Über das Salzbadhärten kann man sich bei Degussa kundig machen. In der Tat- wie Achim sagt- ganz so einfach ist es nicht.
Es gibt Salze für bestimmte Temperaturbereiche- für die Schnellarbeitsstähle bis knapp 1300 Grad- die aber nicht im Töpfchen auf dem Herd, im Elektroofen oder im Feuer erhitzt werden. Dafür gibt es spezielle Anlagen, bei Nabertherm für einige 1000 Euro ganz billig zu haben.
Daneben gibt es Salze zum Abschrecken im Warmbad, die je nach Zusammensetzung zwischen ca. 150 und 200 Grad eingesetzt werden. Die könnte man beliebig erhitzen, solange die Temperaturkontrolle einigermaßen funktioniert. Sie schützen natürlich nicht vor Verzunderung, die massiv erst jenseits von 700 Grad auftritt.
Ich weiß auch gar nicht, warum man sich vor der Verzunderung so fürchtet.
Es steckt wohl der Gedanke dahinter, Klingen im weichen, leicht zu bearbeitenden Zustand voll auszupolieren und genauso aus dem Härtemedium herauszuziehen.
So ganz hundertprozentig funktioniert das aber mit einfachen Mitteln nicht.
Mit den bekannten Maßnahmen- Härtefolie, Härtepaste, Lehmaufstrich, Härten aus einem mit Holzkohlebröseln oder Papierschnipseln gefüllten Rohr kommt man dem gewünschten Ergebnis durchaus nahe. Ich habe mit sämtlichen Möglichkeiten experimentiert und am besten hat sich die "Rohrmethode" bewährt.
Das mache ich aber eigentlich nur in Ausnahmefällen, normalerweise härte ich einfach aus dem Feuer oder aus dem Härteofen und kümmere mich um das bißchen Zunder, das dabei entsteht, nicht wirklich. Man muß halt nach dem Härten nass überschleifen und fertigbearbeiten.
Was man natürlich nicht machen sollte, ist die Methode, deren sich ein recht bekannter Messermacher vergangener Tage rühmte: " Ich schleife nur noch grob vor, härte und schleife dann erst richtig auf Endmaß und Endpolitur. Für was habe ich ein Profibandschleifgerät ?"
Freundliche Grüße
U. Gerfin