Nunja, man könnte es ja auch historisch herleiten, ohne auf unerwünschte Themen der Moderne näher einzugehen.
Wie vielleicht bekannt, leitet sich die moderne, oft "American Tanto" genannte, eher geradlinige, kantige Klingenform von traditionellen japanischen Vorbildern ab.
Ein Tanto gehörte neben dem Tachi - Schwert oft an Stelle eines Kurzschwertes zur ergänzenden Ausrüstung eines Samurai auf dem Schlachtfeld. Hier kam es zumeist im Nahkampf zum Einsatz, d.h. wenn die Kontrahenden im Gerangel schon zu eng für das Schwert standen oder gar lagen, oder das Schwert abhanden gekommen war.
Um eine aus Eisen- oder Kupferplättchen gefertigte Rüstung eines Gegners zu durchdringen, brauchte es eine möglich stabile Klinge mit starker Spitze. Da beim Tanto der Klingenrücken bis kurz vor die Spitze wenig bis gar nicht an Stärke abnimmt, liegt hierin der Vorteil des geraden, breiten Klingenrückens, und des meist erst Kurz vor der Spitze hochgezogenen Schliffes.
Im Vergleich dazu waren die Nadelspitzen europäischen Dolche jener Zeit eben Anpassungen an die weit verbreiteten Kettenhemden.
Ich hoffe mal, das war fürs laienhafte Verständnis einfach genug, und für die Japanspezialisten hier nicht allzu schmerzhaft zu lesen
