Mein altes ziemlich runtergerittenes Farmer Alox hatte eine Klinge mit der ich nicht wirklich zufrieden war. Die Klinge an meinem electrician lässt sich irgendwie beser schleifen, wird schärfer und hält die schärfe auch besser. Keine Ahnung warum das so ist, vielleicht hatte die Klinge vom farmer einen suboptimalen platz im Härteofen, ein deutlicher unterschied ist jedenfalls feststellbar.
Aus diesem Grund hab ich mich entschieden dem farmer einen Klingenupgrade mit ner RWL Klinge zu verpassen. Da dies mein erste SAK mod ist war ich mir nicht sicher ob das auch so gelingt wie gewünscht und das alte farmer wäre nur ein kleiner Verlust, im nachhinein würde sich die neue Klinge an einem schöner aussehenden Korpus natürlich besser machen aber ich bin trotzdem glücklich damit.
Nach eingehender Inspektion der Bauweise war klar dass das schwierigste wird den Abstand für die Ahle zu schaffen. Die Klinge ist nicht einfach nur zur Seite gebogen sondern liegt linksseitig mehr oder weniger flach auf während rechtsseitig der platz für die Ahle entsteht. Einfaches biegen einer gerade geschliffenen Klinge schafft nicht genügend Platz für die Ahle. Die Klingen werden ja maschinell gestanzt, gepresst und geschliffen das kann ich natürlich nicht machen. Ich habs so gelöst, dass ich den Klingenrohling nur auf einer Seite zur Spitze hin getapered hab bevor ich den Flachschliff anbringe. Das macht das Schleifen etwas schwieriger aber ich hab`s so hinbekommen und musste nur eine winzigkeit an Biegung hinzufügen.
Hier ein Klingenrohling aus 3mm RWL34, die fertig geschliffene Klinge vor der WB und ganz unten die Originalklinge.
Die Klinge wurde bei 1050°C für 15 min austenitisiert, Abschrecken in Folie in 60°C Öl dann 3x 200° anlassen. Bei mir gibts lokal leider kein Trockeneis mehr und da ich keinen Bock hatte ne Stunde zu fahren und 5kg Trockeneis zu holen für so ne Winzklinge habe ich auf eine Cryo verzichtet. Optimal wäre natürlich mit cryo aber selbst ohne sollte der RWL um längen besser performen als die Originalklinge. Selbst nach dem Anlassen greift die Feile so gut wie nicht, schätze um die 60HRC hats noch und der vorhandene Restaustenit sorgt für etwas mehr Zähigkeit. Das Schleifen der Klinge war auch wesentlich mühsamer als bei der Originalklinge und erste Tests verliefen positiv- bin also zufrieden mit dem erzielten Ergebnis
Beim Zusammenbau zeigt sich dass beidseitig genügend Luft ist und die Klinge nirgendwo kratzt oder anstößt. Ich hab auf die Lage mit dem Flaschen/Dosenöffner verzichtet da ich diese so gut wie nie nutze. Ich esse kein Dosenfutter, die meisten Schrauben mit denen ich konfrontiert bin sind entweder Torx, Imbus oder Kreuzschrauben und mir fallen ohne viel nachzudenken zig Methoden ein wie man ne Flasche Bier ohne Öffner aufmacht. Daran ists noch nie gescheitert . Säge und Ahle halte ich jedoch für unverzichtbar.
Da die Griffschalen sowieso vorher schon total vermackt waren hab ich beim Vernieten fröhlich drauflos gehämmert ohne mich grossartig zu kümmern. Das ganze ist ein User und die Macken stören mich nicht. Um zu verhindern dass das ganze zu fest wird habe ich vorm vernieten auf jeder Seite ne halbe Rasierklinge als Abstandshalter eingesteckt und hinterher mit der Zange wieder rausgezogen. Ergebnis: kein grossartiges klingenspiel und alles läuft geschmeidig.
Der Nagelhau wurde mit nem Dremel angebracht, ist funktional aber nicht so schön wie beim Original. Da ich weder über ne Fräse noch über ne Drehbank verfüge war das erstmal die einfachste Lösung für mich.
Fazit: Umbau hat sich gelohnt auch wenns etwas schwieriger war als ursprünglich gedacht - bin sehr zufrieden damit.
Beste Grüße
Rolynd
Aus diesem Grund hab ich mich entschieden dem farmer einen Klingenupgrade mit ner RWL Klinge zu verpassen. Da dies mein erste SAK mod ist war ich mir nicht sicher ob das auch so gelingt wie gewünscht und das alte farmer wäre nur ein kleiner Verlust, im nachhinein würde sich die neue Klinge an einem schöner aussehenden Korpus natürlich besser machen aber ich bin trotzdem glücklich damit.
Nach eingehender Inspektion der Bauweise war klar dass das schwierigste wird den Abstand für die Ahle zu schaffen. Die Klinge ist nicht einfach nur zur Seite gebogen sondern liegt linksseitig mehr oder weniger flach auf während rechtsseitig der platz für die Ahle entsteht. Einfaches biegen einer gerade geschliffenen Klinge schafft nicht genügend Platz für die Ahle. Die Klingen werden ja maschinell gestanzt, gepresst und geschliffen das kann ich natürlich nicht machen. Ich habs so gelöst, dass ich den Klingenrohling nur auf einer Seite zur Spitze hin getapered hab bevor ich den Flachschliff anbringe. Das macht das Schleifen etwas schwieriger aber ich hab`s so hinbekommen und musste nur eine winzigkeit an Biegung hinzufügen.
Hier ein Klingenrohling aus 3mm RWL34, die fertig geschliffene Klinge vor der WB und ganz unten die Originalklinge.
Die Klinge wurde bei 1050°C für 15 min austenitisiert, Abschrecken in Folie in 60°C Öl dann 3x 200° anlassen. Bei mir gibts lokal leider kein Trockeneis mehr und da ich keinen Bock hatte ne Stunde zu fahren und 5kg Trockeneis zu holen für so ne Winzklinge habe ich auf eine Cryo verzichtet. Optimal wäre natürlich mit cryo aber selbst ohne sollte der RWL um längen besser performen als die Originalklinge. Selbst nach dem Anlassen greift die Feile so gut wie nicht, schätze um die 60HRC hats noch und der vorhandene Restaustenit sorgt für etwas mehr Zähigkeit. Das Schleifen der Klinge war auch wesentlich mühsamer als bei der Originalklinge und erste Tests verliefen positiv- bin also zufrieden mit dem erzielten Ergebnis
Beim Zusammenbau zeigt sich dass beidseitig genügend Luft ist und die Klinge nirgendwo kratzt oder anstößt. Ich hab auf die Lage mit dem Flaschen/Dosenöffner verzichtet da ich diese so gut wie nie nutze. Ich esse kein Dosenfutter, die meisten Schrauben mit denen ich konfrontiert bin sind entweder Torx, Imbus oder Kreuzschrauben und mir fallen ohne viel nachzudenken zig Methoden ein wie man ne Flasche Bier ohne Öffner aufmacht. Daran ists noch nie gescheitert . Säge und Ahle halte ich jedoch für unverzichtbar.
Da die Griffschalen sowieso vorher schon total vermackt waren hab ich beim Vernieten fröhlich drauflos gehämmert ohne mich grossartig zu kümmern. Das ganze ist ein User und die Macken stören mich nicht. Um zu verhindern dass das ganze zu fest wird habe ich vorm vernieten auf jeder Seite ne halbe Rasierklinge als Abstandshalter eingesteckt und hinterher mit der Zange wieder rausgezogen. Ergebnis: kein grossartiges klingenspiel und alles läuft geschmeidig.
Der Nagelhau wurde mit nem Dremel angebracht, ist funktional aber nicht so schön wie beim Original. Da ich weder über ne Fräse noch über ne Drehbank verfüge war das erstmal die einfachste Lösung für mich.
Fazit: Umbau hat sich gelohnt auch wenns etwas schwieriger war als ursprünglich gedacht - bin sehr zufrieden damit.
Beste Grüße
Rolynd