einfach machen. Um es zu beschreiben, muss ich weiter ausholen. Als mein Sohn so 10-12 Jahre alt war, streifte er tagelang durch unsere Wälder. Und er brachte alles mit, was er so als sammelwürdig ansah, Unter anderem auch große Teile eines Rinderskeletts. Die Knochen mussten schon Jahre, wenn nicht Jahrzehnte im Wald gelegen haben. Vielleicht waren es die Reste einer verbotenen Schlachtung im 2. Weltkrieg, Diese Knochen hob er in einer Kiste auf. Das ist nun auch schon wieder mehr als 12 Jahre her. Aber diese Kiste fiel mir jetzt beim Aufräümen wieder in die Hände. Als ich die Kieferknochen mit den wackelnden Zähnen sah, überfiel mich der Gedanke: Probiers doch mal. Der Knochen machte nicht mehr den besten Eindruck, aber nach gründlicher Reinigung sah die Sache schon anders aus. Eine Seite grünlich weiß, die andere gelblich beige und wie sagt man auf Neudeutsch: Richtig schön gecrackt. Die Wände zwar dünn, aber nicht brüchig. Jetzt musste noch eine Klinge her. Da ich einige Tage vorher eine Klinge aus einem alten Eggenzinken geschmiedet hatte,dachte ich:" Das passt. Das Rindvieh war sicher auch in der Landwirtschaft tätig." Die Klinge habe ich im Lehmmantel gehärtet. Die Härtelinie ist in Natura noch viel besser zu erkennen als auf meinen ohnehin schlechten Fotos.Als Abschluß zum Griff nahm ich ein Stück uraltes Leder vom Reitstiefel des Großvaters meiner Frau. Der war Landwirt, passt also auch. Der Griffabschluss machte mir noch Kopfzerbrechen, denn da war ein hässliches Loch, Ich beschloss, da ich den ganzen Griff mit Epoxidharz ausgießen musste, den letzten Teil mit Schleifstaub zu versetzten und es erst einmal so zu versuchen. Also alles zusammengesetzt und wie erwartet wurden die Wackelzähne durch den Kleber im Inneren des Knochens an den Wurzeln fixiert. Aus mit Wackeln. Der Griffabschluß zeigte nach dem Polieren ein Bild wie polierter Lahnmarmor. In die Zahnreihe wurden noch Griffmulden eingeschliffen. Das Teil liegt obwohl es so schmal ist, überraschend gut in der Hand. Es macht auch einen einigermaßen soliden Eindruck, Eine Tür würde ich damit nicht aufhebeln, aber für normale Schneidaufgaben ist es durchaus geeignet. Entschuldigt die vielen Worte, aber ich dachte, das der Hintergrund Euch vielleicht interessieren könnte.
Noch die Maße:
Gesamtlänge: 28 cm
Klingenlänge:14 cm
Klingenhöhe:3,5 cm
Klingenstärke:6 mm
Viel Spaß beim Anschauen. Ich bin auf Eure Kommentare gespannt.
Viele Grüße
Gerd
ich möchte Euch ein Messer zeigen, das etwas ungewöhnlich ist. Aber ich musste es einfach machen. Um es zu beschreiben, muss ich weiter ausholen. Als mein Sohn so 10-12 Jahre alt war, streifte er tagelang durch unsere Wälder. Und er brachte alles mit, was er so als sammelwürdig ansah, Unter anderem auch große Teile eines Rinderskeletts. Die Knochen mussten schon Jahre, wenn nicht Jahrzehnte im Wald gelegen haben. Vielleicht waren es die Reste einer verbotenen Schlachtung im 2. Weltkrieg, Diese Knochen hob er in einer Kiste auf. Das ist nun auch schon wieder mehr als 12 Jahre her. Aber diese Kiste fiel mir jetzt beim Aufräümen wieder in die Hände. Als ich die Kieferknochen mit den wackelnden Zähnen sah, überfiel mich der Gedanke: Probiers doch mal. Der Knochen machte nicht mehr den besten Eindruck, aber nach gründlicher Reinigung sah die Sache schon anders aus. Eine Seite grünlich weiß, die andere gelblich beige und wie sagt man auf Neudeutsch: Richtig schön gecrackt. Die Wände zwar dünn, aber nicht brüchig. Jetzt musste noch eine Klinge her. Da ich einige Tage vorher eine Klinge aus einem alten Eggenzinken geschmiedet hatte,dachte ich:" Das passt. Das Rindvieh war sicher auch in der Landwirtschaft tätig." Die Klinge habe ich im Lehmmantel gehärtet. Die Härtelinie ist in Natura noch viel besser zu erkennen als auf meinen ohnehin schlechten Fotos.Als Abschluß zum Griff nahm ich ein Stück uraltes Leder vom Reitstiefel des Großvaters meiner Frau. Der war Landwirt, passt also auch. Der Griffabschluss machte mir noch Kopfzerbrechen, denn da war ein hässliches Loch, Ich beschloss, da ich den ganzen Griff mit Epoxidharz ausgießen musste, den letzten Teil mit Schleifstaub zu versetzten und es erst einmal so zu versuchen. Also alles zusammengesetzt und wie erwartet wurden die Wackelzähne durch den Kleber im Inneren des Knochens an den Wurzeln fixiert. Aus mit Wackeln. Der Griffabschluß zeigte nach dem Polieren ein Bild wie polierter Lahnmarmor. In die Zahnreihe wurden noch Griffmulden eingeschliffen. Das Teil liegt obwohl es so schmal ist, überraschend gut in der Hand. Es macht auch einen einigermaßen soliden Eindruck, Eine Tür würde ich damit nicht aufhebeln, aber für normale Schneidaufgaben ist es durchaus geeignet. Entschuldigt die vielen Worte, aber ich dachte, das der Hintergrund Euch vielleicht interessieren könnte.
Noch die Maße:
Gesamtlänge: 28 cm
Klingenlänge:14 cm
Klingenhöhe:3,5 cm
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Viel Spaß beim Anschauen. Ich bin auf Eure Kommentare gespannt.
Viele Grüße
Gerd
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