Santoku oder Nakiri Carbonstahl. Hübscher Griff (ähnlich KAI)

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ntry

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*Geht es um die Erstanschaffung oder Erweiterung (d)eines Sortiments?
Erstanschaffung

*Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?
privat

*Soll es eventuell ein Küchenmesser für Linkshänder werden?
nein, Rechtshänder

*Liegen konkrete Vorstellungen vor?
Z.b. Japanischer oder Europäischer Stil, besondere Klingenformen oder Griffmaterialien

Santoku oder Nakiri Klinge. Ich mag die Griffe von Kai sehr gerne. Vorallem die von der Tim Mälzer Kollektion. Sehen sehr hochwertig aus. Diese Optik wäre also perfekt. Ich habe sehr große Hände, also wäre auch eine gewisse Dicke wünschenswert.

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*Falls ja, bitte diese hier angeben:


Küchenmesser-/set, welcher Stil?
Japanisches Messer im traditionellen Stil (Wa-bocho)
oder
Japanisches Messer mit europäischer Griffform (Yo-bocho)
(siehe oben, ich bin nicht sicher, wo runter die Kai Griffe fallen)

*Welche Bauform und ca. Länge?
Santoku mind. 16cm
Nakiri mind. 14cm

*Welcher Stahl?
Rostend oder Rostfrei? Monostahl oder Damast?

Ich habe viel gutes über Carbonstahl gelesen. Will aber einfach nur eine scharfe Klinge. Pflegen ist kein Problem. Im Schleifen bin ich Anfänger.


*Welches Budget steht zur Verfügung?
200 Euro maximal, wenn es Sinn macht. Ansonsten gerne günstiger.


*Bezugsquelle?
Soll in einem Ladengeschäft oder per Versandhandel gekauft werden, Inland, EU, oder International?

Mir egal. Wenn man den Zoll vermeiden kann, wäre das sicher von Vorteil. Ich bin sehr ungeduldig.


*Gibt es schon ein/mehrere Messer, die theoretisch in Frage kommen?
Bitte gebt die vollständige Bezeichnung(en) mit eventuellem link an.

Ich habe bisher nur das hier gefunden, dazu würde mich eure Meinung interessieren. Ich finde den Griff allerdings langweilig.
http://www.messer-mit-tradition.de/windmuehlenmesser-details.php?artikel_nummer=1840.625.04
 
Zuletzt bearbeitet:
Herder Windmühlenmesser sind schon sehr gut. Allerdings hast du hier keine Länge von 18 cm. Empfehlenswert auch das Nakiri, das imit 16,5 n dein Anforderungsprofil passt. Allerdings frage ich mich warum das Santoku länger sein muss. Wenn du darauf bestehst müsstest du auf das lange Pom Santoku mit 21cm ausweichen.
Ebenfalls gut ist ein Shirou Kamo. Wichtig ist eine dünne Klinge, die leicht schneidet. Knapp über deinem Budget mit 210 ist das Lucidus II von Jürgen Schanz vom Messerkontor. Ein sehr gutes PL hat auch das Tojiro DP 3 Lagen HQ Santoku.

Etwas robuster ist das Burgvogel Natura linie Santoku in rostend für ca. 65.
Kai Mälzer ist mir perönlich zu Bling,Bling. Schleifutensilien nicht vergessen, sonst nützt die das beste Messer nicht lange etwas.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den Längen habe ich mich tatsächlich vertan. Habe es oben korrigiert.
Also da bin ich auch jetzt nicht so extrem festgelegt.

Super, danke für die Tipps. Leider muss ich schon sagen, dass mir die Griffoptik wenn ich in das Segment um die 200 Euro komme schon sehr wichtig ist und mir deine "teureren" Vorschläge da nicht so zusagen.

Also mir sind 2 Dinge wichtig:
1. So scharf wie möglich
2. hübscher Griff

Noch mal ein paar Fragen:

1. Denkt ihr denn, dass Carbonstahl Sinn macht? Oder gibt es vielleicht was besseres für mich?
2. Wir gross ist der Unterschied zwischen einem Messer um die 200 Euro (z.B. Lucidus II) und einem Burgvogel oder Windmühle?
3. Wenn die Wahl auf Burgvogel oder Windmühle fallen würde, was wäre dann Euer Favorit?
4. Von Kai ratet ihr hier im Allgemeinen ja eher ab. Aber wäre selber so ein Burgvogel oder Windmühle Carbonmesser schon besser als ein Kai?
 
Moin,

grüß dich.

Also zuerst mal zu deinen beiden wichtigsten Kriterien. Die Schärfe liegt daran wie du das Messer schärfst und ist keine intrinsische Eigenheit des Messers selbst. Das wären eher Faktoren wie Schleifbarkeit, Standzeit der Schärfe, Geometrie (insbesondere im Bereich der Schneide und dahinter) etc. die über die gefühlte Schärfe und das Schneidverhalten entscheiden.
Ich schließe daraus aber, dass du eher ein Messer zum genießen als für den harten Arbeitsalltag suchst und auch dementsprechend damit umgehst.

Der hübsche Griff ist natürlich etwas problematisch. Sehe ich das richtig, dass die traditionelle Wa-Griffe nicht zusagen da dir das Sirou Kamo nicht gefiel? Europäische Nietengriffe anscheinend ebenso wenig. Das schränkt die Auswahl (qualitativ sehr guter Messer) schonmal entschieden ein, da die allermeisten entweder das eine oder das andere haben.
Nebenbei kann ich nur sagen, dass die GRiffe vom Jürgen Schanz sehr sauber gearbeitet und aus den richtigen Hölzern sehr schön aussehen in "real life". Der Griff vom Herder hat auch irgendwie gewissen Charm, wenn auch eher etwas rustikaler. Wenn dich die Messerpflege doch stören sollte kannst du beim Schanz auch beruhigt nach der rostfreien Variante greifen, der SB1 vom Jürgen ist in der Hinsicht so ziemlich einer der Top-Stähle in der Klasse und dank der Geometrie auch gut zu Schärfen. Da gibt es dann auch eine größere Variante an Griffmaterialien.

Was du dir nochmal angucken kannst ob da was dabei ist...

Das schon erwähnte Burgvogel Gussstahl Santoku (Test hier im Forum) hat noch einen recht schönen Holzgriff und kommt von der Größe auch hin, hat ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
http://www.messerkontor.eu/Kochmesser-Klingenformen/Santoku/BURGVOGEL-Natura-Line-Rotholz-Gussstahl-Santoku-18cm::2460.html

Die Griffe der Hattori FH-Serie sind wie ich finde auch sehr schön. Allerdings zöger ich immer bei der Empfehlung des Messers weil IMHO VG-10 kein für die Preisklasse angemessener Stahl ist wenn auch Hattori im Ruf steht diesen gut im Griff zu haben.
http://japanesechefsknife.com/HattoriForumHighEndChefsKnives.html#FH%20Santoku

Vielleicht sagt dir auch die Optik der Arata Hocho's zu. Insgesamt auch recht empfehlenswerte Messer vom P/L-Verhältnis.
http://www.mehr-als-werkzeug.de/product/719148/Arata-Hocho-Santoku-Allzweckmesser.htm

Das Tontenkan Santoku Premium ist optisch auch ein Hingucker (auch wenn vielleicht nicht vom Griff her) und sehr sauber verarbeitet. Hat aber nicht unbedingt eine besonders tolle Klingengeometrie und die Schneidlage nimmt schnell eine Patina an. In der Hinsicht wären dann die Messer von Sirou Kamo etwas überlegen.
Wenn dir die typischen Griffe aus hellem Holz nicht zusagen, gibt es auch manche Hersteller die ihre Wa-Griffe auch z.B. aus Ebenholz fertigen (Konosuke z.B.). Allerdings wird das mit dem Budget dann doch recht eng.


Zu deinen Fragen:
1. Carbonstahl ist schneller auf hohe Schärfe zu bringen, die Standzeit ist tendentiell entweder vergleichbar oder etwas niedriger, kommt darauf an. Wenn dir also Patina und ab und zu ein klein bisschen Pflege nichts ausmacht und dir leichtes Schärfen auf hohe Schärfe wichtig ist dann macht es Sinn ja.
2. In welcher Hinsicht? Qualitativ von der Verarbeitungsqualität und Präzision, Stahltechnisch (wenn man die rostfreien betrachtet besonders), und vom Werksschliff her ist der Unterschied zwischen Schanz und Burgvogel/Herder schon signifikant. Im Alltagsgebrauch und vom Schneidverhalten? Das muss zwar jeder selber für sich rausfinden. Von der Geometrie z.B. ist der Unterschied nicht unbedingt immer abhängig vom Preis (bestes Beispiel: Herder)
3. Herder Lignum vs. Burgvogel? -> Herder... wegen der Geometrie. Im Hinblick auf Griffverarbeitung eher Burgvogel...
4. Nochmal... was heißt "besser"? Ein besseres P/L-Verhältnis haben sie klar, ja. Besser schneiden? Aufgrund der besseren Geometrie insbesondere beim Herder auch das. Das Schanz und vergleichbare Messer sind den Kais eigentlich quasi in jeder mir bekannten Hinsicht überlegen (und ja den direkten Vergleich hatte ich schon bei mir)... außer vielleicht in Punkto sauberer Verarbeitung, da sind die Kai's nicht schlecht muss man schon sagen. Aber eben sehr... "industriell".

PS:
Grad fiel mir noch das Wakui ein, vielleicht sagt dir die Optik ja zu. Ist auf jeden Fall auch ein feines Messer von der Funktion her.
http://gx2.japan-messer-shop.de/Wakui-Schmiede/Wakui-V2-Kurouchi-Hocho-santoku/Wakui-V2-Kurouchi-Santoku-18-cm-nicht-rostfrei.html

Gruß, Gabriel
 
Zuletzt bearbeitet:
Da Gabriel so schön ausführlich geantwortet hat, will ich bloß noch mal zu den Griffen nachfragen. Denn was schöneres und wertvolleres als einen handgefertigten Wüsteneisenholzgriff, kann ich mir eigentlich kaum vorstellen. Die Kai-Mälzer Griffe sind aus Walnussholz, das zwar auch ein wertvolles Holz ist, aber lang nicht so kostbar wie Wüsteneisenholz. Oder wie wär's mit einem Edelstahlgriff. Da hätt ich noch eine Empfehlung. Die Shiro Kamos gibt es auch mit Sandelholzgriff, sind dann aber in Schmiedeoptik, d.h. nicht ganz so dünn.
 
...Denn was schöneres und wertvolleres als einen handgefertigten Wüsteneisenholzgriff, kann ich mir eigentlich kaum vorstellen. Die Kai-Mälzer Griffe sind aus Walnussholz, das zwar auch ein wertvolles Holz ist, aber lang nicht so kostbar wie Wüsteneisenholz. ...

Will ich auch irgendwie meinen. Die Wüsteneisenholzgriffe von den Schanzmessern sind wirklich sehr schön und äußerst wertig.
Allerdings habe ich irgendwie die leise Vermutung, dass dich nur die Nieten stören kann das sein?
 
Gabriel hat den Thread ja schon sehr gut aufgearbeitet. Einzig fehlt mir ein sehr entscheidender Hinweis, den ich in jedem Thread, in dem es um den Griff und dessen Aussehen geht, anbringe und der stoisch von allen Leuten ignoriert zu werden scheint:
Es ist eine viel bessere Idee, ein Messer seiner exzellenten Klinge wegen zu kaufen und sich dann von einem deutschen Messermacher einen schönen Griff dranbauen zu lassen, als einen Griff mit einer recht beliebigen Klinge zu kaufen. In diese Richtung geht es hier sehr: Es werden durcheinander Klingen verschiedenster Macharten, Stahlarten, Härtegrade, Geometrien genannt. Es wäre vielleicht sinnvoll, den Threadersteller darauf hinzuweisen, dass ein traditionelles japanisches Messer ein ganz anderes Tier ist als ein modernes japanisches oder europäisches Messer; es erfordert eine ganz andere Schnitttechnik und größere Vorsicht. Ich vertrete bekanntermaßen die Ansicht, dass ein Messer eine gute Geometrie haben sollte und alle anderen Faktoren des Messers darauf ausgerichtet sein sollten, und empfehle daher traditionelle japanische Messer nicht mehr standardmäßig.

Abseits von alledem möchte ich den Blick einmal auf das Herder K5 lenken, das eine Santokuklinge aus Carbonstahl in einem sehr guten Härtesegment und eine schöne Auswahl von Griffhölzern bietet.

Weiter sind die Hattoris vielleicht im Moment eine gute Wahl. Es gibt sie gerade recht günstig bei JCK und ich würde mal damit rechnen, dass die ihre Messer loswerden und Hattori dann langsam aber sicher aufhören, einfach weil gesundheitsbedingt die Liefersituation von Hattori-San schon recht lange nicht so toll ist.
 
Vielen Dank euch allen. Schwatvogel, die Idee einen eigenen Griff anbringen zu lassen finde ich super. Da werde ich mal drüber nachdenken, sobald ich mein Lieblingsmesser habe. Ich koche extrem gerne und schneide dann auch sehr viel, da ich möglichst die rohsten Zutaten verarbeite. Eine neue Schnittechnik zu lernen würde mir also sicher viel Spass bringen. Ich bezeichne meine stundenlangen Schnibbelmarathons in der Küche immer als Meditation, während meine Frau verständnislos mit dem Kopf schüttelt. Das würde somit auch zu Japan passen ;-)

Als Erklärung für die anderen: Ich habe Gestaltung studiert und bin leider somit irgendwie "picky" was die Schönheit von Dingen angeht. Da ist mir dann nicht nur wichtig, was am Wertvollsten ist. Mich stören sowohl bei den klassischen Griffen mit den Nieten als auch bei den klassischen japanischen hellen Griffen mit Hornzwinge o.ä., dass die so oft kopiert werden und man sie aus den Grabbelkisten jeder Küchenabteilung kennt. Für mich fühlen sich 200 Euro für ein Messer noch teuer an (vermutlich weil es das erste Hochwertige ist) und da will ich etwas Besonderes. Bei dem Mälzerkai mag ich die Form und den Abschluss des Griffes sehr gerne. Hm, allerdings kenne ich die Messer auch in natura, vermutlich liegt es daran, dass ich die anderen nur von Bildern kenne.

Heute haben sich ein paar neue Dinge für mich ergeben. Ich war bei einem guten Freund und Sternekoch und habe ihn auch mal nach seiner Meinung gefragt. Da macht er einfach eine Schublade auf und schenkt mir diese beiden Messer:
fdick.jpg


Er hat in der Küche hauptsächlich Victorinox als "Arbeitstiere", schleift die aber auch selber an der Maschine, dafür sind ihm teure Messer zu schade. Er hat ausserdem ein paar Haikus und liebt diese. Als Highlight hatte ich heute bei ihm ein Nesmuk Volldamast in der Hand. Das hat mich komplett umgehauen. Absolut toll verarbeitet und eine wunderschöne Klinge und Griff. Das Nesmuk Soul könnte ich über ihn zum EK bekommen. Ich weiss nicht wieviel das dann genau ist ist (ca. 40-50% weniger sagte er), wäre das eventuell auch eine Option eurer Meinung nach?

Das Kochmesser von Dick ist schön. Aber auch sehr schwer und sehr lang, und irgendwie nicht so richtig meine Form, mit der ich gerne Gemüse schneide. Somit bleibt der Thread für mich weiterhin notwendig.

Ok, also im Moment schwanke ich zwischen Herder, Schanz und Nesmuk.
 
Moin,

also wenn ich das richtig sehe scheint dich wirklich hauptsächlich die Optik und weniger die Funktion zu interessieren.
Kauf demnach das Messer was dir am besten gefällt würde ich sagen, sonst ärgerst du dich im Nachhinein nur.

Und nochmal als Kommentar zu deinem letzten Post. Die Dick 1905 sind anständige (robuste schwere...) Messer, scheinst einen wirklich guten Freund zu haben wenn er dir diese überlässt. Über Haiku und Nesmuk lässt sich streiten.
Aber Sternekoch hin oder her... Haiku's sind für mich quasi der Inbegriff an Messern des unteren Mittelfelds, welche gehyped und überteuert verkauft werden und dabei nicht viel taugen eigentlich...
Vielleicht solltest du dich mal bei ihm mit einem Suisin Inox Honyaki, Gesshin Ginga oder Konosuke HD revanchieren :hehe:

Und Nesmuks.. vielleicht sieht es schön aus. Ich hatte ebenfalls schon mal eins in der Hand und fand es jetzt nicht schlecht wenn auch nicht spektakulär (war allerdings auch keins in Damast sondern ein Soul). Wenn man Preis/Leistung im Hinblick auf Funktion bei diesen Messern betrachtet sind diese jedoch alles andere als konkurrenzfähig. Besonders wenn man die besagte Klingengeometrie z.B. im Vergleich mit div. Japanern oder den Herders vergleicht (auch nicht wenn man den Preis - 40% sieht). Tatsachen wie nicht genau spezifizierter Stahltyp ("rostfreier Hochleistungsstahl mit Niobanteil"- klingt mir irgendwie nach SB1 aber ok..) etc. sind mir auch nicht sehr sympatisch aber das ist nur meine Meinung...

Die Nesmuk Janus-Modelle (zumindest wohl die Klingen. Quelle) wurden übrigens ganz profan industriell bei Solicut gefertigt, also ist der Anteil an "exklusiver Handarbeit" wohl auch eher begrenzt.. ich schätze bei den Soul's wird es ähnlich aussehen.

Gruß, Gabriel
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mir jetzt überlegt, dass ich mir ein Herder Santoku kaufen werde und dazu noch ein Nakiri kaufe.
Das Herder habe ich gerade bestellt. Freue mich drauf und vielen Dank für eure Beratung bisher.

Mir viel auf, dass relativ viele Nakiri so eine schwarze "raue" Klinge haben wie dieses hier. Wofür ist das gut?

Welches Nakiri würdet ihr empfehlen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Moin,

bittesehr. Das "Finish" nennt man Kurouchi.
Bedeutet letztlich nichts anderes, als dass die Schmiedehaut nicht weggeschliffen wird, also ein reiner optischer Aspekt.

"Wofür ist das gut?"
Kurz und knapp... für garnichts :D
Ich bevorzuge eher Messer ohne Kurouchi-Finish, da ich finde, dass es die Reibung zum Schnittgut erhöht und viele Hersteller (Sirou Kamo soweit ich weiß nicht, aber z.B. Moritaka Tosa etc.) es ausnutzen, um eine extrem raue und unzureichende Bearbeitung der Klingen zu verdecken. Zumal wird diese irgendwann etwas unansehnlich, wenn es erste Abriebspuren gibt.
Aber manche mögen das eben leiden, Geschmackssache.

Wenn du das Herder Nakiri jetzt bestellt hast, "brauchst" du das Nakiri ja eigentlich nicht mehr, v.a. da der Aufgabenbereich des Nakiris durch das Santoku eigentlich ja schon komplett abgedeckt ist. Es handelt sich also quasi nicht um das primär zu benutzende Messer sondern eher ein reiner "Lustkauf". Hier im Thread waren ja schon ein paar Vorschläge. Sirou Kamo ist ein guter z.B. wenn man wirklich sehr sehr vorsichtig mit dem Messer umgehen will, da die Messer sehr hoch gehärtet und dünn ausgeschliffen sind, die Messer von Azai in Aogami Super ebenfalls.
Das Wakui und das Arata (bzw. Tadafusa) sind ebenfalls recht ordentlich wenn auch etwas "rustikaler". Das Herder Nakiri ist auch gut, aber das wirst du dir ja vermutlich nicht kaufen wollen nachdem du schon das Santoku hast. In der japanischen Küche sind Nakiris Arbeitstiere, also meist eher günstige Messer. Dennoch gibt es eine Auswahl von Nakiris vieler auch hochwertiger Hersteller wie den eben genannten oder auch z.B. Masamoto, Konosuke.

Eine sinnvollere Ergänzung zu einem Santoku wäre IMHO übrigens eher ein spitzeres Messer, welches sich auch gut für Fisch und Fleisch verwenden lässt, meiner Meinung nach eine Schwachstelle der Santoku-Klingenform. Ein größeres Petty oder auch Sujihiki oder klassisches Tranchelard/Fleischmesser wäre ggf. sinnvoller.
Aber wenn du ein Nakiri willst dann will ich dich nicht abbringen. Nur bin ich der Meinung, dass wenn es ein Lustkauf ist, dann solltest du auch durchaus danach entscheiden was dir gefällt und es nicht z.B. aus Budgetgründen übereilen oder so.

Gruß, Gabriel
 
Wenn du das Herder Nakiri jetzt bestellt hast, "brauchst" du das Nakiri ja eigentlich nicht mehr, v.a. da der Aufgabenbereich des Nakiris durch das Santoku eigentlich ja schon komplett abgedeckt ist. [...]
Eine sinnvollere Ergänzung zu einem Santoku wäre IMHO übrigens eher ein spitzeres Messer, welches sich auch gut für Fisch und Fleisch verwenden lässt, meiner Meinung nach eine Schwachstelle der Santoku-Klingenform. Ein größeres Petty oder auch Sujihiki oder klassisches Tranchelard/Fleischmesser wäre ggf. sinnvoller.
So schauts aus. Das Nakiri ist recht verzichtbar, wenn man schon ein gutes Santoku hat. Die allermeisten Leute, die sich zusätzlich zu ihrem Universalmesser noch ein Nakiri oder Usuba gekauft haben, benutzen im Endeffekt nur eines der beiden Messer. Ich denke auch, dass Du dir mehr Gefallen damit tust, dir ein ordentliches Petty zuzulegen.
Falls Du aber dennoch ein Nakiri dazu kaufen willst, wäre das eine Möglichkeit, ganz in die andere Richtung der Messerarten zu gehen, heißt ein traditionelles japanisches Messer zu kaufen. Mit dem Herder hast Du essentiell ein gutes europäisches Messer mit Santokuform, es wäre sowohl interessant als auch praktisch eine bessere Ergänzung, einen anderen Messertyp auszuprobieren, wenn schon die Form vergleichsweise ähnliche Felder abdeckt.
 
Gabriel: Gebe dir zu 100% recht. Reiner Lustkauf. Das Nakiri ist reine Neugier, da ich noch keins im längeren Einsatz hatte. Ich mag diese pure Form, daher finde ich auch diese Kurouchi gut dazu. Ok, dann schiebe ich das Nakiri mal auf die lange Bank.

Habt ihr einen konkreten Vorschlag für ein Petty?
 
Zuletzt bearbeitet:
Gabriel: Gebe dir zu 100% recht. Reiner Lustkauf. Das Nakiri ist reine Neugier, da ich noch keins im längeren Einsatz hatte. Ich mag diese pure Form, daher finde ich auch diese Kurouchi gut dazu. Ok, dann schiebe ich das Nakiri mal auf die lange Bank...

In dem Fall kannst du dir dann durchaus mal die Modelle von Sirou Kamo oder Wakui angucken ;)

...

Habt ihr einen konkreten Vorschlag für ein Petty?

Ja allerdings einige. Nun weiß ich natürlich nicht genau, welche Größe, welche Bauweise und welches Budget dir da vorschwebt aber einfach eine kleine Auswahl hervorragender Petty's:

Schanz Lucidus (mit 13cm eher klein, bei mir gern im Einsatz)

Gesshin Ginga Petty (in unterschiedlichen Größen, rostfrei und nicht rostfrei und mit 2 Griffen erhältlich)

das Suisin Inox Honyaki (meine momentane Lieblings-Messerreihe. Test vom Gyuto im Forum)

Masamoto KS
http://japanesechefsknife.com/KSSeriesHonKasumiGyokuhakukou.html#KS%20Wa%20Petty

oder (etwas günstiger und zweckmäßiger) das JCK Carbonext
http://japanesechefsknife.com/KAGAYAKICarboNextSeries.html#KC-1

Gruß, Gabriel
 
Das Suisin mag ich. Werden ja aber dann doch auch wieder relativ teuer die Dinger. Wofür genau setze ich es denn im Zusammenspiel mit einem Santoku ein?
 
Wenn du jetzt schon ein Herder Santoku bestellt hast und dir das zusagt, ist das Petty von Herder eine passende Ergänzung. Messer mit Schmiedehaut haben einen grundsätzlichen Nachteil. Der Anschliff geht, um die Schmiedehaut schön sichtbar zu lassen, nicht hoch genug. Meistens 1,5-2cm. Dahinter ist das Messer oft so dick wie am Rücken. Das heißt der Schneidenwinkel ist viel größer, als er bei einem Messer, das bis zum Rücken gleichmäßig dicker wird, was in einer schlechteren Schneidfähigkeit resultiert. Das macht den eigentlichen Vorteil eines Messers mit hoher dünner Klinge wieder zunichte.

Aber eigentlich hast du jetzt ja das kleine Messer von Dick. Das dürfte auch so um die 15cm lang sein. Das reicht zum Fleisch parieren aus. Kauf dir lieber noch Schleifutensilien.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von sowas ist überhaupt nichts zu halten. Vermeide unbedingt alle Durchziehschärfer, elektrischen Schärfgeräte oder Wunderapparate!
Entweder sie zerstören dir potentiell deine Messer oder sind (wie der von dir verlinkte) unfassbar überteuert.

Wenn du mit den Steinen trotz Übung nicht klar kommst oder keine Lust hast zu lernen tut es zum Scharfhalten auch ein Keramikstab in Kombination mit einem Abziehleder mit Polierpaste (beides schon günstig für jeweils unter 10€ zu bekommen).
In längeren Zeitabständen ist ein Grundschliff aber erforderlich, dann muss das Messer eben zum Profi.

Sollte das immer noch zu schwierig sein sind Alternativen, die von vielen genutzt werden, Dinge wie der Spyderco Sharpmaker bzw. in der günstigeren Version das Lansky Deluxe-Set. Dabei handelt es sich um Keramikstäbe, die im vorgegebenen Winkel aufgestellt sind, so dass du das Messer nur noch senkrecht daran vorbeiführen musst.

Das IMHO beste Ergebnis liefern aber nach wie vor (Wasser)steine (ggf. in Kombination mit behandelten Ledern). Und das wird sich wohl auch kaum ändern.
Würde dir demnach empfehlen zu üben (am besten zuerst an günstigeren Messern) oder dir eine der o.g. Varianten zuzulegen.

Weitere Info's im Unterforum Wartung & Pflege!

Gruß, Gabriel
 
Ich würde auch bei Steinen bleiben, meistens fehlt die Übung undoder die Technik stimmt nicht. Schau dir mal die Videos von Jon Broida (japaneseknifeimports) auf youtube an, bessere Schärfvideos gibt es nicht. Und dann: Langsam und sorgfältig üben.
 
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