S30V praktische Erfahrungen ?

Aber lohnt es sich dann S60V zu nehmen, wenn die ideale Härte relativ niedrig ist (vergl. mit 440A)? Bob Terzoula hat erst kürzlich zum gleichen Thema geschrieben, dass er viel Arbeit mit dem Schleifen von S60V hätte.... So dass die Vorteile des S30V so liegen, wie Kevin das oben sagte. Ausserdem hätte er keine Probleme eine höhere Härte zu zulassen.
 
Naja S90V (420V) ist halt ein Stahl der mit 9% Vanadium natürlich eine ganz andere Struktur als etwa ein 440A hat. Verbiegen tut sich die Schneide bei 56HRc sicherlich nicht merklich anders als ein 440A bei der selben Härte, aber der S90V hat den wesentlich geringeren Abrieb durch seine harten Karbide.

Ist halt immer die Frage was das limitierende Element bei der Schnitthaltigkeit ist. Ist es eher plastische Verformung (zu weich), sind es grobe Ausbrücke (zu hart) oder sind es Mikroausbrücke (vulgo Verschleiß). Gegen die ersten zwei Sachen können auch noch soviele Karbide in der Matrix nichts ausrichten (ganz im Gegenteil).

Nochwas: S30V kann natürlich schon der bessere Stahl als S90V sein, kommt auf die Anwendung an. Bei einem Brieföffner z.B. braucht man kaum Zähigkeit und ähnliches, aber die Karbidzähne sind recht vorteilhaft. Bei einem Haumesser ist die strukturell höhere Integrität des S30V sicherlich von Vorteil.

Das alles ist wie Roman schonmal geschrieben (oder gesagt) hat nicht so generell zu beantworten. Ist wirklich wie die Frage nach dem richtigen Fortbewegungsmittel. Am Feld mit Pflugscharen hintendran ist der Traktor oder Unimog dem 911er Überlegen, auf der Straße sieht die Sache wieder ganz anders aus. Sind viele Gewässer da kann der Schwimmwagen wieder das ideale sein um von A nach B zu kommen.
 
s30v

ohne metalurgische betrachtung kommt mann hier nicht weiter , oder anders , ohne wirkliche kentnis der angewendeten wb kann mann keine aussage oder vergleich treffen .

vom verschleiß wiederstand ist der s30v mit sicherheit der besserer stahl als 154cm egal ob im sekundärhärte max oder einfach gehärtet ,
mehr kohlenstoff und 4 prozent v , vanadium bildet sehr feine karbide
.
die fehlende rostbeständigkeit könnte daher kommen , das bei dem besagten messer im sekundärhärte max angelassen wurde , und ein teil des chrom als karbide gebunden ist , zu dem kommt es auf die oberfläche an , zb satiniert oder gestrahlt ist die rostbeständigkeit wesentlich schlechter ,

die zähigkeit wird warscheinlich nicht so stark sein wie 154cm
 
Original geschrieben von beagleboy
Als direkten vergleich würde ich es auch werten, wenn jemand z.B. ein BM 940 mit 154CM-Klinge gehabt hat und jetzt auf eine Ausführung mit S30V umgestiegen ist. Das halte ich schon auch für aussagekräftig.

Genau so hab ich´s gemacht. Hab jetzt mein 940 mit S30V schon ca. 2 Monate im Gebrauch und auch schon viel Blödsinn mit gemacht: Kartons zerhackt, ca. 4 Roggenmischbrote in Scheiben geschnitten (Brot ist bekanntlich DER Feind der Schneide), heir und da mal die Schärfe am Papier demonstriert.

Fazit: Nach einmal Abzeihen am Leder hat das Messer wieder rasiert. Beim alten 940 mit 154 CM Klinge hielt die Schärfe nur ca. halb so lange.

Mein Sebenza mit BG 42, welches ich ebenso häufig gebrauche, musste ich in der Gleichen Zeit einmal nachschärfen. Das 940 S30V hat immer noch den Originalschliff.
 
Original geschrieben von El Dirko
Wieso ist Brot der Feind der Schneide?

Genau erklären kann ich es dir auch nicht :confused: Habe es aber schon öfter gehört, dass Papier und Brot schnell stunmpf machnen. Vielleicht ist es ja auch ein Gerücht?! Mein ehmaliger Chef (Büchsenmachermeister), mein Opa, Kumpels und etliche andere haben erwähnt das dass halt so ist.
 
Sowohl Brot als auch Papier dürften heute wesentlich freier von stark abrasiven Substanzen sein als früher. Wenn man das Brot natürlich auf einem Teller schneidet ...
 
Original geschrieben von HankEr
Sowohl Brot als auch Papier dürften heute wesentlich freier von stark abrasiven Substanzen sein als früher.

grübel, grübel, ...

meinst du schwermetalle im getreide, bleischrote in den bäumen.

:rolleyes: ,..
 
Rostbeständigkeit

Hallo Zusammen

Um diesen Thread mal wieder aufzuwärmen:

Hat jemand schon Erfahrung gesammelt mit der Rostbeständikeit dieses Stahles, ich habe ein Green Beret von Reeves.....allerdings noch nie draussen gebraucht. Im Bladeforum kann man verschiedenes drüber lesen, ist echt schwierig alles auf einen Nenner zu bringen.

Viele Grüsse

Grizzly
 
Nein, nicht zur Rostbeständigkeit. Aber sag mal da was zum Finish, weil wenn gestrahlt, kann man das bestimmt verbessern.

Ansonsten fällt mir bei meiner S30V Klinge auf, dass sie zäh ist. Beispiel: In der Hektik bin ich mit der Schneide gegen einen Keramikstab geschlagen. Gab ne Macke aber keinen Bruch, wie mir das mal mit ner D2 Klinge passiert ist. War mit dem Stahl wieder gerade zu biegen.

Im Vergleich zu einer ATS34 Klinge von BM hält die S30V eine bessere Schärfe. Im Vergleich zur D2, eine geschlossenere Schneide. Dabei gehe ich von meinem Gefühl aus, wenn ich mit dem Fingernagel die Schneide hoch und runter fahre und so evtl. winzige Scharten spüre.

Tatsächlich scheinen die Karbide in ihrer Größe sehr homogen und gut verteilt zu sein, weil mir bei der S30V Klinge nicht aufgefallen ist, dass es zu größeren Ausbrüchen in der Schneide kommt. Eindruck wieder vom Fingernagel. Beispiel: Ein Karton von Pampers ist klasse, weil beschichtet. Ziehe ich da zwei drei mal mit der D2 Klinge durch, habe ich immer, egal bei welchem Schneidenwinkel, winzige Ausbrüche in der Schneide. Nicht mehr als zwei und nicht zu sehen, aber zu fühlen. Nicht so bei S30V.

Das Nachschärfen empfand ich im Vergleich zum ATS34 als eine Entspannungsübung. Im Vergleich zum D2 etwas leichter. Also alles in allem als sehr einfach.

Aufgrund dieser Eindrücke wäre S30V meine Wahl bei Taschenmessern. Mir behagt der geringe Wartungsaufwand bei gleichzeitig guter Schneidleistung.

Als besseren Stahl in Bezug auf Schärfe hab ich bisher den SR101, der wohl ein 100Cr6 ist kennengelernt. Einen Ticken besser in der Schärfe ist eine D2 Klinge im SHM angelassen, aber da kann man mal auf einen größeren Karbid stoßen, der dann mal ausbricht.
 
exilant schrieb:
Das Nachschärfen empfand ich im Vergleich zum ATS34 als eine Entspannungsübung. Im Vergleich zum D2 etwas leichter. Also alles in allem als sehr einfach.

Das kann ich bestätigen. Mit dem Lansky hatte ich nach 5 Min. eine enorm scharfe und auch ansehnliche Schneide. Wenn die Schneide nicht mehr rasiert, reicht es meist selbige durch Abziehen auf Leder oder an der Schwabbelscheibe wieder aufzurichten.
 
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