Säbel mit Klinge aus Eisenhauer Damaststahl

Fritz1888

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Hallo,

Ich hoffe, Ihr nehmt es mir nicht übel, dass ich mich als Blankwaffensammler auch einmal in diesem Teil des Forums tummel. Ich habe diesen alten Löwenkopfsäbel aus der Kaiserzeit bekommen, dessen Klinge aus Eisenhauer Damaststahl gefertigt wurde. Ich hoffe, Ihr könnt auf den Bildern sehen, wie verputzt die Damaszierung ist.

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Meine Frage nun an Euch: Wie gehe ich vor, um die Damaszierung wieder hochzuholen?
Im Moment stelle ich mir folgende Arbeitschritte vor:
1. Rost auf der Klinge beseitigen.
2. Entfettern.
3. Vergoldete Stellen abkleben.
Dann bin ich mir nocht sicher, mit welcher Art von Säure ich das ganze behandeln soll: Kaffe, Cola oder Eisen-III-Chlorid?
Zuletzt mit Natronlauge gute abspülen und evtl. noch mal ein bisschen Polieren und leicht einölen.

Könnte Ihr mir raten, mit welcher der drei Säuren ich zu einem guten Ergebnis komme? Auch zu den verschiedenen Arbeitsschritten nehme ich gerne Euren Rat an.

Vielen Dank & viele Grüße,
Pitter
 
Natronlauge brauchst du nicht, hast ja nichts zum Neutralisieren. Wasser genügt. Falls das Ding echt ist würde ich aber nicht daran herummurxen.
 
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Rost auf der Klinge beseitigen ist schon mal ein guter erster Schritt, vor allem um auch mal mehr zu sehen, was da eigentlich los ist. Doch wie ?
Falls das Ding echt ist würde ich aber nicht daran herummurxen.
Das ist ein sehr wichtiger Aspekt !
Vor allem weißt du vermutlich auch nicht, wer da mit welchen "Mitteln" schon mal dran war, wie das Metall bzw. die Patina deshalb reagiert usw.
Vielleicht findest du irgendwo einen gelernten Restaurator, der auch Metall bzw. Waffen spezialisiert ist.
Die haben oft ihre speziellen, und erprobten Hausmittel. Meist sind das ganz einfache Mischungen, aber die muß man kennen. Wiener Kalk mit Kernseife plus Holzasche oder irgend sowas, was es damals schon gab !
Grundsätzlich würd ich mal eher punktuell an einer "ungefährlichen" Stelle mit etwas Schonendem und viel Geduld beginnen. Zum Beispiel am Klingenrücken, da hast du die größte Materialstärke. Natürlich weit weg von der Vergoldung.
Da erscheint mir übrigens der Bereich vom Griff bis zur "Damaststahl"-Verzierung etwas sonderbar.
War da jemand stümperhaft mit Sprühlack oder ähnlichem dran ?
Oder war dieser Zwischenbereich mal komplett vergoldet ?

Bei alten Äxten mit undefinierbarem Stahl hab ich als ersten Schritt mit Ballistol sehr gute Erfahrungen gemacht.
Da kann nix kaputtgehen.
Mit einem Tuch einölen und dann erstmal: Warten... tagelang... Vorgang mehrmals wiederholen...
Dann mit einer weichen Nicht-Metall-Bürste erstmal Dreck, Rost usw. aus den Vertiefungen rausholen.
Damit sind unschöne und bleibende Kratzer erstmal ausgeschlossen.
 
Danke für Eure Ratschläge.
Ich habe heute Morgen einfach mal den Stier bei den Hörnern gepackt und mit Kaffee angefangen. Nach einer Stunde ergab das keine sichtbaren Ergebnisse.
Zur Vergoldung: Die ist alt. Wenn man bei Manfred Sachse nachliest, erklärt er auf Seite 163, dass "die Klingen im Bereich der Fehlschärfe (...) keine Damaststruktur zeigt. Das hat zwei Gründe: EInmal war es üblich, den Angelteil aus weicherem Material anzuschweißen und zweitens waren Klingenansatz, fehlschärfe und Angel nicht gehärtet. Um diesen optischen Manel unsichtbar zu machen, kam es in Gebrauch, den Bereich der Klingenstärke mit einem Ätzdekor mit Vergoldung zu versehen".
 
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