S35VN schärfen

suntravel

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Hab grad eine Klinge aus S35VN nochmal geschärft, so perfekt zufrieden war ich mit den japanischen Wassersteinen nicht....

Daher hab ich jetzt etwas anderes probiert.
Die Schärfe finde ich sehr gut, die Optik mit Lupe auch, aber nicht so ganz durch das Lupenobjektiv gesehen, da könnte es noch glatter sein :haemisch:

Hanging Hair und Kurven wie auch kleine Curls in schlabberiges frei hängendes Zeitungspapier schneiden geht aber locker,
rasieren ohne rupfen auch.

Der Schleifvorgang:

15° Winkel mit Diamant 200er vor geschliffen (trocken)
Danach mit Diamant 500er in anderer Richtung bis die Riefen vom 200er weg sind (trocken)
Danach mit Diamant 800er in anderer Richtung bis die Riefen vom 500er weg sind (trocken)
Dann mit 1500er Borcarbid die Riefen vom 800er Diamant entfernt (Oel)
Mit Sinterrubin vermutlich ca. 6000er Körnung poliert (Oel)
Schnitt in Hartholz
Juchtenleder mit Chromoxidpaste zum feinpolieren
Juchtenleder gefettet fürs Finish

Keine Mikrofase angebracht, alles auf 15°
Nach ner Weile schnitzen im Hartholz hat die Schärfe nicht abgenommen.

Was ich aber noch gerne hätte wären noch feinere harte Steine um die Oberfläche auch in Vergrößerung riefenfrei zu bekommen, mal sehen was es da so gibt....

Hier die Fotos:

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Gruß

Uwe
 
Hallo, Uwe!

Also, ich mag ja akribische Leute!:)

*Mir* wäre es genug an Schärfe, aber bin natürlich gespannt, was du aus der Schneide noch herausholst?!

Gruß,
Nico
 
Mich würde an dieser Stelle noch interessieren um welches Messer es sich hier handelt.
Unterschiedliche Wärmebehandlungen bringen unterschiedliche Standzeiten-hier wurde es offensichtlich gut gemacht. Mein Microtech Socom Delta hat sich z.B. um Längen besser geschlagen als ein Large Sebenza..

Danke und Grüsse,Kamil.
 
Die Klinge ist von einem Carson Lab Megalodon.

Standzeit finde ich ok, ist jetzt das erste mal seit 3 Wochen das ich nachgeschliffen habe.
Auch nach ner Menge Holz schnitzen und Pappe schneiden hatte die Schärfe nicht merklich abgenommen.

War aber vorher mit Wassersteinen geschliffen und hanging Hair ging damit nicht.

Gruß

Uwe
 
So siehts nach knapp 5 Wochen täglicher Benutzung aus:

20969352gz.jpg


Hat jede Menge Verpackungen geöffnet, Pappe für den Container zerkleinert, bei diversen Bastelarbeiten geschnitten, eben was so anfällt.

Papier schneidet es immer noch sehr sauber, auch wenn bei dieser Vergrößerung schon kleinste Ausbrüche sichtbar werden
Ein Teilstrich ist 0,05mm.

Gruß

Uwe
 
Hallo Uwe,

kannst Du den Zeitaufwand für den Schleifvorgang angeben? Ich frage, weil ich vergangene Nacht ein Reate Hills (S35VN) mit Wicked Edge (50 - 0,5) geschärft habe und dies hat viel Zeit und Geduld (von Zigaretten gar nicht zu reden) gebraucht. Schärfequalität vergleichbar.
Ich hätte gern einen Vergleich.

Horst
 
Habs noch mal nachgeschliffen, aber länger mit dem feinen Diamant und dem Sinterrubin, bis keine Kratzer mehr mit der Lupe zu sehen sind.
Aber sind wirklich alle Kratzer weg?

Nö, wenn man das Oberflächenprofil mit einem Rauhtiefenmessgerät misst, zeigt sich das noch vereinzelte Riefen drin sind die mit 0,8mµ
tiefer sind als die 0,06mµ die der Rubin erzeugt... :D

22348287nk.jpg


Gruß

Uwe
 
Und ich dachte, ich sei bekloppt:super:
Aber das meine ich natürlich ganz lieb und ich freue mich immer wieder, dass ich nicht alleine bin mit meinem "Wahn"...

Ich verzichte nur im Gegensatz zu dir auf messtechnische Methoden.
Ich Schleife immer wie folgt: 200er Diamant trocken, 300er Diamant trocken, 400er Diamant trocken, 600er Diamant trocken, Micromesh 1800 trocken, Micromesh 3600 trocken, 4000 Micromesh trocken, 8000 Micromesh trocken, 12000 Micromesh trocken und anschließend einen alten abgewetzten Arkansas mit ein bisschen Wasser.

Danach ist die Schneide spiegelblank und gefühlt so glatt wie eine Glasscherbe.

Ich frage mich nur, ob man praxisbezogen einen Unterschied merkt, ob man meinen Schliff(welcher mit Sicherheit unter dem Mikroskop Riefen aufweist) verwendet, oder deinen nahezu perfekt glatten Schliff.

Ist das einfach nur die Sammlerliebe, die dahinter steckt, oder gibt es dort einen praktisch bemerkbaren Nutzen?
 
Der praktische Nutzen besteht hauptsächlich in dem breiten Grinsen das es so schön glatt geworden ist.... :D

Vielleicht bleibt es auch minimal länger scharf oder spart mit ne Sekunde wenn ich Pappkartons für den Papiercontainer zerlege.

Den größten Teil das es besser schneidet als aus der Packung macht eher der kleinere Schneidwinkel gegenüber dem Werksanschliff aus.

Gruß

Uwe
 
Da hast du allerdings Recht. Der Winkel ist entscheidend, sodass ich bei fast allen neuen Messern erst einmal einen neuen Winkel anschleife.
Ich wechsel meinen Schliff aber von Messer zu Messer. Meine EDCs zum beispiel sind etwas "rauher" abgezogen, da ich oft faseriges Material schneiden muss, oder mal mittags Tomaten und ähnliches. Da empfinde ich die spiegelglatte Schneide eher als hinderlich.

Schnitze ich jedoch hauptsächlich mit einem Messer schleife ich eben bewusst diese spiegelglatte Fase.

Kommt denke ich immer auf den Einsatzzweck an.

Ich hab jedenfalls mit meiner Schleifmethode keine nennenswerten Unterschiede festgestellt, ob ich nun S35 schleife oder andere Stähle. Na klar dauert es etwas länger, aber wer am S35 verzweifelt macht irgendetwas falsch. Da gibt es noch deutlich schlimmere Kandidaten.
 
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