Samimesser/Lapplandmesser

vaermlandandi

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Hallo zusammen,
ich fertige seit ca einem Dreivierteljahr Messer nach lappländischem Vorbild an. Hat jemand Erfahrung im Gravieren von Horn und kann mir mit Tips weiterhelfen? die nächste Frage wäre, wo bekomme ich günstig die Werkzeuge zum gravieren? Hat auch jemand einen guten Lederlieferanten an den ich mich wenden könnte? Und zum Schluß noch etwas kniffliges: Ich habe mir aus meinem letzten Schwedenurlaub Hechthaüte mitgebracht, d.h. die Haut, die nach dem filitieren übrigblieb. Wie gerbt man diese Haut in Heimarbeit, oder kann man das vergessen (eventueller Gestank?? :)) Vielen Dank für Eure Hilfe !! Gruß an alle och hejdo aus Berlin
 
Hallo,meinst Du mit gravieren von Horn eventuell scrimshaw?Da kann ich Dir das Buch v.Eva Halat "Modernes Scrimshaw" empfehlen,dort gibt es jede Menge Ratschläge.

Gr.Peter
 
Hallo, vielen Dank für den Tip. Ob man das scrimshaw nennt weiß ich nicht, ich hab mal mit nem schwedischen Messermacher gesprochen, der hat seine Gravuren mit einer Nadel gemacht.Ich hab´s auch versucht, kann ich aber echt nicht empfehlen, daher die Frage.
Gruß aus Berlin und danke :)
 
servus,

falls du soetwas meinst: http://www.utexas.edu/courses/sami/diehtu/siida/craft/saitton.htm

die jungs waren 2005 in solingen. ich weiß nur noch, dass jeder punkt doppelt mit einer nadel gestochen wird, die farbe aus baumrinde gewonnen wird u. mit harzen versiegelt.
die muster werden ohne vorlage od. vorzeichnen gestochen.

frag evtl. mal in solingen nach den deutschen übersetzer/betreuer der samen. die wussten über die techniken bestens bescheid.

zum gerben von fischhäuten, schick mir mal deine adresse.
in den tiefen meiner festplatte habe ich eine deutsche anleitung.
könnte ich dir dann zuschicken.

grüsse ,..
 
von dem schwedischen Hornmessermacher und Buchautor Ulf Avander gibt es zwei Bücher, die sich mit dem Thema Samimesser und Gravuren beschäftigen. Die Titel lauten "Antlerknife" (Text auf Englisch) und "Kniv & Kosa" (Text auf Schwedisch).

Da wir sehr gute Kontakte zu Ulf Avander haben, können wir bei speziellen Fragen gerne bei ihm nachfragen.

Grüße
Nils
 
hallo Andy,

unter http://www.brisa.fi (vorher Srache auswählen) recht weit unten links sind kurze Anleitungen zum Selbstbauen von Messern,Scheiden usw..
Dort ist u.a. auch Horngravur gezeigt.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Grüße

Tilo
 
Hallo Tilo,
danke für den Tip, schau ich mir gleich mal an.
Ich würd gern ein Bild mal ins Forum stellen, wie mach ich das?
Vielen Dank für den Tip und Grüße
Andi
 
Hallo Tilo,...
Ich würd gern ein Bild mal ins Forum stellen, wie mach ich das?
...
Hallo Andy,

wenn Du die Bilder z.B.auf einer homepage im Web hast, schreibst Du einfach einen Beitrag und klickst oben auf das Symbol "Grafik einfügen".Dort wird die URL dann eingegeben und wenn jemand den Beitrag öffnet, wird das Bild mit dargestellt.
Bin gespannt:hehe: !

Grüße

Tilo
 
Hej Tilo,
ne Homepage hab ich nicht (noch nicht),
aber ich kann Dir gern per e-mail die Bilder im jpeg Format schicken.
meine e-mailadresse ist:
andreas-steinke@arcor.de
einfachmal Bilder anfordern und ich schick Dir diese rüber.
Bin gespannt auf Deine Meinung!!
Viele Grüße aus Berlin
Andreas
 
Hallo an alle !!
Kann mir jemand nen Tip geben, welche Farbe man nimmt um scrimshaw einzufärben?
Fabrikat, bzw Hersteller wäre super, ich hab das mal mit so einer Acrylfarbe getestet, sieht aber echt sch.... aus !
Zur Zeit behandele ich das Griffholz und auch das Holz meiner Scheiden mit Leinölfirnis, wie bekommt man alles auf Hochglanz?
Nehmt Ihr dafür Klarlack?
Ich hörte mal von Wachs, bin aber zu neu, als das ich bisher viel ausprobieren könnte.
Bin für jeden Tip dankbar !!
Gruß
Andreas
 
Hallo Andreas,
ich nehme Ölfarbe für Scrimshaw. Gibts im Künstlerbedarf. Fabrikat ist eigentlich egal.

Gruß Heinz
 
Hallo,
hier ein kleiner Wochenendbericht, was Euch bestimmt bekannt vorkommt:
Ich habe ein neues Messer nach dem kleben angefangen zu bearbeiten und da war es passiert, das Mark des Hirschhorns trat hervor ! Ich schliff weiter um zu sehen, ob es kaschierbar ist, aber nein. Resultat: Ich hab einen neuen griff gemacht. Diesmal sieht er gut aus und ich war beim schleifen vorsichtiger.
Dazu hab ich gleich folgende Frage:
Wo setze ich das Hirschhorn, was stark von Mark versetzt ist am besten ein? (ich hab hier nämlich zwei große Stangen von meinem Präperator bekommen)
Außerdem ist mir aufgefallen, dass meine Messer an den Griffen ab und zu ausbleichen, wo sie das Scheidenleder berühren.
Kann mir jemand sagen, woran das liegt und wie ich das vermeiden kann?
Wie behandelt man fertige Griffe mit Wachs (und mit welchem), ich benutze bisher Leinölfirnis)??
Vielen Dank für Eure Tips und Grüße
Andreas
 
....Ich habe ein neues Messer nach dem Kleben angefangen zu bearbeiten und da war es passiert, das Mark des Hirschhorns trat hervor!....Dazu hab ich gleich folgende Frage:
wo setze ich das Hirschhorn, was stark von Mark versetzt ist, am besten ein? (ich hab hier nämlich zwei große Stangen von meinem PräpArator bekommen)....
Man kann doch immer noch Griffschalen für Flacherlmesser draus machen. Finish: nach dem Feinschleifen mit 800/1000er-Papier oder mit Stahlwolle Holzwachs mit Tuch oder Bürste auftragen. Es gibt sicher etliche unterschiedliche Verfahren.

Gruß

sanjuro.
 
Zitat: ..... aufgefallen, dass meine Messer an den Griffen ab und zu ausbleichen, wo sie das Scheidenleder berühren.

Hallo Andreas,

diesen Mangel kannst Du mitunter auch bei Holzgriffen in solchen Lederscheiden beobachten.
Versuche es mal damit, einfach die Innenseite des Scheidenleders sehr satt mit Lederfett einzureiben oder auch mit warmer Leinöl/Bienenwachs-Mischung einzustreichen.
Manches Leder (besonders wenn es sehr ausgetrocknet ist) möchte dem Griffmaterial Fett oder Öl und damit auch Farbe entziehen.
Könnte natürlich auch davon herrühren, dass Du Chromleder für die Scheide verwendet hast. Dem würde ich genauso begegnen.
Dem Griff, ob Horn oder Holz, würde ich auch immer wieder eine entsprechende Dosis Öl oder Fett verpassen.
Dies ist meine Beobachtung und Erfahrung; - bei mir hats geholfen.

Servus - Reinhold.
 
Hallo Reinhold,
ich werd das bei meinem neuen Messer mal versuchen.
Mal sehen ob es bei mir auch klappt?
Eine Frage zum Griff:
Gibt es eine bestimmte Größe der Grifflänge im Verhältnis zur Klingenlänge, die man nicht überschreiten sollte? Ich hab ein-zwei Griffe, da wirkt der Messergriff klobig und zu groß. Bei mir liegt er gut in der Hand, sieht halt nur merkwürdig aus. In welchem Verhältnis sollten Griff und Klinge zueinander stehen?
s kann natürlich sein, dass dies nur Geschmacksache ist, aber vielleicht hat ja jemand einen Tip für mich...
Vielen Dank !
Gruß
Andreas
 
Hallo Andreas,

gerne unterhalte ich mich mit Dir über dieses Griffthema, doch wie Du schon angedeutet hast, ist auch eine gehörige Portion Geschmacksache dabei.

Dir oder dem Benützer muss das Teil in die Hand passen und zwar so, dass die Fingerspitzen nur so die Handballen berühren.
Also; - lange Finger, breite, kräftige Hand brauchen einen starken Griff in allen Dimensionen.
Eine zierliche Frauen- oder gar Kinderhand darf auch einen etwas putzigeren Messergriff haben.
Feststehende Taschenmesser in Lederscheide, die eigentlich nur zum Obst schälen oder Zahnstocher anspitzen Verwendung finden, brauchen ebenfalls keinen Hand füllenden Griff haben.
Die Länge eines Griffes kann ohne weiteres zu Gunsten der Griffhöhe gekürzt werden. Nimm nur ein Ei in die Hand, flache diese Form etwas ab und schon hast Du einen viel kürzeren, doch effektiven Messergriff.

Die Passform des Griffes entscheidet über die Geschicklichkeit und Kraftübertragung auf die Messerschneide.
Beispiel: Schaue Dir mal die Griffe von professionellen Schnitzmessern an. Die Proportionen dieser Messer haben nichts mit "Augenlust" zu tun und trotzdem sind sie effektiv und effizient.

Selbstverständlich unterscheiden wir bei Messertypen, ob sie nur oder hauptsächlich fürs Auge gemacht sind.
Bei Schmuckmessern kommt es nach meiner Meinung nicht auf einen gut liegenden Griff an; er braucht nur in die Vorstellung seines "Schöpfers" zu passen. Mit solch edlen Teilen hast Du bzw. der Benützer nach 2 Minuten kräftiger Arbeit (wenn überhaupt möglich), blutende Blasen an den Händen. Von einem befriedigenden Arbeitsergebnis ganz zu schweigen.

Auch unterhalten sich Messermacher sehr gerne über einen ausgeprägten Handschutz am Messer. Dieser ist m.E. nur bei stechenden Einsätzen erforderlich und nur dann, wenn der Benützer in Stresssituation ist. Ich kehre bei dieser Meinung einfach wieder zu den langjährigen Erfahrungen von Holzschnitzern, Sami und ähnlichen Verwendern zurück.

Wenden wir uns dem finsteren Bruder unserer Messer zu, dem Dolch.
Dieses Messer ist hauptsächlich für eine stoßende Tätigkeit konzipiert, deshalb auch ein entsprechender Fingerschutz. Ähnlich ist es bei so genannten Kampfmesser.

Ein Fingerschutz, gleich welcher Größe und Art stellt meines Erachtens ein Bruch in der Einheit Griff und Klinge dar; er stört eine fließende Eleganz. Auf "diese" Messerschönheit wird bei Einsatzmesser oft bewußt verzichtet, sie sollen ja auch bedrohlich und nicht selten martialisch aussehen.

Das sei es fürs Erste.
Servus - Reinhold.
 
Hallo Reinhold,
vielen Dank für die Tips !
Bei mir ist das mit dem Fingerschutz auch so eine Sache:Ich habe auch meine Hauptinspiration von den Sami. Ich bin immer am experimentieren welche Griffform zu welchem Messer passt. Auch ich verwende Kohlenstoffstahl:
1. die Schärfe und Schärfbarkeit
2. der Preis
Bekannte von mir (beide Jäger) benutzen am liebsten Kohlenstoffstahl, eben aus dem Grund der Schärfbarkeit.
Ich habe ein paar Bilder meiner bisherigen Messer (5 Stück), ich würde gern Deine Beurteilung dazu hören. Kannst Du mir Deine email Adresse schicken, ich würd Dir die Bilder (jpeg.) mal schicken. Eine Homepage hab ich leider noch nicht.
Vielen Dank für die schelle Antwort und viele Grüße
Andreas
 
Hallo Andreas,

zuerst zu den Regularien.
Du kannst mich errreichen über E-mail, wenn Du meinen "blauen" Namen hier im Forum anklickst. Es erscheint eine Menüauswahl unter anderem auch ca. "E-Mail" senden an.
Noch einfacher hast Du es, wenn Du meine HP anwählst, hier findest Du mehr als Du zur Kontaktaufnahme brauchst. Kannst auch gleichzeitig einen Teil meiner mühsam gemachten Messer ansehen.

Nun zum Stahl und zu skandinavischen Messer.
Wenn Du über den Erdball schauen könntest, würdest Du tausende Messertypen finden und einige von ihnen würden Dir auf Anhieb gefallen.
Wenn wir nordische Messer anderen, oft sehr schweren Prügeln vorziehen, ist dies nur eine ganz persönliche Meinung und Geschmacksache und niemals Verachtung von modernen HiTec-Geräten.
Ich bin beileibe nicht mit allen nordischen Klingenformen einverstanden, besonders mit denen nicht, die einen sehr stumpfen Schleifwinkel haben. Diese dürfen mir gestohlen bleiben; mußte jedoch auch hierbei mein Lehrgeld erst bezahlen.
Ich meine, man reift mit den "Jahren" zu einen bestimmten Messertyp hin.
Wenn ich allerdings schmiede, werden niemals Nordicknives daraus.
(Ich habe nie den Ehrgeiz gehabt, einem Sami zu zeigen, wie man Messer macht.) Ab und an lehne ich mich etwas am nordischen Stil an, doch das war es auch schon. Die Messer die ich mache, sollen in erster Linie nur mir selbst gefallen.

Und was den Stahl angeht, werde ich wohl bis ans Ende zur rostenden Abteilung zählen, denn diesen Stahl kann ich schmieden, diesen Stahl kann ich Wärme behandeln und dieser Stahl als Klinge möchte auch ferner gepflegt und gestreichelt (sprich eingefettet) werden.

Experten sprechen davon, dass diese hochwertigen, traditionellen Werkzeugstähle in ihrem Leistungsverhältnis (auch Preisleistungsverhältnis, was bei mir jedoch keine Rolle spielt) kaum zu toppen sind.

Zum Schluß, ich freue mich auf Deine Bilder und wenn Du möchtest poste ich sie für Dich hier im Forum, wenn Du dies selbst noch nicht darfst.

Machs gut.
Servus - Reinhold.
 
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