Sägebänder Marathon M42 von Wikus

newtoolsmith

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Hallo Freunde,

bei uns werden in der Rohrschlosserei Sägebänder des Typs Marathon M42 von Wikus in 7...x54x1,3mm verwendet.

Auf meine Nachfrage hin verriet man mir seitens Wikus, der Rücken sei etwa 50mm breit und aus einem Federstahl hergestellt. Eine genauere Angabe konnte ich nicht entlocken.

Was kann das sein? Vielleicht 50CrV4 oder sowas? Siliziumlegiert?

Schweißgeeignet?

Weiß irgendjemand mehr als ich?

MfG
newtoolsmith
 
Ich kenne diese Sägebänder nur vom schleifen und die allgemein bekannten
Angaben...
Zähne aus einem HSS und das Trägermaterial aus Federstahl, aber mehr
kriegt man nicht raus...

Schweißgeeignet?

Das Material kann man ohne Probleme stumpfschweißen.
Aber etwas anderes habe ich damit noch nie probiert...
 
Wie hier schon richtig geschrieben wurde, sind die Bänder meist aus Federstahl mit aufgeschweißten Schnellarbeitsstahlspitzen. Da es sich um ein Trägermaterial handelt, wird in der Regel der einfachste und billigste Stahl für den Bandkörper verwendet. Normalerweise kann man etwas zwischen C 60 und einem leicht Mangan-Silizium-legierten Stahl erwarten. Eine hohe Legierung mit Silizium macht keinen Sinn, Cr- Van schon eher. Einen wirklichen Unterschied wird man nicht feststellen können, außer bei der Verwendung im Damast. Die Bänder, die ich bisher in die Finger bekommen habe, schweißen alle völlig problemlos und sind untereinander teilweise so unterschiedlich, daß sie gute Ätzmuster zeigen. Da man mit den dünnen Bändern gleich auf ordentliche Lagenzahlen kommt, rentiert sich ein Experiment mit ihnen. Im Moment habe ich Zugang zu 30 und 40 mm breiten und ca 1,5 mm dicken Bändern. Daraus kann man sehr gute Küchenkneipchen machen und selektives Härten und Anlassen üben.
Neben den mit Schnellarbeitsstahlspitzen versehenen Bändern gibt es noch welche, die aus einem hochwertigen, leicht mit Cr legierten stahl mit ca 1,3 % C bestehen und mit induktionsgehärteten Spitzen schneiden. Die erkennt man am viel feiner verzweigten Funkenstrahl und kann sie für feine und feinste Schneiden reservieren.
MfG U. Gerfin
 
Ich habe bei Wikus nochmal etwas gedrängelt und herausgefunden, dass ein wenig Silizium enthalten ist.

Könnte vielleicht 1.7102 (54SiCr6) sein.

Tja, nix genaues weiß man nicht...

Ich werde mal den Test machen.
 
So!

Ich habe mal irgendein Sägeband irgendeines Herstellers analysieren lassen.

Hier das Rezept:

C 0,58%
Si 0,34%
Mn 0,44%
Cr 3,7%
Mo 1,03%
Ni 0,69%
V 0,2%
Al 0,78%
Cu 0,14%
Nb <0,02%
P 0,019%
S 0,025%

Lässt sich also schön härten und der Chromgehalt ist noch schweißbar.

Mal im Stahlschlüssel blättern, ob sich da eine ähnliche Werkstoffnummer findet...

MfG
newtoolsmith
 
Bei 3,7 % Chrom wünsche ich Dir viel Freude beim Feuerschweißen. Ist zwar nicht unmöglich, aber einfach wird das nicht. Am besten einpacken und vakuumieren.
 
Ich habe mir vorgestellt, das Paket aus blank geschliffenen Blechen in den Schraubstock zu spannen, so dass die Bleche gut aufeinander liegen.

Dann per WIG vollflächig verschweißen.

Unklar bleibt leider, wie schnell sich nach dem Schleifen bei 3,7% Cr die neue Oxydschicht ausbildet.

Auch fehlt mir noch die zweite Komponente in Blechform. Mal sehen, was da bei uns im Betrieb so benutzt wird.

Hoffentlich bekomme ich etwas gut schweißbares, das kommt dann nach außen um das Falten zu erleichtern.
 
Ein Sägeband mit einer derartigen Legierung ist mir noch nie vorgekommen. Sie macht auch ehrlich gesagt nicht viel Sinn: Zum Schneiden ohne aufgeschweißte Zahnspitzen wäre das Material für Metalle nicht verschleißfest genug, für Holzbandsägen brauchte man nicht soviel Chrom. Ich kann natürlich das Analysenergebnis nicht bezweifeln, wundern tut es mich aber schon. Die Vorgehensweise, wie Du die Bänder verschweißen willst, wird bei exakter Ausführung funktionieren. Ich würde mir aber nicht eine solche Mühe machen, wenn man gleichwertige Ergebnisse ohne besonderen Aufwand haben kann. Meine Bänder schweißen jedenfalls völlig problemlos und liefern je nach dem Kombinationspartner einen "Mittel-bis Spitzenklassendamast".
MfG U. Gerfin
 
Die Analyse bezieht sich nur auf den Rücken des Bandes.

Eine Bestimmung der Legierung der Zahnspitzen wäre unnnütz gewesen - die Zähne werden ja abgetrennt und nur der Rücken verwendet.

Was nimmst du denn als zweiten Werkstoff? Mir ist noch kein geeignetes Blech dahergelaufen...
 
Ich habe/ hatte Federbandstahl Ck 101 und Ck 67 und eben diverse Bandsägen für Holz und Stahl. Die Federbänder aus Garagentoren sind beispielsweise auch gut verwendbar. Oder-wie ich es mit dem 1.2562 gemacht hatte-ich walze die Stähle auf geeignete Maße herunter.
Ich weiß schon, von der handbetriebenen Walze wollt Ihr nichts hören.
MfG U. Gerfin
 
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